Beiträge von Tolbert

    Besitzer der Stationen ist die Deutsche Bahn, bzw das Tochterunternehmen Station&Service.


    Soweit ich weis sind bereits einige Planungen am laufen die neue Decken vorsehen. Ist aber aus Kostengründen wohl alles nicht so einfach. Ich weis zumindest das dieses Jahr noch in der Taunusanlage mit Bauarbeiten begonnen werden soll, sie wird wohl komplett neu gestaltet. Am Hbf wird nach meiner Kenntnis erstmal die Hauptfassade in Stand gesetzt, was ja auch bitter nötig ist. Es ist wohl aber auch für die nächsten Jahre ein Größprojekt für den Hbf auf dem Tisch, das Umbauten der B- Ebene des Nordflügels und der S-Bahn stationen vorsieht.


    Frage ist wie bei allem wohl die Finanzierung.

    Hmm da mein Beitrag #94 nicht mehr esxistiert, eben nochmal :)


    Zuerst muss ich Xalinai zustimmen, Die neurreichen schäußlichkeiten sind wirklich kaum noch zu toppen. Allerdings muss man auch sagen, dass viele der Bungalowschlösschen im spanischen oder pseudo- französischen Stil daher rühren, dass derartige Kitsch von Kunst nicht mehr unterscheiden können.


    RobertKWF


    Die Idee, Kinder direkt an der Gestaltung der für sie bestimmten Bereiche zu beteiligen finde ich sehr sinnvoll. Leider stimmt es nur allzusehr, dass der Planungsapperat dann meist zu lange braucht um derartiges umzusetzen. Börokratie eben. Unsereins mag das nachvollziehen können, aber für Kinder ist sowas wohl einfach nur unverständlich.


    Ich finde allerdings nicht, das der Baubereich in Deutschland von Vorschriften verkrustet ist. Gesetzlich sind lediglich die minimalstandarts festgelegt, an die sich jeder zu halten hat und die im großen und ganzen der Sicherheit dienen.
    Alle anderen regelungen legen die Planungsämter im Bebauungsplan fest. Von der Sorte gibt es sehr unterschiedliche, mit unterschiedlich strikten Regulierungen. Was verkrustet ist, sind vor allem die vorstellungen vieler Mitarbeiter in den Planungsämtern, die vor allem im regionalen Bereich keine Fachleute sind und daher auch nicht immer sinvolle Entscheidungen treffen. In großen Städten tritt dann hingegen das Problem auf, das sich Bauamtsleiter große Projekte auf die Fahnen schreiben und versuchen ihre persönlichen Vorstellungen zur befriedigung des eigenen Egos durch zu drücken.


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    Mod: Du findest den bewussten Beitrag hier. Falls du noch einmal nachlesen möchtest. Apropos nachlesen: Klick!

    Irgendwie habe ich das Gefühl das hier gestern mehrere Beiträge gelöscht wurden. Unter anderem meiner. Könnte ein Admin dazu mal Stellung nehmen ?


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    Hallo, die zwei Beiträge, die eher allgemeiner Natur sind und nicht direkt mit dem Bau dieser einen Moschee und der Architektur dieser zu tun haben, habe ich hierher
    verschoben, womit ich es auch in Zukunft halten werde. Solch eine Diskussion sprengt schnell den Rahmen dieses Threads in einem Architekturforum. LugPaj

    In den USA verteilt sich dieses BIP auf einen sehr geringen Tel der gesellschaft, etwa 10% soweit ich mich erinnern kann. Die Einzigen die da wirklich performen sind die Großverdiener.
    Aber wir reden ja hier nicht über die USA sondern über unser eigenes Land und sein Bauwirtschaftliches auftreten.


    Stimme Fizigig ebenfalls zu, merke nur nochmal an, dass ich nicht gesagt habe es gäbe keine Durchmischung, ich habe nur angemahnt eine solche zu erhalten und in neuen Stadtvierteln zu unterstützen, auch mit entsprechenden Regulierungen.

    Es nicht zielführend mit gefühlten Prozentzahlen zu argumentieren und im Netz nach glaubwürdigen Statistiken zu suchen dazu habe ich weder Zeit noch Lust.


    Schade, wenigstens du hättest deine Argumente so untermauern können, so bliebt alles etwas wage ;)



    Ich will deshalb nur aus eigenem Erfahren argumentieren. In den USA ist der Lebenstandard der arbeitenden Bevölkerung nicht schlechter als in Deutschland. Vielleicht sind die Gebäude nicht so massiv gebaut, oder wärmeisoliert, auch stören die vielen Oberleitungen. Aber, schlecht lebt dort die Mittelschicht keineswegs.
    Ich habe mal Bekannte in Housten besucht. Die Innenstadt ist am WE und nach Büroschluß ausgestorben wie die Bürostadt in Frankfurt. Die Leute wohnen in den sehr weiträumigen Suburbs. Die Grundstücke dort dürften im Schnitt so um die 1000 m² haben. Ein Pool zu haben, ist nicht aussergewöhnlich. Innerhalb der recht großzügigen Wohnungen gibt es immer zumindest ein Gästezimmer.


    Der Lebenstandart der arbeitenden Bevölkerung scheint nur nicht schlechter zu sein, da so zimlich alles auf Pump finanziert ist, siehe Immobilienkrise.
    Der Pool im garten ist sicher kein Indikator für den Wohlstand einer Gesellschaft sondern eher für die unterschiedlichen ausführungen der Geltungssucht ihrer Bürger. Die ist nunmal in den USA auf das schnelle Geld und das Representieren der eigenen Konsummöglichkeiten ausgelegt. In Deutschland baut man lieber auf persönliche Sicherheiten.
    Die Grundstückgröße mit 1000qm als Standart hinzustellen ist für die USA absolut lächerlich. Guck dir doch die Standartvorstadtsiedlungen an. Da ist um jedes Haus nich mehr Gras als unbedingt notwendig und im Garten gerade noch genug Platz für den Grill und den obligatorischen Pool. 30% der Grundfläche macht dann noch die Garage aus, wenigstens. Ehrlichgsagt bezweifle ich stark das das Grundstück deiner Verwandten diese ausmaße hatte wenn sie zu dem gehören was in den USA als Mittelschicht betrachtet wird. Was die Innenstadt von Housten angeht, so hat sich durch den inzwischen zweiten Urban Renewal trend schon einiges getan. (in anderen Städten mehr als in Housten, aber immerhin) Ist wohl schon eine weile her das du drüben warst, vermute ich mal. ;)



    Es stimmt zwar schon, dass sich die Situation dort schnell ändern kann, eine Boomregion plötzlich zum Slum wird (Detroit ist da ein Beispiel). Deshalb baut man da vermutlich mit billigeren Baustoffen um auch schnell umziehen zu können. Im Grunde würde ich aber der amerikanischen Volkswirtschaft zutrauen, dass sie mit den kommenden Herausforderungen besser klar kommt als der deutschen.


    Aus diesem Grund müssen dort auch sogenannte Weltkonzerne mit Stastsgeldern über Wasser gehalten werden damit die US- Wirtschaft nicht völlig den Abgang macht, wärend wir hier noch recht Moderat davon kommen. Die Kurzarbeit und der Stellenabbau sind bei den derzeitigen Wirtschaftsdaten wohl nur ein Mitnahmeffekt.



    Es stimmt schon, das Bahnhofsviertel ist auch wegen der vielfalt der Bewohner ein sehr spannendes und lebenswertes Viertel. Ich kann zwar nicht genau sagen an was es liegt. Die überwiegend gründerzeitliche Bebauung, mit den schönen Fassaden und Dächer mag ein Grund sein. Die vielen kleinen Läden und Restaurants die lange geöffnet sind ein anderer. Aber, es könnten auch rein psychologische Gründe sein.
    Der Mensch definiert sich über sein Umfeld. Auch wenn es ihm schlecht geht, wenn es allen um ihn herum noch schlechter geht fühlt er sich gut. Auch wenn es ihm gut geht, wenn es allen um ihn herum besser geht fühlt er sich schlecht. Leider ist der Mensch so. Vielleicht gewinnt das Bahnhofsviertel von daher sein Reiz. Die weite Spanne vom Junky zum Bordellbesitzer und vom Banker zum Angestellten eines indischen Tante-Emma Laden macht da wohl den Reiz aus.



    Nehmen wir mal als Beispiel das Skylight. Da sollen nach Deiner Idee, auf einer Etage Sozialhilfe-Empfänger zusammen mit Investment-Banker wohnen. Wer bezahlt denn die Miete für die Sozialhilfe-Empfänger? Der Staat, also die Allgemeinheit? Der Investor? Der Wohlhabende Nachbar? Welcher Sozialhilfe-Empfänger kommt denn dann in das Skylight und welcher muss zur besseren Durchmischung auf den Frankfurt-Berg? Ich glaube das muß man jetzt nicht beantworten, das sollte man schon erkennen, dass das nicht funktioniert..


    Das musst du mir nun nochmal genauer erklären, irgendwie wiedersprechen sich deine Aussagen da doch oder?



    Tolbert, zum Thema Siedlungsbau, lies bitte mal diesen Artikel:


    http://einestages.spiegel.de/e…0/l0/F.html#featuredEntry


    Ja, den Artikel kenne ich, steht aber in keinerlei Wiederspruch zu meinen Aussagen über Siedlungen aus dieser Zeit.



    Zum Thema Sozialismus vs Marktwirtschaft. Nenne mir doch bitte ein sozialistisches Land in welchem die Einwohner nicht lieber auswandern würden? Diese frage ist allerdings nur rhetorisch da ich schon jetzt die Antwort kenne. Im Zweifel sagen dann die Sozialisten, es gab noch gar kein sozialistisches Land, auch wenn sich Länder wie Nord-Korea, Kuba und der Ostblock so nenen. Korea ist übrigenes ein gutes Beispiel. Ich glaube jeder wird zustimmen das es den Menschen im marktwirtschaftlichen Süden von Korea besser geht als ihren Landsleuten im Planwirtschaftlichen Norden.


    Du hast es ja schon Rrichtig gesagt. Es gab, gibt und wird wohl auch nie ein Sozialistisches Land geben. Das Menschen aus einer brutalen Diktatur und Armut auswandern wollen ist ja nur verständlich.



    Da ist keine Dramatik dahinter. Es ist nur relativ unrealistisch das dieser Fall eintritt. Da sich der Banker vermutlich in einem Haus einmietet, das sich der Sozialhilfeempfänger nicht leisten kann. Umsetzen könnte man das nur wenn man die Sozialhilfe deutlich erhöht, oder der Banker schlechter bezahlt wird, oder so hoch besteuert, das er sich die hohen Mieten nicht mehr leisten kann.
    In diesem Fall würde vermutlich der Banker lieber Sozialhilfe-Empfänger sein wollen.;)


    Dieses Problem lässt sich sogar ganz einfach lösen indem man im selben Haus unterschiedliche Wohnungen hat, welche unterschiedlich viel Miete kosten, bzw. evtl. gefördert werden. Klar macht sowas kein Investor mit der auf Rendite aus ist. Aber sowas könnte man auch von Staats/Stadt- wegen regulieren.
    So etwas als Sozialistisch (was für dich ein Schimpfwort zu sein scheint) hinzustellen ist Nonsense. Niemand wird in seiner persönlichen Freiheit eingeschränkt. Weder muss dafür der Banker weniger verdienen, noch muss der Sozialhilfeempfänger mehr Geld bekommen. Das Schlimmste was passieren kann ist, dass sie sich einen guten Tag wünschen wenn sie sich im Treppenhaus treffen.
    Deine Vorstellung wie sich Menschen sich definieren ist wirklich traurig, ich definiere mich nicht so und die Meisten hier gehe ich mal von aus eben so wenig. Menschen sind unterschiedlich und das werden sie auch immer sein. Der Futterneid wird vielen einfach nur jeden Tag aufs neue eingetrichtert und damit Künstlich verschlimmert.

    Also, ich wollte hier keine Grabenkämpfe austragen, aber Bauen hat schon immer was mit Politik zu tun gehabt,verknüpft durch die entsprechende Gesellschaft oder die welche man durch Bauen erreichen will/kann. Da kommts eben auch mal vor das man über Politik spricht ;)
    Ich dachte übrigens das die Bewohner der Ernst May Siedlung sich dort sehr wohl fühlen. Gleiches gilt auch für die Siedlungen von Van der Rohe und Zeitgenossen. Im großen und ganzen funktionieren alle 20- 30er jahre Siedlungen hervorragend. Schlecht wurde es erst durch den Massenwohnungsbau in Satelitenlage in den 60er und 70er Jahren, hier speziell wegen fehlender Infrastruktur.

    Also, zum Thema.
    Die Idee das Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten in den selben Häuser und Etagen wohnen sollten, rührt vermutlich vom sozialistischen Prinzip der Gleichheit..


    Nein. diese Idee hat mit Sozialismus überhaupt nichts zu tun. Hierbei geht es lediglich um eine Durchmischung von Wohnverhältnissen zur dynamisierung oder eben dem erhalt eines Stadviertels.



    Die Theorie ist gut und edel, aber nach 150 Jahren sollte man langsam gelernt haben, dass der Sozialismus nicht funktioniert. Auch wenn man es schafft mehr Gleichheit zu erzeugen, erreicht man nicht den selben Wohlstand für die Mehrheit der Bevölkerung, sondern nur einen niedrigen Standard für alle..


    Demnach hat sich der Wohnstandart seit den Gründerzeitjahren für alle verschlechtert, was im Widerspruch zu deinen vorhergehenden Aussagen steht.



    Nehmen wir mal als Beispiel das Skylight. Da sollen nach Deiner Idee, auf einer Etage Sozialhilfe-Empfänger zusammen mit Investment-Banker wohnen. Wer bezahlt denn die Miete für die Sozialhilfe-Empfänger? Der Staat, also die Allgemeinheit? Der Investor? Der Wohlhabende Nachbar? Welcher Sozialhilfe-Empfänger kommt denn dann in das Skylight und welcher muss zur besseren Durchmischung auf den Frankfurt-Berg? Ich glaube das muß man jetzt nicht beantworten, das sollte man schon erkennen, dass das nicht funktioniert..


    Falsch! Was ich mein ist, dass der Innvestment-Banker mit einer 4-Köpfigen Familie, dem Renterehepaar und dem Sozialhilfeempfänger im selben Haus wohnt. Nicht aufgeteilt auf Vorder- und Hinterhaus. Wo ist denn da bitte die Dramatik? Oder denkst du es wäre für den Investment- Bänker so schrecklich zu wissen das bei ihm gegenüber noch jemand wohnt dem vielleicht nicht die gleichen finanziellen Mittel zur verfügung stehen, sommit die gesellschaftliche Realität vor Augen hat?
    Sicher habe ich oben den Idealfall beschrieben der nur in den wenigsten fällen erreichbar ist. Aber darum geht es auch nicht wirklich. Es geht wie ich bereits offtmals wiederholt habe darum, angemessene Durchmischung zu schaffen, die die Bedürfnisse vieler unterschiedlicher Wohnungsnutzer berücksichtig und das alles ohne künstliche gegenseitge Abgrenzung.



    Was den Off Topic Teil angeht will ich nur soviel sagen. Von 1870 bis 1914 haben sich die Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölkerung stetig verbessert. Die Gebäude die man damals gebaut hat und die Entwicklung der Städte sind noch heute unerreicht. Noch heute wohnt man in den Häuser dieses Zeitabschnitts, obwohl die einen Bombenkrieg überstehen mußten..


    Die damalige Entwicklung der Städte ist heute noch unnereicht? Wahrscheinlich meinst du das damalige Wachstum der Städte, was ausschließlich auf die Industrielle Revolution zurückzuführen ist. Diese ist ja nun beendet. Das Wachstum hat sich allerdings lediglich verlagert. In der Nachkriegszeit wuchsen die Vorstädte zusammenhängend mit der entstehenden Wohlstandsgesellschaft. Die Leute die es sich leisten konnten bauten sich ein Haus auf dem Land, weil die Lebensbedingungen in den Städten zu schlecht waren (Hört, hört!) Dies führte zu Zersiedlung ganzer Landstriche und all den lustigen Problemen die sich noch heute wie ein gigantischer Rattenschwanz daran anschließen. Nicht umsonst schreit man heute ja wieder Mottos wie "zurück in die Innenstädte" oder "Ab in die Mitte"
    Was die Gebäude angeht die du hier so himmelhoch lobst. Wie du ja sagtest mussten die einen Bombenkrieg überstehen, und das haben nur die wenigsten getan. Was du heute siehst und ich denke das ist dir absolut bewust, sind Hüllen mit modernem oder zumindest modernisiertem Innenleben, die mit dem Original nicht mehr das Geringste gemein haben, abgesehen von hübschen Stuckdecken, Fassaden und ähnlichem.




    Dagegen leben wir seit den 1970er Jahren über unsere Verhältnisse. Ein guter Teil der Bevölkerung lebt von Sozialtransfers, die Gebäude die gebaut werden sind in den meißten Fällen rein funktional und werden vermutlich keine lange Lebensdauer haben.


    Ich stimme dir zu, seit den 70er Jahren leben wir über unsere Verhältnisse. Warum? Weil man der Befölkerung (und ich meine die Gesamte) suggeriert hat das es ewig uneingeschränktes Wachstum und Wohlstandszuwachs geben wird. Was wie wir alle wissen blödsinn ist. Aber die Augen zu verschließen ist einfacher als adequate Lösungen zu finden mit denen sich jeder hätte anfreunden können. Lieber warten und dann abwälzen.
    Zurück zu den Gebäuden. Du meinst wahrscheinlich Monofunktional, denn funktional sind alle Gebäude erstellt. Gerade die Gebäude in Deutschland sind wegen der herrschenden Baustandarts und dem Hang zum Massivbau haltbarer erstellt als sonst irgend wo. Einzig die Nutzung ist es die sich ändert. Wärend man heute bei vielen Neubauten gezielt auf Nachhaltigkeit setzt, sieht man dies auch daran, dass inzwischen viele Gebäude aus den 50-70ern durch eine Kernsanierung (nicht Entkernung, der Begriff wird von vielen völlig falsch angewandt) mit leichtigkeit in neue Nutzungen z.B. Büro in Wohnen, überführt werden. Sicher werden auch viele abgerissen. Bautechnisch notwendig ist dies aber in kaum einem Fall.



    Ich kenne mich in Volkswirtschaft nicht gut genug aus, noch will ich behaupten die Ursachen für alle Éntwicklungen zu kennen, aber es fällt schon auf, dass reine Marktwirtschaften wesentlich besser prosperien, als sozialistische Systeme.


    Jetzt bin ich zunehmend gespannt. Zeig mir dochmal bitte die Prosperierende reine Marktwirtschaft.


    Meinst du da Frankreich, wo in fast regelmäßigen abständen in den Vorstadtgethos der Großstädte nachts ein paar Autos in flammen aufgehen.


    Oder doch die USA, wo sich 40% der Bevölkerung nicht einmal einen Krankenhausaufnethalt, geschweige denn eine Zahnarztbehandlung leisten kann? Ein wirklich einwandfrei funktionierndes System, auf der reinen freien Marktwirtschaft gründenden Lobbyistisch gesteuerten Politik, welche für so zimlich alle weltweiten Wirschaftskrisen und Zusammenbrüche verantwortlich ist?


    Und wenn du damit fertig bist, zeig mir bitte auch nur ein einziges echtes sozialistisches System das je existiert hat.



    mahlzeit:


    Danke! warst schneller als ich ;)

    Wahnfried


    Ich bin absolut nicht der Meinung das heute alle richtig gemacht wird,wenn dem so wäre müsste ich ja hier nichts beitragen.


    Die Lebensbedingungen in den Arbeiterquartieren der Städte waren zur Kaiserzeit nicht besser als auf dem Land. Die Leute hat es vor allem wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten in die Städte gezogen. Ob das Wohnen mit 6-8 Personen in einem 20qm Zimmer mit Toilette auf dem Hof und Tageslicht durch einen 4x4 Meter "Hof" (solche mindestmaße wurden übrigens erst sehr spät eingeführt) besser war, mag ich hier ernsthaft bezweifeln.
    Sicher hat sich die Lebensituation im Großen und Ganzen verbessert, aber das ist allgemeingültig und liegt nicht daran das die Städte gewachsen sind und schon garnicht daran das man Leute in Mitskasernen gepfercht hat.
    Woher nimmst du eigentlich deine Informationen, dass Steuern und Abgaben niedrig waren und das es wenige Arbeitslose gab?
    Was mich auch wundert ist. Warum kamen denn die ganzen Ideen von Gartenstädten, neuem Wohnen, etc. auf die Tagesordnung wenn doch das leben der Arbeiter so rosig in ihren "Kein-Zimmer" Appartments war? Das waren ja jetzt nicht wirklich alles Sozialistische Spinner.


    Die Heutigen Probleme in Deutschland sind auch sicher nicht alle auf Eingriffe der Regierung zurück zu führen. Die Soziale Marktwirtschaft ist meiner meinung nach die größte Errungenschaft die unsere Demokratie je erreicht hat, weil sie die Bedürfnisse des gesamten Volkes und nicht nur einzelner Bevölkerungsteile berücksichtigt. Das Problem liegt eher daran, dass man es versäumt hat das Konzept neuen Randbedingungen anzugleichen oder eben falsch angeglichen hat. Hier liegt das versäumnis klar bei der Politik. Andererseits ist heute wieder eine Habgier bei vielen von dir genannten "Reichen" ( würde mich auch mal interessieren wie du den Begriff definierst) zu finden die den Auswüchsen der Kaiserzeit mit seinem Spekulativen Wohnungsbau in nichts nachsteht, ihn in vielen fällen sogar noch übersteigt. Seltsam ist es doch, dass es der Wirtschaft angeblich besser geht, aber dennoch weitere 18 Monate Kurzarbeit und Entlassungen aufgrund einer sogenannten Krise erforderlich sein sollen. Im Wohnungsbau fallen nun eben mal wieder die gleichen hinten runter wie schon vor hundert Jahren. Nicht die Sozialhilfeemfpänger, sondern die immernoch so genante gute deutsche Mittelschicht, die in den 70ern noch aus gewöhnlichen Arbeitern bestand, heute wohl eher Akademiker und selbstständige Kleinunternehmer (nicht diese Einmannselbstbelügungsbetriebe) beinhaltet (per definition), und offensichtlich nach Ansicht unserer derzeitigen Regierung, Mittelständler Betriebe ab 500 Arbeitskräften aufwärts und sogenannte "Leistungsträger" sein sollen.
    Wundern braucht einen so etwas freilich nicht, dass Bildungsniveau ist durchaus nur Mittelmaß bis schlecht, vor allem für die unteren Einkommensgruppen. Was vor allem dazu führt das das Gro der deutschen Bevölkerung politisch unmündig ist und sich dadurch alles auftischen lässt was man ihm vorsetzt, sei es auch reine Klientelpolitik die nicht einmal mehr mühevoll verpackt werden muss. Schließlich kann man sich inzwischen drauf verlassen das der gemeine Deutsche seinem Lieblingshobby nachgehen wird, dem Nörgeln und nichts tun und dann brav wieder alles glaubt was man ihm vor der nächsten Wahl aufs Brot schmiert.


    Zurück zum Thema.


    mahlzeit


    Die Idee mit dem ÖPNV Ticket ist sogar eine recht gute, müsste aber wohl eher anders umgesetzt werden, z.B. als Jobticket wies es schon offtmals der fall ist, welches dann aber Staatlich direkt unterstützt und vom Arbeitgeber und Nehmer gleichermaßen anteilig getragen wird.


    RobertKWF


    Deine Aufgeführten Beispiele sind heute alle samt entweder direkt Baurecht verankert und damit für jeden Bauherren verbindlich oder aber in dem entsprechenden Bebauungsplan festgelegt, der ebenfalls, entsprechend seiner Ausführung, bindend ist.
    glücklicherweise gibt es nicht nur wachsweiche Empfehlungen.


    Zu enge Standarts für Wohnungen halte ich aber aus Gründen zu hoher Uniformität und Monotonie für nicht sinnvoll. Die meisten Investoren schrecken ja ohnehinn schon vor Wohnungsbau zurück weil es dort sehr strickte Regulierungen gibt (aus diesem grund baut man auch als Investor nur Luxuswohnungen). Eine weitere Standartisierung, wie sie beispielsweise schon von Neuffert und anderen propagiert wurde, führt nur zur Ablesbarkeit der Sozialen verhältnisse. (Plattenbau, etc.) Ist somit keine Lösung.
    Was ich für sinvoller halte ist eben eine Soziale durchmischung der Bewohnerstruktur, nicht nur in einem Wohnviertel, sondern im Idealfall sogar innerhalb eines Gebäudes auf ebenengleiche. (nicht wie in den Gründerzeitmietskasernen) Eine solche Durchmischung würde das Wohnen in den Städten mit nachhaltiger Dynamik versehen und dafür sorgen, dass das Wohniveau für alle Einkommensklassen steigt.

    In Berlin entstanden erhebliche Spannungen, als reichere Bürger sich in den Kiezen Kreuzberg und Prenzlauer-Berg niederließen.


    Die Spannungen sind ja eben erst durch die Verdrängung entstanden. Die Wohnbauten wurden von Investoren gekauft und Renoviert, welche dann natürlich die Mieten so hoch ansetzen, dass sich die Bewohner dort nicht halten konnten. So wars soweit ich weis zumindest in Kreuzberg, vom Prenzlauer Berg ist mir derartiges jetzt nicht bekannt, kann aber auch sein, dass ich da einfach schlecht informiert bin.
    Inzwischen ist zumindest der Prenzlauer Berg ein durchmischtes Viertel und funktioniert sehr gut. Solche Entwicklungen lassen sich ja durch Bestandsschutz steuern. Niemand will ja, dass Viertel ihre Bewohnerstruktur nicht erneuern. Aber ein Funktionierendes Viertel das plötzlich "In" ist wird durch Juppiisierung in seinem Bewohnergefüge nachhaltig gestört und verliert dadaurch eben genau den Charakter der zu diesem "In" sein beigetragen hat.
    Ebenso kann ein neues Stadtviertel wie das Europaviertel keine Bewohnerdynamik entwickeln wenn sich dort nur Singles und junge kinderlose Paare niederlassen, sei es nun aus finanziellen Gründen oder weil keine familienfreundliche Infrastruktur vorhanden ist.


    mahlzeit


    Gerade dies stimmt so nicht, in Frankfurt gibt es auch für Familien bezahlbaren Wohnraum in innenstadtnahen Quartieren. Die "hippen" Viertel sind da natürlich außen vor. Ohne Kilometerpauschale wäre ein Pendeln z.B. aus Bad Camberg für eine Familie wirtschaftlicher Wahnsinn.


    Stimme dir da durchaus zu, allerdings wäre die Familie aus Camberg wohl schwer in der Lage in Frankfurt vergleichbaren, oder bezahlbaren Wohnraum zu finden.


    Bezahlbaren Wohnraum in "Pendelnähe" gibt es allenfalls im Lärmteppich des Flughafens. Die Wohnpreise in den bevorzugten Wohnlagen "im Grünen" übersteigen meist sogar beste Frankfurter Viertel (Kronberg vs. Westend).


    In diesen "bevorzugten" Lagen wohnen ja nun doch eher die Leute die es sich leisten könnten in der Innenstadt zu wohnen, aber dennoch das Haus im Grünen vorziehen. Aus diesem Grund lassen sich ja diejenigen die dazu eben finanziell nicht in der Lage sind in Indstein, Camberg oder selbst noch in Limburg und Umgebung nieder. Sinnvoll ist das ohne Subvention nicht. Also muss man dann eben schauen ob man lieber Subvetioniert oder vor Ort in den Innenstädten bedingungen schafft die ein solches Abwandern unantraktiv macht. Da für viele der Traum vom Eigenheim inzwischen ohnehinn aus einem Reihenhaus mit 40-60qm Gartenfläche besteht, zum Preis ab 300.000 aufwärts, würden viele sicherlich auch eine Eigentumswohnung in zentraler Lage in ihre Planungen mit einbeziehen wenn entsprechende Bedingungen vorhanden wären.

    Ich hab dich, denke ich, schon richtig verstanden. Das Problem mit Verdrängung ist vielmehr die Verlagerung von Problemen in Randzonen und die damit verbundene Gethoisierung von ganzen Stadtvierteln. Soweit ich mich entsinne ist das kein vorangiges Ziel einer städtischen Entwicklung. Zu verhindern ist dies also nur durch gewisse Regulierung und eben Durchmischung. Dadurch steigt auch die Soziale Kontrolle. Deine Idee, Wahnfried, Familien wieder in die Innenstadt zu holen, durch zum Beispiel die abschaffung von Subventionen á la Kilometerpauschale würde schon deshlab nicht funktionieren weil in den Innenstädten gar kein bezahlbarer Wohnraum für Familien vorhanden ist. So müssen diese eben aufs Land, oder in die Vorstädte ausweichen.
    Gegensteuern kann man da nur von Gesetzesseite, aber da traut sich ja keiner, weil natürlich kein Investor auf überteuerten Grundstücken familienfreundliches Wohnen realisiert. Gibt ja auch keine Rendite. Darum Planan sowas eben städtische Baugesellschaften, die natürlich Sozialen Wohnungsbau auf ihren Fahnen stehen haben.
    Ergebnis sehen wir ja offt genug.... Randlage, Gethoisierung, Mangelnde Soziale Kontrolle, Problemviertel, Abriss und Verlagerung.
    Lösung bietet eben eine gezielte Durchmischung der Bewohnerstruktur. Das so etwas funtioniert sieht man in Berlin sehr gut anhand z.B. der Spandauer Vorstadt.



    Ich wundere mich auch immer welch romantische und völlig verklärte Vorstellung die Meisten hier vom Leben der Leute zur letzen Jahrhundertwende haben. Vielleicht sollten sich manche darüber klar werden, dass sich die damalige Gesellschaft und die heutige grundlegend unterscheiden. Die Stadt bildet immer die Gesellschaft ab in der sie sich entwickelt. Die "Reichen" wohnen in den Villenvierteln und Luxuriösen Vorderhäusern (die auf den Postkarten). Arbeiter und "Arme" in den Hinterhäusern oder den Mittelalterlichen Stadtkernen. Der Bauboom in der Kaiserzeit hat diese Situation nicht verbessert, sondern in den meisten fällen noch Zementiert.

    Also die "Im Schnitt bessere, und Zeitgemäß konformen" Grundrisse im Europaviertel würde ich mir wirklich gerne mal von dir zeigen lassen. Die Vielzahl der neuen Wohnungen ist genau auf das Klientel ausgelegt das dort auch einziehen wird. Wochenendpendler. Familienfreundliches Wohnen, sei es auch nur für "Familien" mit ausreichend finanziellem Rückrad ist dort kaum zu finden, wenn überhaupt. Es wird dort ganz sicher über viele Jahrzehnte hinweg keine soziale Durchmischung geben und daher wird auch nie ein belebtes Viertel enstehen. Da kann selbst ein Urban Entertainement Center nichts ändern. Schon deshalb weil es am Ostende des Viertels stehen wird und die Besucherströme von dort doch wieder richtung Innenstadt gehen.
    Die Mieter die jetzt in das Viertel ziehen, sind meistens jene die nach einigen Jahren bereits aus Karrieregründen weiter ziehen werden. Der Anteil an Neubewohnern die dort blieben wird verschwindend gering ausfallen. Dafür fehlen einfach die richtigen Bedingungen.


    Wahnfried


    Wie kommst du zu dem Schluss, dass eine Verdrängung der "Ärmeren" Schichten aus sogenanten "In-Vierteln" für die Entwicklung einer Stadt positiv sein kann ?


    Ein lebendiges Stadtviertel wird ohne Soziale durchmischung nicht enstehen. Verdrängungsprozesse wird es immer geben, aber es ist eben Aufgabe der Politik die Rahmenbedingungen zu schaffen.


    Echte Innovation, die beispielsweise das Zusammenleben von nicht miteinander familiär gebundenen Menschen unterschiedlicher Generationen erlaubt, oder Konzepte, die aus den Mängeln der typischen Wohngemeinschaften lernen und speziell auf den Bedarf solcher Wohnformen zugeschnittene Wohnungen und Häuser entwickeln, die habe ich noch nicht gesehen.


    Dafür gibt es einen einfachen Grund.


    Diese Wohnformen ziehen kein zahlungskräftiges Publikum an!

    Eine könnte sein, die Straßenbahnlinie 2, die während der Schulzeit zur Verstärkung der Linie 9 zwischen HBF und Böllenfalltor eingesetzt wird, dauerhaft fahren zu lassen. An der Haltestelle Jahnstraße könnte sie abzweigen und entlang des Lichtwiesenwegs zum Campus fahren. Optimal wäre natürlich noch eine zweite Station möglichst nahe am Haltepunkt der Odenwaldbahn und wenn der Fahrplan darauf angepasst ist, dass man dort umsteigen kann, um aus dem Odenwald in die Innenstadt zu fahren.


    Diese Idee geistert schon zimlich lange in der Gegend rum, die Haltestelle wäre dann an der Nordseite der Architekturfakultät. Ich gehe davon aus, dass diese Lösung mit dem Bau des Hörsaalzentrums verbunden wird.