Nachverdichtung und Schaffung attraktiver Subzentren
[...] Infrastruktur wie Läden etc irgendwo hinzubringen hat allerdings noch nie funktioniert. Man kann allenfalls sehen, dass für Läden geeignete Flächen da sind (Statische struktur der Häuser, und diese Flächen alternativ aber auch für Büro etc. nutzbar sind. Können Läden dort existieren kommen si von alleine, geht es nicht, bleiben sie weg.
Man kann auch im dichtesten Wald keine Geranien züchten - die gehen einfach ein.
Polyzentrische Städte (z.B. Berlin, New York, Tokio) die aus mehreren Dörfern oder Städten zusammengewachsen sind, weisen auch in ihren Randbezirken viele kleine Zentren mit einer hohe Dichte und Nutzung von Läden auf.
München ist dagegen in den letzten 60 Jahren stark um ein Zentrum gewachsen, wobei weitgehend Trabantenstädte für Pendler geschaffen wurden (in der Architektur meist reine Wohnwüsten mit Hundestreifen und "autogerechten" breiten Strassen).
Ein wichtiges Ziel in München im Zusammenklang mit der Nachverdichtung muss also die Schaffung von attraktiven Subzentren in den äußeren Bezirken sein, um Läden, Kultur und Gewerbe tatsächlich "zu züchten". Nachverdichtung und infrastrukturelle Entwicklung in Kernzonen müssten Hand in Hand gehen. In den historisch gewachsenen polyzentrischen Städten funktionieren solche vitalen Subzentren bis an den Rand der Stadt ja auch wunderbar.
Dieses bedürfte allerdings ein paar visionärer Ideen zur Zukunft der Stadtentwicklung in München, so wie sie vor hundert Jahren beim Wachsen der Städte vorhanden war, und der Verabschiedung von der Idee, man müsse den Zentralismus um Marienplatz und Frauenkirche über alles stellen.