Beiträge von madmind


    Sehe ich wirklich richtig, dass hier die Baugrube offen als "Ground Zero" herhalten soll (als Mahnung für künftige Generationen?)? Wer kommt denn auf so einen Schwachsinn...


    Ich war auch erst verwirrt, aber es scheint sich dabei um eine "Durchsicht" bzw. einen Schnitt zu handeln, der den Busbahnhof und das Fahrradparkhaus in den unteren Ebenen visualisieren bzw. betonen soll. Die Gleise sollen bei diesem Konzept anscheinend wieder bis an das Bahnhofsgebäude verlängert werden.

    Werner Sobek, oder wer auch immer für das Design verantwortlich ist, scheint an die U-Bahn-Faher aber auch als letztes gedacht zu haben. Oder wie soll ich das verstehen, dass der Übersichts-Streckenplan nebst weiteren Infos auf der einen Seite der Haltestelle ist und der Fahrkarten-Automat wahrscheinlich auf der anderen?!

    Auf mich wirkt das Ergebnis leider uninspiriert und billig. Design by Committee: Man verwurstet ein paar ausgetretene Trends und Modeerscheinungen (z.B. die Farbbänder um die Fenster herum), so dass alle "ihr" Ding wiederfinden und belässt es dabei. Manche Elemente wirken sogar surreal und völlig fehlplaziert (z.B. die merkwürdige Fenstergruppe im dritten Stock, erstes Bild von ISO711).
    Ausgerechnet der Gebäudeteil an der Hauptstraße, den mit Abstand die meisten Leute zu sehen bekommen, ist der für mich der Schlimmste. Da ist überhaupt nichts stimmig oder überzeugend. Eigentlich ist es eine regelrechte Katastrophe. In einem Vorort Stuttgarts würde ich so etwas ja irgendwie noch erwarten (und genau so fühlt es sich an), aber nicht an dieser Stelle.


    Ich bin deshalb überzeugt: Die Bäume in den Renderings sollten nicht verdecken, dass das Gebäude nicht zu den Bestandbauten passt. Die Bäume sollten schlicht das Gebäude verdecken.

    Die Vision hat ein paar ehr gute Ideen, wenn ich auch zugeben muss, dass ich an vielen Stellen noch deutlich radikaler vorgehen würde:


    Bei allen Gebäuden schwebt mir etwas vor, was sich in Gestalt des Sofitel in Frankfurt gerade der Fertigstellung nähert: Neubauten, die die klassischen Formensprachen aufgreifen und modern interpretieren. Für den Marktplatz könnte man je nach Gebäude bzw. Blockrichtung mal moderner, mal klassischer rangehen. Die Größe der Gebäude würde ich nach außen in belassen, wie sie aktuell ist. Das erhöht die Vielfalt und der Marktplatz würde sich dadurch auch von den anderen Plätzen unterscheiden, da diese ausschließlich von großen Gebäuden eingeschlossen werden. Die 50er-Jahre-Bauten würde ich für den Umbau komplett platt machen, um die ist es nicht schade.


    Hingucker und zum Aufenthalt einladende Angebote könnten dann Cafés mit Markisen oder ähnlichem Beiwerk sein, die dem Platz einen entspannenden und vielleicht auch größstädtisch-südländischen Flair geben.


    Die bisherigen Laternen würde ich ersetzen durch hochwertige Varianten mit ebenfalls klassischer Formensprache.


    Die Fassaden von Breitling und Breuninger müssten in dem Zuge natürlich ebenfalls dringend verschönert werden. Vor allem der Breuninger ist einfach eine Zumutung. Auch hier würde gelten: Klassische Formensprache modern interpretiert. Die gigantische, leere Fassaden-Fläsche des Breuningers schreit förmlich danach.


    Den Platz selber würde ich dann noch komplett einebnen, den Brunnen entweder mittiger oder noch weiter außen platzieren und die Bäume würde ich auch noch fällen, um dem Platz einen offenen Charakter zu geben.


    Die Straße um den Breuninger herum in Richtung Markthallte würde ich entweder im Stil der Tübinger Straße aufwerten oder sie gleich ganz dicht machen.


    Den Durchgang beim Cafe im Rauthausgebäude würde ich betonen bzw. öffnen (= Teilabriss des 50er-Anhängsels am Rathaus), um einen symmetrischen Eindruck der Westseite zu erhalten.

    Ohlsen
    Stimmt: Sie hatten vielleicht getippt oder hatten vielleicht Glück. Oder hatten vielleicht gewürfelt. Oder hatten vielleicht eine vorab definierte Zielgröße und dann ihr Paper so lange bearbeitet bis es hingehauen hat. Da sie als ingenieursfremde Gutachter an keiner kritischen Stelle Quellen nennen und bei meinem Überfliegen auch keine saubere Vorgehensweise im Text erkennbar wurde (Stichworte: Nachprüfbarkeit, Plausibilität), sind meine Behauptungen oben jedenfalls genauso richtig oder falsch wie Deine Behauptung, dass sie ihre Quellen (welche das auch immer sein mögen) besser einordnen konnten als die Bahn. Nur ist damit in jedem Fall die Prognose als solche relativ wertlos, egal wie nah oder fern sie von dem tatsächlichen Ergebniss sein wird.

    Ich habe die PDF ganz schnell überflogen. Sie scheint die gleiche Qualität zu besitzen, wie die alte Kostenprognose. Nachvollziehbare und detaillierte Rechnungen fehlen anscheinend wieder völlig. Die Prognose basiert zu großen Teilen - wenn ich es richtig gesehen habe - auf Gemauschel, Annahmen und Hypothesen, die durch keine einzige konkrete Quelle gedeckt sind oder von solchen sauber hergeleitet werden (sie nennen einmal Wikipedia, aber das ist keine Quelle). Witzig ist beipielsweise, wie sie auf Seite 4 schreiben, dass jetzt viele empirische Daten vorliegen würden, aber nennen und erläutern sie nicht.


    Wenn ich als Leser ohne Probleme die These aufstellen kann, dass die Ergebnisse eines Textes durch Würfeln gefunden worden sind, dann sind diese Ergebnisse eben wertlos.

    Warum gefallen uns denn die Altbauviertel im Westen und Süden so gut? Nicht weil dazwischen drin plötzlich Gebäude mit 10 Stockwerken stehen, sondern weil das Gesamtbild passt. Die Gebäude sind ähnlich gestaltet, sie haben die ähnliche Höhe und natürlich die Blockrandbebauung. Daran sollten wir uns orientieren und nicht daran wie man noch mehr solitäre in die Gegend klatscht. :nono:


    Gleichförmigkeit ist Langweilig. Richtig gesetzte Kontraste jeglicher Art machen ein Gesamtbild erst interessant. Mir ist das heute erst vom Charlottenplatz aus anhand der Gebäudehöhren aufgefallen. Im jetzigen Rohbauzustand wirkten die Gebäudehöhen vom Breuninger hin zum alten Waisenhaus auf mich so: Etwas Höher, Etwas Höher/Mittelhoch, Niedrig. Nimmt man die Endpunkte dann gibt das eine abfallende Gerade. Langweilig, unspannend, öde. Wäre das neue Quartier deutlich höher geworden dann hätten wir folgendes gehabt: Etwas Höher, Hoch, Niedrig. Das wäre schon spannender gewesen und wir hätten sogar noch fast eine Art Torcharakter mit dem Charlottenhochhaus bekommen.
    (Das absolut schlimmste Beispiel in Bezug auf nicht-kontrastierende Gebäudehöhen ist für mich übrigens die Neubaureihe am Gleisvorfeld. Das die "Personifizierung" der Langeweile.)

    Wie wäre es mit herausfahrbaren Bremsschwellen auf der Theo? Die könnten zeitgesteuert sein oder sogar in Echtzeit herausfahren, wenn ein Messsystem stark erhöhte Geschwindigkeiten erkennt. Kaputte Unterböden (vor allem bei tiefergelegten Fahrzeugen) bis hin zu beschädigten Achsen sind hier denkbar. Gegen die aufkommenden Reparaurkosten im wahrscheinlich drei- bis vierstelligen Bereich kommt kein Knöllchen mit. Da es im eigenen Geldbeutel bekanntlich immer am stärksten wehtut dürften die Raser dann relativ schnell verschwunden sein.

    Kurzer Kleinbericht von vor Ort:


    Godel-Beton hat es sich am Bahnhof auf der Südseite gemütlich gemacht. Dürfte wohl eine Art Mini-Mischwerk sein.


    Auf der Nordseite wurde heute ein Kransockel betoniert. Laut Schild im ersten Segment wird das Kran Nr. 3 werden. Die Form des Betonsockels selbst schien x-förmig und damit etwas ungewöhnlich.


    Die Verschalung der Teststütze wurde heute auch teilweise entfernt. Während die Form überzeugen kann, sah die Oberfläche zum Teil weniger schön aus.


    Ansonsten schien sich seit meinem letzten Besuch nicht viel getan zu haben, außer natürlich den gut erkennbaren Arbeiten im ersten Baufeld sowie den Vorarbeiten durch zwei Tiefbohrmaschinen am Nesenbachdüker.

    Wie wäre es damit: Ländliche Regionen bauen und betreiben selbstständig Verbindungen zu den nächsten - bestehenden - Bahnhöfen von Hochgeschwindigkeitsnetzen. Das können sie direkt oder indirekt (neue Bahngesellschaften) machen. Der Alb-Donau-Kreis scheint ja zum Beispiel schon alles durchgerechnet und vorgeplant zu haben. Sie können dann bei einer schlechten Entwicklung von mir aus auch gerne das von Pumpernickel erwähnte Primat der Politik verfolgen und so viel ihrer eigenen Steuereinahmen in diese Strecken pumpen, wie sie wollen. Und wenn es im umgekehrten Fall funktioniert, entsteht ein lokaler Konkurrent zur Bahn.

    Aber wenn ich mir ein Haus kaufe möchte ich bitte ein Bild was die Realität widerspiegelt und nicht irgendeine Fantasie.


    Gibt es für so etwas nicht vor-Ort-Termine zur Besichtigung? Noch realistischer geht doch nicht. Allerdings sieht man da auch nicht wirklich viel vom Dach.


    Im Übrigen ist die von dir verlinkte Visualisierung eigentlich deutlich heller und auf der ist das Gras auch eher so dargestellt wie nach zwei Wochen trockener Sommer. Von saftigem Grün ist da keine Spur. Wo hast du diese nachbearabeitete Fassung ausgegraben? Google Image Search kann es nicht sein.

    Kann ich aus persönlicher Erfahrung leider bestätigen. So sehr ich die Architektur immer noch richtig klasse finde, so selten gehe ich aufgrund eines bestimmten Ladens rein. Wenn, dann ist es der Edeka, aber in den oberen Etagen bin ich fast nie. Es ist also für mich eine ähnliche Situation wie im Königsbau vor der Foodlounge.


    Über die Monate ist bei bei mir auch folgendes Gefühl eingetreten: Die Wegeführung ist ein gewisser Nachteil für das Gerber, da es im Kern nur eine Hauptverbindungsachse für die Passanten ist. Das Milaneo ist hier das krasse Gegenteil mit seinen verschlungenen und sich kreuzenden Wegen, so dass man sich dort beim Shoppen sprichwörtlich verlieren kann. Selbst die Positionen der Rolltreppen sind darauf ausgerichtet. Das Milaneo ist also eine Welt in sich und für sich, das Gerber ist eher Durchgang. Und auf der anderen Seite ist im Moment noch nicht wirklich viel außer der Paulinenbrücke.

    Als im am Samstag über die kürzlich fertiggestellte Rampe im Park gelaufen bin, ist mir aufgefallen, dass direkt daneben anscheinend ein Lichtauge gebaut wird. Es könnte zwar auch gut etwas anderes sein, aber die bisherige Form kommt dem am nächsten. Könnte das so eine Art Testlauf sein?

    Und nein, dass der Bus mal leerer ist zählt nicht. Denn dann sind auch die Fahrbahnen der Autos leerer, und Auto und Bus rollen nebeneinander über die Kreuzung.


    Wenn Du wüsstest, wie oft ich im fast leeren Gelenkbus im stockenden Verkehr festsaß. Besser wäre es, diese etwas pauschale Aussage mit einem "in der Regel"/"häufig" etc. leicht abzuschwächen.

    hfrik
    Anscheinend bin ich tatsächlich nicht so bewandert auf dem Gebiet der ÖV wie Du, denn ich habe es deshalb tatsächlich nicht ganz kapiert, was du da geschrieben hast. Kannst du es mir bitte noch einmal erklären, dieses Mal etwas nachvollziehbarer formuliert und mit einem Schuss weniger Arroganz?


    Für mich naiven Zeitgenossen erscheint numal die Situation bei den Finanzen der SSB nicht so rosig, denn ich habe ziemliche Probleme damit, einmalige Einnahmen z.B. aus Immobilienverkäufen und bisher regelmäßige Subventionen mit in die Kostendeckung einzurechnen bzw. hier von einer dauerhaft guten Lösung zu sprechen, wenn sie es schlicht nicht ist. Für mich gilt nur eine relevante Kennzahl und das sind die Fahrgeldeinnahmen. Und ich erinnere gerne noch einmal an den verlinkten Artikel weiter oben, in dem von einem mittelfristigen Schuldenstand von mehr als 300 Mio Euro gesprochen wird, also die Schulden knackig ansteigen werden. Und das geschieht bei einem offziellen Kostendeckungsgrad von knapp 94 Prozent. Wie sieht die Zukunft der SSB aus, wenn z.B. in einer Pressemittelung davon gesprochen wird, dass die Kostendeckung durch die Fahrgeldeinnahmen sinkt, die Fahrgeldeinnahmen nicht einmal die regelmäßigen Kosten abdecken und der Anteil "öffentlichen Mittel" (= Subentionen nehme ich an) ebenfalls zurückgehen wird?


    Wenn ich deine Ausführungen richtig interpretiere, dann müsste die SSB nur ein paar weitere Fahrzeuge ordern, die Taktdichte im Zweifelsfall ins Unendliche steigern, und die Finanzprobleme sind Geschichte. Wieso ist niemand bei der SSB auf diese bestechend einfache Lösung gekommen?