Beiträge von Schmittchen

    Ausbau A5

    Die Autobahn GmbH des Bundes hat heute eine Studie veröffentlicht, die einen zehnstreifigen Ausbau zwischen Frankfurter Kreuz und der Anschlussstelle Friedberg untersucht. In der Machtbarkeitsstudie wird die technische Machbarkeit des Ausbaus der A5 zwischen dem Frankfurter Kreuz und der Anschlussstelle Friedberg dargestellt. Die Verfasser der Studie gelangen zu dem "zentralen Ergebnis, dass ein durchgehender zehnstreifiger Ausbau der A5 vom Frankfurter Kreuz bis zur Anschlussstelle Friedberg grundsätzlich technisch umsetzbar ist und zu einem guten Verkehrsfluss führen würde".


    Nähere Informationen ergeben sich aus dieser Website. Die Machtbarkeitsstudie mit 521 Seiten kann hier heruntergeladen werden.

    Baugenehmigung für Teilfläche des "Olivetti Campus"

    Für das Grundstück Lyoner Straße 32 wurde am 28. Februar 2024 eine Baugenehmigung erteilt. Diese erlaubt das "Errichten von zwei Wohn- und Geschäftshochhäusern mit 383 Wohneinheiten, neun Einzelhandelsbetrieben, zwei Schank- und Speisewirtschaften, fünf Einheiten zur freiberuflichen Nutzung und einer Kindertagesstätte auf einer gemeinsamen Tiefgarage mit 410 Stellplätzen".


    Das ergibt sich aus einem Magistratsbericht vom 3. Juni 2024 (B 218) im Zusammenhang mit dem "Einzelhandels- und Zentrenkonzept" der Stadt. Denn eine der Einzelhandelsflächen erfüllt die Voraussetzungen für den sogenannten "großflächigen Einzelhandel", mit der Folge, dass der Magistrat den Stadtverordneten berichten muss. Die Verkaufsfläche ist mit 927,49 m² angegeben. Wahrscheinlich ist in einem der Hochhäuser ein Supermarkt vorgesehen.


    Das Grundstück Lyoner Straße 32 ist derzeit mit den "Blue Towers" bebaut. Es ist anzunehmen, dass die Neubebauung in mehrere Abschnitte aufgeteilt wird und im Norden des "Olivetti Campus" mit Abbruch und Neubau begonnen werden soll.


    Die "Blue Towers" auf einem Foto von 2016:


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    Bild: Schmittchen

    Battonnhöfe

    Oben in #1690 zeigte tunnelklick Fotos der seit Kurzem eingerüsteten Wohngebäude Battonstraße 7-11. Was dort geschehen soll, war bisher nicht bekannt. Ich konnte nun herausfinden, dass das Frankfurter Büro MOW Architekten mit der Planung beauftragt ist. Der Projektname ist "Battonnhöfe". Bis 2027 sollen die elf Häuser, die zwischen 1954 und 1956 errichtet wurden, in vier Bauabschnitten generalsaniert werden. Die Bewohner können bleiben, werden aber vorübergehend innerhalb des Ensembles umziehen müssen. Die Mieten sollen sich auch auf längere Sicht in einem moderaten Rahmen bewegen.


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    Im Vordergrund der Ansicht oben die Battonnstraße 23-25 (SV). Deren Bauteile aus Sandstein, letzte Zeugnisse der weitestgehend kriegszerstörten Bebauung aus der Gründerzeit (Foto um 1900), stehen den Architekten zufolge unter Denkmalschutz. Sie werden denkmalgerecht saniert.


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    Die rückwärtigen Häuser Battonnstraße 13-21 und der Innenhof:


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    Bilder: MOW Architekten


    Auch das Gewerbe im Erdgeschoss soll bleiben. Das freut mich besonders für den - scheinbar aus der Zeit gefallenen - Laden Elektro-Müns.


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    Bild: Schmittchen

    Anlässlich der Fußball Europameisterschaft entsteht am nördlichen Mainufer eine "Fan Zone" mit einer Länge von insgesamt 1,4 Kilometern. 30.000 Gäste sollen zeitgleich Platz finden. Was einen im Einzelnen erwartet, bringt diese Website der Tourismus + Congress GmbH näher. Ein paar Ansichten:


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    Ab dem 14. Juni werden alle 51 Euro-Spiele auf insgesamt zehn LED-Screens, die teilweise in oder auf Güterwaggons installiert sind, übertragen. Die größten Bilder wird es auf dem schwimmenden, 720 Zoll großen "Big Screen" geben, der auf Höhe der Friedensbrücke in Ufernähe verankert wird.


    An den spielfreien Tagen sind besondere Themenabende vorgesehen. Während der "Open Air-Kinotage" am 27. und 28. Juni, in Kooperation mit dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum, werden Kurz- und Spielfilme mit fußballerischem Bezug gezeigt.


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    Auch ein auf dem Main schwimmendes Fußball-Kleinfeld ist geplant, der "Floating Pitch". Dazu wird es in der "Fan Zone" weitere Fußball-Kleinfelder geben.


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    Bilder: Brandmission


    Eine "audiovisuelle Eröffnungsinszenierung" findet schon am Mittwoch, 12. Juni, an der Flößerbrücke statt. Visualisierung:


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    Bild: Atelier Markgraph

    Kernsanierung August-Stunz-Zentrum (Röderbergweg 82)

    Das August-Stunz-Zentrum ist ein Altenpflegeheim der Arbeiterwohlfahrt, gelegen am Röderbergweg (SV). Der Baukomplex aus den frühen 1980er-Jahren erhält eine Kernsanierung. Mit der Planung ist das Büro Stefan Forster Architekten beauftragt. Es entstehen 116 Wohneinheiten, jeweils mit separatem Bad. Neu gestaltet wird unter anderem der Eingangsbereich (mehr). So soll es aussehen:


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    Bild: Stefan Forster GmbH


    Schrägluftbild Bestand:


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

    Projekt "Quartier 15" mit 1.400 Wohnungen - Stadt versagt Genehmigung

    Die FAZ berichtet heute von einem Vorstoß privater Investoren für eine Quartiersentwicklung in Praunheim (hier mit Paywall). Das Entwicklungsgebiet liegt in Verlängerung der Steinbacher Hohl, gegenüber der Raststätte "Taunusblick" an der A5. Nebenan baut gerade Instone "Wohnen am Steinbacher Hohl" auf dem Areal des abgerissenen Personal-Hochhauses des Nordwestkrankenhauses. Die Neubauten entstehen in einer alten Lehmgrube einer Ziegelei.


    Auch das geplante Wohnquartier mit dem Namen "Quartier 15" soll auf früherem Ziegelei-Areal errichtet werden. Das Gebiet liegt im Bereich der geplanten Stadtentwicklungsmaßnahme Frankfurt-Nordwest. Entstehen soll ein gemischtes Quartier mit zunächst etwa 500 Wohnungen und auch Gewerbeflächen. Das gesamte Vorhaben umfasst rund 1.400 Wohnungen auf 14 Hektar Fläche. Dabei ist an einen Nutzungsmix von Wohnen, Nahversorgung und Sozialeinrichtungen gedacht. Einer der Projektentwickler, P+B aus Troisdorf, hat eine Website zu dem Vorhaben online.


    Für die Bebauung eines ersten Teilgebiets reichten die Grundstückseigentümer eine Bauvoranfrage ein. Die Stadt hat diese negativ beschieden.

    Laut Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) widersprechen die Pläne dem Konzept für den "Stadtteil der Quartiere". Eine planungsrechtliche Grundlage sei nicht vorhanden, so dass das Vorhaben nicht genehmigt werden könne. Es sei nicht sinnvoll, einzelne Grundstücke aus der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme herauszunehmen. Auch sehe das Konzept der Stadt vor, den Bereich zu beiden Seiten des Steinbachs von Bebauung freizuhalten und als Grünanlage auszugestalten. Das "Quartier 15" hingegen soll an den Steinbach heranreichen.


    Die Planungsidee der P+B Group, die auch ein Hochhaus mit 18 Geschossen vorsieht:


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    Grafik: P+B Group


    Luftbild Frühjahr 2023, die Kräne gehören zur Baustelle "Wohnen am Steinbacher Hohl". Unten rechts die Mercedes-Niederlassung Heerstraße.


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main


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    Bilder: P+B Group / Raybounce

    Das mit der Planung beauftragte Büro Mäckler Architekten zeigte kürzlich in einem Web-Netzwerk eine detaillierte Teilansicht der erneuerten Fassade. Demnach soll ein ausgesprochen lebhaft wirkendes Material gewählt werden, sehr wahrscheinlich Naturstein.


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    Bild: © ABG Real Estate Group


    Naturstein dürfte es auch heute sein, doch das sieht man dem Material nicht unbedingt an. Hier am niedrigeren Bauteil nördlich des Hochhauses:


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    Bild: Schmittchen

    Erstaunlich, was ihr schon alles über das Ergebnis des Umbaus und Teilneubaus wisst, wo doch zur Gestaltung bisher nicht das Geringste bekannt ist (und die konkrete Planung wahrscheinlich noch nicht einmal begonnen hat).


    Schnelle Aufnahmen von heute, da ich in der Nähe zu tun hatte. Anders als in #79 geschrieben, scheint es keinen oder oder nur wenig Leerstand zu geben.


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    Straßen- und westliche Schmalseite mit dem oben schon erwähnten Mosaik, dargestellt ist Petrus mit Fischernetz am See von Tiberias.


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    Thumbs: Mosaik im Detail; nur zweigeschossiger Seitenflügel Ostseite; tiefer als die Umgebung liegender, über eine Rampe erschlossener Hof.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6159_saalgasse_15-17.jpg   Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6157_saalgasse_15-17.jpg   Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6158_saalgasse_15-17.jpg

    Bilder: Schmittchen

    Saalgasse 15-17 soll "Haus der Frankfurter Jugendkirchenmusik" werden

    Das Gebäude Saalgasse 15-17 schließt sich östlich an den Saalhof mit dem Historischen Museum an. Der Bau aus der Nachkriegszeit darf getrost als außerordentlich hässlich bezeichnet werden. Ein Foto von epizentrum aus dem Jahr 2015:


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    Bild (2015): epizentrum


    Die Liegenschaft gehört dem Evangelischen Regionalverband Frankfurt und Offenbach. Früher war dort die Probstei, später andere kirchliche Einrichtungen, derzeit noch das Evangelische Frauenbegegnungszentrum und einige Wohnungen. Ansonsten steht der Baukomplex leer.


    2019 wurde die Absicht bekannt, den Bestand abzureißen und für das "Bibelhaus Erlebnismuseum" nach Planung von Meixner Schlüter Wendt Architekten Neubauten in passenderen Dimensionen zu errichten. Dazu oben die Beiträge #56 ff. Das Vorhaben wurde jedoch aus Kostengründen verworfen (#61).


    Nun gibt es neue Pläne für die Liegenschaft. Doch soll nicht mehr abgerissen und neu gebaut werden, vielmehr ist Sanierung und Aufstockung geplant. Auch ein ergänzender Anbau ist vorgesehen. Anschließend soll ein "Haus der Frankfurter Jugendkirchenmusik" einziehen. Rund 1.000 m² Fläche sind für die Domsingschule und die Bläserschule vorgesehen, mit Proberäumen sowie der Verwaltung der Musikschulen. Auch Wohnungen soll es weiterhin geben.


    Das berichtet heute die FAZ-RMZ in ihrer gedruckten Ausgabe. Eine Machbarkeitsstudie soll es bereits geben. Näheres zur Planung ergibt sich nicht aus der Zeitung, auch sonst konnte ich nichts dazu finden. Aus dem Artikel ergibt sich immerhin, dass aufgrund der Lage und der baulichen Umgebung "auf eine angemessene Architektur besonders viel Wert gelegt" werden soll.


    Bezüglich der Finanzierung des Vorhabens wurde nun ein Letter of intent geschlossen. Die Stadt hat dazu gestern eine PM herausgegeben. Demnach wollen sich beide großen christlichen Kirchen an den Kosten beteiligen. Der Evangelische Regionalverband hat eine Million Euro zugesagt und stellt das Grundstück zur Verfügung. Die katholische Kirche will vier Millionen Euro beitragen, die Stadt und das Land jeweils 1,5 Millionen Euro. Auch ein Förderverein der Frankfurter Jugendkirchenmusik hat eine Million Euro zugesagt.

    Eine Pressemitteilung der Stadt von heute Nachmittag für einmal ohne Kommentar:


    Waffenverbotszone wird um den Frankfurter Hauptbahnhof erweitert

    „Die bisherige Waffenverbotszone im Frankfurter Bahnhofsviertel ist erfolgreich. Das beweisen die ersten Auswertungen. Deshalb habe ich auch nicht lange gezögert, als in Gesprächen mit der Bundespolizei und der Deutschen Bahn der Wunsch geäußert wurde, dass die Waffenverbotszone um das Hauptbahnhof-Gebäude erweitert wird“, erklärte Oberbürgermeister Mike Josef. In einer Verordnung, die das Stadtoberhaupt und Ordnungsdezernentin Annette Rinn am Mittwoch, 22. Mai, unterschrieben haben, wird das neue Gebiet zum 1. Juni verfügt.

    Er habe nach den ersten Gesprächen die Optionen juristisch von verschiedenen Seiten überprüfen lassen. Dabei habe sich herausgestellt, dass er dem Wunsch nach § 42 Abs. V und VI des Waffengesetzes nachkommen kann. „Im Übrigen ist dies zum Beispiel auch in Hamburg bereits angeordnet worden“, sagte Josef. Aufgrund der deutlich steigenden Deliktzahlen im Hauptbahnhof – mehr als eine Verdoppelung zwischen 2019 und 2022 – sei die Entscheidung alternativlos.

    „Ich habe immer gesagt, wenn wir auch nur eine kriminelle Tat durch unsere Maßnahmen, dazu gehören auch die neuen Videoschutzanlagen im Bahnhofsviertel, verhindern können, hat es sich gelohnt. Ich möchte mich für die gute Zusammenarbeit mit der Bahn, der Bundespolizei und der Landespolizei bedanken. Ganz besonders auch für die große Unterstützung durch unsere Ordnungsdezernentin Annette Rinn“, sagte Josef.

    „Nach den ersten durchaus positiven Erfahrungen mit der Waffenverbotszone im Bahnhofsviertel war es nur konsequent, diese auch auf den Hauptbahnhof auszuweiten und so die Möglichkeit zu haben, Straftaten auch im Bahnhof zu verhindern. Dass heute auch eine weitere Videoschutzanlage im Bahnhofsviertel in Betrieb genommen werden konnte, ist ein weiteres Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Stadt-, Landes- und Bundespolizei für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger und ein weiterer Mosaikstein für nachhaltige Verbesserungen“, erklärte Ordnungsdezernentin Rinn.

    Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, sagte: „Der Hauptbahnhof ist das zentrale Eingangstor für Fahrgäste und Besucherinnen und Besucher, die nach Frankfurt kommen. Daher ist ein einladender, sicherer Empfang für uns von oberster Priorität. Die bewährte Zusammenarbeit der DB-Sicherheitskräfte und der Polizei setzen wir weiter fort. Den Vorstoß der Stadt Frankfurt, den Hauptbahnhof in die Waffenverbotszone einzuschließen, unterstützen wir dabei ausdrücklich.“

    Gregor Pelzl, Präsident der Bundespolizeidirektion Koblenz, erklärte hierzu: „Die Erweiterung der Waffenverbotszone auf den Hauptbahnhof Frankfurt am Main stellt einen weiteren, guten Beitrag zur Verbesserung der Sicherheit, insbesondere für die Nutzer der Bahn, dar. Ich bedanke mich deshalb bei der Stadt Frankfurt für die Aufgeschlossenheit, die Waffenverbotszone auszudehnen. Die Bundespolizei wird sich in enger Kooperation mit allen Sicherheitsbeteiligten des PP Frankfurt, der Stadt Frankfurt aber auch der Deutschen Bahn AG an der Überwachung der Waffenverbotszone im Bahnhofsgebäude intensiv beteiligen.“

    „In den ersten sechs Monaten seit Inkrafttreten der Waffenverbotszone wurden über 60 Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen, zum größten Teil wegen des Führens von Messern, gefertigt. Das sind 60 Gegenstände und Messer die aus dem Verkehr gezogen wurden und somit bei Auseinandersetzungen nicht mehr eingesetzt werden können – das ist unmittelbarer Opferschutz und ein großer Erfolg“, sagte der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller und betonte: „Die Erweiterung der Waffenverbotszone auf den Frankfurter Hauptbahnhof ist der folgerichtige Schritt, um Messer und verbotene Gegenstände sicherzustellen, noch bevor sie in das Bahnhofsgebiet und in die Stadt gelangen.“

    Rhein-Selz-Park in Nierstein

    Das Areal der Anderson Barracks, von 1953 bis Ende 2009 eine Kaserne der US-amerikanischen Streitkräfte mit einer Fläche von 75 Hektar, gehört seit 2014 dem Mainzer Investor Wolfram Richter. Auf dem seitdem als Rhein-Selz-Park vermarkteten Gelände ist nun der Bau eines Rechenzentrums geplant. Dazu soll eine etwa 50 Hektar große Teilfläche im Westen der früheren Kaserne an einen noch ungenannten Investor verkauft werden, der sie dann bebauen soll.


    Der Niersteiner Stadtrat hat den Plänen bereits 2022 zugestimmt (Q). Der Merkurist und heute auch die IZ schreiben nun von einer geplanten Rechenzentrums-Leistung von mehr als 500 Megawatt. Damit würde die Anlage zu den größten Rechenzentren Europas gehören.


    Edit 23. Mai: Bauherr soll die japanische NTT Data Group werden.

    Projekt "The 34" - Umbau Dreieichstraße 34

    Die Dreieichstraße 34 kann ohne Zweifel als Problemimmobilie gelten. Seit 2015 steht das Wohnhaus an der Ecke zum Neuen Wall leer. Der Abstieg begann mit unsachgemäßen Umbauarbeiten, es folgte Nutzung durch Obdachlose, Schädlingsbefall, eben das ganze Programm (bereits 2018 die FNP).


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    Südseite:


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    In einem Nebengebäude auf dem Grundstück gab es einst Gastronomie, erschlossen von der Willemerstraße. Auch diese Räume verfallen längst.


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    Nun haben Bauarbeiten begonnen. Ein großer Baum an der Südseite wurde gefällt. Ein Bauschild hängt aus, das auf "Nutzungsänderung von einer Schank- und Speisewirtschaft in 3 Wohneinheiten im EG, Anbau zur Wohnraumerweiterung 1.OG-4.OG, Anbau von Balkonen, Einbau eines Aufzuges sowie Rückbau des Daches und Wiedererrichten in geänderter Form mit Ausbau zu einer Wohneinheit sowie Rückbau und Wiedererrichten des gartenseitigen Anbaus in geänderter Form zur Herstellung von 2 Wohneinheiten und einem Laden (Kiosk) in einem Mehrfamilienhaus" hinweist. Den Umbau plant das Büro Franken Generalplaner.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6154_dreieichstrasse_34_umbau.jpg

    Bilder: Schmittchen


    Im Netz findet sich ein Projektname "The 34" und eine Website dazu. Entstehen sollen 18 Wohneinheiten auf fünf Etagen. Zur Willemerstraße ist der Neubau eines Doppelhauses geplant. Mit der Fertigstellung wird 2025 gerechnet. Das ist der Entwurf:


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    Ganz gut, meine ich. Anstelle des eingeschossigen Anbaus zur Dreieichstraße soll bis hoch zur Traufe angebaut werden. Wenngleich ohne Dachüberstände, bleibt es bei einem geneigten Dach. Die Luftbildvisualisierung zeigt auch das neu zu errichtende Doppelhaus.


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    Bilder: Franken Generalplaner / E21 GmbH / IAM Immobilien / Rendervision

    2023 stellte der Ortsbeirat 5 dem Magistrat Fragen zu den Eigentumsverhältnissen und zur Fertigstellung des Hotels. Was der Magistrat jetzt antwortete:


    Auf Grund des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung § 331 vom 22.06.2006 wurde am 06.09.2006 ein Erbbauvertrag mit der Huarong Group Deutschland GmbH geschlossen, die Eigentümerin des Gebäudes ist. Als Verwendungszweck wurde vereinbart, dass ein Hotel des gehobenen Standards mit ca. 240 Zimmern errichtet und betrieben wird. Eine Eröffnung, bzw. eine Inbetriebnahme des Hotels war im Herbst 2022 geplant. Die Bauarbeiten wurden aber eingestellt, da die mit der Bauleitung beauftragte Person Ihre Tätigkeit zum 01.01.2023 niedergelegt hat. Erst mit der Benennung einer neuen Bauleitung dürfen die Arbeiten weiter fortgesetzt werden. Dies ist bislang nicht erfolgt.

    Grundsätzlich bestand die Möglichkeit, den Heimfall zu erklären und das Gebäude an die Stadt Frankfurt am Main zurückübertragen zu lassen. Entgegen der vertraglichen Vereinbarungen wäre eine Schadensersatzforderung für die errichteten Gebäude zu erwarten gewesen. Die Stadt hätte zusätzlich die im Grundbuch eingetragenen Grundschulden in Höhe von 16 Mio. €, die zum Teil der Erbbauberechtigten selbst zustehen, übernehmen müssen, so dass die Ausübung des Heimfallrechtes nicht wirtschaftlich gewesen wäre. Das Heimfallrecht wurde daher nicht innerhalb der Fristen des Erbbaurechtsgesetzes ausgeübt.


    Weitere Möglichkeiten, den Erbbauberechtigten zur Baufertigstellung zu bewegen, bzw. Einfluss auf das Gebäude zu nehmen, wie beispielsweise Vertragsstrafen, wurden im Erbbauvertrag nicht vereinbart.


    An den Eigentumsverhältnissen hat sich demnach nichts geändert (die Insolvenz betrifft den designierten Hotelbetreiber). Ein Heimfallrecht kann die Stadt nicht mehr ausüben, denn es ist längst verfristet. Einflussnahme anderer Art lässt der Erbbauvertrag aus dem Jahr 2006 nicht zu.


    Soweit von der Straße erkennbar, was Absperrungen und geschlossene Glastüren eben erlauben, ist der Innenausbau tatsächlich recht weit fortgeschritten. Vor zwei Wochen waren Details wie Brüstungsgitter und Elektrokabel zu sehen. Außen sind erste kleine Schäden an der fertigen Fassade festzustellen. Indessen steht weiterhin die Ankündigung im Raum, oben #193, die Bauarbeiten im zweiten Quartal 2024 fortzusetzen.

    Vor einem Jahr verkündete die Bundesbank die Verschlankung ihres Bauprojekts auf dem Areal ihrer Zentrale in Frankfurt-Bockenheim. War bis dahin unter anderem der Neubau von drei Hochhäusern geplant, wofür bis 2020 ein Wettbewerb ausgerichtet wurde, sollte neben der bereits laufenden Sanierung des bestehenden Hauptgebäudes aus dem Jahr 1972 nur noch ein Bürogebäude mit rund 5.000 Quadratmetern neu erichtet werden. Begründet wurde diese Entscheidung mit stark gestiegenen Baukosten und dem Trend zum Arbeiten im Homeoffice.


    Heute teilt die Bundesbank mit, dass auf jedweden Neubau verzichtet werden soll. Die Pressemitteilung:


    Bundesbank will für den Standort Frankfurt auf Büroneubauten verzichten
    Homeoffice-Regelung macht Neuausrichtung möglich

    Die Deutsche Bundesbank will auf dem Gelände ihrer Zentrale in Frankfurt auf Büroneubauten verzichten. Geplant wird eine Strategie für den Standort Frankfurt, die die Liegenschaften der Bundesbank-Hauptverwaltung in der Innenstadt einbezieht. Zum einen wird das Haupthaus, das seit Mai 2022 als Kulturdenkmal eingetragen ist, weiter saniert. "Die Bundesbank fühlt sich ihrem denkmalgeschützten Traditionshaus verbunden", stellte Bundesbankpräsident Joachim Nagel klar. Zum anderen werden jetzt auch die übrigen Bestandsgebäude in Frankfurt im Hinblick auf eine Sanierung geprüft. Details dieser Standortstrategie Frankfurt sind in der finalen Prüfung. "Die Grundlage für die Neuausrichtung bieten unsere beschäftigtenfreundliche Homeoffice-Regelung und neue Grundsätze für die Belegung von Büros", so Nagel.

    Die Bundesbank hat das Projekt zum Ausbau ihrer Zentrale in Frankfurt Anfang 2023 auf den Prüfstand gestellt. Ziel der Prüfung ist, die Pläne aus der Zeit vor der Pandemie neu, mit reduziertem Umfang und wirtschaftlicher auszurichten. Seit Mitte 2023 dürfen die Beschäftigten zudem bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit im Homeoffice leisten.

    Bei der neuen Planung orientiert sich die Bundesbank an der Empfehlung der Kommission Nachhaltiges Bauen vom Umweltbundesamt, den vorhandenen Gebäudebestand wenn möglich zu erhalten, um Treibhausgas-Emissionen und unnötig hohen Rohstoffverbrauch zu vermeiden.

    Die Gebäude auf dem Gelände der Bundesbank-Zentrale und ihrer Hauptverwaltung in Hessen werden nach modernen Bürokonzepten eingerichtet. Der überwiegende Teil der Büroarbeitsplätze wird flexibel durch mehrere Beschäftigte genutzt werden.


    Gestern gab es für die Presse eine Baustellenführung, dazu eine umfangreiche Fotogalerie bei Flickr, und ein Gespräch zum Stand der Sanierung.


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    Fotos: Tim Wegner / Deutsche Bundesbank

    Wiedereröffnung Apfelweinwirtschaft "Zu den 3 Steubern" in Alt-Sachsenhausen

    Von außen ist seit einiger Zeit zu erkennen, dass in den Räumen der legendären Apfelweinwirtschaft "Zu den 3 Steubern" gearbeitet wird. Geschlossen ist seit ungefähr fünf Jahren und ziemlich genau vor drei Jahren starb Wolfgang Wagner, Jahrgang 1932, seit den Fünfzigerjahren Wirt des Lokals an der Ecke Klappergasse und Dreieichstraße.


    Heute steht in der FAZ, dass Frank Winkler neuer Pächter des Lokals wird. Winkler ist bekannt durch seine anderen Lokale, nämlich Lorsbacher Thal, Affentorschänke und "Daheim in der Kleinmarkthalle". Man kann daher davon ausgehen, dass sich nicht allzu viel bei den 3 Steubern verändern wird. Gut so. Im August soll Wiedereröffnung sein.


    Foto von letzter Woche:


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    Bild: Schmittchen

    Main Volta - Umbau Carat-Büro-Center in Havens-Living-Apartments

    Der Umbau des früheren Carat-Büro-Centers in ein Apartmenthaus ist abgeschlossen (von den Außenanlagen abgesehen).


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    Anfang Mai nahm das Havens Living Frankfurt-Bockenheim den Betrieb auf.


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    Der Innenhof:


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    Bilder: Schmittchen

    Baustart für Wohnquartier "Riedbogen"

    An der Straße Auf der Sandkaute lässt die Nassauische Heimstätte Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft insgesamt 220 Wohnungen errichten. Auf einem 4.086 m² großen Grundstück entstehen 58 Mietwohnungen in zwei Wohngebäuden. Auf einem anderen Grundstück, 3.097 m² groß, entstehen in drei Wohngebäuden mit drei Voll- und einem Staffelgeschoss weitere 44 Mietwohnungen. In einem der Häuser sind zudem zwei Gewerbeeinheiten mit insgesamt 122 m² vorgesehen.


    Außerdem entstehen 118 Eigentumswohnungen in vier weiteren Gebäuden auf vier Baufeldern. Voraussichtlich Ende 2026 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Mit den Bauarbeiten für den "Riedbogen" beauftragt ist Zech Bau. In der vergangenen Woche war Grundsteinlegung (Q)| (Q).


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    Bilder: NHW


    Das Baugebiet "Leuchte" im Frühjahr 2023 aus der Luft:


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

    Samson hat einen weiteren Teil des bisherigen Werksgeländes verkauft. Käufer eines 75.000 m² großen Grundstück ist Tishman Speyer. Damit tritt das Unternehmen erstmals als Entwickler von Industrie- und Gewerbeparkflächen in Deutschland in Erscheinung. Auf dem erworbenen Areal sind Rechenzentren und ein innerstädtischer Industrie- und Logistikstandort geplant. Zunächst soll eine Rechenleistung von 32 Megawatt entstehen, später kann diese bis auf 70 Megawatt erweitert werden. Mit der Mainova WebHouse GmbH wurde eine Option vereinbart, bei der Realisierung des Projekts Joint-Venture-Partner von Tishman Speyer zu werden (Q).


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

    Neuentwicklung Stresemannallee 59

    Kurzes Update zu Beitrag #841: Am 31. Juli 2023 hatte das Restaurant "Casa Nova" laut Aushang im Schaukasten zum letzten Mal geöffnet. Das eingeschossige Gebäude ist bereits ziemlich zerfleddert, steht aber noch.


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    Gelegenheit, den abzureißenden Bestand zu dokumentieren.


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    Wie das Interieur einmal aussah zeigt die noch verfügbare Website. Hier eine ähnliche Perspektive wie beim zweiten Thumb.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6145_stresemannallee59_casa-nova.jpg      Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/6146_stresemannallee59_casa-nova.jpg

    Bilder: Schmittchen

    Projekt "Rüster 1" - Revitalisierung Bürohaus Rüsterstraße 1

    In Beitrag #936 wurde ein Sanierungsvorhaben an Niedenau und Rüsterstraße vorgestellt (auch mit Fotos des Bestands). Hierzu gibt es nun erfreuliche Neuigkeiten: Zu einer Realisierung der ursprünglichen Umbauplanung, die mit weißem Putz auf Wärmedämmverbundsystem m. E. nicht überzeugen konnte, wird es nicht kommen. Bauherr war seinerzeit Allianz Real Estate. Das Unternehmen hat die 1967 erbaute Liegenschaft zwischenzeitlich verkauft.


    Erwerber und neuer Bauherr ist Rothenberger Real Estates (auch mit diesem Neubauvorhaben an der Guiollettstraße am Start). Es bleibt bei einer Planung durch MOW Architekten, der Umbauentwurf wurde jedoch maßgeblich überarbeitet. Der neue Entwurf kann durchaus überzeugen, wie ich meine. Statt Putz ist nun eine Natursteinfassade vorgesehen, was in diesem baulichen Umfeld auch erwartet werden darf. Erwartet wird offenbar auch Fassadenbegrünung, in diesem Fall seitens der Genehmigungsbehörde, die hier in Form von Balkons mit bepflanzten Trögen an den sechs Obergeschossen umgesetzt werden soll.


    Der Name des Projekts lautet "Rüster 1". Ein Bauantrag wurde eingereicht, schreibt die IZ heute. Der Umbau soll beginnen, wenn mindestens ein Drittel der Bürofläche von etwa 3.500 m² vermietet ist. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von circa 20 Monaten.


    Ansicht vom Bernhard-Sekles-Platz:


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    Die dunklen Flächen an den Fensterbändern der Obergeschosse sind Photovoltaik. Perspektive Niedenau:


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    Dachterrasse:


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    Bilder: Rothenberger Real Estates / MOW Architekten