Beiträge von Schwabenpfeil

    Euch ist aber schon auch klar, dass zwischen dem idyllischen Filmchen und heute ein Krieg war, bei dem Stuttgart zu immerhin 60 % zerstört wurde.


    Schrieb ich ja.


    Was meinst du mit komprimiert?


    Ich wollte das Wort "nachverdichtet" vermeiden.


    Ich bezog mich auf die gesamte innerstädtische "Baumasse".


    Ich bin von Einwohnern ausgegangen. Und das sind zwar etwas mehr geworden, aber bedingt durch die engen Stadtgrenzen nicht so viel mehr. Stuttgart war für die damalige Zeit mit 500.000 Einwohnern schon eine ganz ordentliche Stadt.

    Ich denke da eher an das hier filmisch kurz vorgestellte Stuttgart:...


    Ja, schon klar. Wenn man alte Vorkriegsfotos ansieht, dann kann man eigentlich ob der Zerstörungen nur heulen.


    Aber auch Stuttgart wächst und wächst. Da bleibt kein Platz für die Romantik der gestrigen Zeit.


    Der Film ist von 1934 und der Sprecher spricht von einer halben Millionen Einwohnern. Was gewachsen ist, ist in erster Linie das Umland von Stuttgart. In Stuttgart selber wurde eher komprimiert.

    Mir zeigte ein heimatgeschichtlich interessierter Stuttgarter einmal seine Sammlung alter Fotos und Bildbände des alten Stuttgartes. Das war eine richtig prächtige, mondäne und fast schon mediterrane Stadt.


    Stimmt! Aber beim Milaneo muß man eigentlich nicht die alte Innenstadt, sondern den alten Güterbahnhof für den Vorher-Nachher-Vergleich heranziehen, auf dessen Gelände das neue Europaviertel nun entsteht. Und dem gegenüber ist das schon einen enorme Verbesserung!

    Und um gleich auch noch das zu befürchtende Energieargument gegen Transrapid oder anderweitigen Hochgeschwindigkeitsschienenverkehr zu entkräften: Zu dem Zeitpunkt, an welchem das wirklich eine Rolle spielte, könnte man sich einen solchen Flughafen gleich ganz sparen, da der dann eh nicht mehr angeflogen werden würde.


    Übrigens geht das im Prinzip auch heute schon per ICE, nur dauert es damit 1 h 41 min vom Flughafen Halle-Leipzig zum Berliner Hauptbahnhof. Davon sind Leipzig HBF zu Berlin Hbf nur 1h 14 min auseinander und der Rest ist S-Bahn von Halle-Leipzig zu Leipzig Hbf. Mit einem Flughafenbahnhof für den ICE wäre der Flughafen Halle-Leipzig, der geographisch günstig nordwestlich der Stadt liegt, also in einer guten Stunde vom Berliner Hauptbahnhof zu erreichen gewesen. Gegenüber BER-Berlin Hbf mit immerhin auch ca. 35 Minuten. Also nur ca. 30 Minuten Differenz bei Nutzung von bestehendem Flughafen und bestehender ICE-Strecke!


    Wie dem auch sei:


    Der BER wurde gebaut, der Transrapid eingemottet und deswegen wird auf absehbare Zeit Tegel weiterbetrieben werden. Und wenn die Berliner Tegel einmotten sollten, ohne BER eröffnen zu können - man weiß ja nie - dann könnte man einen solchen Flughafen Bahnhof immer noch bauen.


    P.S.: @ Kleist:


    24 h Betrieb geht prinzipiell in Leipzig, wegen Fracht!

    Spon titelt "Mehdorn wünscht sich Extras für 3,2 Milliarden Euro":


    http://www.spiegel.de/wirtscha…n-moeglich-a-1000611.html


    Ich würde sagen: Tegel ad infinitum weiterbetreiben und Mehdorn in Rente schicken.


    Im Sponforum hatte neulich übrigens jemand in einem Kommentar zum Transrapid vorgeschlagen, den bestehenden Flughafen Halle/Leipzig damit an Berlin anzubinden. Das wäre beim jetzigen Kostenstand nicht teurer geworden als BER zu bauen! Ich schätze mal ca. 1/2h Fahrzeit für 170 km Distanz, dafür 24h Betrieb und auch alle Protestler in Berlin hätten ihre Ruhe gehabt.

    Wenn die Gebäude einzeln stehen, haben sie die Wirkung von Palais'. Und bei der Qualität der drei an der Breitscheidtrasse stehenden Häuser kann man tatsächlich von Stadtpalais' sprechen.


    Also ich finde das Projekt durchaus ordentlich, aber den Begriff "Palais" dafür zu verwenden, klingt, zumindest für mich, zu sehr nach grünem Klee. Der Abstand kommt mir halt doch recht gering vor und deswegen wäre mein Vorschlag gewesen gleich ganz dicht zu machen. Nun gut, wir werden sehen, wie es dann schlußendlich realiter aussieht.

    Abgesehen davon ein richtig schöner Entwurf bei dem es für mich wenig zu maulen gibt. Auch mal schön.


    Stimme ich Dir zu.


    Meine einzige Überlegung war, ob man nicht zumindest die unteren 5 Gebäude zu einem hätte verbinden können. Durchgängige Fassade, mehr Wohnraum und weniger Schluchtcharakter, da keine Zwischenräume mehr.


    Geht aber auch so in Ordnung. <= Das will was heißen, denn ich bin sonst extrem pingelig in dieser Hinsicht!

    Zum Travertin: Könnte es sein, dass es ein Problem ist diesen fest zu verfugen? Ich kenne nämlich ein Gebäude mit Travertin und elastischen Fugen.


    Zum Milaneo: Ich war gestern (Freitag nachmittag) da und es war proppenvoll.


    Zum Gerber: Gähnende Leere fast zur selben Zeit.

    Die Bilder von der Passage bestätigen meine Vorurteile, das es sich hier eine ganz banale Einkaufspassage entstanden ist, wie sie heute in nahezu jeder größeren Stadt zu finden ist, völlig austauschbar ohne Charakter.


    Es ist halt eine Einkaufspassage und kein Opernhaus. Und es ist auf Massenkaufkraft ausgelegt. Viel Umsatz mit durchschnittlichen Produkten.


    Von daher sollte man vielleicht auch keine zu hohen Maßstäbe anlegen.

    Zwei Fragen:


    1) In Beitrag #396 http://www.deutsches-architekt…hp?p=444684&postcount=396 von Silesia ist auf der rechten Seite der Unterschied zwischen Gerber alt und Gerber neu zu sehen. Ich hätte es toll gefunden, wenn man Gerber alt exakt fortgeführt hätte. Wie wäre eure Meinung dazu?


    2) Aus was für eine Art von Stein ist eigentlich die Fassade von Gerber neu? Ich habe sie mal befühlt, bin aber nicht ganz schlau draus geworden. Travertin scheint es eher nicht zu sein, würde ich sagen. Sandstein auch nicht. Kunststein?

    Dieses Gebäude in Böblingen/Sindelfingen würde wie der sprichwörtliche weiße Elefant wirken.


    Ja, alleinstehend mit derselben Bebauung drum herum stimmt das. Vielleicht hätte man aus dem Flugfeld einfach wieder ein Flugfeld machen sollen. Meinetwegen nur für Segelflieger (und für Luftschiffe). Dafür wäre es gut geeignet gewesen. Mitten in Heilbronn gibt es das in ähnlicher Art und Weise direkt am Neckar.


    Und solange architektonisch schlichte 140-m²-Doppelhaushälften mit vier Etagen und 210 m² Grundstück für 450.000 € nachgefragt werden, so lange haben Bauträger keine Veranlassung, Geld für Ästhetik zu verschwenden.


    Unweit von meinem Wohnort in Stuttgart: DHH mit 200m² Wohnfläche und 340 m² Grundstück in Nordlage für 980.000,- €.

    Du wirst auch nach wie vor gescholten :D


    Oh ja, viele Dank! Sehr freundlich. :D


    Ich könnte auch schreiben villenartig oder auf höchstem Niveau.


    da hätten die Fassaden - wenn schon 3 Flach-Boxen hingestellt werden - wenigstens ansprechender sein können.


    Ja, eben.


    Vielleicht sagt Dir das Bauunternehmen Ralf Schmitz aus Kempen NRW etwas. Dessen Neubauten wurden an anderer Stelle im Forum (Düsseldorf) auch schon als Protzbauten diffamiert. Trotzdessen wäre ein solches Niveau aber dasjenige, welches ich mir mir unter der begrifflich nicht ganz treffenden Bezeichnung "villenartig" vorstellte.


    Siehe hier:


    https://ralfschmitz.com/projekte/


    Insbesondere das beispielhafte Projekt Eisenzahn 1 in Berlin:


    https://eisenzahn1.com


    Das muss jetzt nicht jedermanns Sache sein und es muss auch zum Ort passen und es hülfe auch nichts nur einzelne derartige Projekte zusammenhanglos in die Landschaft zu stellen, aber das in etwa wäre für mich der Mindestanspruch, wenn ich die S-Klasse vom Daimler als Maßstab annehmen würde. Und da kann mir auch niemand erzählen, dass bei solchen Projekten Platz verschwendet würde!


    Kann vom Stil her natürlich auch anders sein, aber man sollte sich, wenn man schon einen komplett neuen Stadtteil aus dem Boden stampft, zum Ziel setzen an die in Deutschland ja durchaus schon vorhandene höchstwertige Baukultur anzuknüpfen und nicht nur staatlicherseits darauf bedacht sein maximale Bodenpreise aus einer Jahrzehnte alten Brachfläche an der Autobahn herauszuholen.


    Hilft aber alles nix. Böblingen ist aus städtebaulicher Sicht verloren. War es auch schon vor dem Flugfeld. Da braucht man sich nichts vorzumachen. Eigentlich würde da nur noch ein weißes Blatt Papier mit einem kompletten Neuanfang helfen, was natürlich vom wirtschaftlichen Standpunkt her völlig irreal ist.


    Vielleicht lernt man ja was für die noch kommenden S21 Projekte draus!


    So, und jetzt gehe ich ins Städtle und werde mir mal den letzten Stand der Dinge beim Gerber ansehen und vielleicht auch noch das fertig gestellte SOL Haus von Brenner auf dem Bopser. Schönes Wochenende allerseits!

    Der Leonardo-Da-Vinci-Platz ist wirklich ein Jammer.


    Das war abzusehen. Ich kann mich aber noch erinnern, dass ich mit meiner heftigen Kritik am Flugfeld hier im Forum vor längerer Zeit auf ziemlichen Widerstand gestoßen bin. Hat schon etwas von einem sozialistischen Großkombinat. Diesseits der Autobahn die Plattenbauen für die Arbeiter und jenseits der Autobahn die Autofabrik.


    Leute, das ist vollkommen bescheuert, denn das, was in Böbelfingen erzeugt wird, sind absolute Spitzenprodukte, die aber nicht dort verbleiben, sondern in alle Welt verschippert werden und damit wiederum wird solch ein architektonisches Armutszeugnis refinanziert! Das kann es nicht sein. Eigentlich müßten dort Villen für die Arbeiter stehen, wenn man die Spitze des Automobilbaus als Maßstab anlegte. Aber für diese Aussage bin ich hier im Forum vor ein paar Jahren ziemlich gescholten worden!

    Stuttgart Straßen und Autobahnen


    Eben nicht. Das bedeutendste Straßenbauwerk der letzten 20 Jahre war sicherlich der Engelbergtunnel und der ist in Leonberg, nicht in Stuttgart. Sonst sieht es straßenbaumäßig ziemlich mau aus. Der Autobahnbau ist ja schon ein halbes Jahrhundert her, ist unterdimensioniert und liegt außerhalb von Stuttgart. Dafür haben wir eine sehr gute S-Bahn und eine sehr gute Stadtbahn in Stuttgart. Und einen guten Bahnhof mit 87 Millionen Reisenden pro Jahr, sei er nun alt oder in Zukunft neu.