Beiträge von Schmittchen

    Die Ackermann-Reliefs

    Der Künstler Max Ackermann (Wiki), ein Vertreter der klassischen Moderne, schuf 1968 im Auftrag der Societät mehrere große abstrakte Betonreliefs. Vier davon wurden in der Außenwand der ehemaligen Societäts-Druckerei an der Mainzer Landstraße eingelassen, wo sie sich heute noch befinden. Weitere Reliefs zieren den Innenhof des früheren FAZ-Verlagsgebäudes.


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    Die festungsartige Einhausung (SV) erhielt die Druckerei auf Anraten der Polizei nach einer Belagerung während der Studentenunruhen von 1968. An Ostern versuchten Demonstranten, die Auslieferung der Bild-Zeitung zu verhindern. Die Societät druckte damals im Auftrag von Springer eine Teilauflage der Bild.


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    Bilder: Schmittchen


    Was mit den Werken geschehen soll, haben die Bauherren bisher nicht mitgeteilt. Aus dieser Visualisierung des Schmidt-Plöcker-Entwurfs könnte sich ergeben, dass sie in das Erdgeschoss des Neubaus an der Mainzer Landstraße eingelassen werden sollen. Aber das ist auch in der hohen Auflösung der Visualisierung nicht zweifelsfrei zu erkennen. Eine schöne Geste wäre es jedenfalls.

    Läderach, oder: der Letzte macht das Licht aus; Palazzo Wallot, weitere Veränderungen

    Erstaunlich, dass sich ausgerechnet ein Laden aus dem Lebensmittelbereich im heruntergekommenen Leerstand Zeil 72-78, ehemals Zara, so lange gehalten hat. Doch im Frühjahr 2024 verlässt auch der Schweizer Schokoladenhersteller Läderach das unappetitliche Gebäude. Neuer Standort wird die Freßgass, genauer die ehemalige Filiale von Coffee Fellows im Eckhaus zum Rathenauplatz. Der Umbau läuft bereits, schreibt die FAZ-RMZ heute in ihrer Printausgabe.


    Beendet wurde der Leerstand im Palazzo Wallot, Kaiserstraße 25. Das vom Maßkonfektionär Kuhn aufgegebene Geschäftslokal (SV) wurde vom Versandhaus Torquato übernommen. Das Hamburger Unternehmen wird oft mit Manufactum verglichen und hat wie dieses inzwischen auch Ladengeschäfte.


    An der Ecke Fahrgasse und Töngesgasse wird Berufsbekleidung Sauer schließen. Die Inhaber sind über 70 und fanden keinen Nachfolger. Auch Personalmangel wird als Grund für die Schließung angeführt, die Umsätze hingegen sollen gestimmt haben.


    Im MyZeil, auf der Restaurant-Ebene, übernimmt die Gastronomiekette L'Osteria die von Sander aufgegebene Fläche mit Dachterrasse. Eröffnung soll im November sein. Neues auch im Einzelhandel: Footkorner eröffnet im MyZeil, eine Kette für Sportbekleidung aus Frankreich.


    Im Hessen-Center hat Woolworth eine der drei früher von Kaufhof genutzten Etagen übernommen. Die neue Filiale ist 1.800 Quadratmeter groß.


    Die Buchhandlung Osiander wird die lange Reihe von Schließungen im Skyline Plaza erweitern.


    An der Leipziger Straße, Ecke Rohmerstraße, hat seit Anfang September der italienische Feinkosthändler Viani wieder geöffnet. Als Grund für die Schließung über mehrere Monate nennt die FAZ Personalmangel.


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    Bild: Schmittchen

    CyrusOne baut Rechenzentren

    Im August 2023 wurden zwei Baufelder mit einer Gesamtfläche von rund 63.000 m² im Nordwesten des Westside-Areals an den amerikanischen Rechenzentrumsbetreiber CyrusOne verkauft. Dieser plant die Errichtung von zwei dreistöckigen Gebäuden und eine IT-Kapazität von 81 Megawatt auf neun Etagen. Es handelt sich um die bisher größte Entwicklung des Unternehmens in Frankfurt, wie einer heutigen Mitteilung zu entnehmen ist.


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    Bild: CyrusOne

    Bürohochhaus-Projekt Hahnstraße 45

    Von einem möglichen Hochhaus auf dem Grundstück Hahnstraße 45 war schon oben die Rede. Das unmittelbar an der S-Bahn-Station Niederrad gelegene Areal wurde lange Zeit von einem Mercedes-Autohaus genutzt, derzeitiger Nutzer ist das Emil Frey Volvo Centrum. Planungsrecht schafft der seit 2014 rechtsverbindliche Bebauungsplan B885 ("Hahnstraße"), der hier eine Maximalhöhe von 60 Metern und eine Geschossfläche von bis zu 26.000 m² festsetzt.


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    Plan: Stadt Frankfurt am Main


    Einen Entwurf für ein Bürohochhaus an dieser Stelle machte nun ein Nutzer dieses Forums ausfindig. Ein bekanntes Maklerhaus bietet 20.811 m² Bürofläche auf 16 Geschossen an. In der Objektbeschreibung wird "terrassenförmige Architektur" und "großzügige Dachgärten" hervorgehoben. Ansichten:


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    Oben links Blickrichtung Norden, oben rechts Blick von Südwesten entlang Lyoner Straße. Unten Dachterrasse und Grundriss 1. Obergeschoss:


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    Bilder: Jones Lang LaSalle SE - Office Leasing Frankfurt


    Bestand:


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    Bilder: Schmittchen

    Und das ist er, der Siegerentwurf von Sauerbruch Hutton. 22 Etagen. Zwei Visualisierungen und die heutige Pressemitteilung von Art Invest.


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    Oben: Blickrichtung Kreuzung Subbelrather Straße / Innere Kanalstraße. Unten: Blickrichtung Innerer Grüngürtel


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    Bilder: Art-Invest Real Estate / Sauerbruch Hutton Gesellschaft von Architekten


    Art-Invest Real Estate und Stadt Köln präsentieren Siegerentwurf von Sauerbruch Hutton zum Realisierungswettbewerb Colonius Nord

    Der Realisierungswettbewerb für die Bebauung am Standort nördlich des Colonius fand am 18.08.2023 mit der Preisgerichtssitzung seinen vorläufigen Abschluss Wettbewerbssieger ist der Entwurf des Architekturbüros Sauerbruch Hutton Art-Invest Real Estate kündigt zusammen mit der Stadt Köln eine Ausstellung der Wettbewerbsarbeiten für Oktober 2023 an

    Köln, 07. September 2023
    Art-Invest Real Estate entwickelt an der Subbelrather Straße 13, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Colonius, ein ca. 4.000 m² großes Grundstück zu einem attraktiven Standort für Büro- und Dienstleistungsnutzungen. Ziel ist die Realisierung eines nachhaltigen und modernen architektonischen Highlights. Dazu wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Köln ein zweiphasiger Ideen- und Realisierungswettbewerb ausgelobt. Als Sieger ging das Architekturbüro Sauerbruch Hutton aus dem Wettbewerb hervor.

    Der Wettbewerb ist eingebettet in einen Beteiligungsprozess zur Baurechtschaffung, bei dem auch die Öffentlichkeit in die Entwicklung involviert wird. Interessierten Bürger:innen wurden zuletzt die Ergebnisse der ersten Phase des Wettbewerbs am 20.04.2023 zugänglich gemacht, um Hinweise zu den zehn eingereichten Beiträgen zu sammeln.

    Die im April von der Jury für die zweite Phase des Realisierungswettbewerbs ausgewählten sechs städtebaulichen Konzepte wurden von den Teams aus Architekt:innen und Freiraumplaner:innen weiter ausgearbeitet und am 18.08.2023 in der Preisgerichtsitzung prämiert.

    Der Entwurf der Architekten Sauerbruch Hutton ging aus dem hochrangigen, auch international besetzten Feld von Planer:innen als Sieger hervor. Unter dem Vorsitz des Kölner Architekten Caspar Schmitz-Morkramer fiel das Votum der Jury, die aus namhaften Architekt:innen, Landschaftsplaner:innen, Vertreter:innen der Stadt Köln sowie der Ausloberin besteht, eindeutig aus.

    Die Planung sieht ein solitäres Bürohochhaus mit 22 Etagen vor. Im Gebäudesockel und im obersten Geschoss werden öffentlich zugängliche Nutzungen realisiert. Das Konzept der Außenanlagen sieht die Aufhebung der bestehenden Barrieren zwischen dem Grüngürtel, dem Projektgrundstück und der Kreuzung von Innerer Kanalstraße und Subbelrather Straße vor.

    Dr. Markus Wiedenmann, CEO von Art-Invest Real Estate, freut sich sehr über das Ergebnis: „Der prämierte Entwurf löst die vielschichtigen Anforderungen an den bedeutenden Standort auf überraschend einfache Weise. Die skulpturale Gestaltung des Gebäudes ist eine angemessene Antwort auf den denkmalgeschützten Colonius und der geringe Fußabdruck des Erdgeschosses eröffnet ganz neue Möglichkeiten zur Anbindung der Stadt an den Grüngürtel. Wir freuen uns auf die nächsten Schritte zur Prüfung der Machbarkeit und das anstehende Bebauungsplanverfahren mit dem Ziel, eine weitere stadtbildprägende Landmarke für den Kölner Büromarkt zu realisieren.“

    Dem Preisgericht gehörte auch Markus Greitemann, Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Köln, an. Er bedankte sich bei der Ausloberin des Wettbewerbs für das sehr konstruktive Wettbewerbsverfahren: „Herausragende Planungsideen gehen meist aus sorgfältig vorbereiteten Wettbewerbsverfahren hervor, die in einen Gesamtprozess eingebettet sind. Dieses Verfahren wurde gemeinsam mit der „Lenkungsgruppe städtebaulicher Masterplan Innenstadt“ aufgestellt. Es hat Vorbildwirkung für weitere Projekte am Inneren Grüngürtel.“

    Auch der Preisgerichtsvorsitzende Caspar Schmitz-Morkramer zeigte sich von den Lösungen der Beiträge überzeugt: „Ich bin beeindruckt von der Vielfalt und Qualität der eingereichten Arbeiten und mehr als erfreut, dass es in der Jury ein klares Bekenntnis für einen sehr mutigen und zukunftsweisenden Entwurf gab, der das Stadtbild von Köln in positivster Weise mitprägen wird.“

    Der prämierte Entwurf wird nun Grundlage des sich anschließenden Bebauungsplanverfahrens. Voraussichtlich im Oktober werden die Entwürfe aller Teilnehmer:innen bei einer Ausstellung im Stadthaus Deutz öffentlich zugänglich gemacht. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.

    Im Zentrum des neuen Terminals, zwischen Sicherheitskontrollen und Flugsteigen, entsteht der sogenannte Marktplatz. Auf 6.000 Quadratmeter Fläche wird es Einzelhandel und ein gastronomisches Angebot für Flugreisende geben. Gestalterischer Höhepunkt wird die markante Tropfendecke, 94 Meter lang und 22,5 Meter breit. Entworfen wurde die Decke von dem in Stuttgart gegründeten Architekturbüro LAVA ("Laboratory for Visionary Architecture").


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    Bild: Fraport AG / LAVA


    Derzeit ist die Tropfendecke in Bau. Diese besteht aus einer Unterkonstruktion, Lichtelementen und der eigentlichen Decke aus glanzeloxierten Aluminiumrohren. In einer Produktionsstraße im Terminal werden die Rohre mit 40 Millimeter Durchmesser ausgemessen, zugeschnitten und gebogen. Jedes Rohr wird individuell in einer Biegemaschine geformt. Insgesamt werden rund 25 Kilometer Aluminiumrohre verarbeitet. Den Ablauf erläutert ein Konstruktionsmechaniker des ausführenden Unternehmens in einem aktuellen Video.


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    Industriekletterer montieren jedes Rohr einzeln an der vorgesehenen Stelle der Unterkonstruktion:


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    Zwischenergebnis:


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    Bilder: Fraport AG

    Wirklich eine Luftnummer? Tiefer in der Materie steckt die Tatsache, dass eben der Parkplatz P9 derzeit als Abstellfläche für Fanbusse der Auswärtsfans genutzt wird. Durch räumliche Trennung soll ein Aufeinandertreffen von Heim- und Auswärtsfans vermieden werden. Soll diese Fläche, dort stand einst das Radstadion des historischen Sportparks, nun mit einer Multifunktionsarena überbaut werden, muss eine neue Lösung für Auswärtsfans her. Das scheint auch der Journalist von der Frankfurter Rundschau nicht begriffen zu haben.


    Die Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen hat vor Kurzem entsprechende Planungsleistungen ausgeschrieben (PDF). Die Kurzbeschreibung des Auftrags lautet: "Ziel ist es die Zuschauerströme auf dem Stadionareal des Deutsche Bank Parks neu zu strukturieren bzw. zu entflechten. Die bestehende Wegeführung macht den Einsatz von Sicherheitskräften zur Regulierung des Streckenverlaufs notwendig, um ein Aufeinandertreffen von Heim- und Auswärtsfans zu vermeiden. Hierfür wird die Verlagerung des derzeit auf dem Parkplatz P9 angesiedelten Parkens der Fanbusse, der Auswärtsfans beabsichtigt. Es ist geplant, dass organisierte Anreisen der Gästefans, südöstlich des Stadions zu realisieren. Hierfür soll eine neue Parkplatzanlage sowie ein neues Brückenbauwerk zur Optimierung der Laufwege geplant und anschließend gebaut werden."


    Womöglich gibt es doch klitzekleine Fortschritte bei der Entwicklung einer Multifunktionsarena. Zaghaft und behäbig.


    Südöstlich des Stadions kommt nur die Fläche zwischen Stadion-Tiefgarageneinfahrt, Bürohaus Otto-Fleck-Schneise 7 (Mieter seit 2023 die Eintracht) und Stadion selbst in Frage. Günstig, dass gerade in diesem Bereich der Arena die Auswärtsblöcke liegen. Mit Hilfe des gewünschten Brückenbauwerks könnte eine gesonderte Verbindung zwischen einer neuen Parkplatzanlage und den Auswärtsblöcken geschaffen werden, ohne dass erneut Ordner zur Sicherung der Strecke erforderlich würden. Auf dem Schrägluftbild unten liegt der betreffende, derzeit mit Bäumen bestandene Bereich ungefähr in der Mitte des Ausschnitts, oben rechts der Parkplatz P9:


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/exabload/parkenftp.jpg
    © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

    Neuanlage "Grünfläche West" (ab 2025)

    Der Bereich des früheren Rangierbahnhofs zwischen dem Wohnhochhaus "Axis" und dem Heuschrecken-Biotop wurde in den vergangenen Jahren als Logistikfläche für verschiedene Baustellen in der Umgebung genutzt. Inzwischen liegt das Gelände brach.


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    Die Stadt plant an dieser Stelle die Neuanlage einer 10.500 Quadratmeter großen öffentlichen Grünanlage. Vorläufiger Name ist "Grünfläche West". Auch diesen Park wird Aurelis Real Estate anlegen, der Entwickler des Europaviertels. Ende 2024 bis Anfang 2025 soll der Bau beginnen. Entstehen soll eine Freizeitanlage mit Spiel- und Sportmöglichkeiten, "vorwiegend auf die Bedürfnisse von Jugendlichen ausgerichtet", wie es in einer aktuellen Vorlage des Magistrats heißt. Auch eine Wegeverbindung zwischen Europaviertel / Römerhof und der Hellerhof-Siedlung im Gallus soll geschaffen werden.


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    Alle Bilder/Grafiken: Stadt Frankfurt am Main / Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main


    Weil der Rangierbahnhof höher als das Niveau der Umgebung lag, muss von Norden (Europaallee) wie auch von Süden (Mammolshainer Straße) jeweils eine Treppen- und Rampenanlage auf die neue Grünfläche gebaut werden. Im Süden müssen dafür zwölf Bäume (Fotos) gefällt werden.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/exabload/zwischenablage01w6f8m.jpg

    Projekt "Bonwit & Bär", Stiftstraße 8-10 und Brönnerstraße 5-9

    Zum Projekt oben Beitrag #1.019 mit Fotos und Visualisierungen. Die dort geäußerte Vermutung, dass Grund für den Stillstand der Baustelle eine bislang fehlende Baugenehmigung ist, hat sich bestätigt. In einer aktuellen Mitteilung heißt es, CLL Switzerland habe nun die Baugenehmigung für ihr Revitalisierungsprojekt erhalten. Die Fertigstellung ist demnach im zweiten Quartal 2025 geplant. Noch in diesem Jahr soll der Bau beginnen.


    Vor Baubeginn findet im künftigen "Bonwit & Bär" noch eine Ausstellung statt, die auch Gelegenheit bieten dürfte, die Räumlichkeiten zu besichtigen. Präsentiert werden Werke von Künstlern wie Rainer Raczinski, Chris Müller von Baczko, Gabriele von Lutzau, Julia Roppel und Felicitias von Lutzau. Am 7. September 2023 um 19 Uhr ist Vernissage, anschließend ist immer mittwochs und donnerstags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.

    Dazu kam es nicht. Denn die Fassade sollte erhalten werden, bestimmt auf Veranlassung des Denkmalschutzes. Der Projektentwickler kam dieser Auflage nach, der Aufwand war gewiss nicht gering (Fotos). Doch nach einiger Zeit muss sich herausgestellt haben, dass ein Erhalt doch nicht möglich war. Schließlich wurde auch die stehengebliebene Fassade abgebrochen, sicherlich dann doch mit Zustimmung des Denkmalschutzbehörde.

    Die Adler Group hat das Kaiserlei-Quartier verkauft. Käufer ist der morgigen FAZ zufolge ein Immobilienentwickler aus Hamburg. Dieser möchte vorerst ungenannt bleiben, angeblich, weil ihm derzeit noch ein Rücktrittsrecht zusteht.


    Der neue Eigentümer möchte das Projekt weiterführen. Das heißt, den Umbau der ehemaligen Siemens-Hochhäuser zum Abschluss bringen und auf bisher freien Flächen Neubauten errichten. Die neue Nutzung soll noch nicht klar sein, feststehen soll allerdings, dass es anders als ursprünglich geplant keine Serviced Apartments werden. In Betracht kommt eine Nutzung als Studentenwohnheim.

    Heute zur Abwechslung etwas zum Neubau. Im Mai 2022 wurde bekannt, dass neben dem im Wettbewerb erstplatzierten Büro Schmidt Plöcker Architekten auch die Büros 03 Architekten (zweiter Preis im Wettbewerb) und KBNK Architekten (dritter Preis) planen werden. Es war also zu erwarten, dass sich nach dem Wettbewerb, der die städtebauliche Figur der Neubauten ergeben hat, noch viel tun wird.


    Und so ist es auch: Die Architektur kommt aus den drei genannten Büros, damit aus Frankfurt, Hamburg/Münster und München. Die oben kritisierte Monotonie der Neubauten wird es so nicht geben. Ebenso wenig den Eindruck einer nachträglichen Aufstockung eines bestehenden Gebäudes (#27), denn auch der Entwurf von Schmidt Plöcker Architekten wurde seit dem Wettbewerb weiterentwickelt. Allen Bauteilen gemein ist Holz-Hybrid-Bauweise, Begrünung und Verwendung von Photovoltaik.


    KBNK Architekten aus Hamburg und Münster planen ein Wohnhaus mit 126 Wohnungen und Kita an der Ecke Hellerhofstraße und Frankenallee. Also auf dem Areal, auf dem noch das frühere Redaktionsgebäude der FAZ steht. Basis ist ein Stahlbeton-Massivbau, davor kommt eine Fassade aus modularen Holztafel-Bauelementen und wiederum davor eine grün changierende Keramikfassade. Details auf der mustergültig ergiebigen Projekt-Website von KBNK.


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    Der Platzhalter rechts im Bild ist das Schulgebäude, das die Stadt Frankfurt bauen möchte (eines fernen Tages).


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    Blick in den Innenhof:


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    Schwarzplan mit Gesamtprojekt (grau) und Bauteil von KBNK (grün):


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    Bilder/Plan: KBNK Architekten / Bloomimages


    Anders sieht es mit dem Bauteil aus, den das Münchner Büro plant. Deren konfus anmutende Website wurde seit dem Wettbewerb nicht einschlägig aktualisiert. Eine andernorts auffindbare neue Visualisierung lässt annehmen, dass 03 Architekten an Gutenbergstraße, Frankenallee und Hellerhofstraße planen. Also auf dem Areal, auf dem noch das frühere Verlagsgebäude der Societät steht. Demnach bleibt es bei einer Fassade mit Rottönen, immerhin.


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    Bild: 03 Architekten / Ponnie Images


    Auch Schmidt Plöcker Architekten haben ihre Website bisher nicht aktualisiert. Bereits die im Juli bekannt gewordene Visualisierung des Hochhauses ließ eine veränderte Planung auch der Wohnbauten erkennen. Hier eine Ansicht von der Ecke Mainzer Landstraße und Gutenbergstraße (zum Vergleich die Wettbewerbsversion aus ähnlicher Perspektive):


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    Bild: Schmidt Plöcker Architekten


    Vermutlich wird sich das eine oder andere noch ändern. Also bitte nicht als definitive Planung verstehen.

    Eschersheimer Landstraße 5-7: "Numa Bloc" Apartments (ehemals "Joyn")

    Fertig und in Betrieb hatten wir das umgebaute Hinterhaus des Neubaus Eschersheimer Landstraße 5-7 noch nicht. So sah das geschätzt etwa 120 Jahre alte Gebäude vorher aus, das letzte Update war von Serendip. Die Serviced Apartments in Neu- und Altbau werden inzwischen als "Numa Bloc" geführt.


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    Bild: Schmittchen

    Prognosen sind halt schwierig, sipaq, besonders wenn sie die Zukunft betreffen. Und es wird etwas passieren mit dem Skyline Plaza. Es gibt Umbaupläne, die im September verkündet werden sollen. Spekuliert wird über verkleinerte Flächen oder/und eine Gruppierung der Läden nach Themen. Das steht heute in der gedruckten FAZ-RMZ. Das Center-Management deutete neue Segmente an, etwa in den Bereichen E-Mobilität oder/und Outlet. Auch an der Fassade könnte es Änderungen geben. Dies in Form von weiteren Öffnungen der Lamellen-Fassade.


    Es ist natürlich kein Zufall, dass es derzeit besonders viele Schließungen gibt. Das Center wird in dieser Woche zehn Jahre alt und zahlreiche Verträge liefen oder laufen aus. Auch ist es kein Zufall, dass sich besonders der Textileinzelhandel zurückzieht, denn von der u. a. inflationsbedingten Kaufzurückhaltung ist diese Branche besonders betroffen (nicht nur im Skyline Plaza). Zudem leiden gerade kleinere Händler unter Personalmangel, und die einheitlich langen Öffnungszeiten sind eine zusätzliche Belastung. Ihre Verträge verlängert haben Großmieter wie Peek & Cloppenburg und Saturn.


    Die Beteiligungsverhältnisse am Skyline Plaza sehen laut FAZ derzeit so aus: Je 10 Prozent liegen bei ECE und CA Immo, 80 Prozent hält die Allianz.


    Edit: Der Artikel ist mittlerweile online. Dank an Neo69.

    Der bisher an der Schäfergasse ansässige Sportartikelhändler SportScheck nutzt offenbar das derzeit große Angebot an Läden direkt an der Zeil für eine Verbesserung seiner Lage. In einer heutigen Mitteilung ist von einer Anmietung von zwischen 2.000 und 3.000 m² Ladenfläche die Rede. An der Schäfergasse stehen SportScheck bisher 3.000 m² Fläche zur Verfügung.


    Um welches Gebäude es sich handelt, steht nicht in der Meldung. Nach Informationen des Forums geht es um die ehemalige Retail-Fläche von Görtz im Bienenkorbhaus, Zeil 65-69. Die Görtz-Filiale verfügte über eine Fläche von 2.400 m² auf drei Verkaufsetagen (Q).

    Kreativzentrum "Massif Central" im Bethmannhof

    Der Bethmannhof war lange Sitz Bankensitz, zuletzt der Bethmann Bank / ABN AMRO. Die Bank zog 2019 in das Marienforum. Im Frühjahr 2023 übernahm das Projekt "Massif Central" den denkmalgeschützten Bethmannhof. Das Kreativzentrum musste den alten Sitz in einer ehemaligen Buchdruckerei im Blockinneren der unteren Eschersheimer Landstraße räumen, weil das Gebäude und eine benachbarte Autowerkstatt für ein Wohnbauprojekt abgerissen werden.


    Derzeit läuft der Architekten- und Stadt­planer­kammer Hessen zufolge ein Wettbewerb für die "Neu­ge­staltung des Bethmannhofs", dies "unter Einbeziehung denkmalgeschützter Bausubstanz". Die Entscheidung soll im kommenden September fallen. Demnach ist zu erwarten, dass der Bethmannhof früher oder später ein Fall für einen Projektstrang wird. Vorerst ist das "Massif Central" aber etwas für diesen Thread.


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    Bilder: Schmittchen

    Wieso wieder aufgenommen - ruhen die Arbeiten denn, Lieblingsfranke? Das sieht hier ganz und gar nicht danach aus. Die operativ tätigen Projektgesellschaften sind von den Insolvenzverfahren nicht betroffen, bisher, sondern lediglich Holdinggesellschaften (mehr). Und selbst wenn sich das noch ändern sollte, werden Projekte wie dieses mit großer Wahrscheinlichkeit im Sanierungsverfahren zum Abschluss gebracht.