Hallo zusammen,
ich hab' es getan ... nach Monaten bloßen Lesens im DAF hab' mich nun endlich registrieren lassen
Und passend zu meinem ersten Beitrag dachte ich, ich schreib was zu einem Projekt um die Ecke (ich wohne in Niederrad in der Waldstrasse) ... man sollte schließlich erst mal klein/lokal anfangen!
Und nun zu diesem doch sehr schleppend verlaufenden, aber mit hohem Unterhaltungswert ausgestattetenen HotelProjekt. Was mich überrascht, ist, wieviel Zeit sich der Investor Huarong Group gelassen hat. Die für die Verzögerung genannten Gründe sind mE nicht wirklich überzeugend.
Ich bin überzeugt, dass alles - trotz der Überraschungen (kommunal)rechtlicher und geologischer Art - hätte viel schneller ablaufen können.
Man sollte bedenken, dass die Stadtverwaltung viele Dinge (z.B. Genehmigung der Anderungswünsche etc.) sicherlich schneller hätte bearbeiten können, zumal auch in einer Stadt wie Frankfurt so große Investitionen aus Fernost/China nicht alltäglich sind und deshalb im Hinblick auf mögliche weitere Investitionen/Interessenten möglichst kein negatives Investitionsklima im Ausland verbreitet werden sollte.
Ich denke auch nicht das chinesische Gesetze bezüglich Investionen chinesischer Unternehmen im Ausland Hindernisse für dieses Projekt waren (wie es in diesem Thread mal genannt wurde) ... man kann davon ausgehen, dass sich das Unternehmen sich ausführlich hat beraten lassen, ja sogar von staatlicher Seite (evtl. Konsulat? chin. AHK?) mit entsprechendem rechtlichem KnowHow unterstützt wurde.
Auch hätten manche zusätzlich notwendig gewordenen Baumaßnahmen (zB Spundwände, grundwasserdichte Bodenplatte) schneller angegangen & umgesetzt werden können.
Also alles nur vorgeschobene halbwahre Verzögerungsgründe? Ich habe den Verdacht, dass die Verzögerungen zu einem großen Teil auch auf interne/wirtschaftliche Gründe bei der Huarong Group & Mutterunternehmen zurück zu führen sind. Ich hatte versucht Geschaftszahlen über das Mutterunternehmen zu finden, leider ohne Erfolg (chinesisch kann ich leider nicht und deutsch- oder englischsprachige Quellen habe ich nicht gefunden). Und da es sich bei dem Tochterunternehmen "Huarong Group Deutschland" um eine GmbH handelt (bei einer AG wäre das womöglich anders), ist auch hier nicht ohne weiteres was herauszufinden. Das sind zwar alles Vermutungen meinerseits, aber doch nicht abwegig.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieses Projekt sich für den Investor sich noch rechnen wird. Wieso er das Projekt dennoch weiter betreibt? Ich gehe stark davon aus, dass er sich in einer Situation befindet, in der ein Scheitern bzw. Einstellung des Projekts unter'm Strich immer noch verlustreicher ist als die Durchführung ... bei den bisher zusätzlich angefallenen Kosten handelt es sich wohl um sog. "sunk costs" (irgendwie bitter dieser Begriff für den Investor, wenn man bedenkt, dass die Baugrube ja wirklich mal unter Wasser stand), die für die Entscheidung "Weiterbau oder nicht?" irrelevant sind.
Glücklicherweise ist also mittlerweile Bewegung in die Sache gekommen und der Bau schreitet ordentlich voran ... was auch dem Trinkhallen-Betreiber ggü an der StraBaHaltestelle gefallen dürfte, da er mit zusätzlichem Umsatz durch Bauarbeitereinkäufe rechnen kann.
Eine schräge Geschichte zur Trinkhalle vielleicht: Die hatten eine Weile lang Donnerstags Abends Freibier ausgeben "müssen" (ausgegeben haben sie das ganze als eine Art Marketingaktion), weil sie einen Bezugsvertrag mit dem Lieferanten abgeschlossen hatten, der eine Mindestabnahme zum Gegenstand hatte, die sie aber nicht absetzen konnte! Nun ja, dank der Bauarbeiter dürfte biermäßig eine solche "Marketingaktion" wohl nicht mehr nötig sein ... ob das Bier auch den noch kommenden chinesischen Arbeitern schmecken wird? .