Münchner Hauptbahnhof
Hallo,
ich bin neu in diesem Fourm, war aber seit längerem bereits interessierter Leser. Ich möchte an dieser Stelle auf eine "Nichtberücksichtigung" der Vorkriegsarchitektur bei einem Neubauprojekt in München hinweisen.
Nach derm Fußball-WM 2006 wird der Hauptbau des Münchner HBf abgerissen, zusätzliche Etagen unter die Erde verlegt und ein Neubau konzipiert, der sich in den bestehenden Ausmaßen des Platzes einfügen soll.
Problem dabei: Die alte historische Bürklein-Fassade wird nicht einmal im Ansatz mit eingeplant. Die bisherigen Entwürfe sind schrecklich langweilig und absolut nicht dem historischen Charakter des Platzes gewachsen. Hier die Entwürfe:
http://www.fsw-info.de/basic_p…projekt_start.php?pr_id=7

Dazu muss erwähnt werden, dass im Umfeld des HBf München in den letzten Jahren sehr viel in die Sanierung von Vorkriegsbauten gesteckt wurde. So wurde u.a. die alte Bayerpost an der Bayerstraße zum Hotel umfunktioniert.
http://www.tagungshotel.com/hotel_1088001998.htm

Und das alte Telegraphenhauptamt hat auch eine Frischzellenkur erhalten. Die hässlichen Klötze aus den 50er und 60er Jahren werden Stück für Stück modernisiert.
Es ist traurig mitanzusehen wie Investoren an dieser Stelle eine einmalige Chance verstreichen lassen, durch zumindest eine teilweise Rekonstruktion der Bürklein-Fassade am HBf diesem Gesamteindruck dienlich zu werden. Vor allem, wenn man die vielen positiven Beispiele in diesem Forum aus anderen Städten liest.
Ich beglückwünsche Frankfurt am Main für die vielen Rekonstruktionen. Vielleicht lässt sich ja auch in München ein Verein oder eine andere Initiative zur Rückbesinnung auf die historische Architektur der Vorkriegszeit finden. Renditengeilheit und pure ökonomische Entscheidungskriterien haben schon zu lange und zu oft gegenüber dem Reinen und Schönen gewonnen.
Leider kann ich an dieser Stelle noch nicht mit Bildern des alten an eine Basilika erinnernden Bürklein-HBf-Baus dienen, ich werde diese aber nachreichen.