Beiträge von Benevolo

    Also ich kann mir nicht helfen, aber ich finde das städtebauliche Konzept, das Nutzungskonzept und somit den gezeigten Gebäudeentwurf für den Breslauer Platz schlichtweg banal. Ich bin ja auch kein Freund von nie realisierbaren Wolkenkuckucksheimen, aber ein dermaßen langweiliges Konzept hat dieser exponierte Standort wohl nicht verdient. Vorallem die Diskussion, dass alle bisher dort ansässigen Nutzungen (Musical-Theater, ZOB) nach Deutz ins inzwischen obsolete Barmer Viertel verschwinden sollen, wo sie niemand und gerade die Kölnbesucher niemals finden werden, kann ich nicht nachvollziehen. Warum sollen diese absolut innenstadtaffinen und großstädtischen Nutzungen dort nicht bestehen bleiben?


    Nein, der Breslauer Platz hat spannendere Nutzungen und eine kreativere Bebauung verdient als das zigste Bürogebäude *gäääähhhhn*

    Fenster

    Verstehe ich das jetzt richtig, dass die Fenster nicht restauriert werden und nicht wieder eingebaut werden? Wenn ich mir den Entwurf für den "umgebauten" Hbf anschaue wird sich doch an der Fensterfront in der Eingangshalle nichts ändern. Also ist der DB die Restaurierung und der Wiedereinbau der Fenster zu teuer? Das wäre ja der Hammer schlechthin :Nieder:. Was sagt den die Denkmalbehörde dazu?


    Im Kölner Hbf wurde doch auch die Fensterfront der Empfangshalle für 800.000 Euronen restauriert und (nach mehreren Jahren Rumgewurschtel) gerade fertig gestellt. Da kann man aber auch nicht erwaten, dass die DB weiteres, vielleicht auch noch eigenes Geld an "unbedeutenderen" Standorten locker macht, wenn das nicht teuer über Fördertöpfe aus Steuergeldern bezahlt wird. :nono:

    nikolas


    Bravo - ganz deiner Meinung!


    Im Moment ist doch "state of the art" die Innenstädte von Schnick-Schnack und Unmengen von verottender Möblierung (Vordächer, Bänke, Mülltonnen, Telefonzellenumbauten, überbordenden TG- und U-Bahnzuangsaufbauten, Spielgeräten) zu entrümpeln und zu leeren. Häufig ist auch ein Ziel "unerwünschte Personengruppen" den Aufenthalt in kommerziell hochsensiblen Citylagen zu verwehren (wie immer man dazu stehen mag), aber auch weil die Städte in den letzten Jahren immer mehr und kunterbunt zugstellt wurden. Letzterem stimme ich uneingeschränkt zu.


    Da finde ich es erstaunlich, dass sich Dortmund mit diesem Quietsch-Objekt so etwas antun will. Schon allein diese Idee mit der überdiensionalen Teekannen-Skulptur am Platz von Netanya(?) war ja gruselig. Da muss man schwer aupassen, dass dieser Boulevard nicht zur provinziell-goutierten Lachnummer wird.

    Sorry wenn ich immer mal doof nachfrage, aber in Köln bekommt man überhaupt nichts von Ruhrgebietsaktivitäten mit, geschweige denn über Stadtentwicklung in Dortmund. Aber das U-Projekt ist ja super spannend und "zu meiner Zeit" in Dortmund war Richard-Rogers noch aktuell und danach viele Jahre gar nichts!


    Also: die Brücke über die eingetrogte Brinkhoffstraße kann doch nur gebaut werden, wenn dieses rot geklinkerte Bestandsgebäude (Emscher-Genossenschaft?) verschwindet. Gibt es da schon konkrete Pläne? Dem ganzen Bestand am Wall soll dann ein Querriegel, parallel zur Brücke den räumlichen Rahmen geben oder wie verstehe ich das?


    Wenn die Brücke nicht gebaut wird entsteht aber eine unschöne Engstelle in der Wegwebeziehung vom Wall zum Haupteingang zum U-Turm, oder?

    wie furchtbar, furchtbar, furchtbar!


    Ich war gestern in einem Haus in der Severinstraße in der Nähe der Haltestelle Karthäuserhof. Ich war wirklich entsetzt, wie laut der Baulärm selbst bei geschlossenen Fenstern ist und die Menschen leben dort schon seit ein paar Jahren damit. nicht zu reden von der Situation vor der Tür: Lärm, Baustelleneinrichtung. Jetzt haben sie nicht einmal eine Perspektive wann das alles ein Ende finden wird.


    Ich glaube manchmal wäre es wirklich besser aus Köln wegzuziehen, damit man das ganze Elend in dieser Stadt nicht immer mitbekommt. :nono:

    Brachfläche Rheinische Straße/Lange Straße

    Die Idee von "Lawrence" die Brachfläche gegenüber dem "Einkaufszentrum-West" in einen Park/Platz umzugestalten ist absolut begrüßenswert. Im Bebauungsplan, siehe rote Umrandung, ist zwar an dieser Stelle ein Neubau vorgesehen aber ohne einem vollentwickelten "U-Areal" + die angrenzende Bereichen, ist eine Bebauung meiner Meinung nach eher unrealistisch. Die kleineren Baulücken werden wohl in den nächsten Jahren verschwinden, auch weil das Problem endlich erkannt und Maßnahmen ergriffen werden den Stadtteil zu "retten". Fazit: Eine kleine Parkanlage hätte definitiv etwas für sich. Was in 10 Jahren ist, sollte im Hier und Jetzt nur eine sekundäre Rolle spielen.



    Quelle: Google Earth[/QUOTE]


    Danke Nick für den Hinweis aus dem Ausfallstraßen-Thread.


    Ich habe nie verstanden warum es in all den Jahren nie gelungen ist diese Brachfläche zu bebauen, ich kenne aber auch keine Details oder Grundstücksfragen. Durch die umschließenden Straßen war die Fläche ja lediglich eine übergroße Verkehrsinsel, die nur für eine Büro- und DL-, aber nicht für eine Wohnnutzung geeignet war - und eine Adresse für Investitionen war dieser Bereich der Stadt ja nun wahrlich nicht. Vielleicht ändert sich das ja im Zuge der U-Entwicklung. Eine weitere Grünfläche als Vorhut zum Westpark finde ich aufgrund der Zäsur durch die Lange Straße allerdings ungeeignet. Wer soll die denn nutzen?

    [quote='Nick','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=231100#post231100']

    • Grundstücksgröße 785 m²
    • Ankermieter wird die Sparkasse Dortmund (zweitgrößte Niederlassung)
    • In den Geschossen (insgesamt sechs Stockwerke) und der Penthouse-Etage sollen Büros und Arztpraxen (elf Mieteinheiten) Quartier beziehen.
    • Aufgrund der engen Ausmaße gelangen die PKW per Aufzug in die Tiefgarage
    • Der Baukörper stammt aus der Feder des Wittener Architekturbüros Claus D. Böllinghaus
    • Bauherrin ist die Limberg Holding GbR



    Quelle: Mein Bild


    Wie überaus erfreulich, dass diese "Wunde" in der Hohen Straße nach Jahren endlich bebaut wird und damit endlich eine durchgehende Raumkante auf diesem schwierigen Grundstück erhält.


    Bin früher oft dort vorbei gekommen und mir immer gewünscht, dass die Ecke bebaut wird. Bei meinem nächsten Besuch in DO muss ich dort unbedingt mal vorbei und schauen wie sich der Bau architektonisch schlägt.


    Jetzt bleibt ja zu hoffen, dass nun auch die zweite unendliche Grundstücksgeschichte im Bereich Rheinische Straße/Möllerstraße/Lange Straße im Zuge des Stadtumbaus Rheinische Straße endlich bebaut wird. Gibt's da eigentlich mal wieder Neues?

    Um zum Thema Entwürfe noch einmal ketzerisch zu werden: man konnte zwischen Pest und Cholera wählen! ;) So wie ich die Entwürfe noch vor Augen habe, sprengten diese alle die räumlichen Dimensionen gegenüber dem Opernhaus. Ich bin Stadtplaner und kein Architekt und kann daher wesentlich besser die raumwirksamen Auswirkungen eines Entwurfes bewerten als die gestalterischen. Der ausgewählte Entwurf sieht doch schon die Verlagerung von Werkstätten in den Untergrund vor und dennoch muss der Baukörper diese Größe annehmen?


    Warum gelingt es nicht eine großartige Architektur in "vernünftigen" Dimensionen hinzubekommen? Ähnliches empfinde ich bei den Entwürfen für die Beethovenhalle in Bonn. Opulenz geht über Relation?

    Boulevard

    Nun der Begriff Boulevard suggeriert natürlich so etwas wie Urbanität - Flair - Glamour! - und das hat die Kampstraße - Lokalkolorit hin oder her - nun wahrlich nicht. Dafür muss sie sich zu sehr mit seinen großflächigen Nachkriegsstrukturen rumschlagen. Wenn so etwas wie Flair und Aufenthaltsqualität entstehen wird, dann im Bereich zwischen Petri- und Reinoldikirche, in dem sich ja die Hauptpublikumslagen befinden und der ja auch durch das Promenadenband betont werden soll. Die westlichen und östlichen Ränder (Brüderweg und "Westentorallee") sind halt eine gestalterische Fassung der enormen Verkehrsflächen - und das ist völlig in Ordnung. Wenn es gelingt diese aufzuwerten, umso besser. Hier aber von "Boulevard" zu sprechen finde ich aber ein bisschen überzogen. Mir gefällt allerdings das Projekt!

    Aber ging es nicht auch immer darum, die architektonische Bedeutung des Riphan-Baus durch seine Sanierung zu erhalten und zu unterstreichen und die Funktion des Offenbachplatzes gerade wegen seiner verstecken Lage an der Nord-Süd-Fahrt zu stärken? Dann kann man der Oper doch nicht so einen undimensionierten Kasten zur Seite stellen, der das eigentlich schützenswerte Gebäude - die Oper - erdrückt - Platznot hin oder her.


    Ich perönlich bin nicht traurig, dass das neue Schauspielhaus nach dem jetzigen Entwurf nicht gebaut wird. Ich finde es nur mal wieder schade, schade, schade, dass es in Köln wieder nicht funktioniert hat ein Projekt einigermaßen unbeschadet und in einem erkennbaren zeitlichen Rahmen umzusetzen.

    dojul


    Na ganz so desolat für die Abrissbirne stellt sich die Kampstraße ja doch nicht dar, insbesondere nicht der Deilmann-Bau der WestLB, ob man ihn jetzt mag oder nicht. Besonders der westliche Abschnitt war ja nie von Einzelhandel, sondern mehr von Büro- und Dienstleistungsnutzungen geprägt. Die Schneise, die die Kampstraße bildet ist nun mal Ergebnis des Tabula-Rasa-Städtebaus nach dem 2. Weltkrieg, mit der es nun umzugehen gilt. wohl wahr: der Telekom-Anbau ist scheußlichste 90er-Jahre-Billigarchitektur (wie das Westfalenforum), die Baulücke entwicklungsfähig, das Gebäude daneben (ich weiß nicht was es aktuell beinhaltet, in den 90ern war dort Küchen Smidt drin) allerdings grenzwertig.


    Ich denke die hochbaulichen und konzeptionellen Entwicklungschancen der "Westentorallee" hängen doch stark von der künftigen Entwicklung des U-Geländes ab und ob es gelingt, dieses an die City anzubinden.

    Grundsätzlich finde ich es gut, dass das Thier-Areal neu geordnet wird, auch wenn das Pflänzchen "Subkulutur", das sich dort in den vergangenen 10/12 Jahren etablieren konnte damit kaputt gemacht wurde. Der Entwurf ist ganz gut, da die repräsentativen Sichtfassaden ja eh das Berlet-Haus(-Fassade) und das Thier-Gebäude sein werden.


    Wer ECE kennt, weiß, dass die bauliche Entwicklung rasant ist, wenn die Finanzierung erst mal steht. Wer ECE kennt weiß aber auch, welche Sortimente sich im Center wiederfinden werden und so innovativ sind die auch nicht. Da wird man genau schauen müssen, ob es tatsächlich zu Neuansiedlungen oder nur zu Verlagerungen der Anbieter in das EKZ und damit zu Leerständen in den Bestandslagen kommt, die adäquat und wertig gefüllt werden müssen. Das könnte zulasten des Ostenhellwegs gehen. Andererseits wird der obere Westenhellweg vom EKZ auch nicht profitieren, da die Lauflage weiterhin am Berlet-Haus abreißen wird.


    Ich habe aktuell in einem Fachartikel gelesen, dass durch die Eröffnung des ECE-Limbecker Platzes der gesamte Einzelhandel in Essen "blockiert" ist. Weder das EKZ, noch die bestehenden Einzelhandelslagen sollen richtig gut laufen.


    Schwierige Kiste so Innenstadt-Einkaufszentren - Segen oder Fluch?


    Ach so: wie wird das Projekt in DO jetzt eigentlich heißen? Thier-Arkarden? (eigentlich kein typischer ECE-Name, der wäre eher Thier-Galerie) Bei ECE selbst heißt es noch immer "Neues Thier Areal" - klingt aber eher nach einem Bürostandort als nach einem EKZ.

    @ dj tinituts:


    Leider sind die Nutzungen in der Kampstraße, insbesondere der "Westentorallee" nicht sonderlich "boulevardesk" und nach Fertigstellung des Abschnitts wird es dort vermutlich erst mal wie eine Plattenwüste aussehen. Aber der Boulevardcharakter entwickelt sich mit dem Wachstum der noch zu setzenden Bäume. Als ich Anfang der 90er nach Dortmund kam hatte der Klepping einen ebenso betonierten Charme. Inzwischen sind die Bäume - wie ich kürzlich erstaunt festgestellt habe - dort aber so groß, das tatsächlich so etwas wie großstädtische Atmosphäre eingetreten ist. Ich denke in diese Richtung wird sich die Kampstraße auch entwickeln, hoffentlich auch was die Nutzung in Richtung Westentor angeht. Ich hoffe allerdings nicht, dass dort Platanen gesetzt werden. Die halte ich nicht für so geeignet. Aber die scheint ja der Dortmunder Stadtbaum zu sein.


    Schön zu sehen, dass der früher so trostlose Kreuzungsbereich Wall/Rheinische Straße endlich gefasst und geordnet ist. Es wirkt allerdings doch etwas brutal groß. Und warum werde denn in Dortmund nur immer so bombastische U-Bahn-Zugänge gebaut? Hat man zu viel Geld?

    Jetzt mal eine vielleicht ketzerische Frage eines "Debütanten": aber ist es wirklich ein Verlust, wenn dieses Monstrum von einem Schauspielhaus, das seine gesamte Umgebung erschlagen würde, nicht gebaut wird?


    Ursprünglich ging es doch darum das marode Opernhaus zu sanieren oder neu zu bauen. Daraus wurde plötzlich eine Opernsanierung, der Abriss des nicht gerade spektakulären Schauspielhauses und der Bau eines brutal-neuen Schauspielhauses. Diesen typisch köllschen Schwurbel habe ich nie verstanden.


    Sollte man jetzt nicht die vorhandenen Mittel vordringlich einsetzen die dringend erforderliche Sanierung des Opernhauses durchzuführen, bevor es (auch noch) einstürzt? Und wenn man dann irgendwann mal wieder ein bisschen Geld auf dem Konto hat, kann man über den (adäquaten) Neubau eines Schauspielhauses nachdenken.

    Nun, ich habe die Hauptbahnhofspläne der letzten 15 Jahre für Dortmund mehr oder weniger verfolgt. Das UFO war doch völlig illusorisch und 3do ein Disneyland-Witz. Mir fällt einfach kein Beispiel ein, wo in Deutschland eine privat finanzierte Bahnhofsüberbauung bisher jemals erfolgt ist und das noch in den geplanten Dortmunder Dimensionen. Mit dem Eisenbahnrecht und der DB als "Konzern" im Nacken ist das doch auch schier unmögliches Unterfangen.


    Schuster bleib bei deinen Leisten. Wenn es gelingt den bestehenden Hauptbahnhof zu sanieren, modern, hochwertig und einigermaßen repräsentativ zu gestalten und mit reiseaffinen Geschäften + Dienstleistungen zu bestücken, ist doch viel gewonnen und keinesfalls schädlich für den Handel in der City.


    Die hier gezeigten Renderings vom verbreiterten, aufzugbestückten Personentunnel und von der Halle finde ich nicht schlecht. Mir ist noch nicht klar, wie die Fassade aussehen wird. Wir sie verputzt und grau gestrichen?


    Naja, wer die Bahn kennt weiß, dass hier letztendlich nur ein Minimalansatz umgesetzt wird, da Land und Bund haben eh kein Geld haben und die Bahn doch eh nix zahlt. Alles andere werden Lippenbekenntnisse bleiben. Von wegen neue Bahnsteigdächer!


    Alles ist besser als der Bestand! Beim Hbf DO muss ich immer an den fiesen, kaugummiverklebten, kackbraunen Fliesenboden und diese Blechlamellen an der Decke denken - und überall stinkt es nach Käselaugenbrezeln - furchtbar!