Jetzt nenn den Architekten doch nicht gleich einen dämlichen Egoisten. In Sachen Sockel wird sich sicher noch was tun. Das der Entwurf noch einmal überarbeitet wird, zeichnet sich ja schon ab. Aber ob das die Neubaugegner dann besänftigen wird? - Ich fürchte nicht.
Beiträge von Manuel
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Eine kleine Presseschau:
"Ein neuer Entwurf für die Museumsinsel", titelt der Tagesspiegel.
Unter der Überschrift "Elefant am Seil" gibt es im Tagesspiegel außerdem noch ein kurzes Interview mit David Chipperfield.
Die Berliner Zeitung widmet dem Entwurf den längsten Artikel und zwar im Feuilleton: "Berlins Nike-Tempel".
Selten, dass Welt und Morgenpost offenbar mit verschiedenen Artikeln aufmachen:
Dabei gibt sich die Welt schon sehr auf Krawall gebürstet und greift die eher kurze Kritik von Birgit Lukas ausführlich auf. "Die neue Mauer des Architekten Chipperfield", titelt sie.
Weitaus sachlicher die Berliner Morgenpost: "Kolonnaden als neuer Eingang" ist der eher knappe Artikel überschrieben.
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Bei der Berliner Abendschau gibt es ein Filmchen zum neuen Entwurf. Darin auch das Statement der Neubau-Gegnerin, die dann doch noch eine Kritik am Entwurf gefunden hat: Der Sockel wäre zu hoch.
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Dignität durch Dekonstruktion
Unter der Überschrift "Dignität durch Dekonstruktion" liefert das Baunetz einen Artikel. Darin erfahren wir, dass Chipperfield nach eigenen Angaben den Vorentwurf dekonstruiert hat und ein Gebäude vom Typ "Tempel auf dem Sockel" herausgekommen ist.
"Der neue Entwurf atmet die Dignität einer Tempelstadt". Nun gut.
Letztlich wird beinahe jeder mit dem Entwurf leben können. Ein Kompliment an den Architekten und an seinen Entwurf ist das m.E. dann aber eher nicht.
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Für meine Begriffe gähnend langweilig und viel zu brav. Aber bitte. Wenn das Gebäude dann jetzt endlich gebaut werden kann, soll es meinetwegen auch derart eigenschaftslos daherkommen. Will nur nicht hoffen, dass die Touristen, selbst unmittelbar davorstehend, das Eingangsgebäude nicht finden können.
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Die S-Bahn ist definitiv geplant und mit Sicherheit auch baulich vorgesehen. Allerdings finde ich viel interessanter, dass uns da zwei verschiedene Renderings gezeigt werden. Die eher plane Fassade gefällt mir. - Von dem anderen Muster haben wir in Berlin nun wirklich genug.
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Was wird aus dem Flughafen Tempelhof?
Es ist nun wohl endgültig, dass Tempelhof im nächsten Jahr seinen letzten Flieger tut.
Auf der Suche nach Ideen und Konzepten soll einmal mehr die Bevölkerung eingebunden werden: Unter http://www.berlin.de/flughafen-tempelhof können alle Interessierten noch bis zum 17. Juli ihre Leitidee für die Zukunft des Areals abgeben und finden viele aktuelle Informationen zur Planung. In einer zweiten Online-Phase im Herbst dieses Jahres werden die ausgewerteten Leitideen vorgestellt, dann können diese mit anderen Usern und Experten der Senatsverwaltung diskutiert und kommentiert werden.
Auf die 10 besten Ideen will die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung eine Rückmeldung geben, ob und wie sie umgesetzt werden können!
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Bahn zieht Feststellungsklage zurück
Jetzt hat es wohl auch die Deutsche Bahn begriffen: Der Tempelhof-Zug ist endgültig abgefahren.
Die Bahn sieht keine Möglichkeit mehr, auf juristischem Weg den Weiterbetrieb des Flughafens durchzusetzen, teilte Wolf-Dieter Siebert, Chef von DB Station&Services mit.
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Vielen Dank für den Link und willkommen im DAF.
Schade, dass die Situation am Hauptbahnhof nicht vollständig eingezeichnet wurde. Ferner fällt wohl die Haltestelle Invalidenstraße auf, die mit ihren beiden Bahnsteiginseln und dem dazwischen führenden Straßen schon etwas merkwürdig anmutet. - Hätte man das wirklich nicht besser machen können?
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Bund respektiert Tempelhof-Plan des Senats
http://www.deutsches-architekt…102_TempelhofInterior.jpg" style="float:left; width:auto; margin-right:10px; margin-bottom:10px;" alt="" />Der Bund wird ofenbar nicht mehr gegen die Entwidmung des Flughafen Tempelhof vorgehen. Wie jeder andere Grundstückseigentümer auch, sei der Bund an die Entscheidungen des zuständigen Planungsträgers gebunden. - Dies erfuhr der FDP-Haushaltspolitiker Otto Fricke, MdB aus einer Anfrage an das Bundesverkehrsministerium.
Berliner Zeitung vom 16.06.2007
Damit dürfte die Tempelhof-Posse ihrem Ende entgegengehen. Zunächst haben sich dba, Air Berlin und Germania zurückgezogen, dann hat die Bahn sich ihre Schlappe beim Bundesverwaltungsgericht abgeholt und nun will auch der Bund das Vorhaben respektieren. Der Volksentscheid ist zudem weitgehend sinnlos geworden, weil er zu lange dauert und der Senat zwischenzeitlich Fakten geschaffen hat.
Foto (leere) Passagierhalle:
Alan Ford/Wikipedia -
Mein Problem mit einer Einstellung würde sich in Grenzen halten, denn m.E. macht so ein dauerhaft aufgestelltes riesen-Riesenrad das Stadtbild kaputt. Es wird die Skyline dominieren und auch auf große Entfernungen zu sehen sein, ähnlich dem Fernsehturm.
Trotzdem: Das Genehmigungsverfahren läuft und die Stadtentwicklungssenatorin kann sich eine Ablehnung kaum leisten, die Kohle ist zusammen und nun geht es wohl hauptsächlich um die Abstimmung einiger Bauvorhaben - ein Teil davon steht in diesem Thread - und um Planungsdetails. Der Tourismus in Berlin boomt und die Wirtschaft erfährt einen Aufschwung. Diese Investition lohnt also zweifellos und wird mit Sicherheit auch getätigt werden.
Geplatzte Träume sind nun wahrlich keine Berliner Spezialität, sondern in beinahe allen deutschen Städten aufzufinden. Im Übrigen: Dies ist ein 100% privates Projekt, dass garantiert nicht an der Baugenehmigung scheitern wird. Sollte der Riesenrad-Traum tatsächlich platzen, kann man das kaum den Berlinern anlasten. – Im Gegenteil.
Und zur Not haben wir ja noch Anschutz. – Dann bauen die eben das Riesenrad. Am Ostbahnhof wäre mir das Ding ohnedies lieber.
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Das ist der Punkt. Aus dem Bauch hätte mir der Kollhoff-Entwurf zunächst besser gefallen. Aber wer will bitteschön ernsthaft aus diesem Modell folgern, wie es in der Realität aussehen wird? - Die Darstellungen im PDF-Dokument geben da evtl. etwas mehr her. Was mir aber überhaupt nicht gefallen hat, waren die Entwürfe der anderen, die das Ehrenmal sprichwörtlich in die Ecke stellen wollten. Da möchte man dann glatt eine politische Aussage vermuten, die dort m.E. definitiv nicht angebracht ist.
Tatsächlich waren Kollhoff und Meck die einzigen, die das Ehrenmal wenigstens an die richtige Stelle setzten. Was wollten die anderen Entwürfe eigentlich damit aussagen, dass sie sich sozusagen daneben gestellt haben? Und wenn dann zwischen Kollhoff und Meck zu wählen ist, würde auch meine Wahl auf Meck fallen. Der Kollhoff-Entwurf ist m.E. zu symetrisch und offensichtlich "sakral" geraten. Zu dick aufgetragen, würde ich zum Kollhoff-Entwurf sagen.
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Nun macht mal langsam Leute! Ich bin wahrlich kein Befürworter dieses Projektes. Und das die Investoren dem DAF keine Bilder des Projektes zur Verfügung stellen wollen(!), macht mich noch weniger zum Freund des Riesenrades. Trotzdem: Es ist ja nun nicht das erste Projekt mit Verzögerung. Und das wird wohl schon noch klappen mit dem Riesenrad.
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Sie wussten was sie wollen und haben mehrheitlich dafür gestimmt. Trotzdem denke ich, dass ein neuer Brückenentwurf möglich sein sollte. Und wenn man damit 1.) der Bevölkerung ihre Brücke und 2.) der Unesco ihren Kompromiss geben kann, sollte man eine schlankere Version bauen.
Was bitte spricht denn dagegen, die Architektur der Brücke noch einmal zu überarbeiten? – Die Bevölkerung hat über eine Brücke abgestimmt, nicht über die konkrete Architektur der Brücke.
Aber das die Unesco nun auf einen solchen Kompromiss eingehen will, ist schon bezeichnend!
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Unter der Überschrift "Bronzekleid" bringt das Baunetz heute einen Beitrag zum Ehrenmal der Bundeswehr. Darin enthalten auch eine Galerie mit den anderen Wettbewerbsbeiträgen von Axel Schultes, Hans Kollhoff und Gesine Weinmiller, dem Bildhauer Till Exit (Leipzig) und Julia Mangold (München).
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Verwaltungszentrum Paul-Wunderlich-Haus in Eberswalde eröffnet
Am 1. Juli wird der Landkreis Barnim sein neues Verwaltungszentrum in Eberswalde eröffnen. Das Paul-Wunderlich-Haus, benannt nach dem Eberswalder Künstler Paul Wunderlich, bietet rund 17.000 qm Bruttogeschossfläche für die Verwaltung des Landkreises und weitere 2.500 qm Fläche für Handel, Gaststätten und Dienstleistungen im Erdgeschoss.
Der Entwurf stammt von den Berliner GAP-Architekten. Nach deren Angaben wird das Bauvorhaben rund 25 Millionen Euro gekostet haben (nach Angaben der Märkischen Oderzeitung 37 Millionen Euro). Nach Angaben des Landkreises wird es Platz für 500 Mitarbeiter bieten, die zur Zeit noch auf 8 Verwaltungsstandorte verteilt sind.
Bild: Webcam Landkreis Barnim -
Der Vollständigkeit halber muss noch über ein weiteres Ehrenmal berichtet werden: Am Berliner Dienstsitz des Bundesministeriums der Verteidigung soll auf dem Gelände des Bendlerblocks ein Ehrenmal für die gefallenen Soldaten der Bundeswehr errichtet werden.
Den Wettbewerb gewann Prof. Andreas Meck. Das Ehrenmal soll am östlichen Rand der Hildebrandstraße entstehen und bis Mitte 2008 durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung realisiert werden.
Bild: Bundeswehr/Architekt Prof. Andreas MeckInformationsschrift (PDF) des BMVg
Offen ist noch, ob wir bald über noch ein Ehrenmal berichten können, denn der Bundestag hätte gerne ein eigenes Bundeswehr-Ehrenmal, dass sich in unmittelbarer Nähe zum Reichstagsgebäude befinden soll.
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Einigung bei Mahnmal für Sinti und Roma
Wie die Berliner Zeitung berichtet, soll der nunmehr sechsjährige Streit um das Mahnmal für die Sinti und Roma im Tiergarten endlich beigelegt sein. Das von Dani Karavan entworfene Mahnmal kann edlich gebaut werden.
Bei dem Streit ging es insbesondere um den von der Sinti-Allianz geforderten Begriff "Zigeuner", der in der Inschrift erscheinen sollte. Der Zentralrat der Sinti und Roma lehnte das aber ab. Unter der Überschrift "Mahnmal mit Leerstelle" hatte die 3Sat Kulturzeit 2005 berichtet.
Die nunmehr zwischen dem Zentralrat und Bundeskulturstaatsminister Bernd Neumann erfolgte Einigung sieht vor, dass ein Zitat von Altbundespräsident Roman Herzog und eine Aussagen von Altkanzler Helmut Schmidt wiedergegeben werden soll, ergänzt um eine Chronologie des Völkermordes an 500.000 Sinti und Roma.
Das von Dani Karavan entworfene Mahnmal soll rund zwei Millionen Euro kosten. Es besteht aus einem kreisrunden See und einer zwölf Meter hohen Granitplatte. Das Gelände im Tiergarten hatte das Land Berlin schon 1994 kostenfrei zur Verfügung gestellt.
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Das Bundesverwaltungsgericht hat der Bahn gesagt, wenn Ihr wollt, könnt ihr vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg klagen. Eure Erfolgsaussichten sind aber nahe Null.
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ICC-Entscheidung wird aufgeschoben
http://www.deutsches-architekt…s/manuel/224_icc_wiki.jpg" style="float:left; width:auto; margin-right:10px; margin-bottom:10px;" alt="" />Entgegen der ursprünglichen Pläne wird der Senat nun doch nicht mehr vor der Sommerpause über die Zukunft des ICC entscheiden.
Stattdessen wird Senatsbaudirektorin Regula Lüscher nun eine Studie im Wert von 300.000 Euro international ausschreiben, die als Entscheidungsgrundlage für den weiteren Umgang mit dem ICC dienen soll.
Das Ergebnis der neuen Studie soll in vier Monaten vorliegen.
Berliner Morgenpost vom 14.06.2007
Bild: creative commons/Wikipedia