Es gibt dank EZB Druckerpresse soviel "billiges" Geld wie nie zuvor bei Banken, Staat und privaten Investoren, nur eben leider nicht beim normalen Bürger. Aber ausgerechnet der soll stets für diese Art der Verschönerung seiner Stadt aufkommen.
Wer definiert denn, wer der "normale Bürger" ist? Bin ich kein normaler Bürger, nur weil ich aufgrund der niedrigen Zinsen von einer günstigen Baufinanzierung profitiere? Oder die Millionen Aktienanleger, die von steigenden Kursen profitieren und sich so selbst um ihre private Altersvorsorge kümmern, sind die alle nicht normal? Und wieso "soll" denn dieser arme normale Bürger dafür aufkommen? Zwingt ihn irgendjemand?
Diese Rekonstruktion sollte bei prall gefüllten Staatssäckel eindeutig öffentliche Aufgabe sein, selbst wenn der Bund dafür einspringen müsste, im Rahmen eines Konjunkturprogramms. Es ist ja auch Geld für jeden anderen fragwürdigen Mist da, inklusive Aufrüstung und Finanzierung der Taliban. Aber solche Auflagen müssen bei uns ja ideologisch korrekt sein und darf nur Sozialwohnungen und Kitas betreffen, aber keine "rechts-konservativen" Rekonstruktion.
Prall gefülltes Staatssäckel galt vielleicht vor der Corona-Pandemie und vor dem Ukraine-Krieg, jetzt sicher nicht mehr. Allein wenn man sich die Haushaltslage der Stadt Frankfurt anschaut, braucht man sich nicht zu wundern, wenn solche Projekte gerade leider etwas hintangestellt werden, so schön sie auch wären.
"Aufrüstung und Finanzierung der Taliban"? Das ist mir neu, führt aber vielleicht ein wenig zu weit an dieser Stelle. Ich verwahre mich allerdings gegen die Behauptung, das sei hier eine "rechts-konservative" Rekonstruktion, für die auch ich bereits gespendet habe. Das ist das Rathaus, mithin das Zentrum der Demokratie der Stadt, und es geht darum, die völlig verhunzte Behelfsbedachung aus der unmittelbaren Nachkriegszeit durch eine originalgetreue Rekonstruktion zu ersetzen, damit der Bau - das politische Zentrum! - wieder den architektonischen Stellenwert bekommt, den er verdient. Das hat nichts mit rechtskonservativen Einstellungen zu tun.
Ich hoffe sehr, dass dieses Projekt nach so langer Zeit endlich umgesetzt wird und dass das nach der Kampagne dann wohl immer noch fehlende Geld aufgebracht wird. Von wem auch immer, ob der Stadt oder Unternehmen oder doch noch weiteren vermögenden Einzelpersonen ist mir ehrlich gesagt egal, hauptsache es wird endlich gebaut. Wieso fragen wir nicht mal bei den großen hiesigen Immobilienunternehmen über die sozialen Medien nach, ob sie nicht ein paar Euro zur Verschönerung ihrer Stadt übrig haben?