Ich würde eher sagen, daß generell Stimmung gegen die Altstadtfreunde gemacht wird (sei es von der selbsternannten Avantgarde oder einfach rein desinteressierten Menschen, die wenig Bedarf an kultureller Bereicherung haben und denen es auch egal wäre, wenn noch einige Fachwerkhäuser für Einkaufstempel à la Breuninger weichen müssen). Diese Abneigung folgert sich dann auch gegen den Rathaussaal. Wenn man häufig Kommentare in der NN liest, sei es über den Deutschen Hof, Augustinerareal etc. kann man regelmäßig unlogisch begründete und emotionale verbale Attacken beobachten. Mir scheint es als wäre die breite Masse müde, sich um ihre Altstadt zu kümmern, den gehobenen Zeigefinger der Altstadtfreunde wahrzunehmen, und sie interessieren sich nicht für ihre Umgebung. Sie regen sich dann über die vielen Intiativen auf, wissen aber nicht wie die Alternativen aussehen und ärgern sich am Schluß, wenn z.B. die Stadtbibliothek wie ein Fremdkörper in der Altstadt wirkt. Es ist ja immer dasselbe Spiel
Ein großes Problem bisher ist aber, daß z.B. in der NN und anderen Medien vom dem Plan der Altstadtfreunde berichtet wird, auf den Fotos aber immer der weiße Saal zu sehen ist, bzw. höchstens ein Ausschnitt einer alten Fotografie. Die meisten wissen wohl gar nicht wie der gesamte Saal ausgesehen hat, und hegen deswegen von vornherein eine ablehnende Stimmung, weil sie nur die Kosten sehen, aber nicht das mögliche Ergebnis. Die Leute, die das Farbdiaarchiv über den Rathaussaal im Internet entdeckt haben bzw. die Dia-Show im Dürerjahr gesehen haben, bei der die ehemalige Ausmalung leider verzerrt und nur flüchtig projeziert wurde, werden sehr wenig sein. Ich möchte sogar unterstellen, daß die breite Masse gar keinen blassen Schimmer davon hat, wie der Saal überhaupt aussah.
Es ist daher wichtig, aufzuklären, z.B. in dem man Fotos in einem übersichtlichen Prospekt darstellt, damit die Leute sehen was man haben könnte.
Die Bemalung über Spenden zu finanzieren wird sicherlich möglich sein, weil einige Einzelpersonen sicherlich dazu bereit wären (ich z.B. auch). Zudem vermute ich, daß sich die Kosten in einem beschaulicherem Rahmen halten als beim Pellerhof.
Und bezüglich der Unmöglichkeit es wiederherzustellen. Ich denke die gibt es einfach nicht. Wenn man sich das Farbarchiv und die Detailgenauigkeit ansieht, mit der der Saal abfotografiert wurde, kann man nicht mehr von einer unzureichenden Dokumentation sprechen.