Einzelhandel im Ostend
Hier scheint ja großes Aufatmen zu herrschen, dass nun Wohnungen gebaut werden statt eines Einkaufszentrums. Auch wenn ein Einkaufszentrum wahrscheinlich "Overkill" gewesen wäre, möchte ich doch einwerfen, dass die Einzelhandelssituation im süd-westlichen Ostend sehr bescheiden ist. So gibt es südlich des Zoos und westlich des Osthafenplatzes nur einen einzigen Bäcker - und der ist auf der Nordseite der Hanauer Landstraße. Zwischen Hanauer Landstraße und Main (also dort, wo sich die Neubauten konzentrieren) herrscht die einzelhändlerische Einöde. Was machen die Menschen, die da wohnen? Setzen sich wahrscheinlich ins Auto, um im Scheck-in Center einzukaufen. Das ist doch ein Armutszeugnis für einen zentrumsnahen Teil der Stadt.
Auch über den Wegfall des (englischsprachigen) Kinos bin ich sehr enttäuscht. Die Kinosituation in Frankfurt ist für eine Stadt, die den Anspruch erhebt, eine kleine internationale Metropole mit vielen nicht-deutschsprechenden Bewohnern zu sein, doch armselig; dies gilt (wie fast überall in Deutschland) insbesondere für all die Menschen, die die Filme in der Originalfassung sehen möchten. Im Ostend gibt's übrigens kein einziges Kino.