nicht geschlossen
17.06.2010
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Es handelt sich um die Palmstraße 27. Ein Gründerzeitmehrfamilienhaus, erbaut um 1900, bis zu den Abbrüchen im November 2008 in einem geschlossenem Karree stehend.
Mit dem Abbruch der Palmstraße 27 ist der bis vor wenigen Jahren geschlossen erhaltene historische Gründerzeitstraßezug Palmstraße komplett zerstört.
Zeitgleich mit dem Abbruch an der Palmstraße laufen im Chemnitzer Plattenbauviertel Heckertgebiet an der Stollberger Straße derzeit Komplettsanierungen an drei Großplatten.
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Cherubino, mit Verlaub, aber genau solche falschen Behauptungen und damit eine einseitige Betrachtung der Thematik befördernde Beiträge sind es, die dein Anliegen und dein Engagement für mich persönlich diskreditieren.
Das von dir angesprochene Karree, in dem die Palmstraße 27 stand, war schon zu DDR-Zeiten längst kein geschlossenes Karree mehr. Da wäre zum einen die schon mindestens seit den frühen 80er Jahren (so weit reicht zumindest meine Erinnerung zurück) existente Gartenanlage an der Zietenstraße/Gellertstraße. Da wäre der Fakt, dass die Fläche just neben der Palmstraße 27 schon zu DDR-Zeiten eine Brache zwischen zwei Gründerzeithäusern war. Genau dort an dieser "Baulücke" befand sich eine Bushaltestelle. Ich nehme an, die Baulücke war ein nie behobener Kriegsschaden. Da wäre die Baulücke im Gebäudezug der Reinhardtstraße zwischen Gellert- und Palmstraße, die auch schon seit dem Krieg bestand. Fakt ist: es handelt sich dort keineswegs um ein geschlossenes Karree, welches nun zerpflückt wird, wie es von dir vermittelt wird. Nicht zuletzt sollte man für eine faire Betrachtung der Situation schildern, dass dort an der Palmstraße kein einziges der anliegenden Karrees zur Wende geschlossen war. Dort, in der Randlage des Sonnenbergs, hatten sich aus Kriegszeiten heraus auf den "Baulücken" überall Gewerbe/Handwerkerbetriebe angesiedelt, Kohlehändler, ein Parkplatz für den Konsum an der Ecke Palm/Zieten, eine Sero-Annahmestelle(?, wenn die Erinnerung nicht trügt) usw. Dort hatte auch zu DDR-Zeiten niemand Interesse und Geld, die Lücken wieder zu schließen.
Dass man darüber diskutieren könnte, ob dieses schon seit der Wende(!) zunehmend mehr verwahrlosende Viertel des unteren Sonnenbergs an der Palmstraße bei der Ausgangslage je irgendeine eine Chance gehabt hätte, ist sicher unstrittig (nicht hingegen das Ergebnis einer solchen Diskussion), ebenso, dass die Entwicklung da "unten" an der Palmstraße (und Nebenstraßen) traurig ist. Falsche Behauptungen, und bei deiner beachtlichen Recherchearbeit kann ich mir ehrlich nicht erklären, wie du zu solchen falschen Behauptungen kommst, sind keine Diskussionsgrundlage.
Ich pack meine Frage zu nem anderen Beitrag gleich noch hier mit rein: Die Möglichkeit, dass die alten Mieter der Klaffenbacher, von denen du in dem anderen Beitrag berichtest, durchaus auch Argumente für einen Umzug in die angebotenen Plattenbau-Wohnungen im Heckert gefunden haben, kann man gemäß deiner Schilderung wohl ausschließen? Ich könnte mir eigentlich schon vorstellen, dass Argumente wie
- gute ÖPNV-Anbindung
- gute Versorgung mit Einkaufsgelegenheiten und Ärztehäusern
- Aufzüge im Haus (?, oder doch zumindest flache Treppenstufen!; alte Leute!!)
- weite, grüne Innenhöfe
- mit Glück ein ruhiges Umfeld, in dem schon viele andere alte Menschen leben
für alte Leute sehr wohl Argumente sind, aus einem nicht sanierten Haus in einen sanierten Plattenbau umzuziehen. Vielleicht sogar eher als in einen sanierten, aber mit steilen Treppen und hohen Räumen (welcher auf keine Leiter mehr kletternde Rentner braucht denn einen 3,5-4m hohen Raum?) ausgestatteten Altbau? Ja, ich finde den Verlust von Altbau auch schade, aber mit einem einfachen "Altbau voran" ist es wohl nicht getan.
Untermieter