Analyse Hotelmarkt 2013 - Schollen Projektentwicklung
Fast richtig! Nicht die Bettenzahl stieg um 50% sondern nur die Kapazität, rechnerisch hat ein Bett eine Kapazität von 365 Übernachtungen.
Habe mir kurz die Analyse des geschätzten Kollegen verinnerlicht. Leider, leider werden dort "Äpfel" (Zimmer) mit "Birnen" (Betten) vermischt. Fakten hingegen sind:
1.) Seit über 20 Jahren werden Stadthotels durchweg als Doppelzimmer erstellt; dank globaler Hotelketten gilt dies mittlerweile bis zum 2* Segment.
2.) Ein Hotel vermietet Zimmer - keine Betten ! Ergo ist ein Vergleich von gestiegener Nachfrage (hier 65%) und Bettenkapazität (hier 50%) völlig irrelevant.
3.) Die Analyse weist 70% Geschäftsreisende aus. Somit verbleiben 30% Privatreisende. (Wie diese Relation ermittelt wurde, lässt der Autor offen....). Sei's drum.
4.) Bei ca. 4,0 Mio. Nächtigungen (2012) verbleiben 2,8 Mio. bei Geschäftsreisenden, die durchweg Einzelzimmer buchen (aber in Doppelzimmern untergebracht werden; somit bleibt ein Bett "kalt" = statistisch als unbelegt erfasst).
5.) Die restlichen 1,2 Mio. Nächtigungen Privatreisender (Weekender) werden branchenspezifisch standortbezogen selektiert. Für Düsseldorf schätze ich ca. 50% der Gäste, die Einzelzimmer buchen (gilt verstärkt sogar bei älteren Ehepaaren, die sich nach einem Event beiderseitig Ruhe gönnen möchten) und jeweils auch in Doppelzimmern untergebracht werden. Somit verbleiben lediglich ca. 600.000 = 15% der Gesamtnächtigungen, die ein Doppelzimmer gemeinsam nutzen könnten.
Fazit: Die Crux liegt vor allem bei offiziellen Statistiken, die nur "Birnen" = Bettenkapazität erfassen
Leider wird dies (zu) häufig von geschätzten Kollegen meiner Branche in Analysen (bestehender Hotelmärkte / Feasibility Studien (Neubauprojekte) vernachlässigt.
Einen Hotelmarkt wie Düsseldorf gründlich zu analysieren bedarf es immer noch sehr viel Aufwand, "Handarbeit" und Kosten.