Beiträge von Thrax

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    Sorry, aber diese Lärmschutzwand-Orgie ist absolut krank! ...

    Du, die DB InfraGO würde die gerne auch alle nicht bauen, die sind teuer, erschweren die Streckensicht, Instandhaltung und Evakuierung und sind wartungspflichtige Anlagen. Aber die einschlägigen Lärmschutzvorschriften aus Richtung der allgemeinen Umweltgesetzgebung, aber auch eisenbahntechnischer Normen und Vorgaben erzwingen eine komplexe Lärmschutzanalyse. Wenn man sich in enger besiedelten städtischen Räumen bewegt, hat man fast keine anderen Möglichkeiten, um die sehr strengen Grenzwerte (am Immisionsort, also bei den betroffenen Gebäuden) einzuhalten, als Wände zu bauen. Die Wände zwischen den beiden Strecken S-Bahn/Fernbahn können nötig sein, um a) mehr Fläche zum Totlaufen des reflektierten Schalls zu haben oder/und um b) zu verhindern, dass die Wände außen _noch_ höher werden müssten.


    Gruß


    Thrax


    Unnötiges Vollzitat gekürzt.

    Es geht hier um ein Infrastrukturbauvorhaben von DEUTSCHLANDWEITER Bedeutung und dennoch werden Krokodilstränen wegen einer handvoll rotter Altbauten mit einem Dönerladen vergossen.

    Niemand bestreitet, dass die Eisenbahnbrücke eine große Bedeutung im Eisenbahn-Netz hat und erneuert werden muss. Aber: man hätte sie theoretisch auch mit kleinen Änderungen als fast exakten (bautechnisch modern ausgeführten) Ersatzneubau erstellen können (etwas breiter, die Gleismittenabstände und Sicherheitsräume haben sich geändert). Und die richtige Konsequenz daraus wäre gewesen, den Verkehrsraum für den MIV unter der Brücke massiv einzuschränken und auf die ÖPNV und Fahrrad/Fußwegenutzung zu optimieren.

    Zu behaupten, dass eine neue BAHN-Brücke absehbar mehr AUTO-Verkehr in did Stadt ziehen würde ist mehr als durchsichtige Propaganda der Initiativen.

    Nein, das lernt man im Studiengang Verkehrsplanung recht bald nach dem 1. Semester. Je geringer die Netzwiderstände sind, desto mehr Verkehr fließt. Dass die Sternbrücke Verkehr "in die Stadt" zieht ist sicherlich übertrieben, aber das sie Verkehr in die Gegend der Sternbrücke zieht (bzw. nicht hilft zu vermeiden) ist vermutlich mit jedem Verkehrsumlegungsmodell belegbar - und würde Dir jeder Verkehrsplaner sofort unterschreiben.

    Insgesamt sehe ich das Ergebnis sehr positiv, die Kubatur, die Materialität, die gläserne Front, hier ist ein moderner urbaner S-Bahnhof entstanden, der sich von sonstigen oftmals uninspirierten Verkehrsbauten absetzt.

    Das ganze Projekt ist eine einzige Katastrophe:

    • Eine Verkehrspolitische, weil man eine Minimallösung zementiert hat. Anstelle dessen:
      • Man hätte die U1 verlängern und in der +1 Ebene direkt über die Warschauer Brücke führen müssen
      • Jene wäre so neu zu erstellen gewesen, dass man die M10 auf der Brücke nach Osten ausschleifen hätte können, wo sie direkt unterhalb der U1 ihre Haltestelle bekommen hätte
      • Die S-Bahnsteige hätten mittig unter die Brücke gehört, so dass man alle drei Schienenverkehrsträger vertikal übereinander ideal verknüpft hätte
      • Gestalterisch hätte man dann die ganze Haltestelle in ein gläsernes Ufo/Blob/Kirstall oder sowas verpacken können, so dass das ein echter Hingucker über den Gleisanlagen entstanden wäre
      • Ja, ich weiß, da reden wir schnell über mehrere hundert Millionen Euro, die man in anderen Ländern aber gerne für den ÖPNV auszugeben bereit ist, siehe z.B. London...
    • Eine Bautechnische, weil man den Minimal-Entwurf, der in seiner Beschränkung prinzipiell gar nicht so schlecht ist, übelst verhunzt hat:
      • Mitten in der Bauphase stellt man fest, dass aus Brandschutzgründen bestimmte Merkmale des ursprünglichen Baus nicht zulassungsfähig sind, und zusätzliche Wandelemente und Schließungen eines vorher recht offenen Baukörpers erforderlich sind
      • Es gibt unzählige Details an Bauteilanschlüssen die offenbar nie sorgfältig geplant wurden und nur "irgendwie" gelöst wurden, als man das Problem bemerkt hat. Verkleidungen schließen mit Lücken und unmotivierten Versprüngen aneinander, hier noch ein Lochblech irgendwie drübergedengelt, da hatte man offenbar Kabelführungen vergessen und hier sind irgendwelche Anschlagplatten zu dick, so dass sie nicht mehr unter die Verkleidung passen.
      • Überall Dreckecken (und das an dieser verschleißträchtigen Lage!), die keinen Sinn machen

    Das ganze ist mit dem Ostkreuz ein einziges Desaster für DB StuS (auch da gibt es so viele Teilansichten von Bauteilen, wo sich offenbar neimand Gedanken gemacht hat, wie das später mal aussieht, siehe die Orgie an Abwasserrohren unter den Brücken der Ringbahn...).


    Nein, an dem Ding ist gar nichts gut.


    Nur DB Netz hat jetzt eine effektiv und leistungsfähige S-Bahn-Anlage zwischen Ostbahnhof und Ostkreuz, das ist ja auch schon mal was.


    Gruß


    Thrax

    ^^

    Die gelb-orangen Ständer siehen für mich weniger nach Fenstern, sondern eher nach Stempeln von Betonschalungen aus - oder ich muss meinen Bildschirm mal wieder putzen?


    Gruß


    Thrax

    Hallo,


    und danke für die Bilder. Kann mir jemand die rote Verklinkerung auf dem ersten (und zweiten) Bild erklären? Wird der Sockel verklinkert und man ist noch nicht fertig oder kommt auf den Klinker die ebenfalls sichtbare graue Putzschicht? Oder bleibt das so und wenn ja, warum?


    Danke


    Thrax

    Hi,


    ich bin nicht @Ostkreuzblog, aber:


    1) Ich glaube nicht, da sich an der späteren Außenseite der Fertigteile Montageschienen zu befinden scheinen. Die wird noch was vorgehängt. Auch scheint mit die Dicke nicht mit den Ansprüchen an die Wärmedämmung kompatibel.

    2) Ich vermute, dass es sich um eine Schutzplane handelt, damit nicht irgendwelcher Krempel auf den Gleisanlagen landet...


    Gruß


    Thrax


    Aber warum sieht man sie eindeutig auf der Visualisierung? Eventuell kommt dann abschliessend von außen über die Dämmung ebenfalls das gleiche Blech drauf und dadrüber folgt die transluzente Verkleidung.


    Gute Frage...


    Ich sehe zwei Möglichkeiten:


    a) das was man auf den Visus als "durchscheinende Unterkonstruktion" sieht, sind in Wirklichkeit die Ränder der vorgefertigten Kassetten (längliche Rechtecke). Ggf. ist deren Oberfläche tatsächlich gerastert/gelocht, aber dahinter ist Dämmwolle
    b) die Dämmung erfolgt auf der Innenseite des jetzt erkennbaren Trapezblechs (was eher unorthodox wäre) und die (gerasterten/gelochten) Kupferbleche lassen tatsächlich die Unterkonstruktion erkennen


    Aus Gründen des virtuellen Pils-Kastens favorisiere ich natürlich a), aber das Schöne ist, dass wir uns in einigen Tagen/Wochen selbst überzeugen können. :)


    Gruß


    Thrax


    Seit wann wird eine teilweise offene Bahnhofshalle denn beheizt? Die einzelnen Läden, ja. Warum sollte dort also noch Dämmung drauf?


    Weil man es nicht so gerne mag, wenn innen das Kondenswasser von der Decke /den Wänden tropft. Das machte man am Ostkreuz sogar bei den Bahnsteigdächern auf der Stadtbahnebene und der rekonstruierten Fußgängerbrücke qua Isorock-Elementen (Kassetten mit innenliegender Mineralwolle).


    Ich verwette übrigens gerne einen virtuellen Kasten Bier, dass da a) noch Dämmung draufkommt (explizit als Meterware oder implizit in den äußeren Fassadenelementen) und b) dass man die jetzige Unterkonstruktion nicht durch die Außenhaut hindurch sehen wird.


    Gruß


    Thrax

    Das ist vollkommener Quatsch. Die Verkleidung bleibt so und wird ihrerseits mit einer transzulenten Kuperverkleidung umschlossen.


    Auch das ist nicht ganz richtig: Das Trapezblech bildet die Unterkonstruktion sowohl für die spätere innere Verkleidung, als auch für die Äußere. Diese ist nach meinem Kenntnisstand nicht translueszent, sondern opakes Kupferblech.


    Entweder kommen auf das Trapezblech jetzt noch Dämmmatten und dann Kupferblechplatten oder es werden vorkonfektionierte Kassetten mit Dämmung und Blech angebracht.


    Hier sieht man die Unterkonstruktion im Detail, inkl. Ankern für den weiteren Fassadenaufbau: http://www.bahninfo-forum.de/r…,573577,590909#msg-590909 (Bild 6)


    Gruß


    Thrax

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    Mittlerweile scheinen an dem eigentlich fertigen Gebäudeteil noch weitere Sanierungsarbeiten durchgeführt zu werden. Neue Gerüste wurden an verschiedenen Stellen aufgebaut, zusätzliche Container vor den Eingang gestellt (weswegen es dort auch eine Fahrbahneinschränkung mit Ampelregelung gibt) und auch im Inneren der Hörsäle zur Spree hin scheinen Arbeiten durchgeführt zu werden.


    Da war wohl das Ergebnis nicht so, wie man sich das dachte. Und die Pause zwischen damaliger "Fertigstellung" und heute die Dauer des Rechtsstreites... ;)


    Thrax

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    An den fraglichen Fassadenteilen wurde der Putz vollständig entfernt (bis runter auf das Mauerwerk). Seit einigen Wochen wir ein neuer Putzaufbau aufgebracht.


    Ich hatte den bisherigen, fleckigen Putz immer für die intendierte architektonische Aussage gehalten - das ist offenbar wohl nicht der Fall... :)


    Gruß


    Thrax


    Sinnloses Vollzitat des vorigen Beitrags gelöscht.
    Bato


    Nach Studium dieses Fotos (Danke für den Link!) und eines helleren Webcam-Bildes erkläre ich mir den Verlauf dieser Spundwand momentan so:


    - der diagonale Verlauf ist keine Spund- sondern eine Schlitzwand. Nach dem Verlauf her könnte es eine der Schlitzwände für den damaligen Tunnelbau der B96 sein.
    - Die rechtwinkelige Auskantung in der Mitte der Schlitzwand ist in der Tat eine Spundwand, sie begrenzt die zukünftige Gründung des Cube und wurde neu eingebaut
    - Der Cube stünde damit zumindest zu Teil auf dem Tunnel der B96.


    Gruß


    Thrax

    "The Cube" - Spundwand in Baugrube

    Hallo,


    in der Webcam der Cube-Baustelle erkennt man sehr schön den Baufortschritt. Zum einen sieht man im nord-östlichen Bereich schon erste Teile der Flachgründung, zum anderen eine auffällige Spundwand, einmal diagonal durch die Baugrube.


    So weit ich das verfolgt habe, war diese schon vorher da und wurde durch den Tiefbau freigelegt. Kennt jemand die Hintergründe? Wofür ist die Spundwand da bzw. wann wurde sie errichtet? Warum dieser seltsame Verlauf?


    Gruß


    Thrax