Beiträge von GrIngO kAhN

    Ich finde die Wahl des Fassadenmaterials, gekantete Metallpaneele/Tafeln, absolut angemessen - nur so lässt sich auch die nötige Scharfkantigkeit erzeugen. Die Farbgebung ist jedoch wirklich schwierig. Ich verstehe diese als Verbindung zur medizinischen Nutzung (Assoziationen von Reinheit und Sterilität). Das lässt sich jedoch schwer vereinbaren mit den Umwelteinflüssen, denen diese Fassade in den kommenden Jahren ausgesetzt sein wird, das heisst es wird Verschmutzungen geben, das Gebäude wird also nicht so altern können wie seine Nachbarn. Ich hätte mir z.B. gut eine Titan-Zink Oberfläche vorstellen können die auch eine gewisse eigene Struktur mitbringt und dadurch diffuser und weniger strahlend wirkt.
    Die Kombination aus verzahnten Geschossen und diagonaler Linienführung ist mir schlicht zuviel, zumal die Geschossscheiben auch nicht wirklich übereinander liegen sondern sich so seltsam veschneiden. Hier hätte die entschiedene Verfolgung EINES Gestaltungsprinzips die Fassade deutlich lesbarer gemacht. Das die Diagonalen die Nachbargesimse, respektive Fensterfluchten aufnehmen stimmt nur bedingt und wurde leider nicht konsequent verfolgt, auch das hätte man zu einem spannungsvollerem Thema entwickeln können. Am meisten störe ich mich jedoch an der Tatsache das die Fassade mit Abstand und frontal (also etwa Höhe Ring) betrachtet sehr viel von Ihrer aufwendig inszenierten Dynamik und Plastizität einbüßt - Sie wirkt hier fast symmetrisch ohne besondere Akzente und mit schlechter Proportion zwischen Erdgeschosssockel und Obergeschossen.
    Vielleicht hätte es auch gut getan auf die Verzahnung zu verzichten und die Diagonalen meanderförmig über die Geschosse zu führen, es hätte den angestrebten verbindenden Charakter sicher gestärkt.

    Das ist ja gerade mein Kritikpunkt, diese Arechitektur ist nicht leicht oder einfach, im Gegenteil sehr bemüht und aufwendig sogar. Und erzielt damit den Effekt der Aufmerksamkeit. Nur leider, empfinde ich, eben ohne einen nachhaltigen Mehrwert zu erzeugen (eine "Vermittlung" zwischen den Nachbargebäuden erkenne ich lediglich im prinzipiellen folgen der Bauflucht und Gebäudehöhe/Wahl der Trauflinie). Es macht sich also schon "wichtig" und ich finde diesen Anspruch auch in Ordnung nur würde ich mir bei der Umsetzung etwas mehr Unterton und weniger Paukenschlag wünschen, wenn Sie verstehen was ich meine. Das Gebäude muss doch nicht strahlend weiss sein und einen expressive Linienführung haben um als zeitgemäße Architektur erkannt zu werden. Wie gesagt, vom gestalterischen Umgang mit den tektonischen Repertoire bin ich einfach nicht überzeugt, da scheint mir etwas nicht stimmig, da fehlt der "Witz". Als hätte man ein erstes Konzept bis zum Schluß durchgezogen ohne zu verfeinern.

    Sehr geehrte/r Saxonia,
    ich stimme Ihnen in Ihrer Kritik völlig zu. Dieses Gebäude möchte keine Lücke schließen, im Sinne von Vermittlung zwischen links und rechts. Die seltsame Verzahnung der jeweiligen Straßenfluchten kann meines Erachtens keinen Mehrwert erzeugen, zumindest wird keine Verbindung hergestellt sonder die Ecke zusätzlich gebrochen. Die wird besonders in den Fotos aus diesen Straßen heraus deutlich. Zudem wirkt die Linienführung aus der Nähe betrachtet unharmonisch und entzieht sich (warum eigentlich?) meinen Vorstellungen von Perspektive und Fluchtpunkt. Im Vergleich zur Gestaltung der Obergeschosse ist das Erdgeschoss banal, unrepräsentativ und aus meiner Sicht zu niedrig. Die Gegenbewegung am Eingangsbereich ist unglücklich gelöst, der Fluß wird hier empfindlich gestört.
    Die Staffelgeschosse sind in dezent genug um fast jedes beliebige andere Gebäude abzuschließen und somit eigentlich kein Teil des Fassadenthemas, zudem ist im Detail die Sicht auf die Brandgiebel der Nachbargebäude an den Terrassenenden links und rechts ein echter Makel und hätte vermieden werden müssen.
    Interessanter Weise "verflacht" das Fassadenthema mit zunehmender Entfernung zum Gebäude und kann dann leider keine Akzente entwickeln.
    Ich denke hier wurde eine sehr aufwendige Architektur entwickelt deren Wirkung insgesamt jedoch verpufft und der unbedingte Wille (oder Zwang?) zur avangardistischen Gestaltung letztendlich dem Gesamteindruck übergeordnet/aufgesetzt wurde. Ein Lob jedoch an die Ausführung, selten sieht man fertige Projekte die sich so nah an der Visualisierung befinden.

    bestens auf den punkt gebracht LE Mon. hist. !


    genau darauf wollte ich mit meiner rechnerei hinaus-das die zahlenspielerei gar nix bringt-denn wie die eigentliche nachbarbebauung an brühl und ritterstraße aussieht und wie dort der übergang geschafft wurde oder auch nicht- das erzählt die perspektive nicht und das panorama taugt dazu auch nur bedingt....
    blöder weise werden die zahlen aber immer als argument für den angeblich vorliegenden verstoß gegen irgendwelche verordnungen bemüht. und da würde ich mal sagen sind die informationen aus den medien, wie unser kleines hin und her zeigt, einfach zu unpräziese.


    das eg im süden hat halt die normale geschosshöhe wie der rest auch-da is dann nix mehr mit überhöhung wie man es sonst vielleicht kennt.
    schön ist aber anders.
    oder einbuddeln an der ritterstraße, so wie es das novotel am brühl macht...

    ...im sockel stecken 2 geschosse-bei beiden varianten!!!
    wie man sonst beim durchzählen auf je 11 bzw. vorher 10 geschosse kommt muss man mir mal zeigen.
    der turm ist ein turm ist ein turm.... da gibts richtigerweise keine trauflinie und war auch nie gegenstand der diskussion mit der stadt.
    wieso höhe am brühl?
    wo würdet ihr denn die "messlatte" ansetzen wenn ihr der stadt ein möglichst geringen höhenzuwachs "verkaufen" möchtet....also ich würd dafür nicht den niedriegsten geländepunkt wählen dh. höhe ritterstraße.
    und so clever wird man bei unister schon längst sein...

    ob solitär oder blockrand spielt für die gestaltungssatzung zumindest textlich keine rolle...
    und warum sollte jemand, der eh ein problem mit seiner gebäudehöhe hat sich den "luxus" eines überhöhten erdgeschosses gönnen-gerade weil die goethestraße fällt kann man oben niedrig starten und hat unten am brühl noch eine überhöhte eingangssituation...ma drüber nachdenken dann geht die rechnung ja vielleicht doch auf.


    ob die erste rückstaffelung die traufe ausreichend abbildet oder nicht will ich nicht entscheiden-schon gar nicht anhand einer kleinen visualisierung-schön wenns einer so drauf hat, das er das kann :daumen:

    mal rechnen...


    36,80m neue gebäudehöhe durch 11 geschosse ergibt ca 3,35m geschosshöhe
    (bei durchgängig gleicher geschosshöhe)
    wie es aussieht liegt der 1. rücksprung (also die traufe) über dem 6. OG also
    7 mal 3,35m entspricht traufhöhe bei 23,45m
    das sind 45cm über der traufe des wettbewerbs (nach aussage fr. scheller 23,00m)


    also ich find 45cm mehr ja nicht gerade dramatisch, beim bildermuseum ist das schließlich 36,00m also 16m! über innenstadtsatzung (soviel zur flexibilität der stadtverwaltung)-aber wie schon beschrieben, es geht nicht um die traufe sondern die gesamthöhe und da gibts leider keine festgesetze zahl sondern "nur" den § 34

    gesetze verletzen...

    also die innenstaadtsatzung und der § 34 BauGB sind nicht dasselbe!
    wenn man also höher baut als die innenstadtsatzung zulässt verstösst man noch lange nicht gegen § 34.
    der hat ja sowieso einen höchst interpretativen charakter-da können dann juristen und gutachter/sachverständige im falle eines rechtsstreits gern jahre drüber fetzen....


    tja... und wer von euch kennt eigentlich die innenstadtsatzung-da ist von 18-20m durchschnittlicher traufhöhe! die rede-nicht absoluter gebäudehöhe!!!
    also wird de facto nicht einmal die satzung verletzt!


    und solange nix genehmigt und/oder gebaut ist wurde sowieso noch kein recht gebeugt lediglich darüber gestritten (wenn auch öffentlich)...

    hi zusammen,
    schon mal überlegt wer bei diesem poker-spiel tatsächlich das schlechtere deck in der hand hat?
    letzten endes ist die unister ja nicht mit leipzig verheiratet, wenn die sich also geographisch umorientieren (müssen?) dann juckt die das am ende auch nicht wirklich. klar passiert das nicht von heut auf morgen-aber die neue zentrale in leipzig wäre ja auch nicht nächste woche fertig...und ob ich nun 2 jahre lang in leipzig/magdeburg/schweinfurt/dubai...baue?!
    die stadtverwaltung hingegen ist im prinzip jetzt schon verlierer-entweder man lenkt ein und macht sich in der öffentlichkeit erpressbar oder man bleibt hart und erntet genauso viel gegenwind aus der wirtschaft/politik.
    das finde ich an der debatte gerade das eigentlich spannende-gibt es eine lösung die beide seiten das gesicht waren lässt?

    Kein Problem!
    habe aufgrund des kleinen Bildformats darauf geschlossen, dass es sich um die Abbildung aus cl handelt-wenns ni so ist dann um so besser und Entschuldigung!


    Eine höhere Sockelzone empfiehlt sich aus meiner Sicht nicht, erstens "springt" diese dann auch wieder aus der Straßenflucht (Vergleich Sockel Novotel) und die Kubatur des Turmes wird noch gestauchter/ weniger vertikal betont.
    Leider verliert der Sockel aufgrund des steigenden Straßenniveaus zum Augustusplatz hin an Höhe - das ist schade lässt sicht aber nur mit Höhensprüngen oder "schräger" Sockellinie ändern...und das sieht dann wirklich Banane aus!

    wie gesagt-keine Gerüchte...

    @ DaseBLN
    sorry aber das LKA am Anfang mit "noch" weniger Geschossen geplant haben ist Quatsch-dein Bild ist leider viel zu klein um etwas wesentliches darauf zu erkennen-es gibt einen weissen Einschnitt über dem 2.OG, das heißt hier wurde aus Platzgründen ein Schnitt gemacht/ 2 Geschosse rausgelassen damit die Abbildung auf den Plan passt!
    Die Pläne hingen ja in der Wandelhalle, Neues Rathaus aus-da konnte man es deutlich sehen!
    ...und man postet keine Bilder von competitionline....
    ein link tut es auch