Beiträge von Prof.Yarborough

    Ich habe bei BAID nachgefragt. Es handelt sich vorliegend um ein "schlichtes 'was wäre wenn' Szenario. Die Höhe hätte der B-Plan nicht zugelassen."


    Angesichts der KPE-Hochhaus-Pläne, die zuvor diskutiert wurden, ist der zweite Teil der Aussage etwas verwunderlich.

    Wünschenswert - aber aus meiner Sicht sehr unwahrscheinlich. Zwar würde der Bebauungsplan bis zu 20 Vollgeschosse erlauben, anders aber als beim Hochhaus "Kruppstr. 5" (18-21 Geschosse bei Neubau) gibt es keine Vorgabe der Mindestgeschosszahl. Glaubt man den bislang veröffentlichten Modellen sieht alle bisherige bekannte Planung dort jedenfalls keine besondere - vom übrigen Ensemble abweichende - Höhe vor.


    Last but not least: Seitens Innogy ist zu dem Projekt seit dem Ausstieg Köbl Kruses im vergangenen Juli nichts Neues verlautbart worden. Die Frage ist also (auch), ob dort absehbar überhaupt etwas passiert...

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    Nun, wenn Herr Kunze meint, dass "noch ganz und gar nicht entschieden" sei, ob der in Rede stehende Bereich bestuht würde, so mag das stimmen.


    Ich habe seinerzeit auch mit Herrn Kunze kommuniziert, und da hatte seine Äußerung einen - für meine Ohren - anderen Klang. Wie dem auch sei, diese Planungssünde, die Schilda alle Ehre machen könnte, kann mE überhaupt nur durch eine durchgängige Bestuhlung eingermaßen kaschiert werden. Darüber sollten sich die Verantwortlichen im Klaren sein.


    Vom ästhetischen Makel aber mal ganz ab: Wie stellt man sich denn eine etwaige Nutzung ohne Bestuhlung vor? Sollen die Rettungs- und Polizeikräfte mit dem Hosenboden auf nacktem Beton sitzen? Als Stehplätze dürften die in Rede stehenden Ränge bei dieser Stufenhöhe jedenfalls nicht zu nutzen sein...

    Sichtbehinderung Haupttribüne

    Aufgrund der anhaltenden Diskussion um die Sichtbehinderungen auf der neuen Haupttribüne durch das vorgezogene Warmgebäüde hier die "Lösung" des gleichen "Problems" am Beispiel des neuen Magdeburger Stadions: Bilder aus Magdeburg



    Wenigstens - und das wurde hier schon an anderer Stelle gesagt - werden die Reihen in Essen bestuhlt und bleiben nicht "nackt".


    Alles in allem eine sehr mäßige Architektenleistung. Warum konnte man keine Lösung finden wie bei dem im Baustil sehr ähnlichen Stadion in Augsburg??? Bilder aus Augsburg (Bilder der Haupttribüne ab Seite 2)

    Für den ein oder anderen könnten dies bislang nicht bekannte Neuigkeiten sein, deswegen an dieser Stelle:


    Wie der zuständige Projektleiter der Grundstücksverwaltung Essen (GVE) heute auf meine Anfrage mitteilte, werden - entgegen der bisherigen Verlautbarung - "voraussichtlich" alle vier Tribünen mit Dächern ausgestattet. Bislang hieß es, dass die zuletzt zu bauende (Gäste-)tribüne aufgrund der knappen wirtschaftlichgen Ressourcen zunächst ohne Dach ausgeführt werden würde. Das ist m.E. ein Fortschritt, über den sich wohl nicht nur die Auswärtsfans freuen werden.


    Darüber hinaus besteht hinsichtlich der Bestuhlung noch weitgehende Planungsoffenheit - soll heißen, dass dieses Projekt erst noch ausgeschrieben wird. Bis dahin wird u.a. noch zu entscheiden sein, in welcher/welchen Farbe(n) die Sitzschalen daherkommen. Sicher ist, dass die überwiegende Mehrzahl der Stadionbesucher rot-weisse Sitze präferieren wird, jedoch dürfte auch der Damenbundesligist SG Essen-Schönebeck diesbezügliche Ansprüche anmelden.


    Hinsichtlich der Haupttribünenplätze mit Sichtbehinderung (durch die vorgezogenen Logen) am oberen Ende der äußeren Blocks hieß es, dass diese an Spieltagen mit Polizei und Feuerwehr besetzt würden. Diese benötigten keinen barrierefreien Blick auf das Spielfeld, sondern "nur" auf die Hintertortribünen. Eine Lösung wie bei dem Neubau in Magdeburg, bei dem diese Plätze erst gar nicht bestuhlt wurden, scheidet somit aus. Definitiv ein ästhetisches Plus!

    In diesem Zusammenhang mag noch interessant sein, dass die Antwort Herrn Dehardes per CC auch an einen Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes ging.


    Somit ist davon auszugehen, dass hier Fragen gestellt wurden, über deren letzten Beantwortungsstand auch die Verwaltung noch nicht gänzlich im Bilde war.


    Du (@ Philip) magst durchaus Recht haben, dass mit der gekappten Höhe und einer vorausgesetzt gleichbleibenden Bruttogeschossfläche von 55.000 qm² die Gebäudetiefe unansehnlich zunähme, Stichwort Westfalentower.


    Vielleicht gibt es ja aber auch eine Lösung, bei der die Sockelgeschosszahl angehoben würde und der Turm selbst möglichst schlank bliebe... We'll see...

    Planungsstand 30.09.2010

    Da das Thema in den Medien seit geraumer Zeit keine Rolle mehr spielt, habe ich die Initiative ergriffen, und bei dem zuständigen KPE-Projektleiter Christian Deharde nachgefragt, wie es um den Planungsstand Hochhaus Kruppstr./Bert-Brecht-Str. bestellt ist.


    Herr Deharde erkärte


    1. Die KPE ist weiterhin an einer raschen Realisierung des Hochhauses am Standort AEG-Gebäude interessiert. Baubeginn soll "so schnell als möglich" sein.


    2. Jedoch gelte es noch, Fragen bezüglich des B-Planverfahrens abzuschließend zu klären.


    3. Von Seiten der Stadt Essen werde auf keine weiteren Entscheidungen gewartet. Die Stadt ihre Hausaufgaben damit erfüllt. Vielmehr "müssen von uns [der KPE, d. Verf.] Entscheidungsvorlagen erarbeitet werden".


    4. Hinsichtlich der Bauvariante habe man sich vom Votum der Kommune überzeugen lassen, es gebe "insoweit eine Anpassung an die von der Stadt gewünschte Variante 1".


    5. Nach derzeitigem Planungsstand werde das neue Gebäude eine Höhe von "circa 110 Meter" erreichen.


    Aus meiner Sicht ist dies eine - im Hinblick auf die bisherige schwere Geburt des ganzen Projektes - erfreuliche Aussicht. Auch wenn die Variante 1 nicht in der zunächst angepeilten Höhe zu realisieren ist, so wird das Hochhaus mit 110 Metern Höhe und außergewöhnlicher Gestalt das südliche Tor zur Stadt ohne Frage aufwerten.

    Woher nimmst Du dieses Wissen? Warst Du bei der Sitzung anwesend, oder gibt es mittlerweile eine Pressemeldung?


    Wenn ich Herrn Derhade richtig verstanden habe, ist das "ob" des Essener Projektes schon längst eingetütet (und damit unabhängig von der Vermarktung des als Vorratsimmobilie intendierten [hässlichen...] Westfalentowers), zumal - anders als in DO - der größte Ankermieter bereits Gewehr bei Fuß steht.


    Meines Dafürhaltens ist allein das "wie" noch im Streit. Dass hier schon eine Entscheidung gefällt worden sein soll, würde mich überraschen. Jedenfalls scheint es/schien es bislang so, dass es massive Ressentiments im Stadtrat gegen die ablehnende Haltung der Verwaltung und deren willfährigen Debatierklub (Arbeitskreis 2010, oder so ähnlich) im Hinblick auf die Variante 1 gibt/gab...

    Für den Fall, dass aufgrund wirtschaftlicher Zwänge die Variante 1) tatsächlich wegfallen sollte (wenn dies der Ausschlussgrund ist, dann nimmt es wunder, dass dies den "Experten" erst jetzert auffällt...), dann sollte man in der Tat nochmal an die Details des Vierer-Entwurfes gehen: differierende Höhen der beiden Scheiben (zB 86m und 120m statt zweimal 103m), Fassadengestaltung etc.


    Wobei noch der Hinweis gestattet sei, dass die im Rendering dargestellte Fasssade lediglich Illustrationszweckenn dient und bislang keine Hinweise auf die endgültige Ausführung gibt - so jedenfalls KPEs Herr Derhade seinerzeit im Deutschlandhaus.

    Schönen Dank für die tolle Arbeit!


    Nach der Visualisierung wird für mich nun noch klarer, dass die dargestellte Variante genaus deswegen an den diskutierten Platz passt, da sie "gerade nicht passt".


    Sie arrangiert sich, was die Formensprache angeht, nicht mit den umliegenden angejahrten Hochhausbauten, sondern vermittelt ein spannendes "Kontra", was der Stadtsilhouette nur gut tun kann.


    Variante 4) wäre in diesem Kontext zwar gestalterisch zwar kein Totalausfall, in Angesicht der für die Stadt greifbare Alternative jedoch ein Armutszeugnis für die selbsternannte Metropole Essen.

    Zuächst "Hallo" und Kompliment zu diesem Forum. Ich lese hier seit Jahren mit großem Interesse mit. Nunmehr habe ich mich entschlossen, dann und wann auch mal selber in die Diskussionen einzugreifen. Da es sich bei dem in diesem Faden behandelten Projekt um ein besonders exponiertes handelt, welches zudem für die Entwicklung des Gesichtes der Stadt Essen von nicht unerheblicher Bedeutung ist, möchte ich hier meinen ersten Beitrag platzieren.


    Zunächst: Ich teile die Enttäuschung derjenigen, die seitens des Arbeitskreises 2010 einen (eindeutigen) Impuls in Richtung des Vorschlages zu 1) erwartet haben.


    Meiner Erfahrung zufolge kann man sicher sein, dass die Empfehlung des Ausschusses mit dem Investor und denjenigen, die die politische Mehrheit des Ausschusses ausmachen bzw. diese durch Vorgabe an ihre Parteifreunde bestimmen, bereits abgestimmt ist. Die Stadt würde in ein Bebauungsplanverfahren mit einer baulichen Lösung, die vom (einzig interessierten) Investor nicht abgesegnet ist, sonst nicht eintreten. Es sei denn, es gibt einen anderen Interessenten, der das Projekt - so, wie vom Ausschuss gewünscht -, realisieren will, weil er nur auf diesem Wege (anderer Entwurf) den bereits ausgeguckten Investor noch ausstechen kann. Hierfür liegen jedoch keinerlei Anhaltspunkte vor.

    Es wird an diesem Beispiel leider deutlich, dass in Essen die Bereitschaft zu spektakulären baulichen Lösungen nicht besonders ausgeprägt ist. Die Alternative zu 4) passt sich am besten in die baulichen Hochhausstrukturen am Hauptbahnhof ein. Mit ihr kann man "nichts falschmachen"! Sie ist ein sich einreihendes, ergänzendes städtebauliches Element, das auf die umgebenden Hochhäuser starken Bezug nimmt, (damit diese nicht überproportional an Bedeutung und Wert verlieren. Diesbezüglich haben sich m.E. die mächtigen Nachbarn schon bei der Stadtspitze zu Wort gemeldet, damit ihre Bestandsgebäude zukünftig nicht nur noch als betagte Umfeldkulisse für einen modernen Hochhausstar wahrgenommen werden.

    Insgesamt eine verpassste Chance - schade, Essen!