Heute besitzt die Oldenburger Innenstadt nur noch eine einzige Kirche,
Die Lambertikirche:
Blick von der Gartenstrasse auf die Lambertikirche, deren fünf neugotische Türme viellerorts in der Innenstadt und auch außerhalb derselben sichtbar sind:
Eine erste Lambertikirche entstand im 13.Jh., und wurde bis 1500 zur dreischiffigen gotischen Hallenkirche erweitert.
Lambertikirche und Marktplatz um 1598:
Der freistehende Glockenturm zwischen Kirche und Rathaus ist typisch für die Region westlich von Oldenburg (v.a. Ostfriesland). Bis auf die Kirche steht keines der abgebildeten Gebäude mehr, und auch der Fluss (Husbäke) ist inzwischen verrorht. Fast genau dieselbe Perspektive: bei Bing-Maps
Bis 1795 blieb nun die Lambertikirche in obiger Form unverändert erhalten, als nach dem für Oldenburg düsteren 18. Jh. (Dänenherrschaft) ein neuer Aufschwung die Stadt ergriff. Der damalige Oldenburger Herzog Peter Friedrich Ludwig hatte eine vorliebe für den klassizistischen Stil, und ließ auch die Lambertikirche entsprechend umbauen - innerlich wie äußerlich - wobei von der gotischen Kirche nur einige Teile der Außenmauer erhalten blieben (vgl. Frankfurter Paulskirche). Nunmehr zeigte sich die Kirche in Form eines antiken Tempels (Ansicht vom Markt 1825):
Auch hier ist keines der obigen Gebäude am Markt (bis auf die Kirche) erhalten; der freistehende Glockenturm wurde schon 1813 abgerissen.
Der niedrigere linke (d.h. östliche) Anbau an die Kirche ist die damalige Eingangshalle (heute Vestibül), und dementsprechend befand sich der Hauptaltar der Kirche am westlichen Ende der Kirche.
Immer dem Zeitgeschmack nach wurde die Lambertikirche ab 1873 nochmals umgebaut, wodurch sie ihr heutiges Erscheinungsbild erhielt. Statt dass man ihre alte gotische Gestalt wiederherstellte, bekamm die Kirche eine ganz neue (neu-)gotische Form mit Backsteinverkleidung und fünf Türmen. Der höchste Turm der Kirche wurde zuerst fertiggestellt, und von 1885-1887 kamen dann die vier niedrigeren Türme dazu. Der klassizistische Innenraum blieb bei dieser äußeren Umgestaltung unverändert, und überrascht den Besucher immer noch heute.
Lambertikirche vom Casinoplatz gesehen:
Hauptturm (Westturm):
Nordseite der Kirche vom Markt aus gesehen:
Die Südseite der Lambertikirche bildet mit der klassizistischen Bebauung einen ruhigen Hof:
Die Natursteine stammen noch von der mittelalterlichen Kirche:
Detail aus der Zeit der Dänenherrschaft:
Innenansichten:
Die klassizistische Rotunde mit Herzogsloge (rechts angeschnitten):
1969-1971 wurde die gesamte Rotunde um 180° gedreht, so dass der Altar nunmehr im Osten und der Haupteingang der Kirche im Westen steht (Besucher betreten die Kirche durch die frühere Taufkapelle im Hauptturm).
Hierbei wurde die Herzogsloge (die früher dort war, wo jetzt die Orgel von 1972 hängt) stark verkleinert.
Die beeindruckende Kuppel passt leider nicht ganz aufs Bild:
Herzogsloge in heutiger Gestalt:
Im Vestibül (ehemals Eingangshalle der Kirche) stehen Kenotaphe von Graf Anton Günther sowie Herzog Friedrich August (abgebildet), und außerdem die Särge von Graf Anton Günther und seiner Ehefrau:
Die Kenotaphen mit Kruzifix (um 1500), welches an der Stelle hängt, wo bis 1970 der Kircheneingang war:
Lambertikirche und Rathaus am Markt:
(Quelle: Eigene Bilder)
Demnächst: Oldenburger Markt und Rathaus