Wer lesen kann ist klar im Vorteil: "ein Papier des Sozialreferats, über das der Sozial- und der Kinder- und Jugendhilfeausschuss am Dienstag debattierte" ist der Auslöser der aktuellen Berichterstattung.
Nö. Die tz hat damit angefangen, dann erst hat die SZ drüber berichtet und zwar besser, als zuvor die tz
Algemein sehe ich auch die "Insel" als das größte Problem an. Man hat in der Messestadt eigentlich alles getan, um räumliche Segregation zu schaffen: Viele Wohnungen, eine Kirche, einen Badesee, eine Schule, Grünflächen und ein riesiges Einkaufszentrum. Damit die Bewohner alles vor Ort haben und auch ja da bleiben, wo sie herkommen, und nicht auf den dummen Gedanken kommen könnten, woanders hinzufahren. Ich halte das in dieser Auspärgung für einen riesen Fehler.
Und dann natürlich auch noch das EKZ als Zentrum des Viertels. Geöffnet hat dieser "privatisierte öffentliche Raum", der nicht etwa für alle BürgerInnen da ist, sondern nur für die Konsumwilligen, Mo-Samstag bis 20 Uhr. Zu den übrigens Zeiten ist dann alles wie ausgestorben. Und auch zu den Öffnungszeiten spielt sich das Leben innerhalb des Gebäudes ab. Natürlich hat man das EKZ auch direkt an den U-Bahnhof gebaut, so können Leute, die aus anderen Vierteln anreisen schön mit Scheuklappen shoppen gehen. Vielleicht sollte man mal wieder den Mut haben, statt Einkaufszentren wieder Einkaufsstraßen zu schaffen. Nur belebte Straßen können meiner Meinung nach Atmosphäre ausstrahlen. Wenn sich aber alles im Erholungsgebiet und im EKZ abspielt, sind die restlichen Straßen abgesehen von Spielplätzen nunmal zwangsläufig lebloser. Soweit ich jetzt weiß, gibt es in ganz Riem nicht einen einzigen zentralen Platz klassischer Art, also mit einem Anziehungspunkt, wie zum Beispiel einem Brunnen, oder ansprechender Architektur oder bepflanzten Grünflächen und vor allem Gastronomie und Geschäften drumherum.
Leider ist es dafür halt leider schon zu spät, weil München lieber überall neue EKZ genehmigt und sogar fördert. Im Entwicklungsprogramm für Subzentren sind EKZ ja explizit als Element der Zentrenentwicklung aufgeführt. Raus kommt dann auch sowas, wie in Pasing: Ein abweisender Klotz, ohne jegliche Verbindung zur öffentlichen Außenwelt. Eine furchtbare ENtwicklung. Shoppingmalls sind nicht an sich schlecht. Aber das Modell aus Amerika einfach so zu übertragen, auf deutsche Städte und Gemeinden mit gewachsenen Stadtkernen und -zentren ist in meinen Augen ein Fehler gewesen.