Beiträge von Benevolo

    Ich bin am Samstag aus Richtung Unna auf der A44/B1 nach Dortmund rein gefahren. Durch das wachsende Hochhaus und die inzwischen durchgehende Bebauung entlang des Westfalendamms entwickelt sich die Stadtkrone-Ost allmählich zum veritablen Stadteingang! Das ADAC-Haus gefiel mir immer schon sehr gut, doch das Continental-Hochhaus bietet noch einmal einen besonderen Akzent, obwohl mir die Fassadengestaltung glaube ich nicht gefallen wird. Es erinnert mich zu sehr an 70er-Jahre-Architektur - aber mal abwarten.


    Ganz grauselig empfinde ich aber bei der Einfahrt nach Dortmund in Richtung Innenstadt aber nach wie vor die Landeszentralbank. Sie wirkt wahlweise wie ein Knast oder ein Straßenbahndepot, bestenfalls wie ein gewöhnlicher Gewerbebau mit Büro. Damit hat sich die Stadt kein gefallen getan, auch wenn sich die Stadt dadurch einen wichtigen Standort der LZB sichern konnte. Wenden wir außerdem weiterhin nicht den Blick nicht nach rechts auf die ebenso guseligen Autohäuser.

    Oh ein Neubau, der sich dem historischen Vorbild mit den schmalen Giebeln anpasst - eine deutliche Verbesserung zum Bestand - aber ach: ein halber Giebel ist übrig geblieben - zu dumm! Statt einer solitären Ecklösung hat dieses Zipfelchen die Anmutung eines Böhm'schen Kirchturms, nun passt ja auch irgendwie nach Köln.

    Ich war gestern Nachmittag am Neumarkt und habe mi die Bestandsfassade des Gebäudeteils zur Richmodisstraße angeschaut, das abgerissen werden soll, habe aber dummerweise kein Foto gemacht.


    Eine Gebäudestruktur ist hinter der Fassade eigentlich gar nicht mehr zu erkennen. Die gesamte Fassade entlang der Richmodisstraße bis zum Parkhaus ist eine glatte unstrukturierte Gelbsandsteinfassade. Es sieht so aus, als sei sie in den 90er Jahren auf ein Gebäude aufgesetzt worden, dessen Entstehungszeit dadurch nicht mehr erkennbar ist - durchaus hochwertig, aber ersetzbar. Daher finde ich den gezeigten Entwurf von RÖMER KÖGELER PARTNER schon eine Verbesserung für das Gesamtbild. Auf dem Rendering ist nur nicht genau zu erkennen wie weit der Neubau gezogen werden soll, da nach dem Eingang zur Neumarkt-Passage das Parkhaus beginnt.


    Die Frage von Colonia wie es mit der Neumarkt-Passage weiter geht finde ich durchaus interessant in einer Zeit, wo Einzelhandelsflächen zunehmen weniger nachgefragt und ggf. durch andere Nutzungen ersetzt und schon gar nicht weitere geschaffen werden sollten. Es gab eine Zeit bis vor ca. 10 Jahren, da fanden sich in der Neumarkt-Passage interessante Geschäfte. Nicht zuletzt seit der Habitat-Schließung bin ich aber nie mehr dort gewesen. Ich frage mich, ob der Neubau auch eine Aufgabe der Passage bedeuten wird.

    Ich muss wirklich überlegen wie die Gebäude- und Fassadenstruktur dort aktuell überhaupt aussieht - ich habe bei ersten hinschauen gar keinen Neubau erkannt. Ich weiß nur, dass in dem Eckladen früher Habitat und weiter in der Richmodstraße der berühmte "Gummi Grün" war. Leider achtet man als banaler Shopper viel zu wenig auf die Fassaden. Bisher ist mir nur die Fassade des Hauptgebäudes mit Haupteingang der KSK als prägend im Gedächtnis.

    Erschreckend eigentlich, dass Gebäude heutzutage nur noch mit einem Lebenszyklus von 40 Jahren gebaut werden - vgl. Zentralbibliothek und dass Neubau immer günstiger ist als Erhalt uns Sanierung von Bausubstanz. In einem KStA-Artikel von heute wird auch auf das Problem der "grauen Energie" eingegangen, die bei Abriss und Neubau von Gebäuden in alle Bereichen anfällt, auch wenn dieser besagte Neubau angeblich DGBN-Gold-zertifiziert sein soll.


    Ich muss mir zuerst noch einmal den Bestand anschauen, bevor ich mich zum Entwurf äußere.

    Ich bin ja immer noch einigermaßen entsetzt, dass der Karstadt in Dortmund schließt. Jetzt, wo in den letzten Jahren endlich mal in die Fassade zum Westenhellweg hin investiert wurde. Aber wenn gerade in einer Einkaufsstadt mit so einem großen Einzugsbereich das letzte Kaufhaus schließt finde ich das bedenklich. Ich war im letzten Herbst seit langer Zeit mal wieder im Karstadt und es wirkte doch alles sehr in die Jahre gekommen, um es mal freundlich auszudrücken - aber schaut euch mal den Kaufhof in der Hohe Straße in Köln als angeblichen Flagshipstore an. Der ist genau so "runtergekommen". Ich denke, dass die Schließung in Dortmund keine umsatzwirtschaftliche, sondern eine rein immobilienwirtschaftliche Entscheidung war - Danke Herr Middelhoff!

    Uff! Frage an die Architekten unter uns: sind Rundbogenarkaden le dernier cri?

    Ich finde das schon beim Ovum in Brausfeld zu befremdlich - um es harmlos auszudrücken OVUM (ovum-braunsfeld.de)


    In diesen Fall wirkt es durch die zurückspringenden Bögen noch als ob das Gebäude jeden Moment kippen könnte. viel zu schwer lasten die Obergeschosse auf dem Sockel.


    Wobei der Kadawittfeld-Entwurf ist genauso schlimm, nichtssagend und einfallslos

    Schade anscheinend geht es in der Bonner Straße nicht weiter. So sah es in der Bonner Straße schon im letzten Sommer aus, als ich dort das letzte Mal war und mit dem Fahrrad unter Lebensgefahr versucht hatte stadteinwärts zu fahren. Ich hatte gehofft man könnte schon wenigstens irgend einen Ansatz von Bautätigkeit an sich sehen. Gut, dass ich mir nicht die Mühe gemacht habe mal wieder hinzufahren.

    Ein Wahnsinn dieses Projekt, wo doch der Autobahnneubau gegenüber der Bestandssanierung deutlich zurück- oder eingestellt werden sollte. Und dann noch ein Tunnel! Macht das mal den Leverkusenern klar, die seit Jahren für einen ebenso wahnsinnigen A1-Tunnel kämpfen, um nicht noch eine größere Brückenschneide ("Mega-Stelze") durch die Stadt zu schlagen.

    Alles Bluff mit Monheim. Kann zwar sein, dass man sich im Steuerparadies Monheim ein Grundstück gesichert hat, aber selbst im größenwahnsinnigen Monheim wird man kein Hochhaus bauen (können). Außerdem wird es Widerstand in der Belegschaft in so einem Großkonzern gegen Monheim geben, weil es für Mitarbeitende im Raum Köln aus gesehen am Arsch der Welt und vor allem OHNE Bahnanschluss liegt. Da wäre das benachbarte weitere Steuerparadies Leverkusen eine besser Alternative und auch mit einem bisschen mehr Klang im Namen - allein es gibt dort kein adäquates Grundstück.


    Also sollte sich Köln entspannt geben. Größerer Konkurrent wäre eher eine andere Großstadt in NRW - aber dann müsste man tatsächlich das traditionelle "K" ersetzen.

    Mich irritiert diese riesige geschlossene Wandfläche vom 4.-7- Geschoss auf der Ostseite(?) des Hafen 12, welchen Zweck hat das? Soll es ein gestalterisches, architektonisches Element sein? - auf den Renderings war die Fläche wesentlich kleine und unauffälliger - nicht schön, aber deshalb ist das Objekt nicht unbedingt ein Schandfleck, da gibt's am Phoenixsee wirklich unschöneres (vorsichtig ausgedrückt).

    Ich bin ja aufgrund der enormen Bauzeiten, der Bau- und Unterhaltungskosten kein Freund von U-Bahnen (außer dass sie einer Stadt ein Metropolenfeeling gibt) und bevorzuge die oberirdische Straßenbahn. Aber die Bahnen in Köln sind ja schon aufgrund Ihres Wagenprofil keine Straßenbahnen, sondern eben richtigerweise Stadtbahnen, die ihren Platz im Straßenraum benötigen, Trassen, Haltestellen, etc. Und das mach im derzeitgen Zustand die Ost-West-Achse zu einer Monsterschneise, die die Stadt zerschneidet und es dem nichtmotorisierten Verkehr fast unmöglich macht, diese einigermaßen zügig und sicher zu überwinden, ganz zu schweigen von der furchtbaren städtebaulichen Wirkung.


    Daher plädiere ich im Kölner Fall, auch aufgrund der erdrückenden Enge der Innenstadt bei immer mehr mobilen Menschen in der Stadt, für eine unterirdischen Führung vom Heumarkt bis zum Aachener Weiher, besser noch bis Melaten, um die innere Kanalstraße noch zu unterwinden, inklusive des Streckenarms der Linie 9 unter der Zülpicher Straße (und nicht um den Bekloppten 2x im Jahre die Zülpicher Straße auseinandernehmen zu lassen),


    1. zur Beschleunigung des unsäglichen Tuckerverkehrs insbesondere auf der genannten Strecke

    2. zur deutlichen Attraktivitäts- und Akzeptanzsteigerung des ÖPNV

    3. zur deutlichen Kapazitätssteigerung

    4. zur städtebauliche Aufwertung der Ost-West-Achse als "Boulevard" und zu deren problemlose Kreuzung


    Gerade das von Dominik hier gepostete Beispiel von der Gestaltung des Neumarkts zeigt die Horrorverkehrsflächen, die eine Haltestelle am Neumarkt benötigt, die vom eigentlichen Platz kaum noch etwas übrig lässt, auch wenn dieser dann wieder Anschluss an die nördliche Bebauung findet.


    Ich weiß, dass ein Tunnelbau Jahrzehnte brauchen wird, gerade in Köln, und das wir in diesem Forum das alles nicht mehr erleben werden, auch nicht mit dem KVB-Seniorenticket! Aber man muss ja irgendwann einmal eine Entscheidung treffen und handeln und bis dahin den Status Quo durch Zwischenmaßnahmen verbessern.

    Ach herrje, wieder so ein endloses kölsches Thema: rin inne Kartoffeln, raus aus de Kartoffeln und am Ende gibt's eh nichts und es werden keine Entscheidungen getroffen


    Jedenfalls gut, dass man sich dann doch gegen den Standort Mülheim entscheiden hat - wenn auch mit blauem Auge. aber besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende, zumindest was den Standort Mülheim angeht. Eine IHK gehört einfach in die Innenstadt.


    Gut, dass man sich jetzt für den Bestand entschieden hat und das charakteristische Gebäude mit seinen tollen Repräsentationsräumen und -sälen aus den 50ern erhalten bleibt. Selbst bei einem Umzug ins Gerling-Quartier würde das Gebäude Unter Sachsenhausen früher oder später einem gesichtslosen "Neubau" geopfert. Bleibt das Problem des Interims für die IHK-Mitarbeitenden während der (jahrelangen) Sanierungsarbeiten.

    Welchen Sinn hat denn diese lange Sperrfläche in der Mitte?

    Ich denke hier war schlicht und ergreifend Fläche im (historischen?) Straßenprofil übrig bei zwei Radspuren, zwei Busspuren und zwei Kfz-Spuren, bzw. zu wenig für vier Fahrspuren. Die Sperrfläche hätte man natürlich pflastern können. Aber wenn die BVG tatsächlich nur verpflichtet war den ursprüngliche Zustand wiederherzustellen, war klar dass hier keine andere Gestaltung vorgenommen wurde. Hätte man aber koordinieren können.

    Nein, ich kenne das Dorstberghaus noch als Planungsamt und kenne auch den jetzigen Anblick live - der Ausdruck Augenweide ist der reinste Euphemismus!

    17 Jahre Leerstand hin oder her- Traurig wie ein Investor dem Gebäude und dem Stadtbild so etwas antun kann. Man hätte bei den Dachaufbauten gestalterisch und farblich zumindest sensibler herangehen können.

    Welch eine Schande diese billigen Dachaufbauten! Insbesondere Richtung Norden - grausam! - das entstellt den Botta-Bau der Stadt- und Landesbibliothek. Wie konnte man so etwas zulassen, Sanierung der Bestandsfassade hin oder her. Welche Technikaufbauten? - das sieht mir nach brutalster Zimmeranzahlerweiterung aus! Da hat sich die Stadt an dieser prominenten Stelle m.E. überhaupt keinen Gefallen mit gemacht. :thumbdown:

    Cool!

    Die Kirche kannte ich. Der Style ist zwar nicht mein Style, aber tolles Projekt. Ich habe mich gefragt, wie dort die Zimmer eingebaut wurden. Auf Google Earth hat man aber die 3D-Ansicht, die zeigt, dass im Kirchenschiff wohl die Geschosse eingezogen wurden, die alten Kirchenfenster geschlossen und entsprechende Wandöffnungen für die Zimmerfenster gemacht wurden. Schade eigentlich um den Kirchenraum, aber so wurde zumindest das Kirchenensemble mit der expressionistischen Fassade zur Enscheder Straße erhalten. Nicht auszudenken, wenn die Kirche abgerissen und durch einen profanen KITA-Bau ersetz worden wäre.

    Endlich! Ich finde es super! und es ist spannend zu beobachten, wie vorsichtig und unsicher sich die Menschen den Straßenraum aneignen und wie verwirrt die Autofahrenden sind. Ich finde es auch gut, dass der Straßenraum erstmal provisorische, z.B. mit den Parkletts gestaltet wird - zum testen.


    Klar kommt es jetzt zu Konflikten zwischen Fußgänger:innen und Radfahrenden. Als Radfahrer finde ich es auch doof, dass man nicht mehr relativ zügig durch die Ehrenstraße fahren kann - als Fußgänger find ich's natürlich super - so isses halt!


    Aber, es wird sich alles einspielen - ein bisschen Geduld. Die aktuellen Konflikte sind nicht der Untergang des Abendlandes - auch nicht für den Einzelhandel.