@l'emigrant
Das siehst du insoweit falsch, als dass die Plattenbauten in Zentrumsnähe als günstiger Wohnraum in günstiger Lage ziemlich begehrt sind - im Gegensatz z.B. zu Grünau, Paunsdorf-Nord, Schönefeld-Ost. Laut eigener Auskunft hat die LWB (Leipziger Wohnungsbaugesellschaft) z.B. im sog. Kolonadenviertel (ein Bereich im westlichen Zentrum, in dem in den 80er Jahren "komplexe Stadtsanierung" durchgeführt wurde), einen Vermietungsgrad von 95% und mehr - Interessant wären für mich mal Vergleichszahlen aus dem Gebiet Nürnberger Straße.
Gleichzeitig gibt es auch in Zentrumsnähe zur Zeit noch genug Baulücken und Brachen, in denen Wohnungsneubau in den nächsten Jahren möglich wäre.
Dazu kommen dann noch Späße wie "Altschulden", die die Neigung von LWB und Wohnungsgenossenschaften gut vermietete Platte in Zentrumsnähe abzureißen eher nicht befördern dürften bzw. die Neigung von Investoren, dort entsprechende Preise zu zahlen.
PS: "Mittelgroße Städte"? Da denke ich eher an Zwickau, Plauen oder Görlitz als an Leipzig mit seiner halben Million Einwohner
Die Liste "Plattenbauten in Leipzig" auf wikipedia ist übrigens nicht wirklich brauchbar.
Da fehlt fast der gesamte industrielle Wohnungsbau in der Innenstadt und Innenstadtnähe.
Innerhalb des Rings sind das die "Wohnscheiben" am Brühl (Ende der 60er, inzwischen abgerissen), der lange Block entlang der Reichsstraße (Ende der 60er, vor wenigen Jahren saniert) und kleinere Lückenfüller in der Ritter- und der Nikolaistraße (80er).
Es fehlen die Blöcke am Georgiring, das bereits erwähnte Kolonnadenviertel (80er), die Scheiben und P16-Punkthochhäuser im Musikviertel; die Kammbebauung entlang der Windmühlenstraße (es sei denn, das ist zum 18. Oktober gerechnet) und die Nürnberger Straße (sehr späte 80er). Edit: Und wenn ich das Bild gerade sehe, die Gerberstraße natürlich auch.
Da dürfte eine vierstellige Anzahl von Wohneinheiten locker zusammenkommen.
Außerdem fehlen im Leipziger Osten Volkmarsdorf komplett, sowie die Gebiete im nördlichen Reudnitz am Gerichtsweg und um die Kreuzstraße.
Das meiste davon dürfte nicht so schnell verschwinden. In der Innenstadt hat dazu wohl am ehesten die ehemalige Bezirkszentrale des MfS auf dem Gebiet des früheren "Matthäiviertels" das Potential innerhalb der nächsten 10 Jahre zu verschwinden. Der Rest dürfte noch deutlich länger stehen bleiben, es sei denn Leipzig begänne in Zeiten einer völlig überhitzten Immobilienspekulationsblase zu boomen.