Beiträge von metroFRA

    Der Grüngürtel ist der wichtigste weiche Standortfaktor Frankfurts und an einigen Stellen noch viel zu dünn als aufgebläht. Wer will dass Frankfurt wächst und gedeiht, muss deshalb dafür eintreten, in erster Linie die bereits bebaute Fläche besser zu nutzen. Dass das möglich ist sieht man zum Beispiel höchst aktuell am Ernst-May-Viertel.
    Generell sollte man Investoren in Neubaugebieten oder heterogenen Stadtgebieten die Möglichkeit geben, Bauhöhen zu überschreiten, wenn damit mehr Sozialwohnungen oder öffentlich nutzbare Flächen entstehen.

    Areal der Gärtnerei Friedrich

    Die FR berichtet < http://www.fr-online.de/frankf…ekt,1472798,34835912.html >, dass als ein Teilgebiet des Ernst-May-Viertels auf dem Areal der Gärtnerei Friedrich ab Herbst 2017 100 Wohnungen entstehen sollen.


    Geplant ist entlang der Dortelweiler Straße:

    • 1 Wohnriegel mit einer Kita (3 Geschosse)
    • 1 Haus (3 Geschosse)


    An den Kanten zum Günthersburgpark:

    • 5 Häuser (je 4 Geschosse)


    Im Interesse der Allgemeinheit wäre es sinnvoller anstatt das komplette Gelände der Gärtnerei zu bebauen, nur zwei Hochhäuser an die Dortelweilerstraße zu setzen und mit dem Großteil der Fläche den Günthersburgpark zu erweitern.


    Das bestehende gegenüberliegende Hochhaus hat 13 Vollgeschosse, ein anderes im Ernst-May-Viertel 14 und ein direkt angrenzendes sogar 15 Vollgeschosse. Zwei bis zu 20geschossige Hochhäuser wären meines Erachtens daher vertretbar; insbesondere wenn das Parkareal dadurch größer wird.
    >https://www.google.de/maps/@50.1220253,8.7035793,1422a,20y,41.32t/data=!3m1!1e3?hl=de

    Mit einer Kolonnade wäre auch noch massig Verkaufsfläche übrig geblieben. Außerdem Verfügt das Sockelgeschoss - genau wie das Staffelgeschoss- ja jetzt auch noch über eine zusätzliche Galerie-Ebene. Der Investor hat also reichlich Ausgleich bekommen. Priorität darf das an solch einer prominenten Stelle sowieso nicht haben.
    Pennern keine Möglichkeit zum Pennen geben zu wollen grenzt schon an Menschenverachtung. Dieses Problem verlangt andere Lösungen als ein Verzicht von überdachten Freiflächen.

    Nicht besser, nicht schlechter= verpasste Chance

    Also, ich find das Ding architektonisch auch nicht besser. Das einzige was besser ist - das aber deutlich -, ist die Passage, weil höher und breiter. Grundsätzlich hätte zur Zeil hin - wie Rohne schon sagte - eine Kolonnade hingehört. Die Kolonnade des Vorgängerbaus war jedoch auch nicht gut, weil zu niedrig.
    Ein Kniff wäre es zumindest noch gewesen, das Sockelgeschoss zur Liebfrauenstr., analog zu den Passageneingängen, ebenfalls abzurunden.

    Kommt wie immer drauf an. 3,5 ist schon absoluter Luxus. Ein Studentenwohnheim gibt's auch heutzutage schon bei einer Geschosshöhe von ~2,5m. Ansonsten kommts wohl auf die Etage und Standard an: ab 8. kann es sich lohnen eine lichte Raumhöhe von 3m anzubieten (Karlsruhe).
    Das Axxis bietet maximal 3m bei 19 Geschossen und 61m Gesamthöhe.
    Noch mehr Luxus geht aber natürlich immer. Wie bald in Hamburg: "Aber nichts ist luxuriöser als der einmalige Rundumblick, aus den 2,90 m bis 3,70 m hohen Apartments über Elbe, Magdeburger Hafen und der HafenCity." Dieser Wohnturm wird nur 57m hoch, bei 14 Geschossen. Oder beim höchsten Privatwohnhaus der Welt (Mumbai), dessen 27 Geschosse auf eine durchschnittliche Geschosshöhe von 6,4m kommen.

    Weiß ich gar nicht mal. Rein aus wirtschaftlichen Gründen würden da wohl sowieso nur wenige Geschosse dazukommen. Das dürfte eigentlich nicht all zuviel Klientel abschrecken. Gerade in besonders hohen Hochhäusern wird es eh immer auch ein soziales Gefälle geben, weil sich Wohnungen teurer vermieten lassen, umso höher die Etage ist.
    Von Auflage war übrigens überhaupt nicht die Rede (aber so hast dus ja auch nicht verstanden).

    Turmhöhe

    Nur so gehts wahrscheinlich hier. Denn wenn nur mit Sozialwohnungen aufgestockt {nicht falsch verstehen} werden darf, müsste der Turm wohl mindestens 90m hoch werden, damit sich die dann strengeren Brandschutzauflagen überhaupt wieder rechnen.
    Wenn ich die Stadt wäre würde ich das aber sogar zur Regel bei Turmbauten machen. Also beispielsweise beim Telenormagrundstück 90m + beliebig viele Etagen mit gefördertem Wohnungsbau.

    Baugrund wird nicht knapp gehalten, sondern Baugrund ist knapp. Und Baugrund ist knapp, weil er nie knapp gehalten worden ist.
    Man hat viel zu viel Baugrund mit Reihenhäuser oder gar EFH bebaut.
    Es könnten sich viel mehr Menschen eine eigene Wohnung leisten, wenn Baugrund nicht durch diese Mindernutzung unnötig verknappt worden wäre und damit die Grundstückspreise in die Höhe getrieben hätte.
    Auch die Mieten wären dann niedriger gewesen. Aber so muss der Facharbeiter jetzt ein Drittel seines Einkommens nur für die Kaltmiete ausgeben.

    Natürlich ist das Land nicht von dem U-Bahntunnel überrascht worden und ebenso ist klar, dass kein Rechtsanspruch auf Ausgleich besteht. Es handelt sich hierbei lediglich um ganz normale Verhandlungspositionen. Über die Höhe verhandeln zu wollen finde ich nur allzu verständlich, da diese willkürlich festgelegt wurde. Nur wegen der gleichen Höhe zum Selmi-Turm wird daraus noch lange kein Tor. Der neue Turm müsste dafür zumindest auch wie der Selmi-Turm an der Straße stehen. Warum man hier aus städtebaulicher Sicht überhaupt ein Tor will, ist doch auch schon nicht nachvollziehbar. Ein Tor markiert die Grenze zwischen zwei unterschiedlichen (städtebaulichen) Räumen. Diese sind an jener Stelle aber nicht vorhanden.

    Warum sollte das Büro von Jo Franzke nicht 185m vorgeschlagen haben? Finde die Beschränkung auf 145m sowieso nicht nachvollziehbar; der Standort ist städtebaulich so markant, dass man ihn sogar mit einem Hochpunkt akzentuieren müsste, also 230-240m. Wüsste auch nicht wo dabei ein Problem wäre: Der Turm steht tief im Blockinneren und es gibt genug Wolkenkratzer drumherum (die 200m-Türme der PWC und DZ-Bank sind quasi nebenan und der Millennium-Tower mit seinen baurechtlich abgesicherten 370m wäre auch nicht viel weiter weg), so dass er kein Fremdkörper wäre. Der Turm würde das Westend weniger verschatten als der Turm der DZ-Bank und die Frischluftzufuhr weitaus weniger beeinflussen als der gewünschte zweite DZ-Bank-Turm. Soll sich die DZ-Bank doch dort bauen/mieten. Wär auch um die Ecke.
    Im Gegensatz zum Hotel auf der Molenspitze (obwohl man auch dort über knapp 30m mehr nachdenken sollte, um damit einen Bezug zum Main-Plaza zu bewirken) hat die Stadt einen echten Druck dieses Projekt voranzutreiben. Mit dem denkmalgeschützten Präsidium und dem teiluntertunnelten Grundstück wird dem Investor zudem einiges zugemutet. Ich hoffe daher, dass letzte Wort ist noch nicht gesprochen ist.

    Nur damit nicht jemand voreilig mit dem Kopf schüttelt: Ich find die New Yorker Hochhäuser der 1930er klasse. Aber einen Entwurf toll finden nur weil er "sehr amerikanisch aussieht", ist eine Anbiederung. Das mein ich ganz generell und soll bitte niemand persönlich nehmen. Warum denn ohne Grund irgendeinen Stil kopieren? Bei der Neubebauung des Dom-Römer-Areals nimmt man zumindest Bezug auf die ehemalige Bebauung. Und sogar in dem Fall kann man noch darüber streiten, ob das wirklich nötig ist.
    Nebenbei, den "Bauhaustil" könnte man schon allein aus dem Grund nicht als eine Anbiederung an Deutschland begreifen, als dass er dafür in Deutschland nie präsent genug war. Überhaupt bin ich mir fast sicher würden die meisten Amis den "Bauhaustil" als einen US-Amerikanischen Stil ansehen und wären damit wahrscheinlich gar nicht mal so sehr im Unrecht. Bin nächsten Monat mal wieder dort und werd meine zahlreiche Verwandschaft fragen; bin gespannt.

    Was soll diese ewige Anbiederung an die USA eigentlich erreichen? Ist doch ekelig. Bringt Frankfurt nichts. Viel besser wäre es einen eigenen Stil zu entwickeln. Wäre doch toll, wenn irgendwann mal die Tribune oder Times von einem "Frankfurt style high-rise" berichten würde.


    Ich jedenfalls finde den Dudler-Entwurf mit Abstand am besten und insbesondere - da muss ich Adama völlig zustimmen - ist diese Dreiteilung genial. Es entsteht ein schönes urbanes Ensemble, welches es schafft sich geschickt in die Umgebung einzubetten. Die fünfeckigen Grundrisse sind eine erfrischende Abwechslung. Dann die auf dem ersten Blick verspielten Rücksprünge, die jedoch mit den Nachbarhäusern korrespondieren… einfach ganz großes Tennis.


    Und fürs Protokoll: Warum man an dieser Stelle das Gebäude auf 60m begrenzen will ist mir auch absolut schleierhaft. Wenn's wieder so 'n langweiliges Bürogebäude wäre okay, aber bei einem architektonisch so ansprechendem Wohngebäude wäre das einfach nur stur. Da müsste man fast schon argwöhnen, dass Nextower und Hotel Einfluss ausüben, um weiterhin einen ungestörten Ausblick genießen zu können.

    Weitere Meinung

    Hallo, hab mir gerade diesen Thread durchgelesen und kanns mir nicht verkneifen meine Meinungen widerzugeben.


    Von den hier erwähnten Bauten (KVV, Schneider, Douglas, Saturn, Salamander) finde ich das Betriebsgebäude noch am besten: Skuptural, nicht langweilig. Da hätte man auch einen 0-8-15-Klotz erwarten können. Hier läßt sich wenigstens über Geschmack streiten. Über den früher an dieser Stelle befindlichen Brunnen zu diskutieren ist momentan noch echt witzlos. Dieser Standort wurde vor allem gewählt, weil er dort die Bauarbeiten für die Kombilösung am wenigsten behindert. Um diese Restfläche ist es auch nicht sonderlich schade, schließlich bleibt jetzt die Fläche frei, wo man das Betriebsgebäude sonst hätte hinbauen müssen (bin sicher, da ist dann auch wieder ein Springbrunnen zu finden ;)


    Am zweitbesten war das alte Breuninger: Die Fassade war zwar bedrohlich dunkel mit wenigen Öffnungen, aber hochwertig (Bronze?) und durch die nach oben immer weiter zurückspringenden Geschosse spannend.


    Der Douglas ist da schon wesentlich langweiliger, die güldenen Fensterprofile scheußlich. Positiv ist nur, dass es nur 4-geschossig ist (wie hoch darf die Traufkante denn jetzt sein?) und die Lochfassade nicht tumb über die gesamte Länge gezogen wurde. Ich finde den fensterlosen Bereich gut; er bricht die Monotonie. Nebenbei, das Fenster an der Stirnseite ist durchaus sinnvoll, die Thalia ist erst vor ein paar Jahren neu gebaut worden. Bis dort wieder gebaut wird könnten Jahrzehnte vergehen und wer weiß ob bis dahin die letzte Satzungsänderung wieder rückgängig gemacht wurde.


    Richtig schlecht finde ich den Umbau für den Saturn. Das Ding hat gar nichts bis auf eine hellere Fassade als sein Vorgänger und das ist angesichts dieser prominenten Lage schon sehr enttäuschend.


    Grottenschlecht war das Salamander-Haus. Das war vom Typus schon völlig deplaziert und selbst in einem Wohngebiet einfach nur super langweilig und an Spießigkeit kaum zu überbieten gewesen. Außerdem war es zu hoch und hat die Fußgängerzone nicht nur übermäßig verschattet, sondern auch visuell eingeengt.

    Bezweifel, dass es im Kern vermietbare Nutzfläche gibt. Betonkopf hinterfragt nicht den Sinn des Kerns, sondern das Verhältnis der Kernfläche zur Nutzfläche. Das ist zwar eine uralte Fragestellung, aber immer noch eine aktuelle.
    Ökonomisch so lange sinnig, so lang die Mieteinahmen die höheren Bau- und Betriebskosten ausgleichen.
    Ökologisch nur so lange unsinnig, so lang der erhöhte Energieaufwand für Bau und Betrieb nicht durch regenerative Quellen gedeckt wird.
    Außerdem sparen Hochhäuser viel Grundfläche. Grundfläche ist ein knappes Gut und im Grunde völlig unterbewertet.


    Epizentrums Gedanken zur Nutzfläche und Raumhöhe sind im ersten Moment nicht nachvollziehbar. Diese beiden Dinge hängen nicht unmittelbar zusammen. Diese ergibt sich erst durch die Vorschriften für die natürliche Belichtung von Büroarbeitsplätzen in Frankfurt. Umso höher die lichte Raumhöhe, umso tiefer der Lichteinfall ins Geschoss (aber bei gleicher Gebäudehöhe auch weniger Geschosse) und damit mehr belichtete Geschossfläche (pro Geschoss). Deswegen würde ein "strenges Rechteck" auch nicht zu mehr vermietbare Nutzfläche führen.


    Mit der Stützenfreiheit soll übrigens nicht eine herausragende statische Leistung angeprießen werden, sondern lediglich darauf hingewiesen werden, das es keine Stützen im Raum gibt (mehr Flexibilität bei der Raumeinteilung).


    Zur Statik:
    Meiner Meinung nach, hängt statisch nichts am Kern. Dieser dient der horizontalen Lastabtragung und trägt nur zur Hälfte die Geschossdecken. Die andere Hälfte der vertikalen Lastabtragung wird von den Stützen in der Fassade übernommen.

    Hako-Haus

    Die FR meldet heute, dass der Abbruch begonnen hat. > http://www.fr-online.de/frankf…llt,1472798,16662924.html.
    In dem Artikel (mit kleinem Rendering der Passage) steht außerdem, dass die Drogerie im UG des neuen Hauses keinen Zugang zur B-Ebene der Hauptwache haben darf. Das find ich extrem schade. B-Ebenen werden durch solche Zugänge viel freundlicher und weniger beängstigend. Die der Hauptwache hat zwar schon einige, aber gerade deswegen frage ich mich wieso dies dem neuen Haus verwehrt wurde.

    Ich finde den krassen Kontrast zwischen der piekfeinen Zeil und dem heruntergekommenen Holzgraben extrem spannend; einer der Orte wo es wirklich interessant ist und so wohl nirgendswo anders in Deutschland zu finden ist. Klar dass man nicht alles so lassen sollte, aber wenn man an einer Stelle von Frankfurt noch gewahr wird, dass diese Stadt noch vor 60 Jahren komplett zerstört war, würde Frankfurt an Reiz gewinnen. Wird sicherlich in keinem Stadtführer unerwähnt bleiben. Und günstiger oder besser als bei diesen anderthalb Ruinen ist das nirgendwo anders zu schaffen.
    Ich bin sicher das dies eine kleine Attraktion ist, die Frankfurt einfach liebenswert macht - besonders auch für Leute die keine Hochhaus-Fans sind (auch die sind wichtig für jede Stadt).