An der Max-Beer-Straße Ecke Schendelgasse haben Abrissarbeiten begonnen. Die Schendelgasse ist teilweise gesperrt und Halteverbotschilder an der Max-Beer-Straße sind angebracht (und gelten bis Januar 2013 oder so). D.h.: Die lange angekündigten Bauarbeiten sind jetzt offenbar losgegangen. Ob es sich weiterhin um dieses Projekt (http://www.hansa-terra.de/files/max-beer-str37_expos__.pdf) handelt oder ob sich inzwischen, was ich angesichts des wenig attraktiven Rederings hoffe, etwas verändert hat, vermag ich nicht zu sagen.
Beiträge von ElleDeBE
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An der Alten Schönhauser Straße, Ecke Linienstraße tut sich was. Die grünen Bürocontainer von "Platoon" sind seit ein, zwei Wochen verschwunden, nun werden auch Garagen abgerissen. Es könnte also bald los gehen mit dem schon lange angekündigten Neubau.
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Richtig, Sprotte, die nördliche Rückseite des Hochhausriegel an der Karl-Liebknecht-Straße ist im wahrsten Sinne des Wortes dessen eigentliche Schatteseite mit großräumig zerstörerischer Wirkung. (Das gilt auch für Blickachsen, besonders für jene zwischen Volksbühne und Marienkirche, die sonst, trotz dazwischen liegender S-Bahn, sehr wirkungsvoll wäre.)
Das Hochhaus könnte durch eine Umbauung sicherlich wirkungsvoll humanisiert werden (ein Abriss ist ja wohl unrealistisch). Daher war ich enttäuscht, dass die daneben stehende evangelische Schule renoviert wird, denn die steht einer solchen Umbauung im Wege.
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@ japher: du hast vollkommen recht. das leben, das sich östlich vom alex bei den wasserkaskaden mittlerweile entwickelt hat, ist beeindruckend. hier hat sich überraschend ein vibrierender treffpunkt der jugend entwickelt, auch dank der umgestaltung der fläche rund um den alex, die übrigens ästhetisch eine erhebliche aufwertung darzustellen verspricht. hier erstrahlt die architektonische moderne (wieder?) zu einem seltenen glanz.
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wenn ich an die überragende architektonische und städtebauliche bedeutung von kirchen, kathedralen, synagogen, moscheen etc. insbesondere für die europäischen städte denke, (und allgemeiner an die überragende bedeutung sakraler stätten für die geschichte der städte überhaupt), dann denke ich schon, dass die en passant geäußerte diffarmierung der drei buchreligionen als "aberglaube" auch und gerade in einem architekturforum kritisiert werden darf. würde eine solche haltung mehrheitsfähig, stellte sich irgendwann die frage nach dem adäquaten umgang mit den bestehenden stätten des "aberglaubens".
eine kritik im namen der aufklärung ist übrigens gerade hier besonders unangebracht, weil es im diskutierten projekt nicht etwa um irgendwelche obskuren sekten geht oder esoteriker, sondern um die vereinigung der drei abrahamtischen religionen, was gerade auch aufklärern ein anliegen war, noch immer innovativ erscheint und berlin um einen neuen und interessanten ort bereichern würde.
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Ein interessantes Argument, weil man dadurch unterschiedliche Formen von Gentrifizierung unterscheiden könnte. Was Neukölln angeht, so habe ich allerdings Zweifel, denn dort steigen die Mieten teilweise stark an, - ein Indiz dafür, dass auch einkommenstärkere Schichten hierher ziehen.
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Alles richtig, tel33, aber weder Gurke noch mir ging es um ein Vergleich oder gar um eine Gleichsetzung von Bauakademie und geplanter ThyssenKrupp-Repräsentanz, sondern um ein Vergleich der Reaktionen. Und ich machte darauf aufmerksam, dass manche hier ihre Moderne-Kritik modernistisch verbrämen, so als ob ihnen die Moderne nicht mehr modern genug sei, dabei aber in der Regel nicht etwa für etwas Neueres plädieren, sondern für etwas Vormodernes, und hierin sind sie eben, trotz des modernistischen Gestus, ähnlich konservativ wie jene von Gurke angeführten Zeitgenossen Schinkels.
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Klapper-Moderne
Der Vergleich von Gurke geht weniger fehl, als es scheinen mag, denn viele hier im Forum, die den Entwurf kritisiert haben, haben das ja nicht deswegen getan, weil er zu wenig innovativ sei. Ihre Haltung ist vielmehr ähnlich konservativ oder rückwärtsgewandt, wie es jene der Zeitgenossen Schinkels war, die Gurke anführt.
Man kann sicherlich gute Gründe dafür anführen, warum gerade an dieser Stelle kein 'moderner' und auch kein innovativer Bau kommen sollte. Umso mehr wundere ich mich, dass hier einige offenbar glauben, ihre konservativen Vorbehalte unter der Flagge einer innovationsfreudigen Absage an die "Klapper-Moderne" oder an einen "Historismus der Moderne" segeln lassen zu müssen.
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Weil das hier angesprochen wurde und regelmäßig im Forum auftaucht: Natürlich sind ästhetische Urteile subjektiv (denn sie beruhen auf ein Gefühl). Die Frage lautet aber: Warum streiten wir uns trotzdem immer und immer wieder darüber, ob ein Gebäude, ein Platz (oder was immer) schön sei oder nicht? Ich denke, dass hier Kants Unterscheidung weiterhin nützlich ist: Er unterscheidet das Angenehme (wo das Gefühl mit einem Interesse an der Existenz der Sache verbunden ist) vom Schönen, wo dieses Interesse nicht besteht. Gerade weil dieses subjektive Interesse fehlt, wollen wir, wenn wir etwas schön finden, dass alle anderen es genauso sähen. Und da (immer nach Kant) das Schöne ohne Begriff gefällt (es ist ja genau das freie Spiel von Einbildungskraft und Verstand, das die Lust am Schönen ausmacht), können wir natürlich nicht beweisen, dass etwas schön sei. Deswegen gibt es Zoff. Oder anders gesagt: Deswegen vereinigen wir uns immer wieder im Streit um das Schöne.
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^ Ein reiches und vielfältiges Warenangebot trägt genauso zur Attraktivität einer Stadt bei wie architektonische Qualitäten. MattSid macht zurecht darauf aufmerksam, dass es im Zentrum Berlins teilweise nicht gut um die Warenvielfalt bestellt ist (für die Spandauer Vorstadt, wo ich wohne, trifft das auch zu), und mir erscheint es ziemlich daneben, wenn ihm als Reaktion darauf nahegelegt wird, umzuziehen.
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Gerade wer gegen "Anti-Mentalität" polemisiert, sollte aufpassen, nicht selbst einer Anti-Mentalität in Form einer Anti-Anti-Mentalität zu verfallen.
Mein Punkt ist, dass man jenen, die von Neubauten (die ich, ich wiederhole es, grundsätzlich bejahe) offenbar deutlich schlechter gestellt werden, nicht auch noch vorwerfen sollte, dass sie versuchen, sich dagegen zu wehren, besonders dann nicht, wenn sie aus Gutgläubigkeit und Naivität nicht rechtzeitig die rechtlichen Möglichkeiten dagegen ausgeschöpft haben sollten. Hier scheint mir mein Plädoyer für ein Ernstnehmen der Klagen und für ein Entgegenkommen (in welcher Form auch immer) weitaus weniger "anti-mentalistisch" zu sein als ein Bashing und Nicht-ernst-Nehmen dieser Proteste.
Zitat entfernt. Bitte auf die Richtlinien für das Einbinden von Texten achten.
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Diese Personen sind schmählich fuer die Ganz Stadt
Sie bevorzugen eine hasslich open air Werkstatt statt eine moderne Stadt
Sie nur verdienen die Kazakh Steppe
Es gibt offensichtlich Bewohner, die durch den Neubau deutlich schlechter gestellt werden. Möglicherweise wurde ihre Gutgläubigkeit auch missbraucht. Wenn sie sich nun (ziemlich aussichtslos) wehren, ist es ihr gutes Recht und ganz und gar nicht "schmählich". "Schmählich" wäre es, lethargisch Entwicklungen zu erdulden, von denen nur andere profitieren. Das bedeutet nicht, dass ich gegen die Neubauten bin, die städtebaulich sicherlich eine Verbesserung darstellen. Aber statt auf jene, die durch diese Entwicklung schlechter gestellt werden, auch noch einzuschlagen, sollte man dafür eintreten, dass ihnen eine Kompensation angeboten oder auf andere Weise entgegengekommen wird.
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Ja, ich muss sagen, das passt. Es relativiert als Bindeglied den extremen Kontrast des L40 zum Rest der Umgebung. Da man ersteres ja leider nicht mehr abreißen kann, muss es halt irgendwie gefällig integriert werden. Die Formgebung ist interessant und die Dimensionen stimmig, ich bezweifle allerdings, dass dies tatsächlich so gebaut wird...
Ich finde den Entwurf auch gelungen, aber nicht, weil, sondern obwohl er die Kontraste des L40 relativiert. So wie ich von Anfang an die kritischen Stimmen gegen L40 nicht nachvollziehen konnte (es gibt nicht viele markante, eigenständige neue Gebäude in Berlin), so verstehe ich gerade hier diese Angst vor Kontrasten nicht. Das L40 passt sich nämlich, trotz aller Kontraste, den Straßenverläufen ebenso an wie der Traufhöhe, erzielt seine Kontrasteffekte also nicht durch billige, häufig parasitäre und zerstörerische Mittel wie Maßstabsprünge. Genau aufgrund dieser Verbindung aus Kontrast und Anpassung ist es leicht vorauszusehen, dass das L40 schon sehr bald familiarisiert und selbst für konservative Geister als perfekt passendes und zur Vielfalt beitragendes Gebäude wahrgenommen wird.
Was den Entwurf für das Nachbargrundstück angeht, so ist mir (als Nicht-Architekten) schlicht nicht klar, welchen Status er hat: Soll das gebaut werden? Ist das einfach nur ein Vorschlag von Architekten, die proaktiv etwas entworfen haben in der Hoffnung, damit Interessenten zu finden? Ist so etwas überhaupt Usus?
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Auch ich kann mich nicht anfreunden mit dem Bau. Dass diese Fassadenelemente teilweise ganze Fenster überdecken, wirkt auf mich hilflos. Der Mittelteil, der vielleicht den gegenüberliegenden Bau zitiert, ist von deprimierender Hässlichkeit. Die Übergänge von weiß und gelb erscheinen mir plump. Nur die südliche Abrundung hat eine gewisse schnittige Eleganz.
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Fast genau 125 Jahre nach der hierzulande sog. Kongo-Konferenz (im englischsprachigen Raum spricht man von der "Berliner Konferenz") in Berlin, in der die Grundlage für die koloniale Aufteilung und massenmörderische Ausbeutung Afrikas gelegt wurde und die daher in postkolonialistischen Kreisen eine enorme symbolische Bedeutung hat, wäre diese Lichtreklame so ziemlich das törichste, was man in Berlin machen könnte.
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@ Konstantin
>>Augenfällig ist noch das Hochhaus an der Rochstraße - die benachbarte Schule soll wohl auch demnächst abgebrochen werden.<<
Gibt es dazu Informationen, oder schließt Du das aus dem desolaten Zustand der Schule? Nach dem Bau des Hackeschen Quartiers wäre es natürlich schön, wenn die Fortsetzung Richtung Spandauer Vorstadt ebenfalls ansprechend bebaut und damit aufgewertet würde. Dann hätte man eine attraktive(re) Verbindung von Scheunenviertel und Museumsinsel.
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SchendelParkAPARTMENTS
Nachdem monatelang nichts passiert ist, geht es beim Projekt SchendelParkAPARTMENTS, Max-Beer-Str. 35, wieder weiter, mit Bagger diesmal.
Hier gibt es einige Details. U.a. ist da zu erfahren, dass ein - allerdings mit über 400qm hinreichend geräumiges - Penthouse für 2.220.000,- EUR angeboten wird. -
Niedrigenergiehaus Linienstraße 23
Genau gegenüber der Rückseite der Volksbühne entsteht ein neues Gebäude, die Arbeiten haben das Erdgeschoss erreicht. Es handelt sich offenbar (viel ist im Internet nicht zu finden) um ein Niedrigenergiehaus und offenbar wird auch eine Galerie einziehen. Damit entwickelt sich die Gegend um die Volksbühne immer mehr zu einem Galerienviertel. Da gerade dieser Teil der Linienstraße bislang ziemlich trostlos war, kann der Bau zur Belebung und Verbesserung beitragen.
Das befürchteten auch Anwohner, die noch vor Baubeginn vor Mieterhöhungen infolge einer "Aufwertung" der Gegend sprachen.In einer Liste der Erträge aus Veräußerungen der JCC bis 2008 ist die Linienstraße 23 mit einem Betrag von etwas über 58.000,- angeführt. Der niedrige Preis erklärt sich wohl daraus, dass das Grundstück während der Nazi-Zeit unbebaut war und sich Zahlungen nur auf das Grundstück beziehen konnten.
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Was ist mit dem Neptunbrunnen?
Ja, wenn das Marienviertel irgendwann bebaut würde, könnte vielleicht etwas entstehen, was mir vorschwebt - ein schöner Brunnen an verdichteter Stelle. Allerdings scheint die Bebauung unwahrscheinlich, und ich weiß auch nicht, ob es Pläne gibt, mit dem Bau des Humboldt-Forums (wenn der dann irgendwann einmal endlich begonnen werden sollte) den Neptunbrunnen erneut zu verlegen. In dem jetzigen Standort jedenfalls besteht genau jene Verdichtung nicht, die einen Brunnen wie diesen erst eigentlich zur Geltung bringen würde. -
Brunnenanlage für Berlin
Was ich gerade in solchen heißen und glücklichen Fußballfeiertagen wie den heutigen in Berlin vermisse ist eine große, repräsentative Brunnenanlage an zentraler, architektonisch verdichteter Stelle, etwas wie der Brunnen am Trafalgar Square oder natürlich die hinreißend schönen Brunnenanlagen in Rom: ein Ort, wo man sich im Sommer abkühlen kann oder seiner Euphorie freien Lauf lassen kann. Die Wasserkaskaden am Fernsehturm erfüllen eine solche Bedeutung m. E. nicht, sie haben nichts, was sich einprägt, vielleicht auch aufgrund mangelnder städtebaulicher Fassung. Auch angesichts der Klimaerwärmung schiene es mir wichtig, eine Diskussion darüber anzufangen.