Mir gefällt er. Fügt sich wunderbar in den Standort, direkt neben der ebenfalls offen sichtbaren Konstruktion dieser Halle (sehr interessante Konstruktion, was befindet sich in der Halle?).
Beiträge von Augsburger
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Die Festlegung was "Mundart" ist und was amtliche Grammatik ist ein willkürlicher Konsens der Germanisten und nicht gottgegeben
In Süddeutschland und Österreich ist die Beugung zu fragen eben "frägt" (analog zu tragen > trägt usw.), während im niederdeutschen ("norddeutschen") Sprachgebiet die irreguläre Beugung fragen > fragt gebräuchlich ist. Im Übrigen heißt es grammatikalisch auch backen > er buk ... da sieht man schon wie "lebensnah" die amtliche Grammatik ist.
Ich finde die Philharmonie passt eben zu Hamburg, das muss man schon so sagen. Jede historische Stadt hat ja so ein gewisses hm Gesicht, einen "Charakter" (ich will nicht zu abstrakt werden, ich denke es ist klar was ich meine). Die Rhytmik der sog. "Hafencity" ist ja mitnichten ein Bruch sondern nimmt die bestehende Zentrenbebauung auf und führt sie, bezogen auf die Topographie der ehemaligen Hafengelände, konsequent fort. Die Innovation liegt viel mehr in dem Versuch nach den Jahrzehnten der "Stadtflucht" und Segregation von urbanen Funktionen - großteils verursacht durch Planungen auf dem "grünen Tisch" - nun durch just solch eine Generalplanung zu beheben und eine Mischnutzung zu erzeugen. Dies wird selbst innerhalb der Elbphilharmonie fortgeführt, denn entgegen des Namen handelt es sich ja mitnichten nur um eine Philharmonie.
Den Gedanken dahinter finde ich äußerst klug und fortschrittlich. Ich bin der Ansicht dass sich die Urbanität wieder anküpfend an frühere Zeiten entwickelt und die totale Automobilität nur eine Episode war. So wie über Jahrhunderte aus guten Gründen Arbeit und Wohnen nahezu untrennbar waren (vom Handwerker der im Erdgeschoss seine Werkstatt hatte und im Obergeschoss seine Wohnräume bis zum Studienrat mit "Arbeitszimmer" in der Etagenwohnung) werden wir zukünftige Nutzungsmischungen wieder erleben. Die Monokulturen haben sich überlebt und werden in Zukunft zunehmend veröden. Daher ist die Hafencity wirklich eine Stadt der Zukunft und keine Kopfgeburt. Mit der Elbphilharmonie als Ankerpunkt. Auch die Bedeutung von Ankerpunkten wurde in der bundesdeutschen Städteplanung der Nachkriegsjahrzehnte grandios verkannt, es gab eine Fixierung auf "Zweckmäßigkeit" als einzige Prämisse. Wenn dies Gebäude wirklich die Rolle einnimmt die wir alle erhoffen dann ist dies sehr gut investiertes Geld in die Zukunft Hamburgs und ich kann den Hamburgern nur zu dem Mut dazu gratulieren.
Mod: Habe ein paar Beiträge in den Papierkorb verschoben und bitte euch zum Thema zurückzukehren! Beste Grüße, Dykie!
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Du meinst wahrscheinlich Sydney
Ich muss gestehen dass ich bei Hamburg kein Wahrzeichen/Panorama/etc. im Kopf habe wenn ich daran denke. Norddeutschen und Hamburgern mag das anders gehen, einfach weil Hamburg dort oben so wichtig ist. Aber wenn das schon für einen Süddeutschen so schwierig ist ein Spezifikum für Hamburg zu nennen (und nein der Hafen ist es mit Sicherheit nicht, Hafenstädte gibt es wie Sand am Meer - wenn mir der Kalauer erlaubt ist...) dann ist das für den Rest der Welt mit Sicherheit nicht anders. Es könnte also in der Tat funktionieren hier ein Wahrzeichen zu kreieren.
Nach den Baukosten frägt dann keiner mehr.
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Ich finde schon pikant hier gar Rom anzuführen, was die Römer nicht machen ist die Rekonstruktion früherer Größe. Das Forum Romanum wird als Ruine belassen, ebenso wie das Kolosseum. Diese sind eben nicht nur städtebauliches Schmuckwerk sondern sichtbares Geschichtszeugnis. Darauf kann sich, mit Verlaub, ein Neubau aus italienischem Bauhaus und preußischem Barock - errichtet im 21. Jahrhundert - nun wirklich nicht berufen.
Und die Amerikaner/Angelsachsen haben ein komplett anderes Verhältnis zu Geschichte und Architektur. Da gibt es keine hitzigen Debatten über Authenzität und da wird auch nicht mit größtem finanziellen Aufwand ein beliebiges Stadium des Verfalles konserviert sondern das Capitol und White House schaut heute noch so aus wie bei deren Erbauung, abgenutztes wird ausgetauscht. Abgesehen von baulichen Veränderungen die man nach Belieben vorgenommen hat, weil man es hübsch fand. Ohne lang über Denkmalschutz etc. nachzudenken.
Mir persönlich ist das sehr sympathisch und ich finde an einem Stein der vor 200 Jahren gesetzt wurde auch nichts "authentischer" als ein Stein der vor 2 Stunden gesetzt wurde. Aber das ist einfach nicht der hiesige Umgang mit Architektur und daher kann man das wohl kaum als Vergleich anbringen. Darüber hinaus wagt es kein Amerikaner von "Provinz" zu sprechen und Washington als Bundeshauptstadt ist überaus unpopulär - seit 1776. Amerikaner halten viel von Autonomie und möglichst ortsnaher Politik, Föderalismus. Der washingtoner Prunk ist nicht Ausdruck eines starken Zentralstaates, der die USA auch formal nicht ist, denn ein State Capitol ist kaum minder prächtig. Viel mehr ist Washington die steingewordene Macht eines modernen Weltimperiums. Und da muss auch der größte preußische Patriot zugeben, das ist halt die Bundesrepublik nicht.
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Der münchner Flughafen FJS bei dem der Tower ein Teil der markanten Silhouette darstellt ist selten. Und trotzdem werden sich auch die wenigsten Reisenden über MUC an den dortigen Tower erinnern. Oder an irgendwelche anderen architektonischen Feinheiten des Terminals. Was haften bleibt ist aber die lange Fahrtzeit per S-Bahn in's münchner Zentrum, inklusive Halt an gefühlt "jeder Milchkanne" unterwegs und einem Blick aus dem Fenster der nicht gerade die Schokoladenseite Münchens darstellt. Sowas bleibt bei Besuchern haften.
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Ich weiss nicht was eine Baugenossenschaft ist, gibt es bei uns im Süden scheinbar nicht - zumindest noch nie gehört. Ist damit eine Baugemeinschaft gemeint? Also quasi "Häuslebauer" auf städtische Mehrparteienhäuser übertragen, die ihr Wohneigentum in Eigenregie ohne Bauträger errichten? Leute die dermaßen viel Engagement in ihr Heim einbringen sind mutmaßlich auch was den Stadtteil und die Nachbarschaft anbelangt überaus engagiert - etwas besseres kann einem Wohngebiet gar nicht passieren. Es sind meiner Beobachtung nach weniger bestimmte Einkommensgruppen oder gar Ethnien sondern ein hoher Mieteranteil der in Stadtteilen Probleme mit sich bringt. Nun will ich Mieter nicht über einen Kamm scheren, in Deutschland ist im internationalen Vergleich ein überproportionaler Teil der Menschen Mieter und nicht Eigentümer.
Es ist sicherlich ohne "Studien" etc. nachvollziehbar dass jemand der Eigentum an einer Wohnung oder gleich einem ganzen Haus erwirbt und dann dort wohnen will - perspektivisch zum Zeitpunkt des Kaufes oft für den Rest seines Lebens - sich dann auch besonders darum bemüht dass da nichts in's "Rutschen" kommt in der Nachbarschaft, dass er auch mehr tut als "rechtlich" das Mindestmaß ist. Also sich auch mal am Gehweg bückt und ein Papierle aufhebt und nicht wartet bis irgendwann die Stadtreinigung vorbei kommt. Solche Kleinigkeiten machen unheimlich viel aus für das Gelingen oder Scheitern einer Nachbarschaft. Gerade in Neubaugebieten wo es noch keine gewachsenen sozialen Strukturen gibt.
Ich kann jeder Kommune nur raten Wohneigentum so gut es geht zu fördern und vor allem hierauf zu achten. Es ist ja auch im Interesse der Bürger denn auf die Sicht von Jahrzehnten ist Eigentum ja auch billiger als Wohnen zur Miete und man hat für's Alter ideal vorgesorgt wenn man mietfrei wohnen kann und - abgesehen von Instandsetzungen und Nebenkosten - nur noch Renteneinkommen für Kost, Kleidung, Freizeit o.ä. braucht und der große Brocken "Kaltmiete" wegfällt. Inflationssicher ist dies außerdem.
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Es kann ja auch ganz "normale" Nutzung realisiert werden, also muss nicht immer gleich ein Museum oder irgend ein öffentliches Gebäude sein. Dass sich dies auch privatwirtschaftlich organisieren lässt zeigt dieses ehemalige Fabrikgebäude, ebenfalls hier in Augsburg, es beherbergt heute ganz normale Büros.
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Ich empfehle dringend einen Besuch in Augsburg. Nachdem man die erste Zeit nach dem Niedergang der hiesigen Textilindustrie sehr stiefmütterlich mit den riesigen Fabrikanlagen umgegangen ist und massenweise abgerißen hat - echte Juwele, nicht nur von theoretischer historischer Bedeutung sondern wirkliche Augenweiden - gab es ein Umsteuern um 180°
So wurde die Kattunfabrik, eines der ersten Fabrikgebäude Europas überhaupt, in den 1990ern fast abgerißen. Irgendwie konnte man den Abriß aber nachdem die größeren Seitenflügel abgebrochen waren noch stoppen und wenigstens den Kopfbau erhalten - der wahrhaft schloßartige Architektur aufweist. Der wurde in einen Neubau der Hochschule integriert und gibt der Hochschule ein richtig klassisch-nobles Ambiente, wie man sich als Student eine sog. "altehrwürdige" Hochschule vorstellt. Also eine dermaßen gelungene Neunutzung dass man als Laie gar nicht vermuten würde dass es sich dabei um eine Umnutzung handelt: Kopfgebäude
Auf dem ehemaligen AKS Gelände hat vor kurzem das TIM (Textil- und Industriemuseum) eröffnet: http://www.timbayern.de/
Das nur zwei, wie ich finde, besonders gelungene Beispiele der Umnutzung.
"Abriß" sollte - nein darf - heutzutage nicht mehr zur Debatte stehen!!
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Ich bin froh dass es - wenn auch oft behauptet - kein "typisch deutsch" gibt; keine "deutsche Mentalität", keine "deutsche Architektur", keine zentralistische politische Struktur - egal ob in Bonn oder Berlin. Die Hauptstadt des Bundes ist der Sitz der Regierung, des Parlamentes und der Ministerialbürokratie - nicht mehr, nicht weniger. Mit "Provinzialismus" hat das nichts zu tun. Was das zudem mit einem Schloss zu tun haben soll ist mir unklar.
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"Stadtreparatur" kann ich nachvollziehen, zweifellos. Es ist ja leider eine Feststellung der letzten Jahrzehnte sog. "moderner" Architektur dass diese keine vergleichbare Aufenthaltsqualität und urbane Anmutung hervorbringen konnte wie der Städtebau während den großen urbanen Expansionen im 18. und 19. Jahrhundert.
Wobei man sich schon fragen muss was daran noch "modern" sein soll wenn viele 2010 fertiggestellte Gebäude genauso gut vor 40 Jahren, Anno 1970, geplant worden sein könnten. Über Sichtbeton und den rechten Winkel scheint die Architektur nicht mehr hinaus zu kommen, absolute Stagnation.
Nur wenn ich dann von "Hauptstadt" lese, von "Repräsentation" und alle möglichen Seitenhiebe auf alles nicht-berlinerische in dieser Republik (die sog. "Provinz") dann bekommt das für mich ein Gschmäckle wodurch dieses Projekt für mich zunehmend ungenießbar wird. Wenn das nur Einzelmeinungen sind bin ich ja beruhigt. Im Übrigen, um mir zum Schluß noch leichtes Abschweifen in's Politische zu erlauben, spielt die Bundeshauptstadt in Zukunft keine Rolle mehr. "Global denken, regional handeln", das ist das Leitmotto des 21. Jahrhunderts.
Die regionalen Zentren gewinnen eher immer mehr an Bedeutung (müssen nicht unbedingt deckungsgleich mit den offiziellen Landeshauptstädten sein, siehe Hessen wo Frankfurt und nicht die Landeshauptstadt Wiesbaden das sozioökonomische Zentrum ist). Und darüber die supranationalen Institutionen. Die "Zwischenebene" des Nationalstaates, zumal im kleinteiligen Europa, verliert hingegen schon lange an faktischer Bedeutung. Berlin zur "Hauptstadt" ausbauen zu wollen hat für mich als 24 Jährigen daher auch etwas eigenartig rückwärtsgewandtes. Ich bin Augsburger und Europäer.
PS: Ob die Fassade wirklich privat finanziert werden wird bleibt abzuwarten! Und schon gar nicht ergibt die häufig gehörte Forderung, der Steuerzahler solle hier "vorschießen", für mich irgend einen Sinn. Die Realität wird doch so ausschauen dass niemand mehr etwas für eine Fassade spenden wird die ohnehin schon vom Staat bezahlt wird und somit "gesichert" ist, ob es sich dabei formal nur um einen "Vorschuss" handelt dürfte dabei keine Rolle spielen.
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Abriss von Hochhäusern
Servus die Herrschaften
ich weiss nicht ob es im Forum bereits erläutert wurde, ich konnte "auf die Schnelle" zumindest nichts finden. Wie wird verfahren wenn das Lebensende eines Hochhauses erreicht ist? Derzeit erleben wir ja wie in der ganzen Republik Hochbauten aus den letzten Jahrzehnten noch einmal für weitere Jahrzehnte aufgearbeitet werden. Aber irgendwann ist ja das wirtschaftlich sinnvolle Lebensalter erreicht. Sprengungen sind wohl in dichten deutschen Innenstädten, Paradebeispiel frankfurter Bankenviertel, nicht möglich. Aber was dann?
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Sagen wir so, die diversen "Generalplanungen" (Wilhelmismus, "Germania"-Pläne, Hauptstadt der DDR) Berlin als "Hauptstadt" umzugestalten sollten gezeigt haben dass man von solch einem Ansatz beim Städtebau die Finger lassen sollte. Die Rhetorik die hier teilweise an den Tag gelegt wird erschreckt mich regelrecht. Das ist nicht die Republik, nicht das Deutschland, in dem ich aufgewachsen bin.
In meiner Bundesrepublik erfüllt eine Hauptstadt eine Funktion, ist Sitz von Verwaltung, Parlament und Regierung. Diese Organe haben sachlich und bürgernah zu agieren und sich nicht hinter menschenverkleinernder Architektur und martialischer Formensprache zu verschanzen. Und schon gar nicht fühle ich mich von sowas repräsentiert. Dieses ganze Großmannsgehabe. Wenn ich sowas lesen muss dann muss ich meine Meinung revidieren dass der Umzug der Hauptstadt von Bonn nach Berlin eine richtige Entscheidung war.
Da denke ich wehmütig an das luftig-distingierte Bundestagsgebäude in Bonn zurück, wenn ich den dunklen Sandsteinklotz mit Flaggengeflatter auf den "Festungstürmen" sehe. Eine geradezu martialische Formensprache. Und soweit ich weiss habt ihr mehr als genug Schlösser in Berlin/Brandenburg die nicht nur "echt" und original sondern gefährdete Denkmäler sind. Wenn anstatt dieses historische Erbe zu erhalten Geld für Kulissenzauber ausgegeben wird dann ist auch das Finanzielle ein wichtiger Aspekt dieser ganzen Sache.
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Repräsentation parlamentarischer Demokratie per Schloss?
Weil dort der Deutsche Kaiser wohnte und kein primitiver Duodezfürst.
Sofern "Deutschland" nicht erst seit 1871 existiert stimmt das einfach nicht. Preußen war historisch eine unbedeutende Agrarprovinz ("Kornkammer") im Nordosten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Soviel zum Thema "Duodezfürst". Darüber hinaus ist "Kaiser" kein Titel den man beliebig verleihen kann sondern der Kaiser wird vom Papst gekrönt. Der letzte dahingehend legitime Deutsche Kaiser war Franz II, der in Wien die Kaiserkrone niederlegte da er nicht zum "Staatsnotar" von Napoleons Gnaden degradiert werden wollte.
Dort liegt die Kaiserkrone bis heute, in der wiener Hofburg. Redet man von "Deutschland" als kulturellem Begriff, das heutige Staatsgebiet existiert ja erst seit 1990, dann ist eigentlich Wien die historische Hauptstadt (und, wenn mir das Kommentar gestattet sei, deutlich mondäner und weltstädtischer als es Berlin jemals sein wird - nichts für ungut, aber die berliner Selbstbeweihräucherung hier im Forum ist unerträglich).
Soviel zur Bedeutung dieses Baues. Um beim Duktus zu bleiben handelt es sich also historisch um ein preußisches Provinzschloss in der wenige Jahrzehnte ein Autokrat residierte, der sich am Ende eines provozierten Krieges gegen Frankreich zum "Kaiser" krönen lies, sich wahlweise auch mal gerne "Imperator Rex" nannte und "Hunnenreden" schwang. Und auch sonst halte ich persönlich das "Erbe" Preußens für eher problematisch.
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Man kann doch Prasserei nicht "rechtfertigen" indem man Prasserei an anderer Stelle beklagt - umgekehrt wird ein Schuh draus, wenn an anderer Stelle Unvernunft regiert ist es umso wichtiger dass selbstverantwortliche Bürger auf die Bremse steigen. Wenn die Baukosten über Spenden reinkommen, gerne. Wär' ich Berliner würd ich wohl selbst spenden, schön ist die Fassade ja schon. Aber es ist einfach nicht die Aufgabe des Staates dies zu finanzieren.
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Also ich persönlich verstehe keines der beiden "Lager". Zum einen sehe ich Architektur als hm.. Ästhetik. Zu feinsinnigen Debatten über Architekturepochen oder gar politische Aufladung von Gebäuden habe ich schlicht keinen gedanklichen "Zugang", geht an mir vorbei. Was ich aber verstehe ist dass die öffentliche Hand in der Bundesrepublik und insbesondere Berlin massiv über die eigenen Verhältnisse lebt und solange nicht jede Schule und jede Klinik in Berlin auf dem Stand der Technik und gut ausgestattet ist habe ich für solche Extravaganzen persönlich einfach keinerlei Verständnis.
Ich weiss nicht, vielleicht ist euch diese Geldfrage auch zu "banal" aber mehr will mir dazu nicht einfallen. Ich finde dieses Vorhaben einfach merkwürdig aus der Zeit gefallen. Wir reden über Staatspleiten und Verteilungskämpfe und in Berlin werden sich die Köpfe heiß diskutiert ob nun mit Steuergeld ein Barockschloß mit originalgetreuer Kuppel rekonstruiert werden soll. Nichts für ungut, aber wir haben doch echt andere Sorgen.
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Bravo, tolle Photos. Ich liebe Stuttgart, gemütlich-unaufgeregtes Stadtbild und die stets wechselnden Blickbeziehungen durch die vielen Hügel sind interessant (sieht man das als Einheimischer eigentlich noch?).
Mich würde ja mal interessieren wie die Ratio zwischen unterirdischen und oberirdischen Strecken bei der stugarter Stadtbahn ausschaut?! Und wie sich das durch den steten Ausbau verändern wird/soll? Geht's eher in den Untergrund oder eher Richtung Trambahn?
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Grüße aus der schwäbischen Hauptstadt (von Bayrisch-Schwaben)
Ist das nicht ein ganz normaler Gelenkbus, was ist daran speziell? Wir haben hier ja aussschließlich MAN-Busse darum ist ein Autobus von Mercedes ein ungewohnter Anblick - täusche ich mich dass er sehr "breit" wirkt?
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Ich finde bedauerlich dass keiner der hier gezeigten Entwürfe einen gewissen münchner Lokalkolorit aufweist. Damit meine ich nicht unbedingt eine historisierende Erscheinung aber es handelt sich hier meiner Meinung nach doch recht deutlich um die "berliner Moderne", die derzeit leider im gesamten Bundesgebiet das Baugeschehen dominiert. Im Grunde denke ich dass man dann ebenso gut den Bestandsbau sanieren könnte, spart Geld.
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Servus
Post Nummer 2! Ich hoff' ich lehn mich als Novize nicht gleich zu weit aus dem Fenster wenn ich mich hier einmisch'.
Es ist bautechnisch keine Seltenheit dass alle paar Jahrzehnte der Putz eines Gebäudes komplett entfernt werden muss. Vielleicht ist man das in Architekturkreisen nicht mehr so gewohnt, weil dort seit Jahrzehnten die leicht erstellbaren Vorhangfassaden so beliebt sind?! Das hält aber keinen Architekt davon ab als Reminiszenz an den früheren Kollegen die Fassade danach "neu" - nach altem Vorbild, vielleicht mit moderner Interpretation - zu erstellen. Ich persönliche habe zB in Augsburg die Erfahrung gemacht dass aus Nachkriegsgebäuden unheimlich viel herauszuholen ist, unter Beibehaltung und Weiterentwicklung der "Nachkriegsarchitektur".
Und vermeintlich unansehnliche Nachkriegsarchitektur vor allem daran leidet dass die Gebäude mehrfach umgebaut wurden so dass der Originalentwurf nicht mehr sichtbar ist, die Gebäude außerdem "verschlissen" sind und nach einer Kernsanierung einen ganz anderen Eindruck machen würden.
Dieser jahrezehntelange "Entwicklungsprozess" an dem mehrere Architektengenerationen mitgewirkt haben ist dann meist auch zeitloser und gefälliger als die reine Mode eines einzelnen Architekturstils, meiner Meinung nach ist es absehbar dass herauskragende Fenster kein zeitloses Stilelement bilden sondern bei zukünftigen Umbauaktionen wieder entfernt werden.
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Grüß Gott,
das wird gleich mein erster Post hier im Forum
Alsoo... ich muss gleich mal sagen dass ich nicht verstehe warum die Hamburger nicht auf mehr "Backstein" insistieren. Für mich als Südler ist Backstein eine exotische Bauform und vielleicht finde ich es auch nur daher so interessant aber ich würde doch nie in solch von Backstein dominiertes Ensemble (gleich welcher Architekturepoche einzeln auch zuzuordnen) mit backsteinlosen Glasbauten ergänzen lassen und damit den - in meinen Augen - Fehler früherer backsteinloser Neubebauung wiederholen, siehe Photo.
Da habt ihr ein wirklich fesches Stadtbild, schützt es! Ich habe so meine Horrorvorstellung dass in ein paar Jahrzehnten alle Städte in Europa gleich ausschauen. Weil sich "moderne Architektur" im Grunde ja wirklich gleicht. Eine hamburger Spezialität scheint der Backstein zu sein, pflegt ihn!