Nennen wir die Dinge doch mal beim Namen.
Hier im Thread wurde Anfang des Jahres gefragt, warum bei diesem Projekt denn überhaupt "kostendeckend" gewirtschaftet werden muss - alle derartigen Maßnahmen wären doch eh auf Jahrzehnte nur defizitär machbar.
Das ist zwar richtig, aber Dortmund hat sich die Fördergelder aus D'dorf und Brüssel eben nur sichern können, weil die Kostendeckung durch den Grundstücksverkauf zugesichert wurde. Die Landesregierung selbst hielt das Ganze für zwei Nummern zu groß, um ohne Refinanzierung nur gefördert zu werden. Der Förderbetrag ist also an die geplante Baukosten-Summe und an einen Förderzeitrahmen (= Bauzeit) gebunden und bei Überschreitung bzw. ausbleibender Refinanzierung muss die Stadt komplett allein draufzahlen und mit Rückforderung mind. von Teilen der Förderung rechnen.
Dieser Drahtseilakt wurde ja schon durch die bisherigen baulichen Verzögerungen reichlich spannend gestaltet. Wieder hier im Thread wurde auch öfters richtig kommentiert, dass die eigentliche Vermarktung wohl erst in Schwung käme, wenn die Interessenten was vom See seh'n;-)
Nach den Vorbereitungsarbeiten kann man seitens DSW21 (und der Stadt) wohl nicht mehr weitere anderthalb Jahre für die Flutung warten, weil beide dann in die o.g. Förderfalle laufen würden, sondern kommt jetzt mit der Trinkwasser-Schmonzette und der "Grundwasserspiegel"-Begründung.
Lustigerweise hat die Stadt selbst schon vor zehn Jahren Hauseigentümer aufgefordert, über die Versickerung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück nachzudenken, weil der Grundwasserspiegel, bedingt durch ständig steigende Flächenversiegelung, beständig sinken werde. Das Problem war also lange bekannt. Andererseits zeigt sich gerade in Gebieten, unter denen kein exzessiver Bergbau betrieben wurde, ein allmählicher Wiederanstieg des Grundwasserspiegels.
Der offizielle "Grund" fürs Trinkwasser-Einspeisen ist also konstruiert; es geht nur darum, dass die ursprüngliche Flutungsart im aktuellen Plan zu lange dauern würde.
Das Thema "Trinkwasser-Einspeisung" selbst ist zwar keine Sache des Geldes oder der Verknappung - biologisch fast "totes", schon einmal aufwändig gefiltertes und chemisch gereinigtes Trinkwasser sieht zwar zunächst schön klar aus, aber hat keinerlei Selbstreinigungspotenzial, um im See bei dieser lächerlichen Tiefe von 3 Metern aktiv gegen Veralgung wirken zu können. Da müssen also kostspielige Pflegemaßnahmen her (die ja zumindest den Gartenteichbesitzern unter uns bekannt sein dürften;-), die dann die Stadt tragen darf.
Wenn ich das als Interessent vorab wüsste - ich würd mich schleunigst von der Liste streichen lassen.