zitat isek: "Wenn, dann kommt an das Eck hoffentlich ein Gegenpol zum Laimer Würfel."
das ist eher unwahrscheinlich. nach den mir bekannten plänen dürfte der neubau nicht höher werden als das nachbargebäude, also 6 oder höchstens 7 geschosse.
trotzdem fände ich es sehr gut, wenn dieses komische autohaus endlich wegkäme und der platz geschlossen würde.
Beiträge von todasch
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auf der website des bauträgers gibt es ein ganz nettes filmchen, das einen eindruck vom gesamtprojekt gibt:
http://www.hausbau.de/immobili…ewenhof-auhaidhausen.html dann auf "architektur" klicken und "video fassadenansicht welfenstraße" aufrufen.
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wohnviertel sind nicht deshalb nicht urban, weil dort auch wohlhabende leute wohnen (das hat im übrigen niemand behauptet); sie verlieren aber dann ihre urbanität, wenn eine schicht bzw. gruppe zu sehr dominiert. urbanität heißt vielfalt, gentrification führt zu monotonie.
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aber das heißt doch zuende gedacht, daß wir uns begriffe und leitbilder wie soziale und kulturelle vielfalt und die ganze urbanitätsdebatte abschminken können. das ist mir zu fatalistisch, ich will mich damit jedenfalls nicht abfinden!
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zitat baukunst: "Dagegen könnte eigentlich nur eine Art sozialistisches bzw. totalitäres Bevölkerungsmanagements-Instrument helfen".
nun, wenn ein soziales mietrecht bereits sozialismus ist, dann bitte mehr davon!
scheint mir allerdings eher westerwelle-logik zu sein... -
das mag schon sein, aber dann nenne mir doch mal die stadtplanerischen instrumente, die zielgenau die von dir gewünschten gruppen im gentrifizierten stadtteil wohnen läßt und "nur" die "grattler" vertreibt. ich kenne sie jedenfalls nicht.
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urbanität
aus der definition bei wikipedia:
"Urbanität ist (....) ein normativer Leitbegriff und Merkmal für Stadtentwicklung und Städtebau. Als Zielkategorie umfasst Urbanität hier vor allem die Förderung funktionaler, baulicher, sozialer und kultureller Vielfalt in Städten, die Ausprägung unterschiedlicher sozialräumlicher Milieus und die Wahrung des Nebeneinanders privater und öffentlicher Räume in der Stadt."urbanität in diesem sinne läßt sich aber nicht verordnen, wohl aber ermöglichen (oder auch verhindern).
urbanität läßt sich natürlich auch in aufgelockerten siedlungsstrukturen verwirklichen, wenn die bedingungen entsprechend sind, wie z.b. bezahlbare mieten, kulturelle infrastruktur und kommerzfreie räume. in einer stadt mit derart exorbitantem preisniveau wie m. ist allerdings eine gewisse bauliche dichte voraussetzung. -
gentrification ist nichts anderes als ein euphemismus für explodierende mieten, vertreibung der angestammten bevölkerung, soziale monokultur und (anti-)urbane verödung. das hat münchen sicher besonders nötig.
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zitat baukunst:
"Auf jeden Fall stehen lassen, damit sich kein Architekturforum in 40 Jahren einen Wiederaufbau wünschen muss..."
ich denke darauf können wir uns einigen. -
ich gebe timovic recht. es gibt eben keinen konsens (und kann es wahrscheinlich auch nicht geben), WELCHER zustand einer stadt rekonstruiert werden soll.
das besondere speziell der münchner altstadt liegt bzw. lag doch in qualitäten wie kleinteiligkeit und nutzungsmischung, weniger in herausragenden einzelbauten. daran kann zeitgemäße stadtplanung anknüpfen, nicht an irgendwelchen kulissen, wo am ende schlecker oder mcdonalds ihre 1000te filiale eröffnen. (die erfahrungen der 80er jahre, wo man in historischer umgebung versucht hat, möglichst kostengünstig und unter weitgehendem verzicht auf eigenständige gestaltung frühere stile vereinfacht nachzuahmen, sind m.e. nicht sehr ermutigend).
voraussetzung ist aber, daß man heutigen architekten (nicht investoren) zutraut, in heutiger formensprache diese qualitäten wieder zu schaffen. -
das könnte durchaus interessant sein (entsprechende qualität natürlich vorausgesetzt). ich meine mich zu erinnern, daß so ein ähnlicher vorschlag (aufstockung der randbebauung) vor längerer zeit schon mal in der diskussion war. ich weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe.
Martyn: die "neue sachlichkeit" kann man sicher verschieden definieren. die döllgast-siedlung (die ich übrigens für eine der besten aus dieser zeit in münchen halte) würde ich allerdings eher als mischform ansehen bzw. als münchner reaktion auf die neue sachlichkeit, indem bestimmte elemente aufgegriffen wurden, aber dem ganzen doch eher ein traditionelles erscheinungsbild verpaßt wurde (dachform, fassadenmalereien etc.). -
zitat bayer:"Auch Butzenscheiben können Teil von Bauhaus-Architektur sein."
kann ich mir jetzt spontan eher weniger vorstellen. aber du hast recht, daß offenheit für neue erkenntnisse und erfordernisse (z.b. ökologischer art) ein wesentliches merkmal von "echter" bauhaus-architektur sind - neben aspekten wie z.b. orientierung an licht und luft auch im verdichteten städtebau, oder der erkennbarkeit der konstruktion.
ein imo gutes beispiel für einen "bauhaus-stil des 21. jahrhunderts" in diesem sinne gibt es mitten im lehel:
http://www.pool-architekten.de…d=3&typeId=0&pictureId=30aber wir sind etwas off topic, vielleicht sollten wir diese diskussion in einem anderen thread fortsetzen.
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sehe ich auch so. wobei ironischerweise die amerikanische moderne ihrerseits wesentlich von emigranten aus good old europe mitgeprägt wurde.
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okay, LugPaj hat recht. deshalb ohne jede provokation: der von dir erwähnte "amerikanerblock" gehört tatsächlich zu den verschwindend wenigen wohnbauten in m., die das prädikat "neue sachlichkeit" verdienen. verstehe ich dich also richtig, daß du dieses "bedeutende beispiel der neuen sachlichkeit" (wikipedia) gerne unter den trümmern des 2. weltkriegs gesehen hättest?
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und die "frühere, spießigere, unlebendigere Variante" nennst du "neue sachlichkeit". interessant, ich hätte das eher als heimatstil bezeichnet. aber von dir laß ich mich ja gerne belehren...
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Willst du es uns nicht verraten?
lieber nicht, denn das könnte ja "links" sein (pfuiteufel aber auch!)
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bitte sehr: fast die gesamte berliner architektur seit 1990 ist deutlich besser als alles, was in m. in dieser zeit entstanden ist.
ich denke da etwa an die rummelsburger bucht oder das quartier havelspitze. wahrscheinlich nicht euer geschmack, aber jedenfalls weder operette noch arnulfparK (was übrigens z.t. fast identisch ist...) -
das einzige halbwegs originelle gestaltungselement, die drei versetzten großen glasfronten, wird durch die farbe des glases wieder zunichtegemacht. daß man dieses element auch wesentlich einfallsreicher verwenden kann, werden wir hoffentlich sehen, wenn der "skygarden" von brt fertig ist.
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wie wärs mit platte zur abwechslung?.lol
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zitat martyn:
"Mir wäre es lieber gewesen, dass die toten Viertel der Neuen Sachlichkeit unter den Bomben verschwunden wären"
weil es ja in m. so viele vorkriegsbauten der neuen sachlichkeit gibt