Es geht um Wohnungen in Deutschland! Nicht Mailand.
Kein Mailand mehr
Nachdem wir Mailand durchgekaut haben könnte ich jetzt aus London und der Schweiz berichten. London hat sehr teure Mieten, tendentiell versuchen alle zu kaufen, es gibt kaum große Wohnungen im mittleren Segment zu mieten. In der Schweiz investiert die Finanzbranche in Immobilien - weshalb der Durchschnittsbürger Wpohneigentum in den Ballungsräumen kaum leisten kann und fast alle mieten.
z.B. Hamburg
Es geht aber um uns! Während Hamburg sich an der HafenCity aufgeilt haben sie total vergessen tausende von Wohnungen zu errichten und steuern bald auf Münchner Verhältnisse zu. Wenn ich als explizites Ziel Wachstum habe muß ich dem Rechnung tragen und meine tolle Wohnungsbaugesellschaft SAGA auch zum Bauen anhalten.
Letzter Wachstumsschub
Süddeutschland hat nach der Wende am meisten der innderdeutschen Wanderungsbewegungen abbekommen und platzte teilweise in den Ballungsräumen aus allen Nähten, deshalb auch große Stadterweiterungen im Raum Stuttgart oder in Freiburg in den 90ern.
Demographie:
mehr Singles, besonders ältere - verwittwete Menschen (also nicht nur Yuppie-Singels) kleinere Familien, Semioren bleiben in großen Wohnungen wohnen obwohl die 1-3 Kinder längst ausgezogen sind; Familien brechen auseinander, d.h. (im typischen Falle) zusätzlich zur Familienwohnung braucht der Mann eine 1-2 Zimmer-Wohnung etc.
Die statistischen Landesämter haben Prognosen im Netz. Mit einem Faktor für die Vergrößerung an Wohnfläche pro Einwohner, bezw. Abnahme an Einwohnern pro Wohneinheit kann man den Badarf gut vorausberechnen, allerdings sind weitere Faktoren die Wanderungsbewegungen (von binnenregional bis international) beeinflussen hier nicht berücksichtigt.
Noch eine Generation physisch wachsen:
In vielen Gegenden wird also trotz sinkender Bevölkerungszahlen der Bedarf an Wohnungen noch vielleicht eine Generation steigen. Danach geht die Konkurrenz wie in Ostdeutschland los, aber anders. Wenn mit dem Fachkräftemangel weniger Arbeitslosigfkeit herrschen wird, werden mehr Leute Wohnungen des mittleren Standards anpeilen als nur billige. Also würde man heute gut daran tun im mittleren Segment zu investieren weil der eine Zukunft hat. Luxussegment ist eine Spielwiese für Immobilienhaie und Städten die sich als Weltmetropolen sehen wollen. Günstige Wohnungen werden wir für die älteren brauchen die wegen Erwerbsbiografien und geringeren Renten nicht mehr so viel Geld haben werden wie heute.
Zurück in die Stadt
Der Trend geht zurück in die Städte. Auch in der Provinz suchen sich die Leute die Mittelzentren (15.000-90.000 EW) weil sie feststellen, dort brauchen sie nur ein Auto, statt freistehendem EFH tut's auch das Reihenhaus oder die große Wohnung. Arbeitsplätze, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Kinderbetreuung, Seniorenbetreuung, Kultureinrichtungen etc. sind hier zu finden.
Auch Familien merken daß auf institutioneller Ebene die Mittelstädte viel kinderfreundlicher sind.
Sie werden die großen Gewinner sein. Dörfer die seit den 50er Jahren explodiert sind werden leiden weil sie in finanzielle Not kommen wenn weniger Steuern ihre Infrastruktur nicht mehr finanzieren.
Metropolen:
Die Metropolen bleiben besonders für junge Leute und Leistungsträger attraktiv. Hamburg holt München ein und sie werden zu permanenten Konkurrenten. Ob Berlin ausgehend vom Wohnungsmarkt seine Sonderstellung verlieren wird und durchkommerzialisiert wird - dafür aber auch als Arbeiltsplatzstandort attraktiver werden wird wird man sehen. Die Süddeutschen Metropolregionen werden den Sprunng weg von der Produktion zu mehr Dioenstleistung machen müssen. Wenn sie schlau sind und dies ausgehend von ihren Industriebranchen vor allem im Bereich Forschung und Entwicklung machen werden sie erfolgreich sein. Halten sie an der Produktion fest ist es in ein paar Jahrzehnten vorbei mit den sprudelnden Steuereinnahmen im Ländle und anderswo.