Beiträge von baufreiheit

    Hi DaseBLN
    Wahrnehmung ist immer subjektiv, das ist für mich nicht der springende Punkt, aber in einer Diskussion sollte man meiner Meinung nach versuchen objektiv zu argumentieren, sonst bleibt für mich nur hohles Gehechel übrig. Aber da mag jeder seine Meinung zu haben, ich finde so eine emotionale "Suppe" eher etwas langweilig.


    Die Definitionen will ich dir nicht schuldig bleiben:
    Gefällig bedeutet: ansprechend, so dass es für viele attraktiv ist
    Ästhetik hingegen bezeichnet universelle und zeitlose Kriterien für die geschmackliche Bewertung


    Jetzt würde mich allerdings die Sache mit dem Entwurf des abgeschotteten Musikers, der an der Bevölkerung vorbeigeht interessieren? Verstehst du immer selber was du schreibst?


    ;-))


    nimm's leicht

    Mit deiner Haltung sprichst du der Nachkriegsarchitektur jede Existenzberechtigung ab.


    Es gibt durchaus verschiedene städtebauliche Ansätze. Sicherlich hat Berlin eine große Lobby die sich die Struktur des 1900 Jahrhunderts zurückwünscht, es gibt aber auch Ansätze die darüber hinaus sozialpolitische Aspekte berücksichtigen.


    Aus wirtschaftlichen und sozialen Erwägungen ist der Abriss diese Gebäudes aber sicher nicht sinnvoll, die niedrigen Mieten ermöglichen verschiedenen Bevölkerungsgruppen sich eine Wohnung in dieser Lage zu leisten. Es wäre wirtschaftlich gesehen sicher sinnvoller das Gebäude energetisch zu ertüchtigen und etwas Geld in die Fassaden zu stecken.

    Für einen Blog der sich deutsches-architektur-forum nennt finde ich "subjektiv, ästhetische Wahrnehmungen" als Qualitätskriterium etwas dürftig.


    Gute Architektur bedeutet für mich nicht eine "gefälligen" Fassade zu bauen, zur architektonischen Qualität eines Gebäudes gehört auch der städtebauliche Bezug, eine gute Funktion des Gebäudes und ein ästhetischer Anspruch.


    Man darf gespannt sein ob die Vermutung, dass der rechte Gebäudeteil nach Fertigstellung "unangenehm auffallen" wird, zutreffend sein wird. Wer die Goltzstraße in Schöneberg kennt weiß, dass die geschlossenen Blockrandbebauung an diesem Grundstück durch einen Kriegsschaden unterbrochen wurde. Der massive Baukörper bildet in meinen Augen einen neuen Endpunkt des Blocks. Der gläserne Teil, der von der Straße zurückgesetzt ist bildet einen Übergang zu dem bestehenden Gebäude aus den 1960er Jahren. Städtebaulich finde ich die Reaktion des Neubaus auf die Gegebenheiten sehr gelungen.
    Über die Lage der Balkone auf der Südfassade lässt sich sicher vortrefflich streiten, sie könnte aber auch etwas mit der Himmelsrichtungen zu tun haben.
    Letztendlich konzentriert sich die Kritik dann wieder einmal auf die Farbe Grau....


    Man sagt immer, das Leben sei farblos, alles grau in grau. Aber ist grau nicht auch eine Farbe? Damaris Wieser *1977 deutsche Lyrikerin und Dichterin

    Aus dem Exposé kann man da schon die eine oder andere Information entnehmen.


    Ist es nicht generell sinnvoll sich etwas näher mit einem Projekten zu beschäftigen bevor man Kritik äußert? Andernfalls bewegt sich die Kritik auf dem Niveau von "hübscher" Architektur und weniger "hübscher" Architektur!


    P.S. Aber vielen Dank für das Willkommen, es wird sich zeigen welch schöne Debatten sich hier noch führen lassen