Neue Flaniermeile in der City
Opernpassage: Zwischen Oper und Gänsemarkt sollen mehr als 100 Geschäfte entstehen.
Von Matthias Rebaschus
Eines der feinsten Hamburger Quartiere zwischen Staatsoper, Ufa-Palast und Dammtorstraße soll umgestaltet werden. Zentrales Projekt ist die 112 Millionen Euro teure "Opernpassage". Die Passage betrifft fast den gesamten Häuserblock an der Ecke bis zum Gänsemarkt. Wo heute noch Filialisten, Antiquariate, leer stehende Geschäfte und Asia-Schmuckläden sind, sollen eine feine Einkaufsadresse mit mehr als 100 Geschäften, eine Tiefgarage und schicke Wohnungen entstehen: Bis zu acht Stockwerke hoch mit einem Arkadengang, der ein Flanieren ermöglicht, was der jetzige schmale Gehsteig verhindert.
Dickster Brocken ist der Neubau der Häuser Dammtorstraße 30 und 30 a. Dort befindet sich auch das Metropolis-Kino, das im Neubau wieder Platz finden soll. Die Nachbargebäude werden aufgestockt; die Häuserzeile erhält eine einheitlich Dachhöhe.
Geplant ist das Riesenprojekt von der Berliner Firma "Landmarks Beteiligungsgesellschaft". Der Bauausschuss im Bezirk Mitte hat im Mai grünes Licht gegeben. Und auch Oberbaudirektor Jörn Walter unterstützt den Plan.
Die Opernpassage soll ein Quartier aufwerten, das leicht vernachlässigt wurde, wo noch heute kriegsgeschädigte Häuser stehen, die grau und wenig attraktiv sind.
Die neue Passage in der City ist schon einmal geplant worden. Im Jahr 2002 wollte das Essener Unternehmen "mfi" ganz groß mit einer zwei Milliarden teuren Lösung einsteigen. Das scheiterte jedoch kurz vor der Vertragsunterzeichnung, weil sich die Nachbarn nicht über den Passagenverlauf einig werden konnten.
Im ganzen Viertel hat sich in den vergangenen Jahren viel getan - und es ist viel geplant:
Das der geplanten Passage gegenüberliegende Side-Hotel setzt einen modernen Akzent, an den das geplante Nebengebäude anknüpfen will: Das ist das "Opern-Plaza".
Die Firma Aug. Prien Immobilien will an der Ecke Dammtorstraße 11/ Welckerstraße 10 bis zum Jahr 2006 ein Büro- und Geschäftshaus mit zehn Stockwerken und 10 000 Quadratmeter Nutzfläche entstehen lassen: Das Opern-Plaza wird als "Vorzeige-Objekt" der Toplage entsprechend geplant. Früher war hier die "Aktuelle Schaubude".
Die Oberpostdirektion am Stephansplatz ist bereits saniert.
Hamburgs Staatsoper wird zurzeit modernisiert und erhält eine Mantelbebauung mit Läden, Restaurants und Büros. Baukosten insgesamt 37 Millionen Euro.
Quelle: http://www.abendblatt.de