Beiträge von Schmittchen

    Zu dem von der Gerchgroup und der Stadt Frankfurt ausgelobten Realisierungswettbewerb gibt es heute eine Meldung. Wie schon bekannt, hat der Wettbewerb zwei Phasen. Für die erste "wurde ein internationales Teilnehmerfeld von 15 Architekturbüros ausgewählt". Aufgabe ist es, einen Entwurf für die städtebauliche Ordnung zu erarbeiten. Das Preisgericht wird anschließend etwa sieben Büros für die zweiten Phase des Wettbewerbs auswählen, dann geht es um die architektonische Gestaltung. Die finale Entscheidung soll unverändert im August 2020 fallen.



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    Bild: Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main / Gerchgroup AG

    Auf dem Areal Morsestraße 25 stehen hauptsächlich ein siebengeschossiges Bürogebäude und eine große zweigeschossige Halle. Bis Ende 2019 wurden die Gebäude und die Freiflächen noch genutzt, unter anderem durch die Firmen Otis (Aufzuganlagen), Parking Service (Flughafenparken) und Crossfit am Main (Fitness). Außerdem soll die Goethe-Universität hier ein Bibliotheksmagazin betrieben haben, dazu oben tunnelklicks Beitrag #74. Die Bestände wurden demnach bis Ende des vergangenen Jahres hauptsächlich in die ehemalige Zentralbibliothek der Universitätsbibliothek Marburg verlegt.


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    Bürogebäude und Halle sind miteinander verbunden.


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    Alle Nutzer sind mittlerweile verschwunden. Der Abbruch dürfte unmittelbar bevorstehen. Auf dem Areal wird die Nassauische Heimstätte die "horizontal gemischte Hybridschule" bauen, das heißt, eine Grundschule samt Sporthalle in den unteren Geschossen und darüber Wohnungen. Einzelheiten in #65.


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    In Kürze werden auch die Fabrikgebäude von Burka-Kosmos abgerissen. Auf dem 7.000 Quadratmeter großen Areal wurden bis vor wenigen Jahren Schleifmittel hergestellt. Die Gebäude an der Rödelheimer Landstraße:


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    Produktionshallen im hinteren Grundstücksbereich:


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    Zum Schluss noch ein Update des in #81 erstmals erwähnten Hotelprojekts (zu dem Näheres nach wie vor nicht zu erfahren ist):


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    Bilder: Schmittchen

    Eschersheimer Landstraße 5-7 | Projekt "Park View", Bockenheimer Anlage 4 | Neubau Lindenstraße 1

    In den dreieinhalb Monaten seit dem letzten Update von thomasfra sind bei der Eschersheimer Landstraße 5-7 gerade einmal einige Fenster dazu gekommen.


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    Rückseite Straßengebäude und verpacktes Hofhaus. Dort verrät immerhin das neu aufgebaute Dach den Umbau (Ansicht in #828).


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    Vom "Park View", Bockenheimer Anlage 4, gab es noch keine Bilder. Nun ist der in #806 vorgestellte Umbau vom Büro- zum Wohnhaus äußerlich schon fast abgeschlossen. Auf die hier dargestellte Akzentuierung in blassoranger Farbe wird offenbar verzichtet. Gut so (mit Rücksicht auf den rechten Nachbarn).


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    Die Lindenstraße 1 war zuletzt in #836 dran. Seitdem ist der Neubau deutlich vorangekommen.


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    Bilder: Schmittchen

    Der Abbruch geht sogar schon dem Ende entgegen. Die Bürogebäude im - von der Rödelheimer Landstraße gesehen - rückwärtigen Bereich (Foto) sind bereits weg. Die Hallen an der Kasernenstraße sind es teilweise. Und das Hauptgebäude war am Freitag schwer angenagt:


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    Bilder: Schmittchen


    Demnächst beginnt auch der Abbruch der vor einigen Jahren stillgelegten Fabrik von Burka-Kosmos. Das lässt sich der Projekt-Website entnehmen. Dazu später mehr. Eine Ansicht des Areals zum Großklicken bereits jetzt:


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    Bild: Instone Real Estate Group / Nassauische Heimstätte

    Neubau Feuerwache am Kurfürstenplatz geplant (Bockenheim)

    Am Kurfürstenplatz und der Schwälmer Straße befand sich bis 2011 die Feuerwache 4. Seit deren Schließung ist dort eine Rettungswache der Johanniter. Bereits seit langer Zeit befindet sich in den Obergeschossen darüber hinaus ein Bürgertreff der Saalbau (Info). Ab Spätsommer dieses Jahres sollen die Gebäude abgerissen werden. Dies berichtete die Frankfurter Rundschau, die sich auf eine Sitzung des Ortsbeirats 2 am 20. Januar bezieht.


    Nach dem Abbruch ist ein fünfgeschossiger Neubau für eine neue Feuerwache geplant. Neben Büro- und Aufenthaltsräumen soll Platz für vier Rettungswagen und ein Löschfahrzeug entstehen. In den Geschossen darüber plant die ABG Holding den Bau von 16 Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen für Mitarbeiter von Feuerwehr oder Polizei. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von eineinhalb Jahren.


    Einige Fotos von gestern:


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    Die offenbar aus der Vorkriegszeit stammenden Gebäude an der Schwälmer Straße werden vermutlich auch abgerissen.


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    Bis zu seiner Zerstörung im Jahr 1944 durch einen Luftangriff befand sich an dieser Stelle das Rathaus der Stadt Bockenheim. Das Gebäude wurde 1849 erbaut, im repräsentativen Stil mit klassizistischen Formelementen wie Portikus, Balkon und hoher Attika mit Uhr (Foto von 1871). Weitere Bilder der aktuellen Bebauung als Thumbnails:


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4206_feuerwache_kurfuerstenplatz.jpgBild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4204_feuerwache_kurfuerstenplatz.jpgBild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4205_feuerwache_kurfuerstenplatz.jpg

    Bilder: Schmittchen

    Stadtverordnetenversammlung beschließt: Keine Sanierung der Städtischen Bühnen!

    Gestern haben die Stadtverordneten beschlossen, dass die Bühnen nicht saniert werden. Das bedeutet nichts anderes als den Abbruch der Gebäude am Willy-Brandt-Platz! Dazu die heutige Pressemitteilung der für die Gebäude zuständigen Dezernentin:


    Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßt die schnelle Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung, die in ihrer Sitzung am Donnerstag, 30. Januar, den Beschluss gefasst hat, eine Sanierung der Städtischen Bühnen nicht mehr weiter zu verfolgen. „Eine Sanierung der Städtischen Bühnen Frankfurt ist damit vom Tisch“, sagt Hartwig. „Ich begrüße es sehr, dass die Stadtverordneten meiner Empfehlung gefolgt sind. Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.“

    Der Magistrat ist nun aufgefordert, ein Konzept für das weitere Vorgehen zu erarbeiten. „Mit dieser Entscheidung ist es möglich, die weiteren Schritte vorzubereiten. Wir sollten nun eine Grundsatzentscheidung für eine Neubaulösung treffen“, ergänzt Hartwig. „Ich werde bald einen Vorschlag für das weitere Verfahren machen und bin zuversichtlich, dass wir einen gemeinsamen Weg im Sinne des Gemeinwohls unserer Stadt finden werden. Eines möchte ich nochmal betonen: Einen Ausverkauf des Willy-Brandt-Platzes wird es mit mir nicht geben. Mindestens eine Bühne muss an diesem Platz verbleiben“, machte die Dezernentin zum weiteren Vorgehen deutlich. „Ein Abschied von der Theaterdoppelanlage wird vielen Frankfurterinnen und Frankfurtern sicherlich schwerfallen, mir auch! Jetzt gilt es, diese gute Tradition, für die das Gebäude steht – Freiheit, Demokratie und Kunst – ins 21. Jahrhundert fortzuführen. Die Kulturstadt Frankfurt braucht ein zukunftsfähiges Schauspiel und eine zukunftsfähige Oper – eine Lösung, die Jahrzehnte trägt und welche die Mainmetropole um ein neues kulturelles Wahrzeichen mit internationaler Strahlkraft erweitert.“


    Das große Thema wird in der nächsten Zeit sein, einen oder mehrere neue Standorte für die Bühnen zu finden. In diesem Zusammenhang möchte ich erneut das Areal der Deutschen Rentensicherung Hessen erwähnen. Dieses liegt zwischen Schaumainkai und Städelstraße, nur durch die Dürerstraße vom westlich angrenzenden Städel-Areal getrennt. Im Osten schließt sich das Museum für Kommunikation an. Selbst für die Oper sollte das bestens gelegene Grundstück groß genug sein, jedenfalls dann, wenn es analog zum Städel auch ordentlich in die Tiefe geht. Und die Mitarbeiter der Rentenversicherung würden sich sehr wahrscheinlich über modernere Räumlichkeiten freuen.


    Bild: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/55/Frankfurt_St%C3%A4delstra%C3%9Fe_28.Deutsche_Rentenversicherung.20131112.jpg/1280px-Frankfurt_St%C3%A4delstra%C3%9Fe_28.Deutsche_Rentenversicherung.20131112.jpg

    Bild: Epizentrum mit Lizenz CC BY-SA 3.0 @Wikimedia


    Nachtrag: Wie ich gerade sehe, sind die Verwaltungsgebäude der Deutschen Rentenversicherung (Städelstraße 28, Dürerstraße 9 und Schaumainkai 55) allerdings denkmalgeschützt. In der Denkmaltopographie heißt es: "Modernes Verwaltungsgebäude von 1955-57 nach Entwurf von Rimpl und Wolf." Kulturdenkmal aus geschichtlichen Gründen.

    Das städtebauliche Konzept wurde 2019 gefunden, zu Grunde gelegt wird bekanntlich ein Entwurf von Ferdinand Heide Architekten, nun geht auch der daran anschließende Architektenwettbewerb für die Gestaltung der Neubauten in seine maßgebliche Phase. Genauer ist es ein nichtoffener Realisierungswettbewerb mit anschließendem Verhandlungsverfahren namens "Der neue Campus für die Zentrale der Deutschen Bundesbank". Gegenstand des Wettbewerbs ist "die Zusammenführung von 5.000 Arbeitsplätzen in mehreren Neubauten mit einer Gesamtgröße von circa 100.000 m² BGF für Büros, Sportzentrum, KiTa, Gastro, Infrastruktur und Logistik". Weitere Einzelheiten finden sich hier in der Wettbewerbsbekanntmachung.


    Morgen werden die Unterlagen ausgegeben, erfährt man bei der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen. 30 Architekturbüros sind teilnahmeberechtigt. Eine Teilnehmerliste fehlt leider in der Übersicht. Da Büros, die bereits Entwürfe für das städtebauliche Konzept eingereicht hatten, zur Teilnahme am Realisierungswettbewerb berechtigt sind (s. o.), ist ein Teil der Wettbewerbsteilnehmer aber bereits bekannt.


    Die Preisgerichtssitzung ist am 15. und 16. Juni 2020. Dem Preisgericht werden angehören: Prof. Almut Grüntuch-Ernst, Prof. José Gutierrez Marquez, Günther Hoffmann, Brigitte Holz, Prof. Anett-Maud Joppien, Prof. Ulrike Lauber, Prof. Arno Lederer, Dr. Johannes Beermann, Mike Josef, Prof. Dr. Jens-Uwe Fischer, Prof. Sophie Wolfrum, Diana Rutzka-Hascher und Guido Müller.

    Ursache des Besucherrückgangs bei der IAA 2019 waren hauptsächlich die drohenden gewalttätigen Demonstrationen am entscheidenden ersten Publikums-Wochenende. Ein Übriges taten die klar negativ eingefärbten Vorberichte in den Medien. Mit dem Standort Frankfurt hatte all dies nichts zu tun.


    Der VDA hat seine Messe ganz alleine in die Grütze geritten. Zahlreiche Hersteller-Absagen gab es bereits für die IAA 2017. Der Verband hat daraus überhaupt keine Lehren gezogen. Ohne nennenswerte Änderungen des überholten Konzepts ist die letztjährige Ausgabe vorhersehbar noch tiefer in die Krise gerutscht. Nun soll der Standort schuld sein - das ist lächerlich. Und ausgerechnet das zutiefst autofeindliche Berlin soll die Zukunft sein? Gewiss nicht.


    Hier war die mit Abstand erfolgreichste Messegesellschaft des Landes Partner des Veranstalters. Das Messegelände ist groß und modern, höchst vorzeigbar und ausgesprochen zentral gelegen. Bevölkerungsdichte und Kaufkraft im näheren und weiteren Umkreis sind hoch und die Verkehrsanbindung ist überragend.


    Der orientierungslose VDA gibt ohne Not und Vernunft den idealen Standort für seine Messe auf (mit der er sich bisher hauptsächlich finanziert hat). Ein deutlicher Bedeutungsverlust wird die Folge sein, gleich an welchem Standort, und nach einigen erfolglosen Rettungsversuchen wird die Messe den Weg der Cebit gehen. Die gestern bekannt gewordene Entscheidung war der Anfang vom Ende.


    Nachtrag: Auch wenn Feldmann hier keine nennenswerte Rolle gespielt hat (wie immer, wenn es darauf ankommt), ist Miguels #2.455 natürlich völlig zutreffend.

    Spatenstich für zweiten Bauabschnitt | Bürohochhaus | Molenspitze


    Gestern war der offizielle Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt. Dieser besteht aus dem Konferenzhotel der schwedischen Marke Scandic mit 505 Zimmern und aus weiteren Gebäuden mit 288 Eigentumswohnungen, darunter die beiden zum Main orientierten Wohntürme mit 52 und 58 Metern Höhe. Eine Pressemitteilung zur Veranstaltung und ein Foto gibt es hier und dort.


    Die FAZ berichtet ebenfalls. Neben dem erwartbaren Kaufpreis von rund 10.000 Euro je Quadratmeter Eigentumswohnung ergeben sich zwei interessante Informationen aus dem Artikel. Zum einen, dass der schon längere Zeit angekündigte Architektenwettbewerb für das 60 Meter hohe Bürohochhaus an der Hanauer Landstraße nun begonnen hat. Dazu eingeladen wurden zehn Büros. Eine Entscheidung soll Ende Mai 2020 fallen. Zum anderen, dass am Entwurf für das Hotelhochhaus "Waterfront" auf der Molenkopf nichts mehr geändert wird - ungeachtet der durchaus lauten Kritik. Derzeit werde der Bauantrag vorbereitet, heißt es, die Fertigstellung sei 2024 geplant.


    Zur Erinnerung: Aktuelle Visualisierungen gibt oben in #154 und #159.

    Mittlerweile stehen über 30 Kräne! Ziemlich beeindruckend. Vor ein paar Tagen habe ich Fotos gemacht, die aus zahlreichen Gründen fürchterlich schlecht geworden sind. Weil es aber sonst nichts Visuelles gibt, der Teufel in der Not etc. habe ich neben der Flugscham auch die Bildscham überwunden und drei davon rausgesucht. Vorsichtshalber als vergrößerbare Miniaturen: links Flugsteig G, in der Mitte ein Teil-Überblick und rechts die schon deutlich aus dem Boden gewachsenen Flugsteige H und J:


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4199_terminal_3.jpg  Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4200_terminal_3.jpg  Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/4201_terminal_3.jpg
    Bilder: Schmittchen

    Der Abbruch der Halle 5, außerhalb des Messegeländes aktuell kaum zu sehen, und anschließend wohl auch der Neubau lässt sich sehr gut mit einer Webcam der Messe in 3.072 x 1.728 Pixel verfolgen. Für Leser, die diesen Beitrag erst abends finden, eine Aufnahme bei Tageslicht:


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/exabload/55555555555555xekd3.jpg

    Bild: Messe Frankfurt


    Mehr oder weniger gut sind auch der Umbau der alten Oberpostdirektion und verschiedene Hochhausbaustellen zu sehen.

    Zur Stunde findet eine Pressekonferenz zum Thema statt. Präsentiert wird das Ergebnis des Prüfauftrages zu den Städtischen Bühnen. Unten die soeben dazu herausgegebene Pressemitteilung, ohne weiteren Kommentar meinerseits, der angesichts des brisanten Inhalts bestimmt entbehrlich ist.


    Kulturdezernentin Ina Hartwig hat zusammen mit dem Leiter der städtischen Stabsstelle, Michael Guntersdorf, die Ergebnisse des Prüfauftrages zur Zukunft der Städtischen Bühnen Frankfurt bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, 23. Januar, im Deutschen Architekturmuseum vorgestellt. „Die Stabsstelle hat zusammen mit den Städtischen Bühnen, den notwendigen Ämtern der Stadt sowie externen Fachplanern fundierte Antworten auf die Fragestellungen der Stadtverordneten erarbeitet. Mit diesen differenzierten Ergebnissen kann jetzt eine grundsätzliche Entscheidung zur Zukunft der Städtischen Bühnen getroffen werden“, bedankte sich Hartwig bei Stabsstellenleiter Guntersdorf und allen beteiligten Mitarbeitern.

    Sanierung der Theaterdoppelanlage nicht wirtschaftlich

    In einem ersten Schritt prüfte die Stabsstelle eine sogenannte „Basis-Sanierung“, bei der nur das Nötigste saniert und modernisiert sowie die technischen Anlagen ausgetauscht werden. Die Gesamtkosten für diese Variante belaufen sich auf rund 826 Millionen Euro. Grundlegende Defizite, wie die schwierigen Anlieferungsbedingungen und ineffizienten Betriebsablaufe, bleiben weiterhin bestehen. Im zweiten Schritt untersuchte die Stabsstelle eine sogenannte „Verbesserte Sanierungsvariante“. Diese ermöglicht unter anderem Verbesserungen im Bereich der Anlieferung und eine Öffnung des Gebäudes für die Öffentlichkeit. Auch in dieser Variante bleiben die der Altsubstanz geschuldeten funktionalen Einschränkungen bestehen. Die Gesamtkosten für diese Variante sind mit rund 918 Millionen Euro veranschlagt.

    Neubauvarianten für die Oper und das Schauspiel

    In einem nächsten Schritt untersuchte die Stabsstelle zwei Neubauvarianten: eine Variante mit optimierten Neubau der Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz und eine Variante mit zwei Neubauten, davon einer auf dem jetzigen Grundstück am Willy-Brandt-Platz und ein weiterer an einem zentral gelegenen Standort. Die Gesamtkosten für einen Neubau der Theaterdoppelanlage am selben Standort sind mit rund 875 Millionen Euro veranschlagt. Bei der Variante mit zwei getrennten Neubauten können Interimskosten für eine der beiden Spielstätten vermieden werden, da mit einem Neubau bereits begonnen werden kann, während der Spielbetrieb in der jetzigen Theaterdoppelanlage noch läuft. Die Kosten dieser Variante sind mit 809 Millionen Euro angesetzt.

    Unabhängig davon, welche der Varianten umgesetzt werden soll, rät die Stabsstelle zu einem eigenen Produktionszentrum. Das Zusammenführen der bislang externen Probebühnen und Lager mit den auszulagernden Werkstätten führt zu Synergien im Betriebsablauf und einer erheblichen Reduzierung der Gesamtkosten. Die Gesamtkosten aller Varianten enthalten grundsätzlich die Baukosten, Risikozuschläge, die zu erwartenden Baupreissteigerungen und die Kosten für ein Produktionszentrum.

    „Die Ergebnisse der Stabsstelle sprechen eine deutliche Sprache. Als Kulturdezernentin bin ich daher zu einem klaren Ergebnis gekommen. Die alte Doppelanlage ist ein traditionsreicher Bau, es fällt sicherlich vielen schwer, sich von ihm zu trennen. Dennoch kann ich eine Sanierung nicht empfehlen, sie ist wirtschaftlich nicht vertretbar und nicht nachhaltig“, sagt Kulturdezernentin Ina Hartwig. „Ich empfehle, zwei Neubauten zu errichten, mindestens einen davon am Willy-Brandt-Platz, den anderen in zentraler Innenstadtlage. Dadurch sparen wir ein Interim ein, ermöglichen den Bühnen ein zukunftsfähiges Arbeiten und bieten den Frankfurterinnen und Frankfurtern einen öffentlichen Raum auch jenseits des Spielbetriebs. Für mich steht fest: Das kulturelle Herz der Stadt schlägt am Willy-Brandt-Platz, wir dürfen es nicht herausreißen.“

    Zum Hintergrund:

    Im März 2018 war der Magistrat durch die Stadtverordneten beauftragt worden, eine Sanierung unter maximalem Erhalt des Bestandes der Theaterdoppelanlage am Willy-Brandt-Platz zu prüfen. Für die aktuelle Untersuchung wurde die Stabsstelle „Zukunft der Städtischen Bühnen Frankfurt“ gegründet, die am 1. November 2018 ihre Arbeit aufnahm und im Kulturdezernat angesiedelt ist. Die heute vorgestellten Ergebnisse ergänzen die 2013 beauftragte und im Jahr 2017 präsentierte Machbarkeitsstudie, die eine reine Sanierung nicht geprüft hatte. Angepasst an aktuelle Baupreissteigerungen und Risikozuschläge liegen die ermittelten Kosten für die Varianten der Machbarkeitsstudie von 2017 mittlerweile bei über eine Milliarde Euro.

    Trei Real Estate startet Architekturwettbewerb für 150 Wohnungen auf den Baufeldern Hafeninsel II und III

    Im Sommer 2019 hatte die Trei Real Estate GmbH die beiden Baufelder Hafeninsel II und III im Mainzer Norden erworben (#160). Nun hat der Projektentwickler und Bestandshalter einen Architekturwettbewerb für die geplanten Wohnbebauung gestartet. Daran beteiligen sich insgesamt sieben Architekturbüros aus dem Bundesgebiet, nämlich Caspar.Schmitzmorkramer (Köln), Eike Becker_Architekten (Berlin), Fischer Architekten (Mannheim), HPP Architekten (Düsseldorf), J.Mayer.H und Partner (Berlin), KSP Jürgen Engel Architekten (Frankfurt am Main) und RKW Architektur + Rhode Kellermann Wawrowsky (Düsseldorf). Der Siegerentwurf wird der Öffentlichkeit im zweiten Quartal 2020 vorgestellt.


    In einer heutigen PM heißt es zu den Vorgaben für die Architekturbüros, dass die Hafeninseln jeweils eigenständige Adressen ausbilden und sie sich gestalterisch deutlich voneinander unterscheiden sollen. Und weiter: "Der Eindruck eines zusammengehörigen Paares soll vermieden werden. Eine Differenzierung der beiden Inseln ergibt sich bereits aus der unterschiedlichen Vermarktung der Wohnungen: Während die Hafeninsel II (Fischerhof) in Form von Eigentumswohnungen entwickelt werden soll, ist die Hafeninsel III (Lotsenhof) als Mietobjekt vorgesehen. Die technisch-konstruktive Planung der beiden Gebäudeentwürfe soll jedoch auf der gleichen Basis erfolgen. Ein weiterer wesentlicher Teil der Aufgabenstellung ist auch die Berücksichtigung der Beziehungen der Gebäude und Freibereiche zu den Grachten und den angrenzenden privaten und öffentlichen Freiräumen."


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    Bild: Zollhafen Mainz

    Neubau "H+ Hotel", Frankfurter Straße 5 (geplant)

    Gegenüber vom geplanten "Eschborn Gate" und direkt neben dem SAP-Hochhaus planen die OFB Projektentwicklung GmbH und die Groß & Partner

    Grundstücksentwicklungsgesellschaft im Joint Venture einen achtgeschossigen Hotelneubau. Auf dem 2.500 Quadratmeter großen Grundstück Frankfurter Straße 5 sollen 215 Zimmer und ein öffentliches Restaurant im Erdgeschoss entstehen. Betreiber wird die H-Hotels-Gruppe mit Sitz im hessischen Bad Arolsen.


    153 Fahrzeug-Stellplätze werden im bereits realisierten Parkhaus zur Verfügung gestellt. Ende des ersten Quartals 2020 soll ein Bauantrag eingereicht werden, die Eröffnung des Hotels ist für das vierte Quartal 2022 vorgesehen.


    Quelle ist eine Pressemitteilung der OFB von heute. Bildliches wurde bisher nicht zur Verfügung gestellt. Jedoch wurde damals, im Zusammenhang mit dem SAP-Projekt, eine Visualisierung veröffentlicht, die ein Gebäude östlich des Hochhauses zeigt. Vermutlich wird man nicht allzu falsch liegen, wenn man sich den Hotelneubau ungefähr so vorstellt.

    Zeitplan Sanierung Paulskirche / Machbarkeitsstudie Demokratiezentrum


    Die Absicht, bis zum 175. Jubiläum des ersten deutschen Parlaments die Sanierung der Paulskirche abgeschlossen zu haben, hat die Stadt nun aufgegeben. Jetzt soll im Jahr 2023 zuerst das Jubiläum gefeiert und anschließend die Sanierung in Angriff genommen werden. Keine Rekonstruktion, versteht sich, sondern eine Bewahrung des aktuellen Zustands. Details dazu sollen sich aus einem "Rahmenterminplan" ergeben, den Baudezernent Schneider (CDU) samt einer neuen "Stabsstelle Paulskirche" soeben vorgestellt haben soll. Das schreibt Bild Frankfurt.


    Zugleich wurde offenbar eine Machbarkeitsstudie für das gewünschte Demokratiezentrum vorgestellt. Anscheinend war damit das Büro Meixner Schlüter Wendt beauftragt, jedenfalls zeigt die Boulevardzeitung nur Entwürfe der Frankfurter Architekten. Davon einen für ein „Haus der Demokratie“ auf dem Paulsplatz. Wer nun die sanfte Hoffnung hegte, dies gehe wenigstens einher mit einer Rekonstruktion der Alten Börse, wenn schon der Kirche ihre Würde nicht zurückgegeben werden darf, der sollte sich auf einen Schlag in die Magengrube gefasst machen. Damit:


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    Bild: Meixner Schlüter Wendt / Stadt Frankfurt am Main


    Willkommen in Pjöngjang, könnte dem einen oder anderen spontan in den Sinn kommen. Immerhin soll ein Architekturwettbewerb für die Gestaltung eines Demokratiezentrums auf dem Paulsplatz ausgerichtet werden. Aber - macht sich jetzt jemand Hoffnungen?


    Alternativ, so reimt man sich zusammen, wurde ein Demokratiezentrum im Rathaus-Nordbau untersucht. Mit ihrem nach wie vor grotesk entstellenden Dachaufbau wäre die Kämmerei ja in gewisser Weise sinnig. Um auf das „Haus der Demokratie“ im Nordbau aufmerksam zu machen, schlagen die Architekten diese schicken Glaskonstruktionen auf dem Paulsplatz vor.


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    Bild: Meixner Schlüter Wendt / Stadt Frankfurt am Main

    Das sind die Platzierungen im nichtoffenen Wettbewerb zum Erweiterungsbau Theaterhaus:


    1. Preis: PFP Planungs GmbH Hamburg, Hamburg

    2. Preis: karlundp (ehem. Karl + Probst), München

    3. Preis: JSWD Architekten, Köln

    4. Preis: Sacker Architekten GmbH, Freiburg


    Die Ergebnisse werden hier ausführlich dargestellt. Der erstplatzierte Entwurf außen und innen:


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    Bilder: PFP Planungs GmbH

    Warum so hysterisch, Berlinier? Der Auslegung bedürfen wohl auch die "Verstrebungen zwischen den Verwebungen" beziehungsweise die "unzähligen, teilversetzten Streben". Nach einigem Grübeln fiel der Verdacht auf die Lüftungsflügel, die der zweiten Visualisierung in #276 in der Tat fehlen. Das weiter oben schon gezeigte Foto der Musterfassade dürfte zur weiteren Erhellung beitragen (mehr Fotos in #237):


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    Bild: Schmittchen


    Also im Wechsel jeweils ein Glasfeld mit und eines ohne Lüftungsmöglichkeit. Wir werden zwar alle sterben - aber nicht deswegen, denke ich.