Beiträge von LukaTonio

    Schöner Vorschlag von @yourrulez


    Mit einer Bebauung des Rathausforums östlich der Spandauer Straße muss allerdings grundsätzlich die komplizierte Frage gelöst werden, wie der Sockel des Fernsehturms eingebunden wird.


    Diese Frage wird kaum zu lösen sein, da die bisherigen Sichtbeziehungen untergehen und der Sockel zu massiv für umliegende kleinteilige Bebauung ist.


    Daher bin ich nach wie vor ein Verfechter der Binnenalster- Lösung,


    - also eines Wasserbasins vom Fuß des Fernsehturms aus mit Anschluss an die Spree,

    - der Spandauer Straße als filigrane Brücke über dieses Wasserbecken

    - und die nördlichen und südlichen Uferbereiche zu den Straßen hin als abgestufte Terrassen mit hölzernen Sitzbänken und Schatten spendenden Bäumen ausgeführt.


    Der Vorteil liegt darin, dass der Raum gefasst und einer Nutzung zugeführt wird. Zugleich wird der Fernsehturm in Nah- und Fernwirkung einschließlich Sockel erhalten, genau wie die Sichtbeziehung zum Humboldt Forum. Auch die große Geste der DDR Baukultur wird einschließlich umliegender hoher Bebauung in ihrer grundsätzlichen Wirkung erhalten, allerdings mit einem deutlichen Mehr an Aufenthaltsqualität.


    Gerne kann noch eine Wasserfontaine dazu kommen, um ein Postkartenbild der Fernsehturms als Berliner Wahrzeichen zu erhalten.


    Ich traue weder einer Entsiegelung zum Zwecke von Grünflächen, weil diese oft belanglos gestaltet und ungepflegt daher kommen, noch einer Bebauung nach dem wirklichen Debakel auf der Fischerinsel.


    Da die Variante mit Wasserbecken Kosten bei der Stadt Berlin auslösen würde, wird sie dennoch sicher nicht kommen.

    Vielen Dank für die Mitteilung über die Bilder auf Instagram lieber Betonkopf. Die Bögen im Durchgang mit der Dachgestaltung sind unglaublich, fast sakral. Ich hatte nicht gedacht, dass so etwas überhaupt noch geplant wird, auch wenn es möglicherweise bei der Umsetzung dem Rotstift zum Opfer fällt.

    Ich finde es schade, dass die Erdgeschosszone so niedrig gehalten ist. Gerade mit den darüber liegenden Balkonen wird eine ggf. geplante gewerbliche Nutzung dunkel und unscheinbar ausfallen.


    Sonst es das Gebäude schön und aufgrund der Lage sinnvoll gestaltet. Nur der Dachabschluss des Staffelgeschosses wirkt lustlos und erweckt den Eindruck, dass die darunterliegende Fassadenverkleidung nur vorgeklebt ist. Zumindest die Schwünge der darunter liegenden Regelgeschosse hätte auch ohne Balkonfunktion aufgegriffen werden können.


    Für ein Luxusobjekt kann zusammenfassend im EG und SG noch nachgebessert werden.

    Vom Material her richtig, aber ich möchte die immer gleichförmige Umsetzung bemängeln. Deshalb lohnt sich ein Besuch vor Ort gerade nicht, weil der Fußgänger bei Gehgeschwindigkeit mehrere Minuten lang geht, ohne verschiedene visuelle Eindrücke zu erlangen. Es ist langweilig, Autofahren bietet sich an.


    Ich verstehe, dass durch gleichförmiges Design Geld gespart bzw. Rendite maximiert wird, aber gewisse Abwandlungen - insbesondere durch Aufgreifen der Straßenverläufe und der natürlichen Landschaft - wären schon schön.

    Alles was das Gebäude noch irgendwie "cool" und ungewöhnlich hat erscheinen lassen, ist nun noch gestrichen worden. Was allerdings weiter nicht gestrichen wurde, ist der Betonklotz über dem Eingang zur Philharmonie hin; da wird ein Bild darauf gemalt.


    Zudem lernt es der Bund und Berlin einfach nicht. Umplanungen im Bau machen ein Gebäude nur erheblich teurer und verzögern die Fertigstellung, es wird aber nichts besser/effizienter. Es wäre sogar sinniger, dass Gebäude wie geplant fertigzustellen und dann in einzelnen Belangen für eine erhöhte Nachhaltigkeit zu sorgen.


    Die geplanten Bäume um das Museum sind ganz schön. Sinnvoll ist auch die Streichung der Sigesmundstraße, welcher die Scharounstraße, die Herbert-von-Karajan-Straße und der Matthäikirchplatz gern folgen können. Dann könnte zwischen den Kultureinrichtungen ein (Skulpturen-) Park mit hoffentlich anspruchsvoll gestalteter Beschilderung der einzelnen Einrichtungen entstehen, damit Besucher endlich wissen, was sie vor sich haben. Meine Frau dachte, dass Kulturforum sei ein großer, seltsamer Parkplatz.


    Aber diese Platzumgestaltung darf nicht zulasten der baulichen Qualität der Gebäude und ihrer Sammlungen selbst gehen, die auf unabsehbare Zeit das Kulturforum prägen werden.


    Wir sind beim Museum des 20. Jahrhunderts inzwischen gefühlt nur noch eine Umplanung von Putz- und WDVS Fassaden entfernt, wenn die Veränderung der Renderings über die letzten Jahre betrachtet wird. Es ist zum heulen. Wenn ich Herzog & de Meuron wäre, würde ich mich trotz entgehender Vergütung aus dem Projekt zurückziehen, um nicht mehr damit assoziiert zu werden.

    Ich bin positiver als maselzr, obwohl ich die Meinung zum Frankfurter Europaviertel teile.


    Europaviertel und Hafencities waren mit ihren Blöcken und Riegeln geistige Kinder des Beginns der 2000er. Sie werden baulich allerdings jetzt erst fertiggestellt, womit es so wirkt, als wäre das Problem akut.


    Der Städtebau hat sich aber sowohl in Berlin als auch in Frankfurt weiterentwickelt. Es wird wieder vermehrt mit geschlossener Bauweise, unterschiedlichen Höhen und intimen Plätzen geplant, solange kein soziale Wohnbauunternehmen involviert und die Brache hinreichend prominent ist. In Berlin ist die Überplanung des Viertels hinter dem roten Rathaus ein Beispiel. In Frankfurt gibt es ein tolles Projekt östlich der Konstabler Wache. Selbst wenn die Architektur dort teilweise unterdurchschnittlich ausfallen wird, treten diese Gebäude aufgrund der Blockrandbebauung nicht prominent hervor, sondern fügen sich in die nähere Umgebung ein.


    Was Architektur im Allgemeinen angeht, funktioniert die nüchterne Schweizer Architektur in Deutschland nicht, weil deutsche Städte nicht von spektakulären Alpen umgeben sind, sondern selbst Aufenthaltsqualität schaffen müssen. Wenn schon internationale Anleihen nötig sind, wären Neubauprojekte in den Niederlanden oder Frankreich hilfreicher. Den Niederlande gelingt hierbei etwas besonderes. Sie bauen modern und schaffen es trotzdem, dass die Architektur freundliche/gemütliche Akzente enthält, welche sonst nur historischer Architektur zugeschrieben werden. Ich werfe deutschen Architekten kaum etwas vor, weil ich weiß, welchem Druck und Haftungsrisiko sie sich aussetzen und trotzdem ihre Arbeit machen. Der einzige Kritikpunkt ist die nicht gerechtfertigte Bewunderung für Schweizer Architektur und Beton.

    Die vorstehend unter #10 vorgestellten Wohnbauprojekte auf dem ehemaligen Beiersdorfareal sind von der Architektur, insbesondere bezüglich der Farbwahl und dem Höhenwechsel, großartig.

    Städtebaulich ist das Projekt leider etwas enttäuschend, denn es enthält große gepflasterte Höfe, die weder im heißen Sommer noch im kalten Winter Aufenthaltsqualität erzeugen werden.


    Der Neubau der Beiersdorfzentrale ist ebenfalls enttäuschend. Das liegt wieder nicht nur an der Architektur des Gebäudes selbst, sondern an der städtebaulichen Einbindung. Mit den zwei Flachbauten davor und dem Zaun, der aussieht, als wäre er in jedem x-beliebigen Gewerbegebiet zu finden, wirkt es wie ein funktional zu verwertendes Behördengebäude. Eine Schulbehörde könnte sich hier befinden. Ein Blick auf die von Häuser geposteten Visualisierungen unter #1 zeigt, dass hier eigentlich eine große städtebauliche Geste mit Springbrunnen und Vorplatz geplant war. Hoffentlich wird dies noch umgesetzt und ist nicht dem Rotstift zum Opfer gefallen.

    Ich wundere mich über die vorstehenden, positiven Rezensionen, auch wenn der Gedanke hinter dem Band des Bundes ein guter war.


    Aber beim bestehenden Kanzleramt führt das Band des Bundes zu einer Fehlkonstruktion, wonach an der Frontseite nicht vorgefahren werden kann, da keine Eingangssituation geschaffen werden konnte und beide Seitenflügel abweisend, über lang und monoton wie eine Gewerbehalle wirken.


    Daneben kann man bezüglich des jetzt geplanten Ergänzungsbaus ungeachtet der erneut nicht menschennahen/menschenfreundlichen sondern bürokratischen Architektur als Kritik auch die Kosten, die Größe und die Vielzahl an mit Steuergeldern bezahlten Posten anbringen, welche mit dem Neubau einhergehen. Hierauf ist durch Mitglieder des Forums auf den vorhergehenden Seiten schon treffend hingewiesen worden. Daneben würde ich mich freuen, wenn der Bund sein anderen Projekte im Regierungsviertel (anteilig ebenfalls Bestandteile des Bandes) zunächst einmal fertigstellen könnte. Das am anderen Ende des Bandes ein ganzer Häuserblock brachliegt, empfinde ich als vorrangig wichtig.


    Abschließend finde ich es seltsam, dass das Band des Bundes die "Utopie einer besseren Welt" darstellen soll, aber zu diesem Zweck dystopisch anmutende Gebäude entworfen und gebaut werden. Gleiches gilt übrigens auch für den Hauptbahnhof, welcher im Inneren unterhalb der obersten Ebene dunkel, unnötig auf Funktion getrimmt und zugig wirkt und es an keiner Stelle dieses großen Gebäudes schafft, Aufenthaltsqualität/Verweilqualität für die Nutzer zu schaffen.

    Der Turmabschluss des weitgehend fertiggestellten Turms wirkt durch die obere Loggia und insbesondere, dass darüber liegende schwarze Fassadenelement unglücklich, denn es entsteht ein unfertiger oder auch Behelfseindruck. Sonst ist der Turm architektonisch sehr interessant, gerade der Wechsel der Fassadengestaltung linkerhand zu rechterhand und die Schrägstellung der Fassaden.

    Trotzdem lässt sich an dieser Stelle schon festhalten, dass mit dem neuen Entwurf die breite Freitreppe zum Schloss hin sinnlos wird, denn sie läuft auf eine Rampe mit Geländer zu.


    Der Entwurf 2011 wirkt nicht nur wegen der Mosaike, sondern gerade auch wegen der Gestaltung und Proportionen der Aufgänge erheblich besser an das "historische" Umfeld angepasst. Diese Feststellung kann bereits vor Fertigstellung getroffen werden.

    Ich möchte fragen, warum Potsdam gleich an zwei Seen liegt und trotzdem keine Uferpromenade aufzuweisen hat? Mit Uferpromenade meine ich etwa das, was sich in Nizza, Ascona oder Venice Beach finden lässt.


    Die gleiche Frage könnte man in Berlin stellen. Allerdings gibt es entlang des Treptower Parks zumindest etwas, was an Promenade erinnert, wenn auch aufgrund der Buden und der fehlenden öffentlichen Toiletten etwas traurig.

    Ausgerechnet die strenge Traufhöhe dort ist doch das tolle an der Berliner Stadtplanung. Dass die Kisten dort schlecht, langweilig oder monoton wirken, liegt nicht an der strengen Traufhöhe, sondern an der Architektur an sich. (...)


    Ich würde ergänzen wollen, dass es hier nicht die Architektur an sich ist, denn das 50Hertz Gebäude ist ein gutes. Es liegt an der fehlenden Längenbeschränkung, was zur Monotonie führt und die aktuell schönen Proportionen des Gebäudes verschwinden lässt.


    Ich weiß, oh Wunder, ich bin gegen lange Riegel in urbanen Gebieten, wo Fußverkehr gewünscht ist, der aber regelmäßig nur entlang kurzweiliger Fassaden mit öffentlicher Erdgeschossnutzung stattfindet :)

    Es ist die gleiche Insel, auf welcher ein Weltkulturerbe liegt. Das ist wirklich traurig.


    Auch wenn Berlin sonst alles mögliche sein kann, hätte diese Insel als eine Art geschichtliches Herz wieder vollständig in den Vorkriegszustand versetzt werden sollen, um der Bedeutung und Wirkung der Nordspitze hinreichend Rechnung zu tragen. Der Fehler ist insoweit bereits durch das Planwerk Innenstadt eingeleitet worden, welches hier keinen Handlungsbedarf zur Wiederherstellung sah, an anderen Stellen der Stadt meiner Ansicht nach aber gute Arbeit geleistet hat.


    Bitte beim Thema bleiben. Eine Diskussion über breite Straßen im Allgemeinen kann hier geführt werden.