Beiträge von Richard_Strauss

    Wenn man aber ohnehin viel Einzelhandelsfläche hat - so z.B. auch in Braunschweig wo die Schloßarkaden kamen.


    Woher will man das eigentlich im Vorfeld wissen? Ich bin zwar nicht der Nabel der Welt, aber seitdem das Schloß wieder steht, empfinde ich die Stadt als so attraktiv, daß ich öfter, als früher hinfahre. Dabei lasse ich kein Geld im EKZ, weil die glatten Schicki-Micki-Kettenläden in der Schloßpassage überhaupt nicht auf mich zugeschnitten sind, ich lasse mein Geld beim alten, gediegenen
    Einzelhandel der Innenstadt oder bei den reizenden Spezialgeschäften im Magniviertel. Andere besuchen vielleicht nur das EKZ, aber umso attraktiver eine Stadt ist und umso mehr Einkaufsmöglichkeiten es gibt, desto mehr Menschen werden angezogen, die ihre Mäuse schon irgendwo lassen.
    Viel schlimmer ist es, wenn eine Stadt ein interessantes Geschäft nach dem anderen verliert, wie es seit Jahren z.B. in Minden geschieht; die Innenstadt ist mittlerweile gekippt, wie ein Teich nach Blaualgenbefall, da gibts kaum noch etwas außer Händiläden und Dönerbuden.

    zu #23:


    Hmh, ich fürchte, zwischen uns liegen Galaxien. Genau dieses gräßliche Ding meinte ich. Bist Du auch so ein Befürwortet von möglichst verqueren Bauten, die ihre gesamte Umgebung größmöglichst vor den Kopf stoßen?
    Da kannst Du in Hannover auch ohne diese architektonische Scharlatanerie glücklich werden, es gibt ein verdrehtes Gebäude von Gehry (Üstra), unweit des herrlichen Anzeiger-Hochhauses von Fritz Höger, ein wie vom Mond gefallenes Gebäude der DG-Bank am Raschplatz (mit messerscharfen Winkeln), etc.pp.


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    Mod: Zitat editiert. Bitte auf unsere Richtlinien achten und nur so oft und so umfangreich wie nötig zitieren.


    a) sein Umbau des Schlosses war ja nun eher eine Verschlimmbesserung,


    b) und ansonten kenne ich nur ellenlange Strassen von Laves.


    a) Mit Verlaub, putz mal Deine Brille


    b) Ich habe jahrzehntelang in Hannover gelebt und kenne die Stadt bis in
    verborgendste Winkel hinein, von denen viele gar nicht wissen,
    daß es sie gibt - wo bitte, befinden sich die "ellenlangen Straßen
    von Laves"?
    Am Friedrichswall stehen noch (wiederaufgebaut) sein Wohnhaus, sowie das Wangenheimpalais, das Opernhaus in der Georgstraße (innen furchtbar vereinfacht und der elegante Vorplatz zerschnitten und verstümmelt), der Portikus vorm Stadtschloß; danach wird es in Hannover schon dünn, die Villa Rosa in Ahlem findet kaum jemand, es gibt noch die herrlichen Gärtnerhäuser im Georgengarten, danach müssen wir schon raus nach Niedersachsen, auf die Dörfer und Güter.

    Ja klar mein ich das 20Jhd... du hast ganz recht!
    dann können wir doch ein Duplikat vom Schloss Neuschwanstein in die Herrenhäusergärten stellen - dann hätten wir die schönsten Gärten und das schönste Schloss....sieht bestimmt schön nett aus.
    .


    Wir könnten uns sicher auch den legendären Knopf an die Backe nähen; wenn Du Dein Auto vor die Wand fährst, bekommst Du von der Versicherung auch nur wieder einen Polo zurück und keinen Honda.


    An dieser Stelle stand nun mal das bescheidene Gartenschlößchen und kein Neuschwanstein; allerdings gab es in den Jahrzehnten davor durchaus monströseste Pläne, z.B. sollte dort eine große Betonschüssel hingestellt werden - aber vielleicht hast Du den Lokus gar nicht in Augenschein genommen?
    Dort befindet sich ein gähnender Platz, dessen Leere förmlich nach Bebauung schreit und bei allen Gärten ist stets der Garten auf das Zentralgebäude (in der Regel ein Schloß) bezogen und umgekehrt. Ein Schloß ohne Gartenbezug ist genauso sinnlos, wie ein Garten ohne dazugehöriges Gebäude.

    Ich perönlich glaube, dass es bei den ganze Reko-Projekten deutscher Schlösser ohnehin nicht um Ästhetik geht. Von den oben genannten gafallen mir nur das Potsdamer Stadtschloss und das in Hannover so halb, die barocke Ursprungsanlage fände ich besser, als die klassizistische Version die jetzt gebaut wird. Berlin gefällt mir gar nicht, und Braunschweig hat jetzt das wohl hässlichste Schloss, das ich je gesehen hab.


    Ich habe leider das Gefühl, dass man in letzter Zeit nur Plunder rekonstruiert. Wirklich baugeschichtlich wichtiges ist nur selten dabei.


    Guten Tag alle miteinander!


    Lieber Dvorak, findest Du Deine Aussagen nicht reichlich subjektiv eingefärbt?
    Es wäre doch schön, wenn Du das, was Du da so niedermachst, wenigstens ein klein wenig begründen würdest.
    So hat unsere Familie fast ehrfurchtsvoll vor dem Wunder des wiederaufgebauten Schloßkörpers in BS gestanden und wir konnten es gar nicht fassen, daß der Stadt und allen Menschen auf dieser jahrzehntenlangen städtischen Öde und Brache dieses strahlende Gebäude zurückgeschenkt wurde.
    Das von Dir ebenfalls geschmähte Schloß in Hannover Herrenhausen wird in seinem letzten Zustand rekonstruiert. Dieser stammt immerhin von dem feinfühligen Hofbaumeister Georg Ludwig Laves, der auf einer Höhe mit Schinkel in Berlin und Klenze in München zu sehen ist und wenn wir schon subjektive Eindrücke walten lassen, den ich für den Besten und ausdrucksvollsten von den Dreien halte; Berlin und München und die preußischen und bayrischen Könige waren eben nur bekannter.