Beiträge von epizentrum

    Und ferner liefen...

    Bekanntermaßen haben neben den drei Preisträgern neun weitere Büros bzw. Arbeitsgemeinschaften am Wettbewerb zur Schwedlerbrücke teilgenommen. Zwei davon sahen Rampenkonstruktionen vor. Besonders auffällig dabei die Eingabe aus den Büros Ferdinand Heide / Grontmij (bekannt durch die sehr gelungene Osthafenbrücke) mit einer weit abgespreizten Rampe zwischen den beiden südlichen Brückenbögen:



    Seltsam uninspiriert dabei das nördliche Brückenfeld mit einem Widerlager, das sich geradezu wegduckt:



    Spektakulär dagegen die gedrehte und abgespannte Rampe als nördlicher Brückenteil aus der AG schneider + schumacher mit Kinkel + Partner:



    Eine andere Variante des nördlichen Brückenelementes ist der nachfolgende massive Entwurf aus Stahl und Glas. Leider habe ich das zugehörige Büro (Kennung 732) nicht notiert - wird nachgeliefert:



    Visualisierungen von den jeweils im Text genannten Büros, abfotografiert von epizentrum

    Termine, Termine

    Aus der gestrigen Sitzung des Verkehrsausschusses bringt die FAZ heute in ihrer Druckausgabe Details zu den bevorstehenden Übergabeterminen des Busterminals. Knapp zusammengefasst:


    • Ende März 2016: Fahrradparkhaus
    • April 2016: Kfz-Parkhaus
    • Mai 2016: Vier Stellplätze des neuen Busbahnhofs
    • Frühjahr 2017: 10 restliche Stellplätze


    Wie bekannt, wird die Einstiegzone des Busbahnhofs vollständig überdacht. Tickets, Verwaltung, ein Kiosk und Toiletten werden im Erdgeschoss des Hotels untergebracht. Verbreitern wird man die Gehwege, wobei die ungenutzten Straßenbahngleise liegen bleiben. Sie bilden eine Reservefläche.

    ^ Ich spiele mal Erbsenzähler. Im Frühling und Sommer liegt die Alte Oper ab dem späteren Nachmittag bis zum Sonnenuntergang tatsächlich voll im Schatten des Opernturms, bspw. im August von etwa 17 bis 20 Uhr. Der Platz selbst bleibt aber sonnig, und das wiegt stärker.


    Erstaunlicherweise würde eben in diesem August ein 200 Meter hohes Hochhaus, das am Opernplatz 2 stünde, von 11 Uhr bis weit in den Nachmittag hinein den Opernplatz verschatten, nicht aber die Alte Oper selbst. Dazu steht die Sonne im Sommer zu hoch. Wer hätte das gedacht.


    Ich bin auch der Meinung, dass am Opernplatz 2 ein repräsentatives, aber in Höhe und Kleinteiligkeit den Nachbarn angepasstes Gebäude stehen sollte, das den Kranz von Kopfgebäuden ergänzt, die hier den Opernplatz, die Freßgass, die Goethestraße und die Hochstraße einleiten.

    Nachfolgend nun Visualisierungen der beiden anderen Preisträger. Nummer zwei ist der Entwurf der Arbeitsgemeinschaft sbp schlaich bergermann partner (Stuttgart), Max Krontal (Hannover), gmp International architects and engineers (Berlin), Prof. Dr. Lorenz & Co. Bauingenieure (Berlin). Zwei Tagesansichten:



    Auf der Nordseite spreizt sich die Treppe am Aufzugsturm. Das fünfte Feld ist hier bogenlos und wirkt sehr modern minimalistisch. Auf der Südseite steht der gläserne Aufzugsturm frei. Zwei Nachtansichten:



    3. Preis: AG Bernard Ingenieure ZT (Hall in Tirol) und Explorations Architecture (Paris)


    Hier fällt auf, wie das nördliche, lange Brückenfeld die südlichen Bögen zitiert und als stark vergrößerten Einzelbogen elegant über den Gehweg hebt. Ansonsten wirkt der Entwurf eher konventionell:



    Ungewöhnlich ist allerdings, dass ihm der vierte denkmalgeschützte Bogen fehlt. Eine laut Jury zwar nachvollziehbare, aber hinsichtlich des Status eine mutige Entscheidung:



    Im Pressetermin betonte Stadtrat Majer, dass eine große Sensibilität nötig war für eine stimmge Erscheinung. Ihm ist bewusst, dass die Brücke eine wichtige Verbindung zwischen dem Ostpark bzw. Bornheim und dem Osthafen darstellt, zudem sich die beiden Gebiete rund um die Brückenendpunkte gerade dynamisch weiterentwickeln.


    Es seien sehr qualifizierte Bewerbungen eingegangen. Der Vorsitzende des Preisgerichts, Prof. Stephan Engelsmann: Die Entscheidung der Stadt, für diese Brücke einen Wettbewerb auszurichten, war wegen des ausgeprägten Denkmal- und städtebaulichen Kontextes gut und sinnvoll. Allgemein gebe es (zu) wenig Wettbewerbe für Ingenieursbauten; dementsprechend nüchtern zeigten sich viele dieser Bauten.


    Für den Entwurf der AG Mäckler/Bollinger sprach die harmonische Ergänzung zum Bestand. Das fünfte Brückenelement kontrastiert selbstbewusst und zeigt, dass 'in den letzten 100 Jahren etwas passiert ist'. Es sei eine neue Interpretation. Ihm gefiel die konstruktive Durchbildung, die Details wie etwa das mit einem Stadtmotiv versehene Netz (als Berührungsschutz). Die Widerlager seien markant, prägnant und könnten einen guten Beitrag zur Weiterentwicklung des Quartiers leisten. Die Brücke stehe ganz selbstverständlich da und sei sehr elegant. Café + Ausstellungsraum waren nicht gefordert, könnten aber passen und werten in jedem Fall auf.


    Die Entwürfe werden ab dem 22. Februar im Foyer des Amtes ausgestellt. An diesem Tag findet auch die offizielle Preisverleihung statt. Das Projekt selbst start mit einer Prüfungsphase des denkmalgeschützten Bestandes. Im Oktober soll der vierte Bogen ausgehoben und 'handnah' begutachtet werden. In der Sanierung des Bestandes würden voraussichtlich die größten Kosten und auch Risiken liegen. Nach der Prüfungsphase könne die umsetzung vorbereitet werden, die möglicherweise 2018 beginnen könnte, je nach Schadensstand und entsprechend umfangreicherer Planung aber auch später.


    Nachfolgend ein Gruppenbild der Schlüsselpersonen vor den Informationstafeln des Siegerentwurfes, v.l.n.r. die Herren Engelsmann, Mäckler, Bollinger und Majer:



    Bilder von den jeweiligen Arbeitsgemeinschaften (siehe Text). Letztes Bild: epizentrum

    Schwedlerbrücke

    ^^ Einen überraschenden Sieger hat der Wettbewerb zur Sanierung der Schwedlerbrücke hervorgebracht: Eine Arbeitsgemeinschaft um das Büro Mäckler aus Frankfurt gewann klar. Nachfolgend die drei Preisträger:


    1. Preis: AG Christoph Mäckler Architekten und B+G Ingenieure Bollinger (Frankfurt)


    2. Preis: AG sbp schlaich bergermann partner (Stuttgart), Max Krontal (Hannover), gmp International architects and engineers (Berlin), Prof. Dr. Lorenz & Co. Bauingenieure (Berlin)


    3. Preis: AG Bernard Ingenieure ZT (Hall in Tirol) und Explorations Architecture (Paris)


    Der Siegentwurf in zwei Visualisierungen, zuerst die Ostseite nachts von Norden betrachtet:



    Das Widerlager daraus ausgeschnitten:



    Detail des fünften Brückenfeldes:



    Von Süden auf die Westseite gesehen:



    Ein Ausschnitt daraus mit dem Widerlager:



    Bilder: AG Mäckler / B+G Bollinger (Frankfurt)


    Als hätte man eine orthogonale Variante der "Laternentürme" der Alten Brücke vor Augen, sieht man dem Siegerentwurf die Handschrift des Büros Mäcklers sehr deutlich an. Interessant ist, wie unterschiedlich die Wettbewerbsteilnehmer die geforderte Mixtur aus Sanierung des denkmalgeschützten Bestandes und der neu zu entwerfenden Teile gelöst haben. Neu zu entwerfen waren insbesondere die Widerlager und der nördlichste und längste Bogen.


    Aber der Reihe nach. Gestern tagte das Preisgericht und beriet unter dem Vorsitz von Prof. Stephan Engelsmann (Stuttgart) über die anonymisierten Entwürfe. Teilgenommen haben 12 Arbeitsgemeinschaften. Am Ende war sich die Jury einig wie selten und spricht sogar eine Empfehlung zur Umsetzung des Siegers ohne Einschränkungen oder Änderungswünsche aus.


    Der Mäckler-Entwurf sei nicht nur Ingenieursbauwerk, sondern auch ein Stück Stadt mit einem Mehrwert, der über die Anforderungen hinausgeht. Die Brücke wird den Anforderungen gerecht und setzt mit den markanten Widerlagern einen starken Akzent. Ohne Zweifel wird man die hohen Brückenköpfe mit den laternenartigen Glastquadern sowohl vom Ostpark aus als auch von der Ferdinand-Happ-Straße gut ausmachen können. Auch die Züge werden durch dieses markante Tor hindurchfahren. Darüber hinaus sieht Mäcklers Arbeit zudem aber im nördlichen Widerlager ein Café und im südlichen einen Ausstellungsraum vor. Die Jury war der Meinung, dass dieses "Bespielen" der Brücke funktionieren könnte. Gerade für den Ostpark könnte ein Treff- und Ruhepunkt eine Bereicherung sein und "identitätsstiftend" wirken, wie es im Pressetext von heute heißt.


    Die vier südlichen Bögen mit einer Reihe von Details wie Nieten und Brüstungen waren wegen des Denkmalschutzes zu erhalten gewesen. Der fünfte, nördlichste Brückenfeld ist hier durch ein langes Element ersetzt, das mit den anderen Bögen kontrastiert. Es soll an die Bauzeit erinnern, jedoch ohne sie zu kopieren. So ist dieser Teil mit Diagonalgitter, massivem Rahmen und - als Berührungsschutz - einem Netz mit eingewebtem Stadtmotiv klar als modernes Werk zu erkennen. Der Wechsel zum fünften Feld gelinge dem Entwurf "geradezu gefühlvoll", heißt es an anderer Stelle im Text.


    Im nächsten Beitrag geht es um die anderen Entwürfe und um den Pressetermin.

    Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch und verstehe Deine Frage falsch, aber die Zufahrt befindet sich an der Neuen Mainzer Straße vor dem Gerlinghaus, an dessen Außenwand die großzügig dimensionierte Rampe gerade hinunterführt. Siehe Grundriss des Erdgeschosses:



    Bild: DIC und KSP Jürgen Engel, Frankfurt


    Der Beginn der Rampe liegt außerhalb der beiden Webcam-Bildausschnitte. Die Decke ist fast komplett betoniert.

    Waidmannstraße 1

    Von der Waidmannstraße 1 war in Vorbeiträgen des öfteren die Rede, zuletzt vom laufenden Abbruch. Das verantwortliche Architekturbüro Theiss teilt nun mit, dass der Abbruch bis Ende Februar erledigt sein soll, die Genehmigung für den Neubau seit Ende 2015 vorliegt und dieser vom Generalunternehmer Weisenburger Bau anschließend in die Umsetzung gehen wird. Zur Feier des Tages nachfolgend Visualisierungen aus zwei Perspektiven, die wir hier noch nicht direkt (nur verlinkt) hatten:




    Bilder: Architekten Theiss Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt


    Vieles an dem Entwurf fällt angenehm auf, so etwa die weit geschwungene, runde Ecke, der Klinker, ein offenes Erdgeschoss, ordentliche Dachabschlüsse mit Brüstungen und Gesimsen. Auch dass die beiden heruntergestaffelten Flanken zur Nachbarbebauung vermitteln, wie man so schön sagt, ist ebenso ein Plus wie die kleinteilige Gliederung und die Ergänzung des offenen Blockrandes. Der gerade fallende Bestandsbau hingegen stand als Riegel einfach quer im Block, auch wenn er immerhin die Flucht der Stresemannallee aufnahm.

    Klinik Rotes Kreuz (Königswarterstraße)

    Der oben angekündigte Neubau eines kardiologischen Zentrums der Rotkreuzkliniken steht nach einer Verzögerung jetzt in den Startlöchern, nachdem der ursprüngliche Umsetzungsbeginn letzten Herbst verstrich.


    Diese Woche begann der Abbruch zweier Wohnhäuser der Hausnummern 8 und 10 (Karte) und dreier Garagen. Anschließend, im Oktober dieses Jahres, werden die Bagger für den Neubau anrücken und ihr Werk im November 2017 vollenden (Q). Dann steht der dreigeschossige Bau mit Tiefgarage und Anschluss an den Bestandsbau (mit Umbauten an den Klinikbauten B und C). Eine Seite der Rotkreuzkliniken informiert umfassend über das Bauvorhaben.

    ^ Das frage ich mich auch jedesmal. Der Bauherr scheint alle Kniffe zu kennen, die man braucht, um die Baustelleneinrichtung inkl. Fahrbahnsperrungen immer und immer wieder zu verlängern. Vereinzelt sind immer wieder Fahrzeuge, Geräte und Bauarbeiter vor Ort zu sehen.

    Hotels: Holiday Inn, Moxy

    Der Rohbau des zukünftigen Holiday Inn wächst in die Höhe. Vom Kreisel bietet sich ein schönes Panorama mit den Nachbarn:



    Von Norden gegen die Sonne:



    Ein Muster der Fassade vom Typ Renditenchique in frischem Investorengrau steht an den Baucontainern:



    Unter dem Moxy-Hotel in spe ein Loch, an dem es nach frisch gefälltem Holz duftet. Ansonsten viel Sand da:


    Kennedyallee 76 + 121

    Beide Projekte hatten wir lange nicht. Die Sanierung der denkmalgeschützten Nummer 76 - zuletzt hier und dort beschrieben - ist seit einigen Monaten abgeschlossen. Die Front:



    Mit der Seite entlang der Vogelweidstraße:



    Das markante Vordach:



    Diesen Ausblick genießen die Mitarbeiter der hier eingemieteten MainFirst-Bank:



    Die Kennedyallee soll seit 2013 zum Konsulat von Kuwait werden. Als letzten Beitrag dazu finde ich diesen von eben jenem Jahr. Fertiggstellt ist das Gebäude immer noch nicht. Stand heute:




    Im aus Funk, Fernsehen und Gerichtssälen bekannten Nachbargebäude befindet sich übrigens jetzt das Nigerianische Generalkonsulat. Insgesamt entwickelt sich die Kennedyallee mit mindestens sieben Konsulaten zur Diplomatenstraße Frankfurts.

    ^ Danke. Interessant auch weitere Details:


    • 401 Wohnungen in 47 Geschossen
    • Concierge (versteht sich von selbst) mit Dienstleistungen wie im Hotel
    • Ca. 800 qm große, begrünte Terrasse für Bewohner als "privater Garten" nutzbar
    • Privater "Dining Room" im 7. OG
    • "Cooking Place", an dem punktuell auch Sterneköche die Bewohner bekochen werden
    • Weitere Terrasse im 43. OG auf 150 Meter Höhe
    • Nicht-öffentliche Aussichtsplattform im 47. OG
    • Extra-Steifigkeit durch statisch wirkende Trennwände (damit das Gebäude nicht so stark schwankt wie ein Bürohochhaus)
    • Brüstungen sind 1,30 Meter hoch anstatt der üblichen 1,10 Meter
    • Oberste Wohnungen erhalten zusätzlich gläserne Windschutzwände

    Der vor dem Panorama-Hochhaus zur Neuen Mainzer Straße hin vorgesehene Platz nimmt gerade Formen an. Fußgänger werden sich hier angesichts des Freiraums und der Sichtachsen wohl fühlen. Nachfolgend gen Süden geschaut:



    Die Winx-Baugrube füllt sich weiter mit Beton und hat vom Ostrand her bis etwa zur zukünftigen Außenwand des Hochhauses knapp Bodenniveau erreicht. Im übrigen Bereich kratzen einige Schalungen bereits an dieser Höhe. Bis zum Etagengewinn im Wochentakt werden aber sicher noch einige Wochen ins Land gehen:



    Bilder: epizentrum