Beiträge von _Flyn_

    Der Architektenwettbewerb für die neue 50 Hertz Zentrale wurde mittlerweile abgeschlossen. Einen 1. Platz gab es nicht, dafür aber 2 2.e.
    Es wird angestrebt, bis März eine vertragliche Einigung mit einem Architekturbüro zu erzielen. Heißt, welcher Entwurf nun realisiert wird ist noch unklar.
    Die Entwürfe können vom 2. bis zum 17. Februar im Deutschen Technikmuseum (Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin) besichtigt werden. Eintritt ist frei.


    Artikel DEAL M
    Visualisierungen @ Berliner Zeitung



    "LOVE architects and urbanism ZT" ist der Gewinner! Anfang 2016 will 50Hertz seine neue Zentrale beziehen




    Mit dem Prädikat Kunst-Viertel wird die CA Immo für die Europacity wohl nicht mehr allzu lange werben können. Zumindest wenn es nach dem Artikel in der Mopo geht, verliere der Standort für Galeristen mehr und mehr an Attraktivität. Bei der kreativen Szene vor Ort herrsche eine Stimmung der Abwanderung.


    Ist nur wieder das übliche Umbruchsgeschrei...
    ...


    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert. Grund: Unerlaubtes Pressezitat.
    Bitte künftig auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten. Vielen Dank.
    Bato



    Und dann wäre da noch Neid, Missgunst und Ordnungswahn... :D


    Geil, wie sie da stehen die 3....völlig unterschiedlichen dicken Freunde.
    Die Gemeinsamkeit, die die 3 Gebäude haben, unterstützt von der gemeinsamen Flucht, die Arkaden, stehen in einem starken Fokus. Arkaden haben meines Erachtens auch immer eine starke Entre-Wirkung (hier quasi das Gesicht, die Vorderseite), sodass das Gesamt-Ensemble wirkt, als würden die 3 in Reih und Glied gemeinsam (!) nach Süden schauen.
    Wie gesagt: Jeder grundverschieden nur 2 starke Gemeinsamkeit einend: in Reih und Glied und die Arkaden. Eine schöne Bild-Aufname von charakterstarken Menschen...


    :daumen::daumen::daumen:


    @Flyn
    Schön gesagt! Ich stimme dir voll zu, was die Aufenthaltsqualität und den Touristenstempel an solchen Orten angeht. Wie ist das in anderen Städten? Meiden Pariser auch den Eiffelturm?



    Der Witz ist ja, dass auch immer mehr Touris sich nicht mehr als solche fühlen wollen. Deswegen boomt ja das Geschäft um die Ferienwohnungen so. Damit sich Touristen als echte Bewohner einer Stadt fühlen können.
    Desweiteren bin ich der Meinung, dass hier die Interessen der eigentlichen Bewohner eines Tages genau so hoch eingestuft werden wie die der "Touris". Denn wir werden immer mobiler. Von daher ist es dann nicht nur ein Urlaub den wir an Ort xyz verbringen sondern das Reisen ist zu einem selbstverständlichen Teil unseres Lebens geworden. Ich denke wir werden es in Zukunft mehr und mehr mit temporären Bevölkerungsgruppen zu tun haben, die dann auch entsprechende Bedürfnisse an die jeweilige Stadt haben.
    Ich finde es auch schon allein deswegen falsch Ferienwohnungen zu verbieten, da sie in einem Quartier/Kiez für Vielfalt und Durchmischung der Bewohner und Nutzungsstrukturen der Gebäude sorgen. Da wäre viel eher für Urbanität gesorgt als mit solchen monothematischen Riesenhotelblöcken wie bspw. der hinter dem Haus des Reisens am Alex.

    Selbst der Tagesschau war das ein Beitrag wert...


    Mal ganz abgesehen von dem mittlerweile wirklich inflationären, ermüdenden Dagegen-Geschrei der Dauer-Empörten....
    Ich seh den Teilabriss sogar positiv, denn dadurch entstehen neue Zugänge zum Ufer, so dürfte sich auch die Aufenthaltsqualität entlang der Gallerie erhöhen. Ich hab nie große Lust verspürt an diesem schmalen Gehsteig an dieser abweisenden, vom Auto-Verkehr umtosten, Wand (auch mag sie noch so schön bebildert sein) entlang zu gehen.
    Denkmal hin oder her. Auch ein Denkmal muss sich an seiner stadträumlichen Qualität messen lassen!
    Außerdem hasse ich Gegenden die man nicht betreten kann ohne gleich mit 95%iger Wahrscheinlichkeit als Touri klassifiziert zu werden.
    --> Touristen-Nepp-Alert - nicht bezogen auf die East Side Gallery sondern eher gesamtheitlich betrachtet, also der mangelhafte Stadtraum, der die Mauer umgibt und gleichzeitig auch selber ein Bestandteil davon ist (-->das eingezwängte Gefühl zwischen Autoschneise und Wand, auf langer Strecke keine Option ans Spreeufer zu gehen, Straße überqueren - unattraktiv).
    Abgesehen davon misst sich die Authenzität eines Denkmals nicht an einer Meterzahl-Angabe sondern an der Geschichte die sie erzählt. Ich sehe die Erzählung der Geschichte "East Side Gallery" durch ein Herausbrechen von 19m Wand in keinem nennenswerten Maße beeinträchtigt. Das sind 19m! Meine Güte...ein bisschen Verhältnismäßigkeit würde hier manchen sicher gut tun...


    Tendenziell meine ich:
    Die Vergangenheit ist nicht so wichtig, als dass sich Gegenwart und vorallem die Zukunft wegen ihr beschränken müssen.


    Aber wir sind eben hier in Dtl. Und wenn es um Vergangenheit/Konservierung geht, sind die Emotionen absolut grenzenlos, doch die Gegenwart wird nur verwaltet und an die Zukunft denkt der dt. Kleinbürger wenn, dann nur im Kontext eines schaurig-schönen apokalyptischen Untergangsszenarios, worin er sich dann suhlen kann. Zukunft, Veränderung bedeutet hierzulande eben in aller erster Linie Risiko, Angst und Gefahr.
    Deutsche träumen vom Untergang, Amerikaner vom Erfolg


    Das liegt daran, dass Dtl. jahrzehntelang keine Metropole von Weltrang hatte. Kein Ort an dem sich die Gesellschaft in besonderem Maße bündeln, synergisieren und reiben konnte. Das dt. Gesamt-Kollektiv ist in den spießig-beengten Verhältnissen der West-BRD und der DDR geistig verwahrlost. Auf den Fokus der Besitzstandswahrung existenziell sichernden Waren (Lebensmittel, Kohle...) in der Nachkriegszeit folgte keine metropolitan-geprägte leidenschaftlich-hungrige Fortschrittsgewandtheit und Zukunfts-Optimismus.
    Für letzteres war die Provinz "zuständig", was natürlich nicht gutgehen konnte. Denn was ist die Spezialität des provinziellen Geistes? Richtig, das Konservieren von Traditionen, gemütlichen Gewohnheiten etc.! Und was wurde mitunter auch konserviert? Richtig, das Besitzstandswahrungstum! Nur mit dem Unterschied, dass sich die überbordende dt. Besitzstandswahrung heute nicht mehr um Heizkohle dreht sondern um Kleingartenparzellen u.ä. sprich: alles was der Veredelung und Aufrechterhaltung des eigenen kleinbürgerlichen Idylls dienlich ist.


    Doch ich bin zuversichtlich, dass Berlin diese unglückliche historische Fügung mit all ihren Folgen über kurz oder lang wieder korrigieren wird.
    Berlin traue ich absolut zu, die dafür nötige Power zu haben.

    Ich hatte nach einer Veranstaltung die Gelegenheit mal kurz mit Frau Lüscher zu sprechen. Angesprochen auf den meines Erachtens etwas öde geratenen Leipziger Platz mit seinem nutzlosen Abstandsgrün und dessen Architektur, meinte sie, sie würde diesen Ort eher durch eine neue Platzgestaltung aufwerten als durch Architektur. Das Oktaeder soll eine Einheit bilden.
    Insofern finde ich es auch verständlich, dass der Patzschke-Entwurf nicht das Rennen gemacht hat, wenngleich ich ihn natürlich sehr schön finde, aber hätte an der Stelle eben wenig "Sinn" ergeben.
    Naja mal sehen was es jetzt wird...

    Der Architektenwettbewerb für die neue 50 Hertz Zentrale wurde mittlerweile abgeschlossen. Einen 1. Platz gab es nicht, dafür aber 2 2.e.
    Es wird angestrebt, bis März eine vertragliche Einigung mit einem Architekturbüro zu erzielen. Heißt, welcher Entwurf nun realisiert wird ist noch unklar.


    Anhand dieses Mopo-Artikels ist es wohl eine Entscheidung zwischen den zwei 2ten Plätzen.


    Mein Favorit ist der Entwurf von "Love architects and urbanism" und finde das deren Leitgedanke "den Außenraum durch Balkone und Terrassen in das Gebäude reinzuholen" am besten mit dem Anspruch des Unternehmens zusammenpasst, "transparent und innovativ" zu sein.


    Den Entwurf von Henning Larsen Architects mag zwar auch nicht uninteressant sein, allerdings finde ich die Kubatur ziemlich plump-klobig und unbeholfen. Man hat fast den Eindruck der Architekt hätte hier kein Bok mehr gehabt sich da Gedanken zu machen. Die Fassade an sich kann aber durchaus lebendig wirken auch wenn es mir rätselhaft ist wo die Jury laut Mopo-Artikel hier Ornamente erkennt...
    Allerdings sehe ich auch hier wieder die Gefahr einer recht schwachen Fernwirkung.


    Die 3. Platz ist auch ok, da dieser mit der Fensterumrandung des benachbarten Altbaus korrespondiert. Ist aber bis bis auf dieses m.E. einzige architektonische Key-Feature alles in allem nicht wirklich bemerkenswert.


    Der Geheimfavorit ist für mich der 4. Platz, kommt nur leider zur falschen Zeit und am falschen Ort. Die Stimman-Ära ist nunmal vorbei und in das sehr modernistisch geprägte Umfeld des Hbhf würde dieser ziemlich klassische Entwurf auch nicht mehr wirklich hinpassen.




    Aber ich finde man sollte man bei Entwürfen hier in Berlin vorsichtig sein. Ich hab den Eindruck, dass es recht oft eine positive Überraschung gibt bei Bauplänen die hier vorher zerrissen wurden. Gutes Beispiel ist da der Total Tower oder die neue türkische Botschaft.
    Kann mir gut vorstellen dass es beim Alea 101 auch wieder so sein wird, auch wenn mir der allererst-gezeigten Entwurf, wo die 2 obersten OGs noch hinter einer Art "Glasgitter" waren, am besten gefiel.

    Wird es denn in den neuen Häusern mehr Wohnungen geben als in den alten? Deine seltsame Verdrehung des privilegiert Seins erschließt mir nicht.


    Bitte genau lesen.


    Sehr erfreulich, dass nun der Abriss kommt und damit auch mehr NUTZBARE Wohnungen auf dem Immobilienmarkt verfügbar sein werden.


    Die Blöcke stehen doch weitestgehend leer.


    Ich bin mir sicher dass der Investor bei der 1AAA Lage für eine entsprechende Wohnungsmasse sorgen wird und dafür wohl auch in die Höhe bauen wird. Die BI hat ja schonmal auf einen Bebauungsplan mit einem Wohnturm an der Ecke Voßstraße/Gertrud-Kolmar-Straße hingewiesen.


    Und zum anderen natürlich der städtebauliche Aspekt...es kann nur besser werden als mit dieser suburbanen Vorstadtbebauung.

    Sehr erfreulich, dass nun der Abriss kommt und damit auch mehr nutzbare Wohnungen auf dem Immobilienmarkt verfügbar sein werden. Auch Luxuswohnungen können helfen hier Druck rauszunehmen.
    Die Symbolpolitik vorallem der Linken dient nur den Partikularinteressen von ein paar wenigen Priveligierten. Mit einer ganzheitlich-gedachten sozialen Wohnungspolitik hat das jedoch überhaupt rein gar nichts zu tun.