Beiträge von Rollbrettfahrer

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    Klar. So ist das wenn man sich im größten Ballungsraum Deutschlands gerade Marl als "Ruhrgebietsstadt" ausgesucht hat. Naja, Spaß beiseite. Wie wohl man sich fühlt kommt auch immer darauf an, was man draus macht und wie lange man schon da ist. Gerade als jungen Menschen zieht es einen doch recht schnell mal davon weg, wo man aufgewachsen ist. Siehe meinen derzeitigen Wohnort, wobei dieser auch schon wieder nicht mehr aktuell ist. Das ändert sich recht häufig und auch im Ruhrgebiet bin ich nicht aufgewachsen, sondern, man glaube es kaum, mit 18 Jahren freiwillig und weil ich Bock drauf hatte und die Stärken der Region für mich erkannt habe, zugezogen. Dass ich dann nicht nach Recklinghausen oder Dorsten ziehe, ist doch klar. Es sei denn ich will es wirklich proviniziell haben.


    Wenn hier jemand wirklich Düsseldorf oder Stuttgart oder sonst irgendeine typische deutsche Großstadt mit dem Ruhrgebiet vergleichen will, dann wird das wohl eine ziemlich müßige Angelegenheit. Meine Erfahrung ist: Es braucht schon ganz andere Kaliber um die Möglichkeiten, die einem ein solch großer Ballungsraum bietet, mit einer anderen europäischen Stadt zu ersetzen. Unter Hamburg oder Wien geht da gar nichts. Ist natürlich subjektiv aber da rede ich zumindest aus Überzeugung und bitte die netten Forenleser sich doch mal probeweise in Stuttgart oder Lyon oder Dresden niederzulassen. Das hat zwar vielleicht ein schöneres urbanes Flair aber die Möglichkeiten sind im Vergleich zum Pott doch geradezu provinziell.


    Medien: Hancock: Klar gibt es um DDorf einen Ballungsraum. Den selben, den es um Bonn und Köln auch gibt. Die Gründe, eine Lokalredaktion gerade dort am Rhein niederzulassen, sind also ganz klar politische oder der Großteil der Medienmacher ist vielleicht einfach wirklich so dumm wie die Redakteure der Taz, die wohl selbst noch nie hier waren, aber sich ganz sicher sind: Das Ruhrgebiet ist nicht hip genug. Nur, Baggypants waren auch mal hip. Ist gar nicht mal so lange her. Ob eine Stadt als attraktiv oder lebenswert wahrgenommen wird, ist mehr Schein als Sein. Oder hat von euch schon mal jemand dran gedacht nach Hannover zu ziehen? Nein? Aber Leipzig scheint dagegen doch ganz nett zu sein. Aber warum bloß?

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    Auch wenn du damit vielleicht nur scherzhafterweise ein Sommerloch füllen möchtest, finde ich den Beitrag doch ganz interessant, da er meinen negativeen Eindruck von der medialen Präsenz des Ruhrgebiets eigentlich nur bestätigt. Es wird, wenn überhaupt, fast ausnahmslos negativ über das Ruhrgebiet berichtet. Oder es passieren halt irgendwelche Skurrilitäten (wie die Sache mit dem Pärchen im Gleisbett, welches ironischerweise bei WeltOnline auch noch im Lokal-Ressort Düsseldorf angesiedelt wurde). Hier auch ein guter Punkt. Man könnte argumentieren, dass DDorf aufgrund der Landesregierung natürlich einen höheren medialen Stellenwert hat als ein Ballungsraum mit 5 Millionen Einwohnern, klar. Das lässt sich für manche Blätter vielleicht so erklären, wirft aber die Frage auf warum außer der Blöd-Zeitung kein einziges überregionales Blatt ein Lokal-Ressort Ruhrgebiet betreibt. Die fantastische Taz ("aus Berlin") hatte mal eines. Bis 2005. Ob die dann gemerkt haben, dass Berlin dermaßen cool ist, dass man den Pott nicht mehr braucht, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde das dann eingestellt und seither beschränkt man sich sehr gekonnt darauf, das Ruhrgebiet einfach mal gar nicht zu erwähnen oder auch aus eher positiven Meldungen über die Region taz-typische Find-Ich-Alles-Scheiße-Artikel zu zimmern. Taz-Nord mit den Kategorien Hamburg und Bremen gibt es aber übrigens noch.


    Auch der WDR zeigt immer wieder großes Talent darin, Ereignisse im Ruhrgebiet nur nebenbei zu erwähnen, der Rheinschiene (allen voran Köln) dafür aber in übertriebener Weise (Live-Übertragungen für jeden Mist) medial eine Buehne zu bieten. Stern und Spiegel reihen sich ein in die Blätter ohne nennenswertes Interesse an der spannendsten Region Deutschlands und tatsächlich ist es (auch wenn die den Unterschied zwischen Düsseldoof und dem Ruhrgebiet auch noch nicht ganz gecheckt haben) die "Welt", die sich in Sachen Berichterstattung ueber den Pott mit regelmaeßig erscheinenden und objektiven Artikeln positiv hervortut. Für alles andere gibt's ja zum Glück den BVB, Schalke und Duisburg-Marxloh ;)

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    Zu den Worten des Frankfurter Städteplaners:


    "Das Ruhrgebiet ist keine Metropole" - Was ist denn dann laut seiner Definition eine Metropole? Ich habe das Ruhrgebiet stets als Metropole wahrgenommen. Kommt sicherlich auch darauf an, ob man nun in einer der großen Städte und dort vergleichsweise urban wohnt oder in einer der kleineren Kommunen. Schön aber, dass sich jemand von außerhalb darüber Gedanken macht, wie es hier weiter gehen soll. Ich bin kein Mann vom Fach aber egal, was ich im Zusammenhang mit der zukünftigen Entwicklung der Metropolregion Ruhr, um ein wenig weltmännischer zu sprechen, höre, sehe ich noch lange nicht so pessimistisch. Ob ästethisch, wirtschaftlich, bildungstechnisch (wie kommen die Leute eigentlich darauf, dass es bei der Fülle an Hochschulen im Ruhrgebiet keine qualifizierten Mitarbeiter gibt?) oder auch kulturell. Für mich als jungen Menschen, der noch viel vom Leben erwartet, versprüht das Ruhrgebiet eher den Charme eines schlafenden Riesen, an Ketten gelegt durch irrsinnige Verwaltungsstrukturen, zu wenig politischer Initiative und medialer Ignoranz, welcher aber durchaus das Potenzial hat, einmal auch attraktiv für Zuwanderer einer sogenannten "creative class" zu sein und mich persönlich definitiv irgendwann wieder an sich reißen wird.


    Und was meint ihr, quo vadis, geliebtes Ruhrgebiet?


    Ps. : Wie sieht so ein Rückbau denn eigentlich aus und wie soll der sich rentieren? Wäre es nicht günstiger und geschickter, dem Verfall anders entgegenzuwirken? Gibt ja derzeit genug Initiativen im Ruhrgebiet, die sich über günstigen Raum für ihr kreatives Schaffen freuen würden....

    Günstiger Wohnraum für Studenten

    Nick


    Ich gebe mich quellentechnisch geschlagen. Doch auch wenn Dortmunds Mietpreise und Leerstände noch von einigen deutschen Kommunen getoppt werden, kann man dort dennoch äußerst günstig wohnen. Dies gilt halt vor allem für die Nordstadt. Das Schaffen von neuem Wohnraum in Uninähe und damit ziemlich weit außerhalb hielte ich für wenig durchdacht. Erst einmal prüfen, was es an bezahlbarem Wohnraum in Innenstadt-Nähe gibt (ich gehe davon aus dass ein Großteil der 3,5 % Leerstände auf diesen Stadtteil entfällt) und dann Angebot und Nachfrage zusammenbringen. Das wäre eine kostengünstige Lösung die die Innenstadt gleichzeitig ein wenig urbaner und attraktiver machen könnte. Mal abwarten wie geschickt sich die Stadt in dieser Sache anstellt.

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    Hier könnte die Stadt doch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Generell ist Wohnraum im ganzen Ruhrgebiet spottbillig. Großstadtleben bekommt man zu solchen Preisen in Deutschland nirgendwo anders. Ist natürlich auch eine Frage der Lage der Wohngebieten innerhalb der Städte aber besonders Studenten sind bei der Wahl der Unterkunft nicht allzu wählerisch. So haben ich und einige Freunde von mir sehr gerne in der Nordstadt gewohnt. Dort gibt es teilweise super Wohnungen zu äußerst günstigen Preisen. Viele davon eignen sich bestens für eine WG und die Kosten pro Zimmer dürften dort kaum höher sein als die für ein Zimmer im Wohnheim. Dort würden also sowohl die Studenten profitieren als auch das Viertel, das durch den Zuzug sicher auch aufgewertet würde. Kann doch nicht sein, dass in einer Stadt, wo viele Gebäude zu Teilen leer stehen, Wohnraummangel herrscht.

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    Vielleicht wirst du einfach alt, tino ;)


    Ich für meinen Teil bin, wenn ich denn in Dortmund verweile, jedes Wochenende auf der Brück. Manchmal zwar auch mit nem mulmigen Gefühl, aber da, wo sich betrunkene Partygänger treffen, wird es nunmal manchmal ungemütlich. Mal sehen wie das aussieht, wenn ich noc ein paar Jahre zugelegt habe...

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    obwohl Chemnitz beziehungsweise Bonn vergleichbare Herausforderungen in zwei Dekaden gemeistert haben, muss man etwas grob falsch machen.


    Ich habe keine Ahnung, wie Chemnitz vor der Wiedervereinigung wirtschaftlich aufgestellt war, aber Bonn hatte ganz sicher nicht mit vergleichbaren Problemen zu kämpfen wie das Ruhrgebiet. Falls doch, dann bedarf dies einer Erläuterung weil ich, und sicherlich auch einige andere hier, das nicht verstehen oder nicht nachvollziehen können. Generell sollte man aber Essen oder Dortmund nicht mit Herne vergleichen. In den großen Städten im Revier geht der Strukturwandel um einiges schneller von statten als in den kleinen Kommunen, die ich mittel- bis langfristig ohnehin in die größeren Städte eingemeindet sehe. Was die kleinen Städte angeht, bin ich also ähnlich pessimistisch wie viele andere hier oder auch Stefan Laurin auf Ruhrbarone.


    Weiterhin sollte man auch den Soli nicht vergessen, der sicherlich auch zum Wandel in Chemnitz beigetragen hat und den einige Städte hier sehr gut gebrauchen könnten. Überdies scheinen mir 50 Jahre Dauerstrukturwandel etwas lang. Meiner Kenntnis nach hatte Essen vor 50 Jahren noch ca. 700Tausend Einwohner und eine gewisse Bedeutung (die ich persönlich ihr heute ganz sicher nicht abspreche, wohl aber die Medien und die breite Masse der Menschen). Medien ist im Übrigen auch ein gutes Stichwort. Wer die Berichterstattung über das Ruhrgebiet, sofern es denn eine gibt, ein wenig beobachtet, der stellt fest, dass die Region entweder gar nicht zur Sprache kommt, das Revier ekelhaft stiefmütterlich behandelt wird oder nur im Zusammenhang mit negativen Schlagzeilen in der überregionalen Presse auftaucht. Am aktivsten und objektivsten erscheint mir da schon die Welt, welche regelmäßig etwas über die Region bringt, dabei kritisch aber nicht bemitleidend berichtet. Die "Taz aus Berlin" dagegen, und das habe ich in den dortigen Kommentaren auch schon öfter zum Ausdruck gebracht, berichtet praktisch ausschließlich negativ über das Ruhrgebiet. Da wird dem linken Zeitgeist entsprechend kritisiert und gemeckert bis sich die Balken biegen. Der BVB, in seiner besten Hinrunde überhaupt, erscheint bei der Taz nur in Form eines Artikels über den dämlichen Börsengang von vor ZEHN Jahren. Selbst Ruhr2010 scheint man bei der Taz in Berlin (die im übrigen eine Rubrik für Nord und Berlin hat; warum als nicht auch für das Ruhrgebiet?) schlicht doof zu finden.


    PS: Wenn ich von der Entstehung einer Metropole spreche, dann meine ich mehr eine Metropolbildung im Bewusstsein der Menschen sowie, hoffentlich bald auch, auf administrativer Ebene und natürlich auch was den ÖPNV angeht.

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    Tja so ist das nunmal wenn alle denken, die Städte im Ruhrgebiet seien dreckig, langweilig und ohne Zukunft. Gut finde ich an der Studie, dass endlich auch einmal das schlechte Image als Faktor für die doch sehr schleichende wirtschaftliche Neuaufstellung genannt wird. In meinen Augen, und das habe ich auch schon öfter erwähnt, krankt die Region extrem unter diesem schlechten, klischeebehafteten Image. Mich persönlich macht das rasend und ich kann es nicht fassen, dass meine Heimatstadt (bin Dortmunder) mit annähernd 600Tausend Einwohnern oder auch Essen oder auch Bochum, wo im europäischen Vergleich ja nunmal auch ziemlich viele Menschen leben, so dermaßen unbekannt ist und wenn es jemand kennt, es höchstens als Großstadt zweiter Klasse gesehen wird, während sich einige arrogante Rheinländer einen Weltstadt-Anstrich (zu hören und zu sehen in einigen Imagefilmen aber auch in manchen verquerten Köpfen der Menschen) geben und der Braten dann auch noch gefressen wird. Das zeigt doch deutlich, dass ein gutes Image und Bekanntheit und auch Attraktivität in großem Maße von einer positiven Selbstreflexion abhängen.


    Ich finde die Kulturhauptstadt hat uns einiges gebracht. Man ist inzwischen eher in der Lage, seine Vergangenheit und die architektonischen und auch sozialen Reste dessen, zu akzeptieren und auf Grundlage dieser eine neue, charmante Identität zu konstruieren. Wenn man dort ansetzt und in diesem Sinne weitermacht, dann wird das auch etwas mit der Ausstrahlung nach Außen. Ich wehre mich dagegen, eine zu subjektive Sicht meiner Heimat zu haben. Ich lebe momentan in Montpellier am Mittelmeer, habe vorher in Toulouse gelebt. Beides Städte mit einer unglaublichen Dynamik und Attraktivität, die sicherlich ihre Vorzüge haben, aber gegen das Leben im Ruhrgebiet können die schlicht nicht anstinken. Da drängt sich doch die Frage auf: Warum ist Toulouse cool und kein Franzose kennt Dortmund oder Essen? In Europa gibt es aus städtebaulicher Sicht momentan kaum eine Region die so interessant ist wie das Ruhrgebiet. Wo sonst in Europa entsteht gerade eine neue Metropole mit mehreren Millionen Einwohnern? Leider sehen dies viele Menschen nicht (schaut euch mal die Kommentare bei derwesten.de an) und reden ihre Heimat selbst schlecht, statt Teil des Ganzen sein zu wollen und sich über positive Veränderungen zu freuen.


    Gleichzeitig habe ich aber auch die Erfahrung gemacht, dass beispielsweise Studenten, die von außerhalb ins Ruhrgebiet kamen, letztlich doch ganz glücklich dort waren auch wenn sie vorher soviel lieber in Hamburg studiert hätten. Das Problem ist nur, dass das Anwerben junger Leute mit Perspektive in noch viel zu kleinem Umfang geschieht. Warum werben die Städte mit Hochschulen nicht intensiver um die Gunst der zukünftigen "creative class"? Das Stadtmarketing der Ruhrgebietsstädte verpasst in meinen Augen einiges oder ihm wird einfach nicht ausreichend Bedeutung beigemessen. Das wäre nicht einmal teuer aber hier passiert, abgesehen von Ruhr2010, praktisch nichts. Das muss sich ganz dringend ändern, denn auch Unternehmen fällen ihre Entscheidungen für Neuansiedlungen ganz sicher nicht ausschließlich auf Grundlage nackter Zahlen, sondern auch auf persönlichen Eindrücken der Entscheidungsträger.

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    Da findet sich schon noch ein Mieter. Auch wenn die arbeitslosen Kommentatoren auf derwesten.de Essen und Düsseldorf viel toller finden. Dass die Leute mit ihrem persönlichen Frust immer alles kleinreden müssen.... :nono:


    13,50 pro Quadratmeter halte ich persönlich für ein bisschen viel verlangt, zumal das Dingen ja nun auch nicht in der Innenstadt steht.

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    Sehe ich ähnlich wie meine Vorschreiber. Hauptsächlich halten sich dort Jugendliche auf, die offensichtlich dem Punk, Rock, Emo, wie auch immer zuzuordnen sind. Letztlich leben die dort nur ihre Jugend aus. Das heißt, klar, sie trinken, sind laut, machen Dreck und so weiter. Angst muss man vor DENEN nicht haben. Man kann sich optisch daran stören, aber ein Angstraum ist das deswegen noch lange nicht. Was mich persönlich eher stört sind die Leute, die sich oberhalb des Gauklerbrunnens treffen (und ihrerseits die ach so störenden Jugendlichen bepöbeln und teilweise angreifen). Die sind 1. älter und 2. dem Hartz-IV-Nazi-Milieu zuzuordnen. Da könnte das Ordnungsamt gerne mal vorbeischauen. Die Massen an Jugendlichen hingegen bekommt man nur durch alternative Angebote dort weg. Und genau da sollten die Politiker der CDU eigentlich mehr Grips haben. Dass dermaßen viele Jugendliche sich gerade dort aufhalten, zeigt doch eindeutig, dass es an Angeboten mangelt. Ist quasi indirekter und wahrscheinlich ungewollter Protest. Das Zeichen sollte man als Politiker aber schon verstehen... ;)

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    Sieht doch gut aus. Wäre nur schön, wenn die Studie sich tatsächlich auch bewahrheitet. Ein wenig schmälert die Freude darüber leider das aktuelle Gesamt-Städteranking des HWWI, in welchem Dortmund um ganze zehn Plätze abgerutscht ist. Als Laie würde ich den wirtschaftlichen Fortschritt meiner Heimatstadt allerdings als ziemlich ordentlich einstufen. Meine Vermutung stützt sich dabei allerdings auch nur auf das, was optisch in Dortmund passiert (Phoenix-Ost und -West, Technologiepark, anscheinend doch recht hohe Nachfrage nach teureren Wohnungen). Ein "stiller Star", wie die Stadt vor einigen Jahren im Zusammenhang mit einem Städteranking von Capital (glaube ich) genannt wurde, ist Dortmund damit aber sicher noch lange nicht. Zu groß die Konkurrenz in der Rhein-Schiene und im restlichen Ruhrgebiet, wobei die Stadt aus dem Kreis der Ruhrpott-Kommunen doch bereits seit Jahren recht deutlich heraussticht.


    Ich hoffe nur, dass die Region an sich so schnell wie möglich ihren schlechten Ruf los wird. In meinen Augen ist dies mit ein Faktor für die bescheidene Entwicklung der Städte. Wenn schon viele Studienanfänger nur ungern ins Ruhrgebiet gehen (wobei es sich hier deutschlandweit sehr gut studieren lässt), wie sollen die Städte dann Unternehmen anziehen? Dortmund macht diesbezüglich alles richtig und unterstützt kleine Startups (stichwort mst-factory), die vielleicht noch nicht so sehr nach einer renommierten Adresse oder der Möglichkeit, den Landtagsabgeordneten gleich um die Ecke in den Allerwertesten zu kriechen, suchen und legt damit das Fundament für die Zukunft.

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    Wie die Meinungen so auseinander gehen ist schon recht erstaunlich. Ich finde den Turm bis auf die Sockelbauten, die meiner Meinung nach auch ein wenig zu niedrig sind, extrem gelungen! In meinen Augen hat man es geschafft, eine hochwertige, schlichte aber dennoch ziemlich interessante Fassade zu schaffen, die heute nicht langweilig ist und auch Jahre später noch gefallen wird. Das Problem sind doch Bauten, die durch ausgefallene Formen und Fassaden den Anspruch erheben, heute besonders innovativ und originell zu sein (und dies dann teilweise auch sind), Jahre später aber nur noch ein müdes Lächeln hervorrufen. Genau das ist bei der Volkswohlbund-Zentrale nicht der Fall. Es ist kein langweiliger Bau, er sticht hervor, ist aber dennoch zeitlos und drängt sich nicht wie irgendein super ausgefallener Stahl-Glas-Palast in den Vordergrund. Ich finde ein gutes Beispiel für diese Art von Hochhaus, die gerne besonders sein wollte und heute einfach nur noch abkotzt ist der Commerzbank-Turm. Dem sieht man ganz genau an, wann er gebaut wurde... (nicht dass ich das Türmchen hier mit der Commerzbank-Zentrale vergleichen will; das war nur um meine Aussage ein wenig zu illustrieren)

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    Vlt fürchtet der eine oder andere ein Dortmund21...

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    Ganz so schlimm wird es schon nicht werden, zudem der Großteil der Dortmunder ja auch für die Flugzeitenverlängerung ist.


    Was ich mich nur immer frage ist, warum sich die Entscheidungsträger (oder vermeintlichen Entscheidungsträger) in Ddorf und Münster so gegen eine gerechte Angleichung der Flugzeiten in Dortmund sträuben? War doch so, dass Dortmund der einzige NRW-Flughafen ist, der laut Papier (und laut grüner Interpretation) keine Flugzeitenverlängerung "verdient" oder benötigt? Ist das einzig und allein die Wahrung des ökologischen Profils der Grünen oder steckt dahinter gar Lokalpatriotismus von Einzelpersonen, die Dortmund als Konkurrenz zu anderen Flughäfen (was bei Ddorf ziemlicher Schwachsinn ist; die würden sich in den nächsten Jahren eher über ein wenig Entlastung freuen) sehen?




    Es wird ständig versucht ökonomisch, (genauer: betriebswirtschaftlich, denn der volkswirtschaftliche Nutzen für die Region wird völlig ausgeblendet) zu argumentieren. Dass schwarze Zahlen aber nur mit entsprechenden Investitionen (allen voran natürlich die Flugzeitenverlängerung) möglich sind, darüber scheint sich niemand so wirklich Gedanken zu machen. Ganz vulgär gesagt: Schließen kann man den Flughafen, wie einige es fordern, um dem Defizit ein Ende zu setzen, auch bei Flugzeiten von 0h-0h noch. Das wäre wohl kaum teurer aber mindestens genauso dämlich. Noch viel dämlicher wäre es aber, die denkbar einfachste Maßnahme, nämlich den Airlines täglich eine Runde mehr zu ermöglichen, nicht einmal zu versuchen.


    Nachtrag: In diesemArtikel auf derwesten.de kommen die Dortmunder Grünen noch einmal zu Wort. Sowohl eine Flugzeitenverlängerung, die nach ihrer Ansicht den Einstieg in den Nachtflugverkehr bedeute, als auch eine Verlängerung der Start- und Landebahn kommt für sie nicht in Frage. Weiterhin lassen sie verlauten, dass die Flugzeitenverlängerung mit Kosten für Lärmschutzmaßnahmen in Höhe von 6 bis 7 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Die Airlines selbst haben angekündigt, bei einer entsprechenden Verlängerung der Flugzeiten allzu gerne eine Runde mehr in Dortmund zu drehen. Bedeutet dies dann nicht auch jährliche Mehreinnahmen für den Flughafen und somit ein Schrumpfen des JÄHRLICHEN Defizits, welches die absolut gerechtfertigten und notwendigen Investitionen in den Lärmschutz nach kürzester Zeit amortisieren würde?


    Im Punkt Dortmunder Flughafen haben die Grünen ein Problem: Ihr ökologisches Profil (generell möglichst wenig Fliegerei) steht im Widerspruch zum wirtschaftlichen Wohl der Stadt. Was tun?

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    Schade, dass ich da nicht mehr wohne. Da hätte ich dann bald vielleicht einen, hoffentlich, schicken Turm fast direkt nebenan wachsen sehen können. Wie hoch kann man denn die Wahrscheinlichkeit einschätzen, dass dort wirklich ein Hochhaus hinkommt? Ich bin nicht so gut wie ihr im Zwischen-Den-Zeilen-Lesen wenn es um Bauvorhaben geht, würde aufgrund der kürzlichen Erfahrungen mit dem Westfalentower und der generell wieder etwas langsamer verlaufenden wirtschaftlichen Entwicklung Dortmunds (so sagt es ein gerade veröffentlichtes Städteranking) die Chance als eher gering einschätzen?!

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    Die Nachfrage nach Wohnungen scheint in letzter Zeit immens gestiegen zu sein.


    In der Tat. Subjektiv bekommt man den Eindruck, die Stadt würde wachsen. Jedoch berichtet gerade heute die WR, dass Dortmund in den letzten zwölf Monaten um 0,26 % geschrumpft ist. Praktisch alle Wachstumsprognosen zeigen auch für Dortmund eine Abnahme der Bevölkerungszahl an. Wie passt das zusammen?


    Eine reine Umschichtung der Bevölkerung halte ich persönlich für unwahrscheinlich. Sozialer Aufstieg größerer Teile der Dortmunder Bevölkerung ist innerhalb der Grenzen der Stadt bei der aktuellen Jobsituation fast unmöglich. Aber wer soll dann da wohnen? Verdeckt die höhere Sterberate vielleicht tatsächlich einen Zuzug finanziell besser gestellter Menschen nach Dortmund - Stichwort "Gesundschrumpfen" - oder handelt es sich bei dem Mini-Baumboom um inhaltslose Spekulation?


    Wo befindet sich denn die Hörder-Bach-Allee? Ich war einige Zeit nicht in Dortmund und auf Googlemaps existiert die Straße (noch?) nicht.

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    Sehe ich auch so. Einen Abriss fände ich äußerst schade. Natürlich ist die Farbgebung nicht gerade freundlich, jedoch handelt es sich doch um einen recht außergewöhnlichen Bau, der tatsächlich sehr gut mit dem Stadttheater harmoniert. Sollte das Grundstück dennoch neu bebaut werden, was sicherlich nicht ganz unwahrscheinlich ist, dann sollte man aber tunlichst von einem Hochhaus absehen. Das wäre im Zusammenspiel mit der Volkswohlbund-Zentrale zwar ganz schön, würde das Stadttheater aber im wahrsten Sinne des Wortes in den Schatten stellen.


    Gehört der Turm, der auf dem Luftbild am unteren Ende zu sehen ist, nicht auch dazu oder wird nur der Teil direkt vorm Platz der alten Synagoge betroffen sein?

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    Das, was wir auf den Visualisierungen bisher zu sehen bekommen, wird so ohnehin nicht umgesetzt. Das Dingen ist 1. zu groß und 2. eben zu sehr Legostein-Optik, was sowohl die Farbgebung als auch die Form (besonders der linke Gebäudeteil) anbelangt. Ich gehe stark davon aus, dass der Bau letztlich ein gutes Stück kleiner und moderater herüberkommt, die Form ein wenig überarbeitet wird und danach hoffentlich nicht mehr so plastisch wirkt und dass auch die Farbgebung nicht ganz so knallig ausfällt.

    Dus-Int

    passt ja schließlich nicht ins Konzept der Bonzen-Stadt Düsseldorf


    Echnaton hat schon recht damit, wenn er sagt, dass Düsseldorf nicht ausschließlich aus Bonzen besteht. Ich denke das bleibt bei keiner Stadt jenseits der 500k-Marke aus. Wer sich allerdings wirklich lebendige Subkulturen wünscht, ist in Städten mit einem anderen Profil als DDorf sicherlich besser aufgehoben. Für meine Person zumindest ist Düsseldorf die Stadt der Unternehmenssitze und damit Wohnort für Besserverdiener. Natürlich konsumieren diese auch Kultur, jedoch keine Produkte der Subkultur. Während der Kunstmarkt, Galerien und dergleichen, beispielsweise sehr gut läuft, mangelt es an alternativen Einrichtungen wie dem angesprochenen Ratinger Hof. Wirklich lebendige Szenen aus der Subkultur findet man entweder in richtigen Metropolen wie Hamburg oder Berlin oder in klassischen Studentenstädten. Die Anhänger der verschiedenen Subkulturen sind ja meist jünger. Im Prinzip sieht es in NRW so aus, dass die Jugend mit ihren Subkulturen sich während ihrer Ausbildung, sprich Studium, in Städten wie Münster oder im Ruhrgebiet austobt, wo entweder viele Altersgenossen leben (Münster) oder die Lebenshaltungskosten niedrig sind, viel guter, günstiger Wohn- und Arbeitsraum vorhanden ist und man dennoch das volle Großstadtleben bekommt (Essen, Dortmund, Bochum). Dementsprechend präsent sind dann auch die Subkulturen in diesen Städten. Sobald die subkulturelle Jugend dann ihre Ausbildung beendet hat, zieht sie nach Düsseldorf, weil es dort mehr Arbeitsplätze gibt. Leider ist mit dem Berufseinstieg die Motivation, unabhängige Metalfestivals zu veranstalten, meist hinfort und von den einstigen Bereicherern der "Szenen" in Münster, Dortmund, Essen, etc. bleibt nichts mehr übrig als fleißige Steuerzahler, die Düsseldorf helfen, weiterhin schwarze Zahlen zu schreiben.

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    Ich möchte da nichts kleinreden aber auch "Forscher" sind käuflich. Dass eine von der IHK in Auftrag gegebene Studie solche Ergebnisse präsentiert, ist doch klar. Dennoch kann ich das Ergebnis durchaus persönlich bestätigen . Ich persönlich fliege beispielsweise immer von Montpellier nach Brüssel oder FrankfurtHahn und muss mich dann abholen lassen weil die Verbindungen nach DDorf oder Köln zu teuer sind und die Reise selbst mit den zusätzlichen Spritkosten günstiger ist. Wenn man sich das Streckennetz vom Dortmunder Flughafen mal ansieht, dann ist das für meinen Fall aber generell ziemlich schlecht. Es gibt keine einzige! Verbindung nach Frankreich. Eigentlich werden von Dortmund aus nur die klassischen Touristenziele im Süden bedient oder eben Osteuropa durch die massive Präsenz von Wizzair. Ziemlich schade für einen Ballungsraum mit 5 Millionen Einwohnern...