Beiträge von epizentrum

    Mainzer Landstraße 129, 131, 133

    Drei auf einen Streich, zuletzt Ende 2017 in #408 von oben:



    Bild: epizentrum


    In Nummer 129 ("Concordia Versicherungen") laufen - auch heute - die Vorbereitungen vor dem Abbruch für das Projekt "Mona Lisa". Nummer 133 ist soweit fertig. Nur die Schutzfolie am Tiefgaragentor muss ab. Neu ist das Gerüst vor der Nummer 131. Das ist der hübsche Nachkriegsbau mit den grünen Mosaiksteinen.

    Nach zwei Wochen weiterem Fortschritt bei klirrend kaltem Kaiserwetter:



    Die Fassadenelemente an sich haben relativ wenig Plastizität, wirken aufgrund der unterschiedlichen Teilung und der verschiedenen Materialien dennoch lebendig. Zur Senckenberganlage hin gibt es zudem Rücksprünge und Knicke:



    Sockel-Panoramen von Süden, Norden und auf die Rückseiten, die ebenfalls mit Fassadenteilen bestückt werden, auch das 21West hat bereits eines:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0526.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0514.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0522.jpg


    Das 21West arbeitet mit schrägen Säulen:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0513.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0518.jpg


    Eine Fernwirkung des Turms gibt es von verschiedenen Standorten ebenfalls schon, nachfolgend der Blick vom Dach des Skyline Plaza:



    Bilder: epizentrum

    Gewinnerentwurf (Ferdinand Heide Architekten)

    Der Heide-Entwurf besticht mit ganz klaren Leitgedanken: Er behält das Hauptgebäude als Dominante ebenso bei wie den 90 Meter breiten Streifen, der sich von Norden bis zum Süden des Geländes zieht. Es gibt Bebauungsblöcke mit erkennbaren Fluchtlinien und vor allem ein schlüssiges Sicherheitskonzept, das öffentliche und wenig sicherheitsrelevante Nutzungen komplett an den Nordrand (Wilhelm-Epstein-Straße) legt. Zunächst einmal das Modell:



    Heide Architekten ziehen Parallelen zu "ihrem" Campus Westend. Bestimmend ist hier wie dort ein liegendes Hochhaus - die beiden einzigen in Frankfurt übrigens. In die Nähe dieser Qualifizierung kommen noch das Hotel Intercontinental (auch von ABB), vielleicht auch die Welle hinter der Alten Oper und das Squaire am Flughafen.


    Zur Realisierung der Büroflächen mussten große Gebäude her, das war klar. Der Kniff besteht nun darin, sie nicht parallel zum Hauptgebäude zu setzen, sondern im rechten Winkel zu ihm. Gleichzeitig behalten sie die relativ geringe Tiefe (17 Meter beim Hauptgebäude, wenn ich richtig gehört habe) bei, sodass zwischen den Gebäuden Lücken entstehen, durch die das Hauptgebäude zu jeder Zeit zu sehen ist. Diese Blickachsen werden lebendig ausfallen und einen großen Tiefeneindruck bewirken. Wer schon einmal zwischen Kastor und Pollux hindurchgeschaut hat, bekommt eine Ahnung, was gemeint ist.


    Die Hochhäuser haben die gleiche Höhe wie das Hauptgebäude, nämlich "knapp 60 Meter", jedoch 17 Geschosse (statt 13). Etwa in nördlicher Verlängerung der Außenkanten der Hauptkasse stehen die beiden schmaleren Hochhäuser parallel zueinander. Das breitere (aber ebenso tiefe) Hochhaus wird ganz im Westen errichtet. Die Außenkanten aller Hochhäuser bilden ein bereits von weitem erkennbares Rechteck, das den Campus wie ein Ensemble aus einem Guss erscheinen lassen wird. Die neuen Hochhäuser ordnen sich unter und bilden zusammen mit dem Hauptgebäude ein größeres Ganzes.


    Die Schauseite zur Stadt wird komplett freigehalten. Nur ein flacher Gastro-Pavillon ("Gastro-Pop-Up") entsteht südöstlich vom Hauptgebäude so, dass er die Sicht nicht mehr verdeckt, sobald man die Zeilen-Wohngebäude östlich der Bundesbank passiert hat.


    Über die gesamte Breite des Geländes wird eine zweigeschossige Tiefgarage entstehen mit Rampen, die noch vor der Sicherheitszone liegen. Das hat den Vorteil, dass trotz doppelter Parkplatzzahl (ca. 1.420 an dieser Stelle) die morgendlichen Autoschlangen vermieden werden, die sich zur Zeit aufgrund der Sicherheitskontrollen bei der Einfahrt bilden. Das Pförtnerhaus an der Wilhelm-Epstein-Straße entfällt, die Sicherheitskontrollen finden in Verschlägen links und rechts des breiten Grünstreifens statt. Dazwischen liegen weitere Rampen zur Tiefgarage.


    Auf der Hundewiese (und noch halb über der Tiefgarage) steht die Kita mit einem Zugang von Norden und einem "Drop-Off"-Bereich von Süden. Das Geldmuseum scheint stehen zu bleiben. Es befindet sich an der aktuellen Stelle, also leicht zurückversetzt und ist im Plan wie ein Bestandsbau markiert. Das wäre eine Kostenersparnis. Alle weitere Funtionen sind in den flacheren Sockelgebäuden zu Füßen der Hochhäuser untergebracht.


    Nachfolgend noch die Schautafel in höherer Auflösung mit größtenteils gerade noch lesbarer Beschriftung für weitere Entdeckungen von Entwurfdetails: (Klick!)



    Bilder: epizentrum

    Mitbewerber

    Schneider + Schumacher lassen den vorhandenen breiten Streifen durch das Gelände frei und sehen links und rechts davon die Hauptbebauung vor. Auf der Westseite entsteht ein kompaktes Bürogebäude mit 4 verbundenen Riegeln und 6 Innenhöfen, auf der anderen Seite ein 120 Meter hoher Büroturm sowie einzelne Gebäude für Geldmuseum, Logistik etc. Die Kita soll auf der Hundewiese errichtet werden. Der Turm wäre die Dominante bei diesem Entwurf:



    Behnisch sehen einen Teppich aus vielen kleineren Gebäuden vor, die unterschiedlich angeordnet sind, sodass Plätzchen und Gassen entstehen. Sie wollen bewusst die große Weite auflösen, den Autverkehr verbannen und sich gleichzeitig dem Hauptgebäude unterordnen. Im Norden entstehen öffentliche Bereiche (Kita wieder auf der Hundewiese, Geldmuseum, Presse, Konferenzzentrum, Gastronomie, Sport, Gäste, Logistik), im Anschluss daran das Sicherheitszentrum, mehrere Büro- und Gastronomiegebäude. Im Südosten ebenfalls recht prominent drei Büro- und ein Gastronomiegebäude (zusätzlich zur Kantine). Explizit ist von begrünten Dächern die Rede, sodass eben eine Patchwork-Landschaft entstehen soll. Ein Nachteil dieser Lösung ist die starke Versiegelung und dass am Ende doch 2- bis 6-geschossige Häuser über den ganzen Campus verteilt stehen und das Hauptgebäude bedrängen:



    AS+P halten die Achse bis auf ein vergrößertes Pförtnerhaus ganz im Norden frei und setzen auf einen strengen Entwurf mit einem kammartigen Büroensemble im Westen, aus dem vier höhere Baukörper (drei gleich große, zur Wilhelm-Epstein-Straße ein höherer) aufragen. Sie stehen parallel zum Hauptgebäude, verdecken die Sicht damit zu einem Teil und dominieren das Ensemble. Flachere Gebäude entstehen an den Fluchtlinien um die Hauptkasse herum, und die Hundewiese soll einem abgerundet dreieckigen Hochparkhaus (mit weiten Wegen zu den Büros) weichen:



    Henn Architekten (Website) sind die einzigen, die alle Büros in einem Büro zusammenfassen. Es fiel - positiv gemeint - das Wort Büromaschine; denn die entsprechenden Funktionalitäten seien vorbildlich in dieser einen rechteckigen Einheit zusammengefasst, die sich westlich der bestehenden Achse von Norden bis nahe dem Hauptgebäude entlangzieht, mehr als 6-geschossig ist (habe ich nicht behalten) und drei Innenhöfe hat. Östlich entstehen, wie bei anderen Büros, Einzelgebäude mit weniger sicherheitsrelevanten Funktionen. Im Südosten soll ein flaches Gebäude enstehen (auf dem Bild nicht zu erkennen):



    Vom West8-Entwurf habe ich leider kein Bild geschossen. Er fällt aus dem Rahmen, weil er einen 85 Meter hohen Turm diekt südlich vor dem Hauptgebäude vorsieht. Problem ist, dass die Nähe seltsame Blickbeziehungen nach sich gezogen hätte (von Büro zu Büro und von der Ferne auf das Gebäude-Pärchen) und aufgrund seiner Schlankheit dann doch wieder einige Gebäude auf dem nördlichen Campus notwendig gemacht hätte. Zumal er noch weiter von der Haupterschließung entfernt steht als die anderen Gebäude. Die nördliche Bebauung wäre sehr locker ausgefallen, aber dennoch mit einer hohen Versiegelung verbunden gewesen. Schön wäre allerdings eine Verkehrsachse (eine Art Röhre) durch die gesamte Länge gewesen. Das Büro - siehe Website - hat seine Ursprünge in der Landschaftsgestaltung, später kam Stadtplanung dazu.


    Dem Heide-Entwurf widme ich einen separaten Beitrag.

    ^^ Absolute Zustimmung. (^ Zu Deinem Beitrag gibt es Überschneidungen, die ich hier noch herausschneide.)


    Auch meine Eindrücke von der Führung gestern möchte ich mitsamt ein paar Telefonschnappschüssen mit Euch teilen (und tunnelklick für Gedächtnisstützen danken). Der Wettbewerb selbst war ein kooperativer Wettbewerb. Die 6 Büros, die am Ende Entwürfe abgaben, sind: Schneider + Schumacher, Behnisch Architekten & Schulze + Grassov, AS+P Albert Speer + Partner, Henn, West8 und Ferdinand Heide Architekten - jeweils zusammen mit Landschafts- und/oder Verkehrsplanern, die ich hier nicht weiter aufführe. West8 aus den Niederlanden ist übrigens das einzige nicht-deutsche Büro, das teilgenommen hat. AS+P wiederum kennen das Gelände noch gut, da sie 1992 einen ovalförmigen Erweiterungsbau ("Vogelnest") neben der Hauptkasse vorgesehen hatten, der allerdings aus verschiedenen Gründen verworfen wurde - u.a. wegen der sich konkretisierenden Pläne für eine Europäische Zentralbank.


    Neben der Schaffung der enormen Bürofläche von 130.000 Quadratmetern waren sehr vielfältige Aspekte zu berücksichtigen: Pressezentrum, Gastronomie, Kita, Gästeappartements, Sport, Logistik, Freiflächen, Verkehr, einige weitere Funktionalitäten sowie - wichtig - ein Sicherheitskonzept.


    Gesetzt war, dass das Hauptgebäude und die Hauptkasse - beide Teil der ursprünglichen ABB-Bebauung von 1967-1972 - stehenbleiben sollen. Schnell war klar, dass an sich gute Gebäude wie etwa der Nordbau an der Wilhelm-Epstein-Straße, aus verschiedenen Gründen nicht zu halten sind. Wenn es beispielsweise um Sichtachsen geht, steht der teilaufgestelzte Bau im Weg.


    Eine Kantine ist bekanntlich im südlichen Anschluss an das Hauptgebäude vorhanden. Weitere Gastronomie sollte jedoch über das Gelände verteilt angeboten werden, bei Heide unter anderem mit dem "Gastro-Pop-Up" im Pavillon südöstlich des Hauptgebäudes - dem einzigen Hochbau zur Miquelallee hin.


    Die Frage nach einem neuen Hochhaus hat tunnelklick angesprochen. Der Bundesbank war bewusst, dass der Hochhausrahmenplan ein solches an dieser Stelle nicht vorsieht (auch wenn das nicht im Sinn eines Bebauungsplans bindend ist), und dass auch die relevanten Vertreter der Stadt einen höheren Turm so weit abseits der Cluster ungern sehen. Dennoch wurde ein Turm nicht ausgeschlossen, falls er zu einer schlüssigen Lösung geführt hätte.


    Eine Anmerkung zur bestehenden Topologie. Das Hauptgebäude steht auf einer breiten Achse, die sich in einer Höhe über die gesamte Länge des Geländes zieht. Der Boden der Hauptgebäude-Lobby ist auch gestalterisch mehr oder weniger Bestandteil dieser Achse. Das Hauptgebäude selbst ist im Prinzip von beiden Seiten "bespielbar". Die Südseite ist natürliche Schauseite zur Stadt, die Haupterschließung erfolgt dennoch "von hinten" über die Wilhelm-Epstein-Straße und das weit entfernte Pförtnerhaus. Ursprünglich sollte die Erschließung von der Miquelallee erfolgen, die zu Zeiten der Überlegungen, Frankfurt als Hauptstadt zu wählen, als repräsentative, wenn auch beschauliche Meile der Regierungsgebäude gedacht war. Die Bundesbank hätte dann um 90 Grad gedreht gestanden, mit Blick über dieses Regierungsviertel. Schließlich entstand das Schnellstraßenkleeblatt, der Plan wurde gedreht und die Haupterschließung erfolgte über den Norden. Ergänzend zur Auffrischung: Der Campus liegt leicht hügelig auf der Ginnheimer Höhe, die aber bekanntlich in Bockenheim liegt.


    Zur Veranschaulichung der aktuellen Situation zunächst das Bestandsmodell mit dem Blick von Süden:



    Rechts vor dem Hauptgebäude kann man gut den Wildwuchs der mittlerweile über 10 Jahre stehenden, mehrgeschossigen Provisorien bestaunen. Größerer Kontext mit den Tafeln im Hintergrund, die links den Bestand und rechts den Gewinnerentwurf zeigen:



    Ein Blick auf die nördliche Bebauung mit der Hauptkasse ganz rechts (davor ein relativ neuer Container-Riegel zur temporären Unterbringung von Flächen, die in der Hauptkasse gerade saniert werden), oben der Nordbau von Jürgen Engel und rechts daneben das Geldmuseum. Der nordöstlichste Zipfel des Geländes wird aus naheliegenden Gründen Hundewiese genannt, stellt aber eine Reservefläche dar, die in den Entwürfen unterschiedlich bebaut werden soll.



    Bilder: epizentrum


    Gebaut werden soll in drei parallelen Projektsträngen mit möglichst wenigen Abhängigkeiten zueinander. Ich meine, das sind die Campus-Erweiterungen mit neuen Büros etc., die aufwendige Sanierung des Hauptgebäudes sowie die verkehrliche Umstellung (Tiefgarage etc.). Das Enddatum 2027 ist nur anvisiert, planen kann man erst nach dem Architekturwettbewerb.


    Der nächste Schritt wird ein Architekturwettbewerb für die neuen Gebäude sein. Bekanntlich handelt es sich bei den Beiträgen um städtebauliche Entwürfe mit Volumenmodellen der Gebäude. Auch die Planung der Hauptgebäude-Sanierung wird nun begonnen.


    P.S.: Eine penetrant wiederholte Einzelmeinung macht sie nicht zu einer Wahrheit. Im Gegenteil führt sie bei vielen Foristen schlicht dazu, die entsprechenden Beiträge zu überlesen. Ausgrenzende Herablassungen wie "Euer heißgeliebter Campus" schaden zusätzlich.

    Einen klugen, ruhigen und erhabenen Entwurf hat Heide da abgeliefert. Er hält eine 90 Meter breite Achse frontal zum 17. geschossigen Bestandsriegel frei, legt sie parkähnlich an und platziert links und rechts davon drei Hochhäuser gleicher Höhe (und wohl auch Tiefe) parallel zueinander, aber orthogonal zum Bestand. Zwei schmalere und ein breites. Das schafft ein sehr kraftvolles Ensemble, das als solches klar erkennbar ist und eine Verneigung vor dem brutalistischen Bau darstellt. Die bestehende Tiefgarage bezieht er ein, eventuell auch andere Flachbauten, das erschließt sich mir nicht ganz. (Einige müssen auf jeden Fall weichen). Im Prinzip entsteht um die Parkachse herum eine Landschaft aus miteinander verbundenen Flachgebäuden, auf denen die drei neuen Hochhäuser stehen. Die flachen Gebäude haben vor allem gemeinschaftliche und halböffentliche Funktionen - Kantine, Presse, Zufahrten, Rampen etc.


    Interessant ist auch, dass die Verdichtung im nördlichen Bereich, also zur Wilhelm-Epstein-Straße, stattfinden soll. Den derzeit zu einem Teil zugebauten Grünbereich (mit angrenzendem Teich) zur Miquelallee will er fast gänzlich freiräumen - bis auf den neuen Gastro-Pavillon im Südosten.


    (Ungewöhnlich witzig übrigens das Vorstellungsvideo zu diesem "Projekt Campus".)

    Lofthaus Molenpark

    "Ahoi" war einmal, das Lofthaus auf der Hafeninsel heißt jetzt "Lofthaus Molenpark". Der Entwurf behält seine maritim flatternden Verschattungstücher (die es sicherlich nicht in die Realität schaffen werden), wurde allerdings hinsichtlich besserer Flächenausnutzung leicht überarbeitet. Insbesondere das Staffelgeschoss ist nun fast ein Vollgeschoss, der Bügel über der Dachterrasse ist ganz nach vorne gezogen:



    Bild: bb22 Architekten und Stadtplaner


    Auf der Projektseite finden sich Grundrisse, die unter anderem offenbaren, dass für das Erdgeschoss Gastronomie vorgesehen ist.

    ^ Dahinter begann ja der ganz große internet-bezogene Rechenzentrumsbau in Frankfurt. Zwischen der A661 und der Daimlerstraße dominieren die großen grauen Rechnerfestungen die Straßenzüge. Das sieht nicht nur auf der Satellitenkarte beeindruckend aus, sondern auch vom Straßenniveau. (Wer zufällig in der Gegend sein sollte.) Die ehemalige Audi-Ecke würde sich aufgrund ihrer Lage bestens eignen, dieser unvergleichlichen Entwicklung ein bauliches Ausrufezeichen zu setzen. Also statt einer riesigen grauen Technikkiste eine mit Wiedererkennungswert wie es mit dem maincubes-Würfel am EVO-Gelände am Kaiserlei ganz gut gelungen ist.

    Lindley-Quartier

    Nachdem der letzte Rohbau des Lindley-Quartiers langsam am Fitness-First-Gebäude hochwächst, möchte ich einmal den Zustand des entsprechenden Abschnitts der Hanauer Landstraße dokumentieren. Das Quartier schließt eine riesige Lücke, die aufgrund der Art der Bebauung schon zu Raab Karchers Zeiten bestand (und noch mehr natürlich nach dem Abbruch). Jetzt dieser Abschnitt ein Stück urbaner geworden:



    Aus den Proportionen fällt ein wenig die lange Front des Fiat/Jeep-Gebäudes, das wir im Endzustand hier noch nicht hatten, soweit ich das überblicken kann. (Das hier war wohl das letzte Bild davon.) Einfach mal frontal auf voller Länge:



    Moxy, das noch eingepackte Gästehaus Lindenberg und die beiden Rohbauten im westlichen Anschluss der Hanauer im Kleinformat:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0181.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0183.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2019/EPI_85B0184.jpg
    Bilder: epizentrum

    Die Fahrtreppen sind eingebaut und in Betrieb. Hier der Blick im 2. OG auf die lange Expresstreppe und auf die ankommende "Neue":



    Von oben:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1416.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1412.jpg


    Im 4. OG werden Heizschlangen im Boden verlegt, und die Galerie im 5. OG (Sportstudio) wird auf ganzer Länge mit der Stahlkonstruktion verschlossen, deren Anfänge in #403 zu sehen waren:


    Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1413.jpg Bild: https://www.dafmap.de/d/serve.py?2018/EPIAPC_1415.jpg
    Bilder: epizentrum

    ^ Und damit das Ganze mehr als nur ein Link auf einen bald in der Versenkung verschwindenden Zeitungsartikel ist, hier zunächst die besagte Visualisierung:



    Bild: Architektenkontor Faller & Krück, Frankfurt


    Das ideengebende Büro Architektenkontor Faller & Krück hat dazu eine eigene Meldungsseite eingerichtet. Mit ihrem Vorschlag möchten sie den Verbleib der Städtischen Bühnen an Ort und Stelle ermöglichen. Dabei greifen sie zu - auf den ersten Blick - radikalen Maßnahmen: Erhöhung der Bühnentürme zu echten Hochhäusern, Bau eines 190 Meter hohen Turms im Block auf der Ecke Willy-Brandt-Platz / Neue Mainzer Straße (quasi statt der jetzigen Panorama-Bar) sowie Überbauung sowohl des "Theaterplatzes" und des westlichen Teils der Hofstraße. Auf den Dächern der Überbauungen sollen Grünanlagen entstehen, was im Fall des Platzes aufgrund des mehrgeschossigen Foyergebäudes dann ein Hügel wird.


    Bauen und betreiben soll all das ein Bürgerfond; eine Querfinanzierung erfolgt durch Verpachten/Vermieten der entstehenden Flächen in den drei Türmen.

    Wie man auf der Webcam derzeit nicht sehen kann ("Livestream nicht in Betrieb"), nimmt der Busbahnhof greifbare Formen an. Für die Autofahrer wird am südlichen Rand der einst boulevard-breiten Pforzheimer Straße eine Spur übrigbleiben, die sie mit der Straßenbahn teilen müssen. Diese Spange zwischen Stuttgarter und Karlsruher Straße wird man zukünftig tunlichst meiden wollen. Dafür nehmen die Busstellplätze, die Rangierflächen und der Gehweg umso mehr Fläche ein. Aktuell der Blick von der Karlsruher Straße in Richtung Westen auf das Toyoko Inn Hotel:



    Entgegengesetzte Blickrichtung die Pforzheimer Straße nach Osten:



    Bilder: epizentrum

    Die herausgeschnittene, betonte und begrünte Ecke über zwei Geschosse wird ein schönes Detail. Sie erinnert mich an die verglaste Variante über vier Geschosse, die für das TBC-Forum in Tiflis geplant ist und gerade vorgestellt wurde. Brüder im Geiste sozusagen...


    Überhaupt gefällt mir die abgerundete Kante des FOUR-Turms mit ungewöhnlich großem Radius ausgesprochen gut. Ob es auch in der Umsetzung bei den gebogenen großformatigen Scheiben bleiben wird?


    Eine weitere Visualisierung stellt UNStudio heute auf seinen sozialen Medien vor. Es geht um den Innenraum der "Food Hall", die wir zuletzt hier hatten. Der Übergang der "Stengel"-Stützen zu ihren "Blüten" in der Decke öffnen sich nun weniger großzügig und ohne zart profilierte Haut. Die Decke ist nicht mehr perforiert, und auch die bodenständiger gestaltete Thekenzeile und die Möblierung zeigen, dass wir uns dem Umsetzungsentwurf annähern (oder dort angekommen sind). Schön sind die begrünte Wand und die abgehängten Pflanzenschirme:



    Bild: UNStudio (Amsterdam/Frankfurt), Groß & Partner (Frankfurt)

    ^ Klassische Wohnungen sind das nicht. Ein Boardinghaus ist eine Variante eines Beherbungsbetriebs. Es gibt eine Rezeption und Services wie im Hotel, die Wohneinheiten haben meist eine Miniküche zur Selbstversorgung und werden bspw. wochen- oder monatsweise vermietet. Damit hebt sich das Plaza von den unzähligen klassischen Hotels in Gateway Gardens ab, die freilich ebenfalls Belebung außerhalb der Bürozeiten ins Viertel bringen.