Also, zum Thema.
Die Idee das Menschen unterschiedlicher sozialer Schichten in den selben Häuser und Etagen wohnen sollten, rührt vermutlich vom sozialistischen Prinzip der Gleichheit..
Nein. diese Idee hat mit Sozialismus überhaupt nichts zu tun. Hierbei geht es lediglich um eine Durchmischung von Wohnverhältnissen zur dynamisierung oder eben dem erhalt eines Stadviertels.
Die Theorie ist gut und edel, aber nach 150 Jahren sollte man langsam gelernt haben, dass der Sozialismus nicht funktioniert. Auch wenn man es schafft mehr Gleichheit zu erzeugen, erreicht man nicht den selben Wohlstand für die Mehrheit der Bevölkerung, sondern nur einen niedrigen Standard für alle..
Demnach hat sich der Wohnstandart seit den Gründerzeitjahren für alle verschlechtert, was im Widerspruch zu deinen vorhergehenden Aussagen steht.
Nehmen wir mal als Beispiel das Skylight. Da sollen nach Deiner Idee, auf einer Etage Sozialhilfe-Empfänger zusammen mit Investment-Banker wohnen. Wer bezahlt denn die Miete für die Sozialhilfe-Empfänger? Der Staat, also die Allgemeinheit? Der Investor? Der Wohlhabende Nachbar? Welcher Sozialhilfe-Empfänger kommt denn dann in das Skylight und welcher muss zur besseren Durchmischung auf den Frankfurt-Berg? Ich glaube das muß man jetzt nicht beantworten, das sollte man schon erkennen, dass das nicht funktioniert..
Falsch! Was ich mein ist, dass der Innvestment-Banker mit einer 4-Köpfigen Familie, dem Renterehepaar und dem Sozialhilfeempfänger im selben Haus wohnt. Nicht aufgeteilt auf Vorder- und Hinterhaus. Wo ist denn da bitte die Dramatik? Oder denkst du es wäre für den Investment- Bänker so schrecklich zu wissen das bei ihm gegenüber noch jemand wohnt dem vielleicht nicht die gleichen finanziellen Mittel zur verfügung stehen, sommit die gesellschaftliche Realität vor Augen hat?
Sicher habe ich oben den Idealfall beschrieben der nur in den wenigsten fällen erreichbar ist. Aber darum geht es auch nicht wirklich. Es geht wie ich bereits offtmals wiederholt habe darum, angemessene Durchmischung zu schaffen, die die Bedürfnisse vieler unterschiedlicher Wohnungsnutzer berücksichtig und das alles ohne künstliche gegenseitge Abgrenzung.
Was den Off Topic Teil angeht will ich nur soviel sagen. Von 1870 bis 1914 haben sich die Lebensbedingungen für den Großteil der Bevölkerung stetig verbessert. Die Gebäude die man damals gebaut hat und die Entwicklung der Städte sind noch heute unerreicht. Noch heute wohnt man in den Häuser dieses Zeitabschnitts, obwohl die einen Bombenkrieg überstehen mußten..
Die damalige Entwicklung der Städte ist heute noch unnereicht? Wahrscheinlich meinst du das damalige Wachstum der Städte, was ausschließlich auf die Industrielle Revolution zurückzuführen ist. Diese ist ja nun beendet. Das Wachstum hat sich allerdings lediglich verlagert. In der Nachkriegszeit wuchsen die Vorstädte zusammenhängend mit der entstehenden Wohlstandsgesellschaft. Die Leute die es sich leisten konnten bauten sich ein Haus auf dem Land, weil die Lebensbedingungen in den Städten zu schlecht waren (Hört, hört!) Dies führte zu Zersiedlung ganzer Landstriche und all den lustigen Problemen die sich noch heute wie ein gigantischer Rattenschwanz daran anschließen. Nicht umsonst schreit man heute ja wieder Mottos wie "zurück in die Innenstädte" oder "Ab in die Mitte"
Was die Gebäude angeht die du hier so himmelhoch lobst. Wie du ja sagtest mussten die einen Bombenkrieg überstehen, und das haben nur die wenigsten getan. Was du heute siehst und ich denke das ist dir absolut bewust, sind Hüllen mit modernem oder zumindest modernisiertem Innenleben, die mit dem Original nicht mehr das Geringste gemein haben, abgesehen von hübschen Stuckdecken, Fassaden und ähnlichem.
Dagegen leben wir seit den 1970er Jahren über unsere Verhältnisse. Ein guter Teil der Bevölkerung lebt von Sozialtransfers, die Gebäude die gebaut werden sind in den meißten Fällen rein funktional und werden vermutlich keine lange Lebensdauer haben.
Ich stimme dir zu, seit den 70er Jahren leben wir über unsere Verhältnisse. Warum? Weil man der Befölkerung (und ich meine die Gesamte) suggeriert hat das es ewig uneingeschränktes Wachstum und Wohlstandszuwachs geben wird. Was wie wir alle wissen blödsinn ist. Aber die Augen zu verschließen ist einfacher als adequate Lösungen zu finden mit denen sich jeder hätte anfreunden können. Lieber warten und dann abwälzen.
Zurück zu den Gebäuden. Du meinst wahrscheinlich Monofunktional, denn funktional sind alle Gebäude erstellt. Gerade die Gebäude in Deutschland sind wegen der herrschenden Baustandarts und dem Hang zum Massivbau haltbarer erstellt als sonst irgend wo. Einzig die Nutzung ist es die sich ändert. Wärend man heute bei vielen Neubauten gezielt auf Nachhaltigkeit setzt, sieht man dies auch daran, dass inzwischen viele Gebäude aus den 50-70ern durch eine Kernsanierung (nicht Entkernung, der Begriff wird von vielen völlig falsch angewandt) mit leichtigkeit in neue Nutzungen z.B. Büro in Wohnen, überführt werden. Sicher werden auch viele abgerissen. Bautechnisch notwendig ist dies aber in kaum einem Fall.
Ich kenne mich in Volkswirtschaft nicht gut genug aus, noch will ich behaupten die Ursachen für alle Éntwicklungen zu kennen, aber es fällt schon auf, dass reine Marktwirtschaften wesentlich besser prosperien, als sozialistische Systeme.
Jetzt bin ich zunehmend gespannt. Zeig mir dochmal bitte die Prosperierende reine Marktwirtschaft.
Meinst du da Frankreich, wo in fast regelmäßigen abständen in den Vorstadtgethos der Großstädte nachts ein paar Autos in flammen aufgehen.
Oder doch die USA, wo sich 40% der Bevölkerung nicht einmal einen Krankenhausaufnethalt, geschweige denn eine Zahnarztbehandlung leisten kann? Ein wirklich einwandfrei funktionierndes System, auf der reinen freien Marktwirtschaft gründenden Lobbyistisch gesteuerten Politik, welche für so zimlich alle weltweiten Wirschaftskrisen und Zusammenbrüche verantwortlich ist?
Und wenn du damit fertig bist, zeig mir bitte auch nur ein einziges echtes sozialistisches System das je existiert hat.
mahlzeit:
Danke! warst schneller als ich