Beiträge von harher

    @ Planer


    Einen normalen Flughafen mit Hahn zu vergleichen, ist etwa so, als würde man ein Sternelokal mit einem Schnellimbiss vergleichen.


    Man braucht doch gar nicht darüber zu diskutieren, die aktuelle Anbindung des Flughafens ist lächerlich.
    Besonders lustig ist ja auch, wenn die Ampel an der Marienbergstraße auf Rot geht und einen Stau verursacht, damit ein Traktor auf der Lohestraße kreuzen kann.


    Der Tunnel ist eine andere Sache. Den Sinn sehe ich auch nicht so recht ein. Wichtiger wäre eine gute Anbindung über B4 von Westen her.

    Natürlich ist die Quelle nicht am Standort gescheitert. So war das nicht gemeint.
    Ich denke einfach, dass das Quelle-Gelände mit seiner weitgehend trostlosen Umgebung insgesamt nicht so sehr attraktiv ist. Dass die Stadt in dieser Gegend die Messe gerne sehen würde, ist klar. Nur sollte man eher die Außenwirkung der Messe im Auge haben und nicht eine Stadtteilförderung.

    Stimmt natürlich, der Flughafen ist nicht gerade ein Sprungbrett nach New York, eher nach Mallorca.
    Aber die Verkehrsanbindung ist doch auch dort sehr gut (U2, A3). Der Frankenschnellweg (solange nicht Baubeginn ist, glaube ich immer noch nicht an den Ausbau) ist eher ein Frankenstehweg.


    Die AEG ist ja an zwei Dingen am Nürnberger Standort gescheitert:
    - Gebäudestruktur
    - Anfahrt


    Eigentlich gelten beide Punkte auch für die Quelle.

    Natürlich ist der Nürnberger Flughafen nicht gerade der Nabel der Welt, aber für einen Regionalflughafen braucht er sich nicht zu verstecken.
    Die Passagierzahlen haben sich in den letzten Jahrzehnten doch ganz gut entwickelt.
    Die Straßenanbindung ist jedoch geblieben - wie in den 50er Jahren. Das ist schon lächerlich. Ein Autobahnzubringer ist für die Nürnberger ja auch nicht übermäßig interessant. Die Marienbergstraße und die Flughafenstraße sind aber schlicht und einfach eine Zumutung.


    In Sachen Straßenverkehr bewegt sich in Nürnberg seit vielen Jahren eigentlich gar nichts mehr.
    Frankenschnellweg, Bamberger Straße, Flughafenanbindung, usw. - überall Stillstand!

    Besonders begeistert waren die Messe-Leute von den Quelle-Gebäuden anscheinend nicht (Raumhöhen). Da müsste man ganz sicher den Denkmalschutz kippen und neu bauen.


    Aber auch das Umfeld ist ja nicht gerade attraktiv.


    Da wird wohl der Flughafen wohl wirklich ein besserer Standort sein.
    Möglicherweise muss evtl. langfristig das Knoblauchsland als Agrarstandort aufgegeben werden. Dieses stadtnahe Gebiet ist eigentlich zu schade für Bauernland.

    Würde mich übrigens mal interessieren, wie das sein wird, wenn der Frankenschnellweg durchgebaut ist. Bekommt der dann nicht doch eine A73-Beschilderung. Dann wäre es aber doch eine Autobahn!

    Ja wirklich abreissen. Warum eigentlich nicht. Genauso wie Industriestandorte neu verwertet werden, könnte man dies auch mal für ein Wohngebiet machen.
    Ich denke die Wohnlage dort kann man kaum grundlegend verbessern, denn an Heizwerk und Müllverbrennung ist man wohl gebunden.

    Nürnberg wird von München stark benachteiligt, da gibt es gar keinen Zweifel. Dies gilt auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet.


    Das sieht man ja auch am BR. Warum gibt es da nur diese lächerlichen Alibi-Regionalfenster?
    Es gibt keinen Nürnberg-Tatort (im Bereich SWR dagegen hat man mehrere Spielorte).
    Das Rundfunkorchester müssen wir zwar zahlen, es spielt aber kaum hier.


    usw
    usw


    Aber:
    Viele entscheidende ökomonische Fehler sind in Nürnberg auch hausgemacht, und das schon seit Jahrzehnten.
    Früher war hier mal der MAN-Standort für Lkws und Busse, jetzt in Dachau, warum?
    Einige Zeit hat man Unternehmen eher vertrieben, anstatt neue hinzuzugewinnen (Beispiel: Schwan-Stabilo).
    Bei der Bewerbung um ein BMW-Werk (OK, hätte man gegen die Ostförderung eh nicht geschafft) hat man sich stümperhaft verhalten.


    Ein eigenes Bundesland Franken ist ökonomisch - zumindest gegenwärtig - unrealistisch. Rein von der Größe her wäre es allerdings angebracht, angesichts von Ländern wie Saarland, Bremen, Sachsen-Anhalt....

    Das sehe ich weitgehend auch so. Nürnberg hätte mit Stadtmauer, Burg und den Altstadtkirchen locker das Niveau für Weltkulturerbe. Vor allem die Stadtmauer ist einzigartig. Man war aber einerseits von Nürnberg aus recht zaghaft. Man hat Asche aufs Haupt gestreut, weil hier man der Hitler herummarschiert ist. Das ist zwar richtig, war aber nur ein Bruchteil der Stadtgeschichte. Und dann hat München quer geschossen.


    Nürnberg ist in vielen kulturellen Dingen stark benachteiligt. Es gibt hier zwar ein Staatstheater, doch das ist gegenüber den Münchner Bühnen lange nicht so gut finanziert. Das "Staatstheater" ist also eher eine Mogelpackung.

    Bin kürzlich von Süden her abends stadteinwärts gefahren. Es waren da viele Staus auf A3 und A6. Und es war dann auch ein Stau auf dem Frankenschnellweg. Erstaunlicherweise waren aber viele Autos offenbar durchfahrende Fernfahrer. Vielleicht hat das Navi die so geleitet?
    Jedenfalls dürfte da schon Durchgangsverkehr fahren, ob man das will oder nicht. Man sollte aber wenigstens die Lkws ausbremsen.


    Noch mal zum Tunnel. Mal provozierend gesagt, ich glaube, es wäre besser man würde die paar angrenzenden Anwohner in "bessere" Stadtteile umsiedeln. Das würde wohl wesentlich günstiger kommen und wäre effektiver als so ein Tunnel.

    Wenn man mal überlegt, wie lange das jetzt schon geplant wird, ist erstaunlich wenig Konkretes herausgekommen.


    Ein kreuzungsfreier Ausbau ist unbedingt notwendig, allerdings sollte man den Fernverkehr (v.a. Lkws) möglichst da ausbremsen. Jedenfalls ist eine Autobahn mit einer Ampel schon ein Kuriosum.
    Über den grundsätzlichen Sinn eines Tunnels kann man sich jedoch streiten.


    Erstens ist so etwas immer ein großes Sicherheitsrisiko, benötigt entsprechende Einrichtungen und auch viel Wartung.
    Zweitens sind auch die Baukosten sehr hoch.
    Drittens bringt der Tunnel für die sowieso nicht gerade attraktive Umgebung nicht viel. Eine Flaniermeile wird das Tunneldach direkt neben Heizwerk wohl auch nicht werden - also nicht vergleichbar mit Münchner Tunnels.


    Es liegt weniger an den Architekten, dass schlechte Architektur entsteht, sondern meist an ökonomischen Zwängen. Kunst im öffenlichen Raum kostet und bringt nicht kurzfristige Rendite.


    Tja, die ökonomischen Zwänge.
    Da glaube ich nicht so ganz dran, denn erstens waren nach dem Krieg diese Zwänge bestimmt noch auf einem ganz anderen Niveau und trotzdem hat man da einiges an gestalterisch Interessantem geschaffen.
    Und dann ist es ja nicht so, dass die neueren Gebäude besonders kostengünstig waren.

    "alberne Klima-Hysterie" - aha, das lass ich nun mal als albern stehen.


    Der Punkt ist doch, dass man diesem einen Ziel offenbar alles andere unterordnet, auch die Ästhetik.
    Es gab gerade bei Gebäuden aus den 50ern viele Fassaden mit Bemalungen. Und die werden nun einfach reihenweise mit Wärmedämmung zugeknallt.
    Ist ja schon ein Wunder, dass wenigstens denkmalgeschützte Häuser von diesem Wahn ausgenommen sind.

    Das Pellerhaus sehe ich hingegen als das mißlungenste Gebäude Nürnbergs aus den 50er Jahren an - die Architekten zeigten keinerlei Respekt vor alter Bausubstanz, vor einer durchaus wiederaufbaufähigen Runie (wenn man bedenkt, was sonst in Sachen Wiederaufbau so alles geleistet wurde!). Es steht in einer Reihe mit den Altstadt-Parkhäusern und dem Scharrer-Gymnasium: hier sollte man ganz dringend die Abrißbirne schwingen und die Ursprungsbebauung rekonstruieren.


    Man hätte wohl damals das Pellerhaus in der alten Form wieder aufbauen sollen. Doch finde ich den Bau - jedenfalls im Vergleich zum Scharrer doch noch viel wertiger. Man hat da durchaus noch Wert auf gestalterische Details gelegt.
    Gelungen waren auch einige Versicherungsgebäude am Rathenauplatz. Leider wurden die Fassaden inzwischen "modernisiert", sprich verunstaltet.
    Übrigens liegt auch in dieser albernen Klima-Hysterie und der Wärmedämmung von Fassaden eine große ästhetische Gefahr. Da wurde auch schon viel Unsinn angerichtet.


    In den 60/70er Jahren wurde ja wirklich überhaupt nichts Vernünftiges gebaut. Mal ein paar abschreckende Beispiele:
    JSG, Postdirektion, Norishalle, Bundesanstalt, Plärrer-Südfront. Hauptmarkt-Südfront, WiSo.
    Insgesamt finde ich auch, dass die Gebäude aus den 50er Jahren gar nicht schlecht waren. Wenn man bedenkt, welche Situation damals herrschte.
    Umso trauriger sind dann eben die Gebäude aus späterer Zeit, auch aus den letzten Jahren, z.B. Wirtschaftsrathaus. Da wurde vorwiegend mit 08-15-Architektur herumgepfuscht.
    Man muss sich da wirklich fragen, was manche Architekten eigentlich gelernt haben. Das ist ja an sich ein sehr interessanter Beruf - halb technisch, halb künstlerisch. Dies ist auch eine Herausforderung. Ehrlich gesagt, habe ich oft den Eindruck, dass viele Architekten sowohl als Techniker, als auch als Künstler völlige Versager sind.

    zu #100:


    Wieso denkst du dass die Region München von Bund und Freistaat subventioniert wird und nicht umgekehrt? Ohne es direkt mit Zahlen belegen zu können bin ich mir absolut sicher dass "unter dem Strich" in der Region deutlich mehr Steuern gezahlt werden als durch die öffentliche Hand in der Region München ausgegeben wird - deutlich! Wir sind doch "solidarisch", in gigantischem Ausmaß! Daran ändern auch einzelne Großprojekte im Milliardenbereich nichts. Wäre dem nicht so könnten wir uns aus eigener Kraft sogar noch mehr leisten!


    Das mag ja heute stimmen.
    Nur ist München in diese komfortable Situation erst einmal mit Subventionen gekommen. Vor 1972 war München doch ziemlich verschlafen und auch ökonomisch hat noch nicht so arg viel Musik dort gespielt.

    zu #44:


    Hab da jetzt keine Quellen zur Hand, aber angeblich sollen ja zum Christkindlesmarkt schon 2 Mio kommen (wie auch immer das gerechnet wird).


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    zu #43:

    Habe ja nicht behauptet, dass z.B. Prag von den Zahlen direkt mit Nürnberg vergleichbar wäre, wohl aber ganz sicher ganz gut von der Struktur her.
    Es sind beide mittelalterliche Städte mit großem kulturellem Hintergrund, die übrigens früher auch in enger Verbindung standen. Nürnberg war im Mittelalter ein Zentrum von Kultur, Wirtschaft und Wissenschaft, man kann getrost sagen, es war damals eine Weltstadt. Davon ist heute leider nicht mehr viel zu spüren.
    Ich denke aber, Bottrop als Musterbeispiel ist ja wohl ein leichter Scherz.
    Wenn Du noch nie im Germanischen warst und auch nie dort hingehen willst, dann charakterisiert das schon etwas Deinen Background. Du würdest in Venedig ja auch kaum den Dogenpalast ansehen, sondern dich auf ein Gondel-Event beschränken...


    Das Germanische spielt ganz sicher in einer Liga mit Museen in Köln, München oder Berlin.
    Dass Nürnberg vieles verschlafen hat, finde ich ja auch. Aber eben nicht gerade einen Freizeitpark. Zum Beispiel hätte Nürnberg sich längst um den Status Weltkulturerbe bemühen sollen. Die Kirchen, die Burg und vor allem die Stadtmauer, die es in dieser Form kaum noch gibt, wären ganz gewiss Pfunde bei einer ernstvollen Bewerbung. Man hat dies aber kaum richtig versucht, und wenn, dann haben die Münchner Bürokraten das auch noch ausgebremst.


    Jedenfalls liegen die Chancen Nürnbergs bei der Kultur, denn da hat man Stärken. Nur muss man die dann auch kommunizieren.


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    Man kann schon über Sinn und Zweck des Transrapid auf so einer kurzen Strecke streiten.
    Wenn man aber mal die finanzielle Seite ansieht (an der der Transrapid ja letztlich gescheitert ist) und dann das mit den Dimensionen vergleicht mit denen Geld bei dubiosen Banken versenkt wurde, dann kommt man schon schwer ins Grübeln.