Die Forderung, Hochhäuser allein wegen den besseren Proportionenzu errichten, läßt fahrlässig eine Reihe anderer Faktoren außer acht.
Besonders der "menschliche Maßstab" bei der Profilierung von Straßenzügen sollte hierbei erwähnt werden. Als abschreckendes Beispiel sollten eigentlich auch die leblosen Frankfurter Menschenumschlagfoyers in den Erdgeschossen der Hochhäuser ausreichen. So große Baumassen -im schlimmsten und häufigsten Fall monofunktional- dienen nie dem angrenzenden Straßenraum. Das ist eine einfachste städtebauliche Erkenntnis.
Eine weitere Grundlage ist die Abstandsflächenregel der Hamburger Bauordnung - Natürlich soll dichter gebaut werden als in der Nachkriegszeit, aber Abstandsregeln sind Komfort- und Qualitätsregeln für das Errichten von Häusern. Bitte ebenfalls bedenken, besonders, wenn man von Wohntürmen redet.
Hochhauskonzepte wie der Rotterdamer Wilhelminapier sind dabei hochinteressant - weil der Ort und das städtebauliche Konzept passt, die Qualitäten stimmen ! So etwas würde ich mir auch in Hamburg wünschen, und das könnte der Chicago Square auch werden.
Aber bei jedem Haus reflexartig "höher!" zu fordern, ist ignorant gegenüber den tatsächlichen Anforderungen an Gebäude und Stadt !