Beiträge von Konstantin

    ^^ Was haben den die Champs Elysées mit der Gertrauenstraße zu tun? Bitte liess doch die Aussagen zum Städtebau nochmal statt einen Teilaspekt herauszugreifen und ein völlig abseitiges Beispiel zum Vergleich heranzuziehen. Wenn man natürlich nach 1990 die gesamte Bebauung zwischen Potsdamer Platz und Alex abgerissen und in einheitlicher Architektur wie bei er Stalin/Karl-Marx-Allee neugebaut hätte - aber das wären völlige Fantastereien. Da war ja zu keinem Zeitpunkt möglich oder wünschenswert. Man muss doch mit dem Bestand umgehen.

    Man kann sich ja anschauen, was an der Heidestraße neu entstanden ist - auch da ist die straße viel zu breit, Plätze nicht vorhanden und die städtebauliche Körnung viel zu groß.


    Überflüssiges Zitat gelöscht.

    ^ Der Städtbau ist hier völlig in Ordnung. Es liegt hier doch vielmehr an der Gestaltung.


    Nein, das halte ich für eine völlig falsche Ausage. Der Städtebau ist die Ursache des Dilemmas.


    Entweder man hätte beim lockeren Städtebau der Nachkriegsmoderne bleiben müssen, die die Stadt als Landschaft mit eingestreuten Hochhäusern begreift. Diese benötigen, um städetbaulich zu wirken, ihren Platz.


    Am Petriplatz/Köllnischen Fischmarkt hat die Stadtplanung jedoch versucht die klassische Blockrandstadt mit den Hochhäusern und der autogerechten Stadt zu verbinden. Das ist gründlich schief gegangen.


    1. Die Verkehrsachse der Getraudenstraße zerschneidet die Viertel brutal und macht eine anspruchsvollsvolle Wohnbebauung aufgrund der Lärm- und Schadstoffwerte unmöglich.


    2. Der Petriplatz ist gar kein Platz, da ihm die Platzwände, die Begrenzungen fehlen. Durch die Verkehrstrasse ist ein Platz nicht erkennbar.


    3. Auch beim Köllnischen Fischmarkt ist ein Platz nicht erkennbar, auch nicht mit dem neuen Wohnungbau der WBM, der kein Wohnhaus der Berliner Traufhöhe und kein Hochhaus ist sindern nur ein Klops.


    4. Die städtebauliche Anbindung und Verzahnung mit der Breiten Straße und dem Schloßplatz ist verpasst.


    5. Die städtebauliche Körnung, also die Parzellengröße, ist für einen Altstadtbereich viel zu groß.


    Nach diesen grundsätzlichen Fehlern im Städtebau könnte man in der Architektur sicher noch einiges mildern aber nicht mehr an diesen beiden ehemaligen Plätzen. Die Stadt hat weder den Mut noch die Kraft den kürzesten Weg mit den Kfz durch den ältestens Teil der Stadt zu brechen sondern hat die Trasse nur halbherzig verschmälert, an manchen Stellen aber auch verbreitet. So bleibt die Verkehrsachse der leipziger-Gertrauben-Grunderstraße eine Ausfallstraße mit Mittelstreifen, an deren Seiten sich Solitäre aufreihen.


    Die Alternative wäre gewesen, sich am Blockrandstädtebsu zu orientierungen, die kleinmaßstäbliche Parzellengröße wieder einzuführen, herausragende Bauten als Erinnerunsgbauten zurückzuholen und den Rest der Architektur an ein Innenstadtgebiet anzupassen. Die Hochhäuser können stehen bleiben und teilweise aus den Blöcken wachsen. Man hat doch mit Brüchen sonst kein Problem, wenn eine historische Struktur ergänzt werden soll. Dieser Zu jedoch, fürchte ich, ist abgefahren. Das Gebiet wird als großes Scheitern des Stadtbaus der Jahrtausendwende gelten, die Entscheidungen zum Spittelmarkt führen diese Fehler aktuell fort.


    Die meisten in Berlin scheinen das wenig interessant zu finden. Der Durchnittsberliner begibt sich dort sowieso nicht hin. Zu häßlich, zu zugig, zu laut.

    Aber es ist doch bekannt, wie man es machen kann, auch mit einer Klinkerfassade. Das Hauptproblem ist doch, dass Spars & Co. einen Widerspruch zwischen der historischen Fassade und einem klimagerechten Bau konstruieren, den es nicht gibt.

    Damit ist klar, dass die Klimaargumente nur vorgeschoben sind um eine Rekonstruktion zu verhindern. Es wäre doch gar kein Problem den Bau mit der Klinkerfassade mit den Klimavorgaben auszuschreiben. Bei der Dichtigkeit der Hülle gibt es Normen, da ist alles durchreguliert. Bei der Erzeugung der Primärenergie ebenfalls. Dann geht es nur um die Nachhaltigkeit der Materialien, wofür es auch Lösungen gibt (#764).

    Der fortwährende Anspruch einen Bau zu errichten, der wie das "Bauhaus der Welt" in Potsdam (Prof. Schellnhuber) der ganzen Welt zeigt, wie man Umwelt- und Klimaschutz betreibt ist doch von totaler Hybris geprägt "der Welt" irgendwelche Ansagen machen zu wollen. Die Holzhybridbauten, die momentan als "ökologisch" gelten sind jedenfalls keine Lösung. Auch das Dämmen mit Schafwolle oder die Schaffung von Gründächern sind kein Durchbruch. Die abstrakten Forderungen auf der Metaebene bleiben doch dummes Gequatsche, wenn man nicht konkret wird und sagt, wie ein solches vorbildliches Haus aussehen soll.

    ^ Gut gebrüllt, Löwe, nur leider weit weg von jeglicher Realität. Vielleicht probieren wir es mal mit Fakten.


    1. Womit willst Du denn den Werkstoff Beton, der im übrigen nicht aus "der Steinzeit" stammt sondern von den Römern erfunden wurde, ersetzen? Für die Bodenplatten und für Treppenhäuser ist er bis dato unablässig, deshalb sind die vermeindlichen Holzbauten ja auch alle Holzhybridbauten. Und: natürlich ist bei der Betonherstellung "noch etwas zu verbessern": erstens kann man die Zuschlagstoffe durch Recyclingmaterial ersetzen und zweitens den Brennvorgang des Kalksteins, der z. Zt. mit Gas erfolgt, zu erheblichen Anteil durch grünen Wasserstoff ersetzen.


    2. Wo sind denn Backstein "lokal verfügbar"? Die wenigen lokalen Ziegleien haben doch alle zugemacht oder sind von Wienerberger gekauft und geschlossen worden. Die preußischen Ringöfen, die in Polen noch laufen und den notwendigen Backstein herstellen könnten, entsprechen keiner deutschen Emissionsvorschrift. In Süddeutschland, an der Nordseeküste und in Dänemark gibt es noch kleine, moderne Ziegeleien, die beim Brennvorgang der Ziegel schon bis zu 50 % Wasserstoff beimischen. Alles andere ist Greenwashing. Aber das kostet.


    3. Holz ist aus der Region Brandenburg kaum zu annehmbaren Preisen zu beschaffen, deshalb ist ja die Holzbauoffensive in Tegel abgesagt. Das Holz, was von den Holzbauliebhabern à la Holzmarkt verbaut wird kommt in aller Regel aus Skandinavien oder dem Baltikum und wurde mit Diesel-Lkw und schwerölbetriebenen Ostseefähren nach Deutschland verbracht. Dessen Ökobilanz ist eine Katastrophe. Und: den Grunewald wollen wir noch behalten.


    Unnötiges Zitat des Vorposts gelöscht.

    Das wird Herrn Spars bewusst sein. (...) Ganz offensichtlich interveniert der Bund als Geld- und Auftraggeber nicht und nicht zuletzt wird man ja auch schon vor dessen Berufung mit Herrn Spars gesprochen haben.

    Das ist einerlei, ob der Bund reagiert oder nicht. Entscheidend ist, was Herr Spars tut, nicht, was er sagt. Noch verhält er sich nicht satzungswidrig, insofern kann weder die Stiftungsaufsicht noch ein anderer rechtlich einschreiten.

    Allerdings ist die Debatte um die Bauakademie ja offenbar orchestriert - wir haben die üblichen verdächtigen Diskutanten von Frau Keilhacker über die linken Sprecher der Grünen und Sozialisten und Herrn Oswalt aus seinem steuergeldfinanzierten Büro in Kassel mit seinen Claqueuren. Ziel ist es fortwährend zu behaupten es sei nichts entschieden und man begönne die Debatte jetzt (nach 20 Jahren Debatte und einem Bundestagsbeschluß) nochmal neu.

    Politisch wird es darauf ankommen, wie sich die SPD und die FDP im Bund verhalten - für eine Neuentscheidung wäre eine Mehrheit im Bundestag nötig. Solange aber hier keine Neubefassung ansteht gelten eben Satzung und Bundestagesbeschluss - ob man das jetzt gut findet oder nicht.

    Interessehalber: Kann jedermann rechtlich gegen so etwas vorgehen? Oder muss man dafür Mitglied der Regierung bzw. der Stiftung sein?

    Wenn der Stiftungsvorstand die Satzung nicht beachtet und den Satzungszweck zuwider handelte machte sich der Vorsitzende der Untreue zu Lasten des Stiftungsmögens schuldig, weil die Gemeinnützigkeit wegzufallen drohte. Gemachte Spenden wären nicht mehr abzugsfähig. Da es um unser Steuergeld geht könnte jeder den Stiftungsvorstand anzeigen, wenn er die Satzung bräche. Zudem müsste bei Kenntnis die Stiftungsaufsicht des Landes Berlin einschreiten, der die Bundesstiftung gem. Satzung unterliegt.


    De facto wird man abwarten, was die Stiftung wirklich tut. Wenn die Äußerungen von Herrn Spars ernst gemeint sind müsste dieser eine Satzungsänderung anstreben, die im Stiftungsrat erstens eine Mehrheit und zweitens die Zustimmung der Vertreter der Bundesregierung benötigt. Zudem müsste der Bundestag neu beschliessen, da die Pläne von Herrn Spars nicht vom Bundestagsbeschluß gedeckt sind. Mit dieser Satzung kann man keinen Glaskubus oder eine Bretterbude à la Holzmarkt bauen.


    Sicher wäre der erste Schritt Herrn Spars einmal ein sehr sachliches Anwaltsschreiben zukommen zu lassen. Dann wird der Vorstand der Bauakademie die Sache sicher ebenfalls extern juristisch prüfen lassen. Ich halten den Fall bei dieser Satzung für völlig eindeutig. In Potsdam hat das Wunder gewirkt.

    Ich kann die Aufregung nicht verstehen: der Bund hat die "Bundesstiftung Bauakademie" gegründet, mit Geld ausgestattet und eine Satzung beschlossen. Die Stiftung ist anerkannt gemeinnützig. Grundsätzliche Fragen dürfen nicht gegen die Stimmen des finanzierenden Bundes entschieden werden.


    Ich zitiere:


    "SATZUNG in der Fassung vom 24. Januar 2019

    Präambel
    Der Deutsche Bundestag hat die Wiedererrichtung der von Karl Friedrich Schinkel erbauten Bauakademie beschlossen."

    (...)


    § 2 Stiftungszweck

    Die Stiftung verwirklicht ihre Zwecke insbesondere durch Ausstellungen (Dauer- und Wechselausstellungen) und andere Veranstaltungen in den Bereichen Bauwesen, Stadtentwicklung, Wohnen und Baukultur (z.B. Foren, Seminare, Labore, Werkstätten) einschließlich des Angebots von Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für technische Berufe in den genannten Bereichen. Die Angebote der Stiftung richten sich auch an Kinder, Jugendliche, Schülerinnen und Schüler, Auszubildende und Studierende. Die Stiftung führt ihre Veranstaltungen vornehmlich im Gebäude der wiedererrichteten Bauakademie durch. "


    Zitat Ende. Unterstreichung durch den Verfasser.


    Die Bundesstiftung darf also gar nichts anderes tun, als die Bauakademie in der Fassung von Schinkel wiederzuerrichten. Alles andere wäre satzungswidrig und es würden sich genug Kritiker finden dagegen rechtlich vorzugehen. Das hatten wir bei der Stiftung zur Wiedererrichtung der Garnisonkirche in Potsdam auch: die Satzung ist verbindlich.


    Das gilt völlig unabhängig davon, wie die persönlichen Vorlieben und Ansichten sind.

    Ich hab’s mir auch vor Ort angesehen und der Aufstellungsort überzeugt mich überhaupt nicht - schräg zur Barockfassade gestellt sieht das aus als wäre es irgendwie vergessen worden.

    Die Aufstellung war ja ursprünglich vor der Ostfassade geplant. Dann entschied sich die Leitung des Humboldtforums für eine Aufstellung im Bereich des ehem. Apothekerflügels. Die Schräglage nimmt den Winkel der Linden auf, obschon das Tor aus den Linden wegen seiner geringen Größe nicht zu sehen ist.


    Genau diese stärkere Gliederung der Fassade hatten verschiedene Initiativen versucht in Gesprächen mit der Stadt und dem Investor anzuregen. Der Baubeigeordnete Rubelt (parteilos) hat dies jedoch aktiv blockiert.


    Immerhin hat der Gestaltungsrat dem Bau ein Schrägdach verpaßt, das ist schon etwas wert, obwohl an den Kanal eigentlich Walmdächer gehören. Zudem ist leider eine Styroporfassade ausgeführt worden, zwar mit einem Sandsteinaufschnitt-Sockel aber ab dem 1. OG doch Polysterol. In das Erdgeschoß wird ein trendiger Edeka-Markt einziehen und der Mieter des Hotels heißt Holiday Inn.

    Die Mühlendammbrücke war ja mehrfach wegen der Baustelle und den Brückenschäden teilgesperrt. Nach ein, zwei Tagen Stau ging es immer wieder, da die Menschen andere Routen nahmen oder auf die Öffis umstiegen.


    Der Senat und der Bezir will nur ein neues Planfeststellungsverfahren für eine schmalere Brücke verhindern - dabei hatte R2G dafür ewig Zeit.

    Man kann nur hoffen, daß sich der kommende Senat der Sache nocheinmal annimmt. Regula Lüscher ist ja dann genauso Geschichte wie die Verkehrssenatorin Günther und der Regierende Müllermeister.

    Hauptgegner der Verschwenkung der Leipziger Straße nach Süden und der Ausbildung eines den Verkehr bremsenden Platz waren immer die Sozialisten, die Veränderung von baulichen Zuständen aus DDR-Tagen verhindern wollen. Der Hauptkritikpunkt war immer das östlich geplante Haus, das den Blick auf die Fischerinsel teilweise verstellt hätte.


    Die Umfragen weisen darauf hin, daß sich die PDS in der künftigen Koalition wohl mit einer kleineren Rolle zufrieden wird geben müssen. Da die grüne Fraktionchefn Antje Kapek mit aller Macht auf den Stuhl des Bausenators drängt steht wohl zu vermuten, daß die Sozialisten das Bauressort wieder herausrücken müssen. Gewißheit allerdings wird erst in der Adventszeit kommen.


    Gerade die potenzielle Entwicklung einer Parkanlage in der Berliner Kernstadt am Nordrand der Leipziger Straße kann hier für die Grünen verführerisch sein.

    ... das größte gestalterische Problem ist für alle versammelten Architekten hier am Alex, die Einbindung vorhandener Sockelbauten oder die Errichtung neuer.


    Dieses Postulat ist der letzte Versuch die Hochhäuser noch in einem städtischen Kontext zu verankern, der einen Platz mit deutlich definierten Platzkanten vorsieht. Aber eigentlich ist das am Alex auch egal - der Platz wird - wie die Heidestraße - zu einem Freilichtmuseums des Scheiterns der zeitgenössichen Architektur und zu einer Bausünde, die uns noch lange an unsere Schweizer Baudirektorin erinnern wird.

    Die gelegentliche Kritik an der Nacktheit der Putten ist sicher zu 99,9 % ein Problem in den Köpfen der Menschen, die sie äußern, und nicht in der Realität des Lustgartens. Das Dukatengold wird sicher bald matter, das chinesische Teehaus in Sanssouci ist ein gutes Beispiel.


    Friedrich der Große wollte mit der Dekoration der Fahnentreppe seines Vaters, die zur zedernholzgetäfelten Fahnenkammer für die Preußischen Garderegimenter führte (heute: Kopierrraum der SPD-Fraktion), seine Strenge nehmen. Das Arrangements eines Puttenorchsters ist in seiner Art recht einmalig in Europa, da hier der Zeitpunkt des Stimmens der Instrumente geronnen ist. Die ältesten Teile der Gitter stammen noch aus der Gründungsphase Preußens von 1701.

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    Aus dem Faltbaltt des Stadtschloßvereines

    Jeder, der sich näher mit der Senatspolitik zur Mitte befaßt, wird durch das Agieren des Senats seit 2007 mehrfach an das berühmte Bonmot Walter Ulbrichts "Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen die Zügel in der Hand halten" erinnert. Pars pro toto seien hier einige Beispiele aufgelistet. Besonders auffällig ist diese Art und Weise Politik zu machen vor allem, weil die Senate, unter denen die Entscheidungen fielen, sich ganz besonders der Transparenz und Bürgerfreundlichekeit rühmten.

    1. Das sog. "Rathausforum", also der Bereich des "großen Freiraums" zwischen Fernsehturm und Spandauer Straße, ist ohne Wettbewerb umgestaltet worden, indem der Senat das Gebiet in einzelne, unter der Ausschreibungsgrenze liegende Bereiche getrennt hat. So konnte der Senat den relativ großen Bereich im Effekt durch Direktvergabe mit dem Büro Monsigny-Levin umgestalten.


    2. Bei den Diskussionen, die in die "Bürgerleitlinien" mündeten, waren in der Regel um 50 Personen anwesend. Das deren Ansichten die "Leitlinie" für die Umgestaltung eines der zentralen Plätze der Stadt darstellen sollen ist bizarr. Allerdings ist den vom Senat bezahlten Moderatoren dieses "Prozesses" einmal die Kontrolle entglitten und die "Bürger" sprachen sich mit fast 90 prozentiger Mehrheit für weitere Rekonstruktionen in der Mitte aus. Das Protokoll der Sitzung stand 3 Tage online, dann wurde dieses durch eine gekürzte Fassung ausgetauscht, die die Aussage zu den Rekonstruktionen nicht mehr enthielt.


    3. Bei den Debatten um die Bürgerleitlinien wollte der Berliner Stadthistoriker Dr. Benedikt Goebel in seinem stadthistorischen Vortrag Bilder der zerstörten Bebauung rund um die Bischofstraße zeigen. Daraufhin sprach der Senat ein "Bilderverbot" bei der Debatte aus, weil historische Bilder die Debatte "verzerren" würden.


    4. Bei einer Plenarsitzung der Debatte um die Mitte hatte die Historikergruppe um Dr. Goebel statt historischer Bilder den Boden des Veranstaltungssaals mit einer Überlagerung des Stadtplanes von heute und 1910 belegt. Die Veranstaltung geriet zum Eklat und Senatsvertreter weigerten sich unter diesem Eindruck zu disktutieren.


    5. Bei der Debatte um den Freiflächenwettbewerb hat der Senat erneut ein Bilderverbot ausgesprochen und den Berliner Medien untersagt Entwürfe für das MEF in den Medien zu zeigen. Auf der Website waren die Entwürfe nur nur eine Woche online und man mußte sich registrieren, um innerhalb dieser Woche einen Blick auf die Entwürfe zu werden.


    Diese Liste liesse sich ohne viel Aufwand weiterführen. Mit einer "ergebnisoffenen" debatte oder "Transparenz" hat das alles wenig bis gar nichts zu tun. Bei der Debatte um die Mühlendammbrücke erleben wir das Gleiche.


    Ich hätte mir, bei allen Meinungsverschiedenheiten, ewünscht, daß die verschiedenen Entwürfe zum MEF VOR Entscheidung der Senatskommission zur Auswahl eine breite Öffentlichkeit und Debatte finden. Genau das ist aber ganz offenkundig nicht gewünscht.

    Im konkreten Fall könnte das bedeuten, dass man auch bei einer schmalen Mühlendammbrücke durchaus eine akzeptable Verkehrsqualität auf diesem Streckenabschnitt hingerechnet bekommt, allerdings auf Kosten einer Verschlechterung im umliegenden Straßennetz durch Verkehrsverlagerung. Und spätestens dadurch wird es im Genehmigungsprozess kritisch. Denn dann stehen die Anlieger dieser Nachbarstraßen auf der Matte und haben gute Chancen, die Maßnahme in dieser Form zu verhindern. Und vor diesem Dilemma steht offensichtlich auch die Verkehrssenatorin.


    An diesem Ort eine städtebaulich ansprechende Lösung zu finden, kann demnach erst der zweite Schritt sein. Der erste Schritt ist eine Reduzierung des Kfz-Verkehrs durch andere als bauliche Maßnahmen: also Verkehrsumlegung durch massive ÖPNV-Attraktivitätssteigerung, MIV-Beschränkung durch City-Maut oder sonstige politische Maßnahmen. Das muss man dann aber auch wollen und durchsetzen können.


    Von diesem Willen zur Umsetzung ist R2G aber weit entfernt, obwohl sie im Wahlkampf erneut das Gegenteil behaupten wird.

    Natürlich wäre es rechtlich möglich eine schmalere Mühlendammbrücke zu errichten - man müßte nur den Genehmigungsprozeß wiederholen. Angesichts der Entlastung für die Anwohner wären die Einsprüche überschaubar (vllt. vom ADAC, aber seit wann hat das die Grünen interessiert?). Also etwa zwei bis drei Jahre.


    Diesen Genehmigungsprozeß hätte der Senat schon vor fünf Jahren anschieben können - schließlich war lange bekannt, daß die Brücke neu ggebaut werden muss. Auch heute könnte man das noch tun (statt ein fast 40 Meter breites Monstrum zu errichten) - bis die Straßenbahn fertigg ist, dauert es doch ohnehin noch Jahre. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, daß die Statiker irgendwann ein oder zwei Spuren der Brücke sperren - diese Verringerungg geschiet doch am Molkenmarkt durch die Bauarbbeiten schon jetzt fortwährend.

    Also: besser zu spät als nie umplanen und Fehler auch einmal einsehen.

    Richtig. Wenn der Senat aber weiterhin irgendetwas zwischen 50 und 70.000 Kfz über den Molkenmarkt führen will - wie bis dato geplant, ist nunmal ein nutzungsgemischtes Quartier nicht realisierbar.

    Nicht umsonst sind alle Bauten parallel zur Verkehrstrasse Gewerbebauten (mit ein paar WE in den Dächern) und der B-Plan sagt klar, daß der Wohnungsbau in der zweiten Reihe erst errichtet werden darf, wenn die Gewerberiegel stehen.


    Nun also die Preisfrage: welche Art von Nutzungen werden am Molkenmarkt und der südlichen Seite der neuen Grunerstraße entstehen?


    Sinnloses Vollzitat des Vorposts gelöscht.

    Novaraeon, nein, bitte bei den Fakten bleiben, auch wenn es als Grünen-Fan ärgerlich ist. Der B-Plan 218 ist nicht die planfeststellende Bauleitplanung für die Mühlendammbrücke - dafür braucht man keine 10 Sekunden. Schau doch bitte mal in die Planzeichnung.


    1. Die Brücke in der bisherigen Dimension benötigte im B-Plan I-218 überhaupt keine Planfeststellung, da sie ja existiert. Deshalb will Frau Günther ja einen Neubau in gleicher Breite, da dieser nur bestandsersetzend ist,


    2. Eine neue Planfeststellung benötigt man, wenn man die Brücke bei einem Neubau verändern will. Da die Grünen seit vielen Jahrzehnten behaupten, daß sie die Durchgangsverkehre für KfZ verringern wollen wäre es die Aufagbe der zuständiegn Senatorin gewesen diese planungsrechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Dafür hatte Frau Günther fünf Jahre Zeit. Aber sie hat es nicht einmal versucht.


    Deshalb habe ich darauf hingewiesen, daß es unredlich ist die Verantwortlichkeiten für diese Drama irgendwo in der seinerzeit großen Koalition, am besten bei der CDU zu verankern, wie es Klarenbach versucht. Und: was Frau Günther betrifft gehe ich jede Wette ein, daß diese in einer neuen Landesregierung unter Beteiligung der Grünen keine Senatorin mehr ist. Aus dem einfachen Grund, weil sie so gut wie keine der grünen Forderungen für die Verkehrspolitk auch nur ansatzweise auf die Kette bekommen hat.

    Die Versprechungen, daß vielleicht in ferner Zukunft, wenn vielleicht die Straßenbahn gebaut wird (wielange wird das jetzt geplant?) mal eine Spur umgenutzt wird kann doch nicht ersthaft grüne Verkehrspolitik für den Stadtkern sein.

    ^ Ein typischer Klarenbach.


    1. Der B-Plan I-218 (die römische I verweist auf eine Aufstellung des Plans im Altbezirk Mitte, also VOR der Bezirksfusion im Jahr 2000 hin) - das ist nun schon über 20 Jahre her.


    2. Der B-Plan enthält bzgl. der Brücke nur ein Ge-, Fahr- und Leitungsrecht zugunsten des Straßenbaulastträgers, weil ein B-Plan keine Planfeststellung für eine Bundesstraße ersetzt und auch keine Planfeststellng für eine Straßenbahn.


    3. Das weiß natürlich auch Klarenbach, aber hier passt es ihm besser die Verantwotung für diesen verkehrspolitischen Monstergau in die graue Vorzeit zu verschieben, obwohl die Grünen nun seit fünf Jahren die Verkehrspolitik der Stadt verantworten und zu Korrektur dieser unsinnigen Planung gehabt hätten.


    4. Einen "Kompromiß" gibt es nicht. Es gibt die bloße Aussage der scheidenden grüne Verkehrssenatorin, daß zwei als Autospuren geplante Fahrstreifen in einer fernen Zukunft nicht mehr als KfZ-Spuren genutzt werden könnten. Die neuzubauende Brücke bleibt aber weiterhin die in dieser irren Breite und was genutzt werden kann wurde bisher auch immer genutzt. Eine nenneswerte Einschränkung des individuellen KfZ-Verkehrs, der für eine angemessene, kleinteilige und vor allem nutzungsgemischte Bebauung (gleich welcher Architektur) rund um den Molkenmarkt planungsrechtlich benötigt wird ist damit nicht zu erreichen.

    Also, nicht CDU und SPD sind aufgrund eine 21 Jahre alten B-Plans schuld an der Fehlplanung, auch nicht die Nazis, die die Schneise durch die Altstadt einstmals mit Gewalt geschlagen hatten und ebenso nicht die Sozialisten, die die NS-Pläne effizient und nachhaltig umgesetzt haben sondern natürlich das seit 5 Jahren für Verkehrspolitik zuständige Mitglied des Senats von Berlin - und das stellen die Grünen.