Na bayrische Städte sind doch allesamt durch Eingemeindungen gewachsen. Und so verschieden wie die eingemeindeten Gemeinden halt so waren so verschieden sind auch die "Stadtteile". Siehe Pasing und Maxvorstadt. Und das ist ja eine Stärke möcht ich meinen, so findet jeder "seinen" Stadtteil der zu ihm passt. Und das möchte ich der Immoentwicklung der letzten Jahre vorwerfen, es wird von der Stange geplant und gebaut ohne die gewachsenen Stadtteile weiterzuentwickeln. Schaut alles gleich aus. Zumal man schon eine gewisse Berlinisierung feststellen kann, die "Kastenbauweise" unserer neuen Bundeshauptstadt scheint in Architektenkreisen sehr populär zu sein. Inzwischen muss man sich ja schon freuen wenn noch jemand mit Satteldach baut, von echten regionalen Akzenten rede ich ja gar nicht mehr. Trister Einheitsbrei
Beiträge von Augsburger
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^^ Warum und für was auch immer - naja, das ist ja allgemein bekannt. Der miserable bauliche Zustand der Staatsoper erschließt sich einem sofort, wenn man mal genau hinschaut. Ob wirklich eine Viertelmillarde notwendig ist, erschließt sich einem dahingegen weniger.
Dies dürfte ein interessanter Link, nicht nur, für dich sein:
http://www.staatsoper-berlin.o…DE/show/opera_reconstruct (>"Bauschäden")
Hier wird wirklich augenfällig, auch für jeden Laien, wie marode das gesamte Gebäude "hinter den Kulissen" zu sein scheint. Man hat sich wohl die größte Mühe gegeben dass das "Erlebnis" für Touristen und Besucher nicht getrübt wird, so dass sich bestimmt viele Leute fragen dürften "Ist das wirklich notwendig?" (zumal in Deutschland, wo der Zweifel seine Heimat hat ;)). Außen hui,...
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In Frankreich gibt es aufgeregte Demonstrationen gegen neoliberale Politik, in Griechenland gegen unsoziale Kürzung und Bevorzugung der Reichen...bei uns gegen Baumfällungen.
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necrokatz
Nunja, Bildungsbürger besitzen naturgemäß ein starkes Sendungsbewusstsein und vergessen dabei gerne dass sich die Welt nicht nur um sie, und ihre Meinung, dreht. Eigentlich paradox, denn sonderlich klug ist das nicht.
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Als besonders kritisch sehe ich nicht mal die wegfallenden Arbeitsplätze und den Kaufkraftverlust. Sondern ehr die riesigen frei werdenden Flächen. Diese Entwicklung, wird die Verantwortlichen, vor ungeahnte Herausforderungen stellen!
Da die Bundesrepublik Deutschland den noch verbliebenen ausländischen Truppen Stationierungskosten zahlt und geldwerte Vorteile gewährt kann man volkswirtschaftlich vermutlich von einem Nullsummenspiel ausgehen.
"Herausforderung" ist gut, in Augsburg ist die Army in den 1990ern abgezogen (auch aus dem Umland, haben eine riesige Abhöranlage bei Gablingen betrieben). Und die Konversion der großen Kasernenflächen (mit Familie lebten einst bis zu 30.000 Amerikaner in Augsburg) ist lange nicht abgeschlossen, über ein Jahrzehnt später.
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"Mein Freund der Baum"
Mir wird jetzt schon Angst und Bange davor was in Stuttgart los sein wird, wenn der erste Baum fällt
Sowas gibt's auch bloß in Deutschland, überall anders weiss man dass Pflanzen nachwachsen Immer wieder, ganz von selbst..
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Isek, das ist wie bei Touristen, die suchen das was sie durch ihre Präsenz gleichzeitig zerstören. Die Zugereisten dürsten doch oft geradezu nach "urigem" bayrischem/münchner Lebensgefühl (freilich gibt es auch die genau umgekehrte Spezies die "richtiches" Deutsch lehren will, Thema für sich). Und der Zustrom nach München wird bestimmt nicht abnehmen, man merkt das inzwischen ja auch stark in Augsburg, die Stadtteile die nah an den augsburger Bahnhöfen mit Regionalbahnhalt nach München liegen verzeichnen deutlich anziehende Mietpreise (2009 stiegen die m2 Preise für Eigentumswohnungen in Augsburg um über 12%, bundesweiter Spitzenwert).
Da hilft nur, wenn man Verdrängungseffekte durch Nachfrageüberhang verhindern will, neues attraktives Bauland auszuweisen. Wobei man damit natürlich die eigentliche Heimat, die Landschaft, weiter erodiert. Das ist eine Diskussion die in Bayern gerade erst beginnt, inzwischen aber sogar schon im BR angekommen ist und dort schon dokumentarisch behandelt wurde (und das will was heißen). Im Rahmen von sich leerenden Städten und Räumen in Franken und umgekehrt der Versiegelung und Gewerbegebitisierung weiter Landstriche des südlichen Freistaates. Das ist also ein richtiges "großes Ding" und nicht nur auf das münchner Westend begrenzt...
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Wer oder was ist "Robotron"? Klingt wie aus einem alten schwarzweiß Science-Fiction-Film
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Was heißt "nur", und es ist ja nicht so als ob sich alle Welt darum reißen würde im demographisch und ökonomisch stagnierenden Berlin Projekte in der Größenordnung einiger hundert Mio. Euro umzusetzen. Man darf nicht nur froh sein dass die Baulücke überhaupt geschlossen wird sondern auch dass es sich dabei dennoch um kein 0815 Einkaufszentrum handelt. Gebt doch anhand einer Visualisierung keine vorschnellen Urteile ab.
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Meine Meinung:
Mahn- und Denkmäler sollten meiner Meinung nach - so wie das Erinnern - Teil des alltäglichen Lebens sein. Außerdem sollten sich Mahnmäler selbst baulich soweit als nur möglich zurück nehmen, Denkanstoß sein; nicht Aufmerksamkeit auf sich selbst sondern auf das Gedenken lenken. Darum mißfällt mir der Trend der letzten Jahre zu monumentalen Denkmälern.
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Nun ja, ich hab im Ohr wie von gebürtigen Berlinern regelmäßig beklagt wird dass, durch die geballte Neubautätigkeit der letzten 20 Jahre kontrastiv zur langen Stagnation davor, vieles jetzt "steril" (nach "provinziell" das meistgehörte Wort in Zusammenhang mit berliner Debatten) sei. Mehr als zweckmäßig hat man aber früher bei berliner Verkehrsbauwerken auch selten gebaut, siehe offen sichtbare vernietete Metallplatten und Stahlträger, Asphaltböden, und so weiter.
Die Patina macht's. Und die fehlt natürlich jetzt komplett nachdem vieles in Berlin so marode war, da es in den Teilungsjahrzehnten auf Substanz genutzt wurde, dass es eben runderneuert werden musste. Abgesehen von einigen unschönen Sichtbeton-Tragwerksteilen kann ich die Klagen hier wirklich nicht nachvollziehen, mehr noch, ihr bekommt eine modernisierte Infrastruktur nach der sich auch große westdeutsche Städte nur die Finger lecken können (vgl. München Hbf).
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Auch auf die Gefahr hin unter "Datschiburger"-Geheul davongejagt zu werden muss ich sagen dass auch Augsburg, da wo der Krieg was von der Stadt übrig gelassen hat, deutlich mehr "alte Welt" verbreitet als München selbst am Marienplatz. Wir haben am Rathausplatz den Prachtbrunnen mit unserem Stadtgründer und Namensgeber Caesar Augustus, Kopfsteinpflaster und große Granitbodenplatten, die gusseisernen Riedingerlampen (wie auch in der restlichen Innenstadt)...in München beginnt das Stirnrunzeln bei mir ja schon mit der Bebauung rund um's Rathaus (Stichwort "Betongebirge"), geht dann weiter mit den Goldfischglas-Lampen...:D
Woran das liegt ist mir schon auch ein Rätsel, vom Potential - also der noch vorhandenen historischen Substanz, großbürgerlichen Noblesse als auch der Wirtschaftskraft - könnte München die deutsche Metropole sein, die auch das bemüht-hochgehypte Berlin blass aussehen lassen würde und eher mit Wien und Mailand konkurriert. Durchzieht ja echt die ganze Stadtentwicklung, genauso wie in München die Neubauprojekte der letzten Jahre erschreckend harmlos, provinziell und gewerbegebietsmäßig ausgefallen sind (man kennt die Beispiele auch hier im Forum...). Will man vielleicht Zuzug und Mietpreise dadurch unter Kontrolle halten? Indem man München versucht so weit wie möglich "unter Wert zu verkaufen"? Naja
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Und ebenso ist dort zu lesen dass bereits in den letzten Jahren sehr viel Geld in das Gebäude gesteckt wurde, wenn dieses erst in den 1980ern eröffnete Gebäude trotzdem als sanierungsbedürftig gilt dann fällt mir spontan die Phrase "Fass ohne Boden" ein, langsam verstehe ich wieso ein Neubau überhaupt in der Diskussion war.
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^Da in München die historischen Kandelabertypen in falsch verstandener "Modernisierung" großflächig durch Standardtypen ausgetauscht wurden ist man wohl froh stellenweise noch andere Laternen als "Typ Gewerbegebiet" zu haben. Und zurecht wird doch gefordert die Nachkriegsmoderne nicht vollkommen zu vergessen. Nicht nur das München des Prinzregenten verdient Erhaltung, auch das vom Monaco Franze.
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^Seh ich genauso. Die 90er sind vorbei...
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Echt lustig wie sich demonstranten Aufregen können wenn Bauarbeiter ihre arbeit machen.
Aufgebrachte Menschen haben das meist an sich. Genauso wie Demonstranten die mit zum Schutz des Protestzuges abgestellten Polizeibeamten zu diskutieren versuchen, so als Stellvertreter für "den Staat" - dabei wollen die Beamten mit Sicherheit lieber überall anders sein, als dort rumgeknufft und angeschrien zu werden. Außerdem verstehen die Leute nicht dass sie ihrem Anliegen schaden wenn sie sich so verhalten.
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Ich würde angesichts der neuerlichen Panoramaphotos sagen dass.. sich die neue Bücherei zumindest wunderbar in's sonstige stuttgarter Stadtbild einfügt ^^
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Nach diversen Prognosen wird München eh die einzige deutsche Großtstadt sein die weiterhin an Bevölkerung zulegt und eine relativ junge Bevölkerung behält. Ansonsten gibt der Nordosten durchaus einen Vorgeschmack auf was sich auch andere Städte vorbereiten müssen.
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^^
Sehe ich anders. Hier wurde ganz klar von einem Architekt, der sein Handwerk noch solide beherrscht, viel mit Perspektiven, Fluchten und auch Schattenwurf gearbeitet. Das ist wirkliche Architektur (ob einem das Ergebnis ästhetisch gefällt oder nicht ist eine Diskussion für sich). Das was hingegen andernorts, ich will nicht mit dem "Finger zeigen" das gehört sich nicht :D, so gebaut wird ist oft wirklich nur Funktions"architektur" die auch ein Bauingenieur ohne architektonische Ausbildung hinbekommen würde (nichts gegen Bauingenieure, aber eine Architekturausbildung ist doch etwas anderes). Herr Mäckler hat IMHO ganz zurecht einen ausgezeichneten Ruf.