Beiträge von erol23

    Abriss des Kongresssaals und Neubau eines Konzertsaals

    Hallo liebe Mitforisten,


    es gab in letzter Zeit immer wieder Zeitungsberichte über das Vorhaben "neuer Konzertsaal" auf dem Areal des Kongresssaals des Deutschen Museums. Hierzu soll der Kongresssaal abgerissen werden.


    Angeschoben wird das Vorhaben hauptsächlich von Minister Heubisch, Herr Seehofer hat eine finanzielle Beteiligung bereits zugesichert. Heubisch möchte einen Stararchitekten beauftragen; der neue Saal ist für das Synphonieorchester des Bayerischen Rundfunks vorgesehen und soll laut Aussage von Herrn Heubisch 150 Mio kosten.


    Pikant ist die Tatsache, dass der alte Kongresssaal unter Denkmalschutz gestellt ist. Herr Greipl vom Denkmalamt hat sich öffentlich gegen einen Abriss ausgesprochen, da der alte Saal erhaltenswert ist, jedoch ist Herr Greipl vom Denkmalamt dem Kultusministerium unterstellt, also Herrn Heubisch. So könnte Herr Heubisch per Befehl den Denkmalschutz aushebeln.


    Die Fakultät für Architketur der TU hält einen Abriss für barbarisch.


    http://www.sueddeutsche.de/mue…oll-an-die-isar-1.1222104


    http://www.sueddeutsche.de/mue…ist-eine-chance-1.1232280


    http://www.sueddeutsche.de/mue…ist-eine-chance-1.1232280


    http://www.abendzeitung-muench…cd-83c6-d4134f4736cb.html

    Ich möchte mich auf das ursprüngliche Thema beziehen, d.h. die Nachverdichtung auch im Innenstadt, ja sogar Alststadtbereich, wie z.B. Sonnenstraße.


    Mir kommt diese Nachverdichtung durch Aufstockung der Traufhöhe zu sehr an die Alstadt heran. Ich kann mir das vorstellen, auch für die Sonnenstraße, z.B. 2 Stockwerke oder 2 draufsatteln, auch im Bahnhofsrevier. Aber sonst sehe ich absolut KEINE Möglichkeiten.


    Ich verstehe nicht, dass man im Zentrum die Nachverdichtung durch höhere Traufhöhen will, dort wo es eh schon dicht ist, und gleichzeitig die Hausaufgaben ausserhalb dieser zentralen Gebiete nicht macht.


    Tyisches Beispiel: Arnulfpark. 2, 3 und 4 oder auch 5-Stöckigkeit ist einfach viel zu wenig. Man hätte viel mehr draufsatteln müssen. Das ist eine Gegend, die ich mir absolut urban vostellen (hätte können). 6 bis 10 Stöckig, und zwar durchgehend mit Blockrandbebaung.


    Und zum Thema Traufhöhen gehört eigentlich auch, dass mir auffällt, dass kaum noch mehrstöckige Gebäude gebaut werden, die richtig großzügige Eingangsportale haben. Schon im Erdgschoß sind die Deckenhöhen so niedrig, dass man das Gefühl hat, man geth in ein Mauseloch. Das gehört für mich unbedingt auch in die Urbanitätsdebatte bzw. Traufhöhendebatte.

    Ja, mir fällt z.B. ein: die Thomas-Mann Villa (zwar nicht Zentrum); oder Fassaden, die nach dem Krieg purifiziert wurden, d.h. sämtliche Stuckausmückungen abgeschlagen wurden. Ich müsst tatsächlich mal recherchieren was in Sachen Reko geschehen ist.


    Aber klar, das ist absolut zu vernachlässigen.


    Es müsste da viel mehr geschen in Sachen Reko. Denn z.B. Dresden hat ja die gesamte Innenstadt rekonstruiert, und das wird in den Medien bundesweit gefeiert. Nur in München geht ein Aufschrei hoch, wenn jemand ne Reko will.....konservativ usw. Aber auch in Berlin mit dem Stadtschloss oder auch "unter den Linden" ist ja voll mit Reko.


    Wie gesagt, Gründerzeitrekos sind am einachsten zu machen. Schwierig wird es z.B. bei Fachwerk. So soll in Frankfurt ein Teil der Alststadt weider rekonstruiert werden, das fordert zumindest eine Initiative. Wobei ich finde, dass man es bei Fachwerk eher lassen sollte, ich glaub nicht, dass das wirklcih funktinoiert. Aber das träfe auch München ja nicht zu.

    Ich sehe überhaupt keine Probleme beim Thema "Rekonstruktion".


    Man könnte sich ja folgende Richtschnur vorstellen.


    1. Angestrebt werden soll die Vorkriegszustand, d.h. der Zustand unmittelbar VOR dem Bombenhagel des Kriegs.


    2. Rekos, d.h. Fassaden aus Gründerzeit, Historismus, Jugendstil, Maximilansstil, selbst aus Barock und Renaissance sind jederzeit machbar, das ist überhaupt kein Thema,


    3. Prbleme gibts nur bei tatsächlich mittelalterlichen Rekos, denn das funktioniert tatsächlich nicht wirklich. Aber selbst da gibt es Möglichkeiten, die Lücken zu schließen.


    München hat ja "noch" ein altstädtisches Gerüst, man sollte sich daher nicht die Butter vom Brot nehemen lassen und einfach zugreifen.


    Dem Rekoplan steht natürlich nicht entgegen, dass auch modernistische Architektur punktuell zugelassen werden soll, sofern sie besonderen architektonischen, künstlerischen Wert besitzt.


    Stimme "Baukunst" zu , dass die Aludose nähe Alter Hof eines meiner größten Hassgebäude ist.


    Bin jetzt auch neben Thema, sorry, musste das aber loswerden.


    Gibts eigentlich einen Rekonstruktionsthread? Ich schau gleich mal selber nach.....


    Jetzt gibt es einen. LugPaj

    Rekonstruktionen in München - Für und Wider

    Es sind ja bereits einige Stichworte gefallen, wie Operetten-Architektur, Bauhaus-Stil, ArtDecor, 70iger Jahre, Heimatstil........Bomben des 2ten Weltkriegs...und Denkmalschutz.


    Ich meine, dass es in der Architektur immer schon Rückbesinnung gab. Man braucht sich ja nur die Reanaissance ansehen, die ja auf antike Stilmittel zurückgreif, oder später in der Gründerzeit, als man sowohl auf die Renaissance bzw. Antike (römisch & griechisch) als auch auf die Gothik zurückgegrifen hat.


    Heutzutage wird immer noch auf den Bauhausstil zurückgegriffen, der fast schon 100 Jahre alt ist, oder auf die Architektur der 50er und 60er Jahre. 70ieger mit braunem Glas und Vollbeton ist momentan out.


    Daneben hat es auch immer futuristische Ansätze gegeben, d.h. man hat versucht so zu bauen, wie man sich die Welt in mehr als 100 Jahren zukünftig vorstellt.


    Mit anderen Worten: Alles ist möglich! Es gibt eigentlich keine Regel oder keine Vorschriten, selbst Operetten-Stil hat seine Berechtigung (wer es mag).


    Dennoch finde ich, dass in München Vieles falsch läuft. Ich z.B. plädiere, dass für bestimmte Bereiche, d.h. Innenstadt, eine konsequentere Rekonstruktinon der "alten" Stadt wie sie vor dem Krieg war, erfolgen sollte. Man sollte einfach dazu stehen. Und man bekommt Rekonstruktionen, die sich einfach besser einfügen in die nicht mehr kompletten Essembles.


    In München nimmt die Rekonstruktion eh schon eine wichtige Rolle ein, kriegsbedingt.


    Zum Thema Denkmalschutz: Interessant ist ja, dass Frau E. Merk das Kaufhaus Oberpollinger in der Kaufingerstr. als höchts erhaltenswert eingestuft hat. Sie war förmlich entzückt über die Beispielhaftigkeit dieses Gebäudes. Das war von einem Jahr (oder 2?). Jetzt soll es abgerissen werden. Irgendwie komisch. Das gilt auch für das ehemalige SZ-Verwaltungsgebäude in der Alststadt, ....hochgelobt aber dann doch abgerissen.


    Ich glaube dass die Investoren und Bauherren im Grunde das Ruder in der Hand haben, und die Stadt oder das Denkmalamt lediglich reagieren. Bzw. es wird oft mit zweierelei Maß gemessen, so kommt mir das vor.

    Ich muss beiplichten: Fehlende Frankenintegration finde ich genauso furchtbar wie Ossi-Basing; ich verstehe nicht, dass das immer noch stattfindet. Ich bin grundsätzlcih gegen Pauschalisierung. Dazu kenne ich viel zu viele Leute, die aus allen Ecken Bayerns, Deutschlands und der ganzen Welt kommen. Ich selbst könnte meine bajuwarischen Stammbaum bis in die Steinzeit verfolgen, aber das steht einer offenen Einstellung gegenüber anderen ganz und gar nicht im Wege. Im Gegenteil: Ich bin froh, dass es auch Preussen in München gibt (neben vielen vielen anderen Nationalitäten). Anders würde ich das auch nicht aushalten. So viel zum Thema "Offenheit und Toleranz".


    München hat ein Platzproblem (ach was...ich weiß). Es gibt wunderbare Viertel wie Schwabing, Haidhausen und viele andere, aber sie enden halt viel zu schnell bzw. an deren Rändern schließen sich Parkstädte bzw. Parkstadtsiedlungen an. Mir fehlt, dass diese Viertel mit Blockrandbebauung und Geschäftszeilen fortgeschrieben werden bzw. organisch weiterwachsen können. Nur so könnten diese Veirtel eine gewisse Eigendynamik entwickeln.


    Auch ein Problem ist die "gute" Erschließung. Das MVV-Netz ist relativ engmaschig, so dass flächendeckend die höheren Mieten auch bezahlt werden. Es gibt viele Menschen, die lieber einen längeren Weg zur nächsten U-Bahn-Haltestell auf sich nehmen würden als überteuerte Mieten zu bezahlen.