Beiträge von hedges

    ^ laut heutiger LVZ wird Stradivarius von Inditex dort einziehen. Verlinkung finde ich leider nicht mehr.


    [...]

    Selbst Apple macht noch einen Bogen um Leipzig, obwohl dies ja kein Luxushersteller ist.

    Apple hat keinen Bogen um Leipzig gemacht sondern gab es mit Gravis und Cyberport bereits zwei Lizenz-Verkäufer in der Stadt.



    Aus der gleichen Quelle wie oben wird gemeldet, dass Zara wohl sogar einen Flagship Store im ehemaligen Sportscheck auf der Grimmaischen eröffnen wird. Während gemunkelt wird, dass Apple in den jetzigen Zara ziehen wird. Letzteres ist aber wirklich eher Flurfunk, der nicht so eintreten muss.

    Für mich ein bisschen witzig einen Einwohnerzahlen-Vergleich als "Pimmelvergleich" zu bezeichnen, aber dann doch selbst anzuwenden. Naja gut...



    Natürlich ist Leipzig immer noch schwer mit den anderen Top 10. Städten zu vergleichen, auch wenn sie keine Millionen-Städte sind. Dass Stuttgart mit seiner Automobilindustrie und den großen Firmen wie Bosch etc. einen Vergleich im Detail "gewinnt", sollte ja klar sein. Düsseldorf fungiert als Verwaltungs- und Finanzstandort für das Rheinland und das Ruhrgebiet oder hat Rheinmetall, Vodafone Deutschland, Henkel. Darüberhinaus sind beide Städte Landeshauptstädte von zwei der drei großen Bundesländer mit über 11 und fast 20 Mio. Einwohner und einer hohen Anzahl an Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Frankfurt als einer der größten Finanzplätze Europas (nach London, Paris) und als globales Drehkreuz einer der größten Wirtschaften der Erde spielt auch in einer anderen Liga. What's the news?


    Die Erkenntnis, dass alle drei Städte durch die Suburbanisierung ab den 1970er Jahren ein wesentlich dichteres Netz einer Agglomeration haben ist jetzt auch kein Hexenwerk oder gar Wunder. Leipzig hat nicht nur große Firmen verloren und einen Brain Drain im Zuge der Deutschen Teilung erlebt, sondern ab rund 1960 eine stetige Stagnation und Verringerung der Einwohnerzahlen bis in die frühen 2000er Jahre hinein.


    Dennoch sind ja Vergleiche gut um auch den Status Quo zu testen. Und wie von LEonline geschrieben, finde ich es eher spannend, dass die Stadt heute überhaupt da oben mitspielt. Den Irrweg der 1990er Jahre, mit einem neoliberalen Gedanken die verlorenen 100.000 Industriearbeitsplätze mit einer auf Finanzdienstleistung fokussierten Wirtschaft zu amortisieren, hat man geändert und definitiv durchschritten. Das sind heute ganz andere Zeiten. Dazu kam eine auf Dresden konzentrierte Landespolitik mit welcher Leipzig stark zu kämpfen hatte und auch heute noch zu kämpfen hat.


    Dass die Einwohnerzahl wächst ist gut, auch wenn sie natürlich Herausforderungen bringt. Es kommen junge, neue Leute in die Stadt. Die Bevölkerung bildet langsam aber stetig eine gesamtdeutsche Bevölkerung ab und wird auch internationaler. Das ist im Vergleich mit anderen Ostdeutschen Städten ganz klar und selbst im Vergleich mit Dresden sichtbar.


    Zu guter letzt ist eine höhere Bevölkerung aber auch ein Teil einer notwendigen wirtschaftlichen Weiterentwicklung, bringt mehr Einfluss in der parlamentarischen Demokratie/Politik und ist der Schlüssel für höhere Zuweisungen vom Bund. Es geht dabei also nicht nur um Stammtisch-Themen.

    Sorry, aber du kapierst es nicht! Es sind keine Mehreinnahmen, es sind Mehrausgaben. Zumindest der reine Aufwand/Erlös aus den Anwohnerparkausweisen. Und für eine Straßenseite (d)einer Wohnstraße macht ein Anwohnerparken auch überhaupt keinen Sinn!

    Hattest du die Hintergründe verstanden, warum Freiburg im Breisgau vom BVerwG in Leipzig Recht bekam und Kommunen die Gebühren so anpassen könnnen, dass es nicht nur die Kosten deckt sondern Mehreinnahmen möglich sind?

    Toller Irrglaube! Mit den paar lächerlichen Euro für das Anwohnerparken verdient die Stadt kein Geld. Macht vielmehr Miese, weil der Verwaltungsaufwand deutlich höher ist. Und wenn man die Kosten erhöht, ist man wieder beim Beitrag von KSN368...


    Was so ja nicht stimmt. Oder hast du eine Quelle die ich so überhaupt nicht kenne? Anwohnerparken wir in den meisten Kommunen dazu genutzt die jeweiligen Gebiete oder auf generelle Straßeninstandhaltung genutzt.


    Ich wüsste jetzt auch nicht welche Kosten der Gebühr gegenüberstehen sollten um das zu einem negativen Ergebnis zu führen. Die digitale Marke? Die Straßenschilder oder sowieso stattfindenden Kontrollen?

    ^ ja was denn nun? Wollen wir ein effizientes, zuverlässiges und dichtes S-Bahnnetz im Raum Leipzig und Halle oder wollen wir eine Art Regiobahn die sich über die Stammstrecke in Leipzig fädelt? Beides geht nicht, obwohl das anscheinend auf sächsischer Seite versucht wird um Kosten zu sparen.


    Die vermeintliche S-Bahn kann auch nicht die schlechten Anbindungen der Gemeinden im weiteren Umfeld von Leipzig zusätzlich leisten. Das müssen die Regionalverbände regeln. Was sagen denn die Fachleute wie zB. C. S. - ist das stutzen der Linien-Äste der Frequenz und weiterführend der Dichte des Netzes zuträglich oder verträgt die Struktur der Stammstrecke durch die Stadt schon gar keine Erhöhung im unmittelbaren- und mittleren Umfeld der Stadt Leipzig?

    ^ es ist nicht nur ein Glücksspiel sondern vor allem die provinziellen Strukturen dahinter. Darüberhinaus die Annahme in Deutschland, alles dürfe nicht viel kosten und eine Weiterentwicklung wird per se in Frage gestellt.

    ^ Doch - genau das wäre doch mal eine angemessene Architektur im Bestand einer monotonen Wohnsiedlung. Warum denn keine Hochhäuser mit Schrägdach wie es so gut in Kopenhagen gelungen ist? Ich könnte mir dieses Prinzip sogar noch zugespitzter (Wortwitz...) vorstellen und richtig geartete Satteldächer, als eine Art aufgestockte Dorfstruktur, vorstellen. Vor allem die Position entlang der Gleise und zum Park hin, wäre ja ideal eine Reminiszenz an einen Dorfanger. Oder ein gerechtfertigter Ansatz das Viertel was von DDR-Wohnriegeln dominiert wird, zu de-konstruieren.


    Aber die Frage nach dem warum kann man sicher generell in Deutschland stellen und leitet auf deine Frage in #5.330 über. Warum man in Deutschland bei der Architektur heute mindestens zwei Ligen tiefer als in den BENELUX und Skandinavien spielt.

    Jetzt hast du meinen Gedanken fast verstanden. Das Problem liegt bereits darin, dass es kaum Kleinteiligkeit der Nutzungen gibt. Man ordnet lauter Großstrukturen, noch dazu mehrere ähnliche Nutzungen, nebeneinander an. Zwei Forschungsinstitute, eine Fakultät, eine VHS und eine Musikschule. Natürlich werden dort viele Menschen verkehren. Ich sehe aber schon ein bisschen die Gefahr, dass die Stimmung auf dem östlichen Leuschner dem Biocampus auf der Technischen Messe (Institutsgebäude, Stadtarchiv, Hit-Markt) ähneln wird.


    [...]


    Also ich habe mich ja auch schon unlängst und unzählige Male über die Überfrachtung des WLP negativ geäußert. Zumindest hätte die VHS auf den Bayerischen Platz gehen können um dort eine städtebauliche Transformation einzuleiten. Dass die juristische Fakultät eine bessere Position braucht und nah zum Augusteum, finde ich logisch und sinnvoll. Auch wegen einer weiteren Mensa und des Forum Recht. Genau so wie einige andere Institute dort zu bündeln, welche bis zur Kriegszerstörung an der Moritzbastei lagen. Außerdem schafft man auch den Übergang ins Klinikviertel. Und irgendwie war ja der Fakt einer Uni im Stadtzentrum auch immer ein Pluspunkt bei Städten und hier vielleicht die Brücke in die Tradition.


    Wie dem auch sei, war ja das Markthallenviertel mit dem WLP nie ein Wohnviertel sondern gesäumt mit Hotels, Cafés und Restaurants sowie Kaufhäusern. Dementsprechend kann ich mir nicht unbedingt eine kleinteilige Wohnbebauung mit Quartier-Charakter heute dort vorstellen. Das ist dann - wie gesagt - auch der von mir angesprochen Anachronismus. Auch in Hinblick auf die Möglichkeiten der Verdichtung von Wohnbebauung zwischen dem WLP und dem Bayerischen Platz.

    ^ die größten Mängel wurden auf die schlechte Akustik sowie die fehlenden Möglichkeiten von einer Art der Mensa gelegt. Außerdem ist eine Konzentrierung der Musikschule der Organisation bei zu wenig Lehrpersonal zuträglich. Wohl geht es auch um einen besseren bzw. größeren Musiksaal für Aufführungen.


    Eine Sanierung welche die Räume vor allem an die Akustik anpasst ist dann sicher der Brocken, der einen Neubau rechtfertigt. Auch wenn das ehemalige Bankhaus - was ja alle Gebäude der Schillerstraße waren - natürlich sehr schön ist, könnte ich mir da besser einen Verkauf vorstellen. Ein Firmensitz etc. Darüberhinaus wollte man eigentlich schon seit langer Zeit mehr Platz für das ehemalige Kaffee Richter (arko) schaffen. Vor allem mit Freisitz. Ob letzteres noch aktuell ist, weiss ich aber nicht.


    Da ich ja zitiert wurde nehme ich mich der Kritik gerne an. So lange es keine persönlichen Anfeindungen, Diskriminierungen oder vulgäre Sprache ist, kann ich damit leben. Auch finde ich, tut der Debatte in Deutschland (was die Deutschen ja eigentlich so gar nicht, das debattieren) mehr Pfeffer gut.


    Aber wie immer liest natürlich jeder anders, wenn es keine direkte Beziehung durch das Gespräch gibt. Auch wenn ohne Emotion geschrieben wird es durchaus anders gelesen. Mea culpa. Dann sollte ich oder man es anders machen.

    ^ ich sehe es nicht ganz so dramatisch aber verstehe das Unverständnis. Leipzig hat seine besten Besucherzahlen bei schon stark reduzierten innerdeutschen Linienangebot bekommen und ich hoffe, es wird demnach auch trotz allein Frankfurt so bleiben.



    Dennoch sehe ich einige Faktoren für so eine Entwicklung:

    1. Der Flugsektor steht vor großen Umbrüchen und Deutschland hat grundsätzlich zu viele Flughäfen - auch für einen föderalen Bundesstaat mit so breiter und dezentraler wirtschaftlicher und urbaner Struktur. Dass man wegen der EFW Dresden und Landeshauptstadt nicht einfach schließen wollte, kann ich verstehen. Aber nun hat man zwei Lame Ducks mit wenig Linienverkehr in Leipzig und noch weniger Touristikverkehr in Dresden.
    2. Ich bin zwar sehr weit von einem Ost-West Gesülze entfernt. Aber die Art und Weise wie die Lufthansa so total und absolut auf den Standort pfeift ist schon übel. Die interessiert es einfach nicht. Das gleiche sehen wir aber auch bei der Bahn. Die bekommt es nicht hin, den größten Standort in Ostdeutschland (Einwohner und Beschäftigte) zumindest zweimal am Tag mit einem Sprinter nach Berlin, München und Frankfurt zu verbinden. Diese bodenlose Ignoranz ist schon eine Herausforderung für einen solchen Standort.
    3. Die Politik des Freistaats selbst war und ist immer noch eine schwierige Situation für Leipzig. Über viele Jahre oder Jahrzehnte wurde im Freistaat durch die Alleinherrschaft der CDU mit Prägung aus und um Dresden herum, wirklich jede Ebene für die Landeshauptstadt entschieden. Egal ob das auf wirtschaftlicher-, wissenschaftlicher-, und oder kultureller Ebene war. Leipzig war in fast allen Entscheidungen aussen vor. Und schlimmer - wurde mit Absicht auch in Berlin mit wenig Interesse vom Freistaat in Bezug auf Leipzig selbst gehandelt. Die Wege zwischen Dresdener Rathaus und Staatsministerien waren und sind sehr kurz. Ein Wunschkonzert von Stadt und TU Dresden über alle Landesregierungen hinweg. Dabei hätte man Leipzig auch von staatlicher Seite viel stärker entwickeln können. Erst mit dem jetzigen Ministerpräsidenten kam eine andere Entwicklung.
    4. Aber auch in Leipzig selbst, kann man sich den Spiegel vorhalten. Die Art und Weise wie der Flughafen als das reine Ungetüm von einigen lokalen Medien (ja genau die Zeitung im Internet), Teilen der lokalen Politik sowie lokaler Gesellschaft verteufelt wird und mitunter ein Deep-State angehangen wird, kann man nur mit Kopfschütteln beantworten. Zu lange sind wahrscheinlich die Zeiten her, als die Stadt die Industrie komplett vernachlässigte weil die Zeit reif für die post-Industrielle Ära war, aber dadurch die hohe Arbeitslosenzahl im Industriesektor und fehlende Steuereinnahmen die Stadt in Handlung und Möglichkeiten stark ausbremste. Mittlerweile wirkt es so, als will man ja keine weitere Entwicklung und eher drei Schritte zurück, weil es war ja mal so gemütlich. Dabei ist der Flughafen heute unter den Top 4. von Cargo in Europa und ein essentieller Flughafen für die Bundesrepublik, auch in einer staatlichen Existenz. Arbeitgeber für mehr 10.000 Arbeitnehmern. Das sollte man sich auch immer mal vergewissern, so eine Entwicklung.

    Ob das Europahaus oder St. Tetris als Teil des Leipziger Rings Vorzeigebeispiele brillanten Städtebaus sind, lasse ich mal dahingestellt. [...] Hinter diesen beiden Gebäuden sind jeweils furchtbare, unternutzte Stadträume in bester Lage. Genau das, was ich als städtebauliche und architektonische Tugenden genannt habe, fehlt dort ganz offensichtlich.


    Und ich trete auch dafür ein, dass kleinteilige Konzepte und Wiederaufnahme von vormodernen Bautraditionen nicht "asynchron" (gemeint ist wohl anachronistisch?) sind, sondern zeitlos und funktional. Und das zeigt sich ja auch in Dresden, wo jene wenigen Stadträume, wo man so geplant hat, einfach gut funktionieren. In Leipzig hat man vergleichsweise oft traditionell geplant und konnte weitestgehend auf einen bewahrten Stadtgrundriss aufbauen, deshalb funktioniert die Stadt auch so gut. [...] Was zu Leipzig passt, und was man in dieser Stadt haben möchte, darüber haben wir offenbar grundverschiedene Wahrnehmungen.

    [...]


    Ja gut, ich hatte ja nicht behauptet, dass das Europahaus und St. Trinitatis "Vorzeigebeispiele" seien. Obwohl ich sie gute Beispiele finde. Und hinter diesen beiden Gebäuden? Beim Europahaus wurde die Johannisgasse nach dem WK2 durch den DDR-Riegel Radisson geschlossen. Normalerweise führte der Blockrand bis zur Ringstraße. Das hat also nichts mit dem Europahaus und seiner Position zu tun. Beim Neubau von St. Trinitatis befindet sich bekanntlich ja noch eine Baustelle...


    Ja natürlich war hier anachronistisch gemeint und nicht asynchron - ein Schelm die Autokorrektur. Danke für den Hinweis! Der Anachronismus wäre für mich auch nicht eine vorstellbare kleinteilige Bebauung. Sondern eine die Schaffung einer Situation die es dort mindestens 150 Jahre nicht mehr gab. Und worauf sich Straßenverlauf und Blockränder nicht mehr beziehen sowie die Nutzung jene Kleinteiligkeit nicht rechtfertigt. Also mit der Unterbringung von Institutsbauten, öffentlichen Einrichtungen und Mensa etc. pp. wäre eine Kleinteiligkeit auf die Fassaden anzuwenden. Dahinter braucht es ja die Flächen.


    Ich denke die neuen Blockränder und die Frequenz an Personen werden dem Gebiet schon einmal wesentlich mehr Leben verleihen. Die Straßenflucht und Baumbestand in der Grünewaldstraße, vielleicht endlich mal eine Handlungsgrundlage für die Windmühlenstraße bilden. Eines der aufgeheizten Gebiete im öffentlichen Raum in der Kernstadt.

    noch mehr Nacktheit am LWB-Block:

    [...]


    Tja da ist so gar nichts passiert außer einer Sanierung. Die aber auch in einem Peripherie Neubaugebiet stehen könnte. Keinerlei Weiterentwicklung des Gebäudes und der dortigen städtebaulichen Situation. Da wird einem Angst und Bange wie die stadteigene Bau- und Wohnungsgesellschaft mit dem Rest der Gerberstraße umgehen wird. Das zementieren von unbefriedigenden städtebaulichen Situationen und Repliken stark vereinfachter Architektur aus den 1960-1980er Jahren ist ja mittlerweile ihr Markenzeichen.


    Daumen hoch für so viel Inspiration vor der Aufgabe einer Stadterneuerung.

    Das Tragwerk vom alten und neuen Technischen Rathaus soll wohl doch nicht abgerissen werden:

    Rolle rückwärts: Altes Technisches Rathaus soll nun doch stehenbleiben - Radio Leipzig

    [...]


    Ja sehr schade! Ich hatte mir erhofft, dass man hier grundlegend neu denkt.


    Wie dem auch sei, gehen aber hoffentlich folgende Dinge in die Prüfung: immer noch mögliche Brechung des Riegels und mehrere Teile; Anbauten zur Prager Straße hin mit Abstufung, damit der Riegel nicht so weit vom Blockrand entfernt steht und sich die Gebäudehöhe aufbaut; pointierte Eingangsportale und hochgezogene EG Etagen/Eingänge; keine reine Verwaltungsnutzung; öffentlich nutzbare Bereiche (in möglichen Anbauten zur Prager) für z.B. Nahversorgung, KITA, VHS, Bibliothek etc.; eine mögliche Wohnbebauung hinter dem Gebäude (Goldschmidt-/Platostraße).


    Der Gedanke von Weiternutzung okay. Aber dann konsequent ins neue Jahrzehnt getragen und keine reine Sanierung a la LWB Block.

    ^+^^: absolut Sinn freie und geistlose Beiträge. Was soll dieser Quatsch?


    Niemand argumentiert hier aufs Messer um diesen zweiten Tunnel. Lediglich darum, eine Studie anfertigen zu lassen. Diese könnte das Ganze ja auch für immer beenden und die Diskussion in eine andere Richtung, für eine konsequentere und wesentlich bessere Entwicklung des bestehenden Netzes, lenken. Für mich völlig unverständlich, was die große Aufregung hierbei ist. Zumal es eben nicht um eine Replikation einer Auto affinen Stadt der 1960er Jahre geht sondern um ein Projekt des Schienenverkehrs von Stadt und Region.


    Eine Überlegung für einen Tunnel unterhalb der Stadt mit Schienen und Haltepunkten? Total irre Vorstellung. Direkt abwürgen und als verrückt betrachten...

    Für mich ist diese absolute Vehemenz gegen zumindest eine Prüfung für eine zweite Röhre auch nicht so hundertprozentig schlüssig. Da werden auch keine Gelder verschleudert und es werden dadurch keine anderen ÖPNV Projekte stillgelegt oder nicht ausgeführt. Es geht auch nicht um eine jetzige Umsetzung. Wenn man es genauer betrachtet, werden baulich und finanzielle Möglichkeiten geprüft. Ein Rahmen für eine bzw. mehrere mögliche Varianten in der Umsetzung definiert.


    Als reine Hypothese: es gibt eine Rahmenfestlegung wie so eine Umsetzung in zwei bis drei Varianten geplant werden müsste. Würde doch eine reale Prüfung der Umsetzung kaum bis 2030 stattfinden. Die komplette Beantragung und Planung würde doch gar nicht vor 2035 abgeschlossen werden. Eine bauliche Umsetzung könnte sich auf rund zehn Jahre beziehen. Wir reden also nicht von einer Röhre die morgen in den Dienst geht sondern nicht vor 2045/50. Das sind noch über 20 Jahre.




    Und was könnte in dieser Zeit alles passieren? Die Stadt hat im gleichen Zeitraum seit 2005 über 120.000 EW dazu gewonnen. Die Stadt hätte bei gleichbleibender Entwicklung rund 100.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer:innen mehr. Kann man das als Messlatte anlegen? Sicher nicht, da geradlinige Entwicklungen unwahrscheinlich sind. Aber es ist eine Entwicklung die man über die nächsten Jahre im Auge behalten sollte. Und diese rechtfertigt eine Auseinandersetzung mit dem Thema einer zweiten S-Bahnröhre die im innerstädtischen Bereich und vor allem im Umland eine weitere Erschließung ermöglicht. Es geht ja nicht ums Einkaufen im Supermarkt an der Ecke.


    Und wie ich hier schon gebetsmühlenartig runtergebetet habe, wird auch der sich immer weiter leerende ländliche Raum in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen nicht mit der Gießkanne in der Prärie über Wasser gehalten sondern von einem urbanen Zentrum was Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie Lebensmöglichkeiten bietet. Die muss aber angebunden sein. Das können wir auf der europäischen Ebene auf mittlerem Niveau bei zB. München, Hamburg, und Frankfurt, als Zentren die das Umland extrem füttern, sehen. Auf sehr hohem Niveau bei der Ile de France mit Paris und London. Ferner Brüssel und Amsterdam, die aber in diesen Ländern auf generell dichtere Strukturen von urbanen Gebieten aufbauen.

    Und zum Altbau am Goerdelerring: Wenn sich eine Sanierung plus Kaufpreis für einen Privaten lohnt, warum soll sich eine Sanierung des eigenen Gebäudes dann nicht für die Stadt lohnen? Dass die Kosten dafür nicht aufgebracht werden können, glaube ich nicht. An dieser prominenten, aber auch lauten Stelle und in diesem kostbaren Gebäude sollten nicht unbedingt Wohnungen sein, und was sonst würde ein Privater dort unterbringen?


    Wenn es immer an den Kosten liegen soll, dann sind evtl. private Nutzer die bessere Wahl. Aber stimmt schon, an dieser Stelle könnte man auch das geplanten Jüdische Museum unterbringen. Inklusive einem integrierten Neubau davor. Als Bindeglied zwischen Brühl und dem Waldstraßenviertel, hätte der Standort auch eine inhaltliche Bedeutung in Bezug auf die ehemaligen beiden jüdischen Viertel der Stadt.

    Von oben gesehen bin ich immer wieder aufs Neue erstaunt, wie orgiastisch der sozialistische Städtebau über Leipzig hergefallen ist. Von der Rooftop-Bar des Felix am Augustusplatz bietet sich ein ähnlicher Blick. Und daran wird am Leuschner nahtlos angeknüpft, wo ein Solitär neben den nächsten gebaut wird. Kleinteiligkeit, filigrane Vernetzungen, abwechslungsreiche Fassaden sehen wir dort leider nicht. Dabei braucht es ein solches Umfeld, damit Großbauten überhaupt erst wirken können.

    Das kann ich tatsächlich so nicht teilen. Die grundsätzliche Frage ist ja auch erstmal, ob die Großbauten eine markante Positionierung brauchen oder man hier gezielt den Ansatz dekonstruiert. Tatsächlich fällt das vor allem auch bei den Bauten rund um den WLP auf. Die Ringbebauung führt ja das Europahaus fort und wird mit dem Hochhaus am WLP und der Kirche Trinitatis fortgesetzt.


    Die Bauten in der Windmühlenstraße sind sicher auch damals schon eine unzureichende Umsetzung gewesen. Da hier eigentlich primär der kriegszerstörte Blockrand geschlossen wird und der Ansatz zu einer sozialistischen Viale kaum Wirkung zeigt. Wenn nun noch die Blockränder in der Grünewald- und später mal in der Windmühlenstraße geschlossen werden und die überbreiten Straßen durch Begrünung und breitere Fußwegbereiche "entschärft" werden, dann muss man in 50 Jahren wohl mal genau hinschauen, um den sozialistischen Charakter erkennen zu können. Das Gegenteil wäre bei einer kleinteiligen Bebauung der Fall. Diese hätte auch - und da nehme ich die Brücke nach Dresden auf - die Gefahr eines Eklektizismus und einer Asynchronität. Was auch so gar nicht zu Leipzig passt. Also auch eine Entscheidung der Stadt bzw. Stadtgesellschaft.

    ^ oder auch Magdeburg.



    Tatsächlich aber hat die DDR in Leipzig einige sehr teure Bauten errichtet und der Stadt auch ein Gesicht bis 1990 gegeben - Oper, Ringbebauung, Uni-Riese, Drittes Gewandhaus. Hotel Westin (obwohl von Japan bezahlt) - aber Leipzig ist nie eine sozialistische Stadt im städtebaulichen Sinne geworden. Selbst die Zerstörung der Universitätskirche oder Ansätze wie 18. Oktober und Bayerischer Platz haben die Stadt nicht völlig verändert. Die Viertel wie Kolonnadenviertel und Seeburgviertel waren eher Kriegszerstörung und fehlendem Wohnungen geschuldet. Es wurden sogar Pre-DDR Planungen ausgeführt.


    Warum das so war liegt sicher an der Struktur der Kriegszerstörung. Aber der DDR-Führung war auch bewusst, dass die Stadt in der wirtschaftlichen Struktur der DDR ein sehr wichtiger Faktor war.



    ^ beim Generalbebauungsplan von 1970 bin ich mir nicht ganz sicher, ob hier auch ein Stück weit eine Utopie dargestellt wurde die wissentlich nie eine Realisierung geschafft hätte. So wie die anderen nie verwirklichten "Ideen".

    Ja wenn man die Züge nach Naumburg/Bad Kösen/Jena von Frühjahr bis Herbst so sieht, dann gibt es neben den Pendlern einfach so viele Ausflügler. Sicher konzentriert sich das auf die Wochenenden aber ich habe schon erlebt wie Leute nach Leipzig Hbf schon nicht mehr zusteigen konnten. Mit Fahrrädern wirds dann nur noch schlimmer. Der Takt alle 60min ist auch zu dünn.


    Leider ist es wohl schon symptomatisch für das hiesige Netz oder vielleicht dem Bahnverkehr in Deutschland, dass es erstmal keine Verbesserung gibt sondern nur eine Veränderung. Vielleicht kommt man ja irgendwann auch hier auf den Trichter, dass eine Art Regio-Netz keine S-Bahn darstellt. Wenn Linien durch die Nachfrage in der kurzen und mittleren Umgebung stärker genutzt werden, man die äußeren Astteile dann weglässt. Ich meine Plauen, Zwickau, Glauchau, Dessau und Wittenberg haben zumindest von Leipzig aus, sehr wenig mit einer S-Bahn zu tun.