Beiträge von moaeburch

    Undifferenzierte Reaktion

    Das Institut, von dem hier die Rede ist, genießt international höchstes Ansehen und arbeitet u. a. für die Vereinten Nationen und die EU.
    Es wurde 1991 unter anderem von Johannes Rau und Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker gegründet. Unter http://www.wupperinst.org kann sich jeder über dies Institut informieren.
    Zu der Studie selbst kann ich nichts sagen, weil mir diese noch nicht vorliegt.
    Aber weil hier einigen das Ergebnis einer Studie dieses Instituts nicht gefällt, diese Einrichtung als abstrus, esoterisch und den infrage kommenden Personenkreis als fragwürdig zu bezeichnen und gar in die Nähe von Extremisten und Radikalen zu rücken, liegt außerhalb jeder Akzeptanz.
    Vielleicht sollten mal einige darüber nachdenken, ob ein derartiger Diskussionsstil einer der Gründe dafür sein kann, dass die Aktivitäten im Hamburger Teil des DAF, wie schon mehrfach beklagt, sich in Grenzen halten.

    Schlickdeponie in Moorburg

    @ midas


    Auch wenn Sie mal wieder keine Lust haben, in die Details zu gehen, so hätten Sie das doch besser tun sollen. Vielleicht wären Ihre Angaben dann etwas stimmiger. Im übrigen verwahre ich mich gegen die Unterstellung, hier Agitprop zu betreiben. Ich hatte eigentlich vom DAF-Team erwartet, dass es diese Diffamierung rügt.


    Auf den Metha-Anlagen in Finkenwerder wird das kontaminierte Baggergut aus der Elbe auf mechanischem Wege in seine Bestandteile Sand und Schlick getrennt ( durch Zentrifugalkraft ). Der Sand wird danach abgewaschen bzw. abgespült. Das läßt sich machen, weil die Kontaminierungen an den Sandkörnern nicht gut haften. Er kann dann anschließend als Baumaterial verwendet werden.
    Mit dem Schlick kann man das nicht machen, da er nicht aus festen Körnern besteht, sondern ein organisches Zersetzungsprodukt ist.
    Er wird ungereinigt auf die Deponie in Francop verbracht, dort aufgeschichtet und dauerhaft gelagert.
    Auf dem Spülfeld Moorburg-Mitte, im Hafenerweiterungsgebiet, wird die Trennung der Bestandteile des Baggergutes noch nach dem alten, flächenintensiven Verfahren durchgeführt.
    Auf kleineren Flächen innerhalb des Spülfeldes, die eine schiefe Ebene bilden, wird das Baggergut aufgespült. Der Sand als das schwerere Material lagert sich nah am Spülrohr ab, der Schlick am Ende der schiefen Ebene.
    Wenn der Schlick sich soweit entwässert hat, dass er stichfest ist, wird er auch hier auf die Deponie nach Francop verbracht. Der Sand verbleibt auf dem Spülfeld. Er wird nach Bedarf in den Metha-Anlagen in Finkenwerder abgespült und ebenfalls als Baumaterial verwendet.
    Das Spülfeld in Moorburg-Mitte besteht also im wesentlichen aus Sand.
    Es ist nicht dauerhaft, sondern hat eine begrenzte Betriebsgenehmigung bis 2035.


    Die HPA will jetzt dort eine neue, dauerhafte Schlick-Deponie einrichten, mehr als 30m hoch.
    Es stellt sich in der Tat die Frage, wie das mit dem Hafenentwicklungsgesetz zu vereinbaren ist, da dort festgelegt ist, dass das Hafenerweiterungsgebiet nur für Hafenzwecke verwendet werden darf. Und die werden explizit und klar abgegrenzt mit Hafenverkehr, hafengebundenem Handel und Hafenindustrie definiert.
    Die HPA versucht, diese Hürde zu umgehen, indem sie behauptet, anschließend auf dieser Deponie ein Gewerbegebiet einzurichten, möglichst mit hafenbezogenem Handel.
    Keine der bisherigen dauerhaften Schlick-Deponien sind bebaut worden oder sollen bebaut werden.
    Auch die in Francop nicht, obwohl sie sich mit ihrer Lage zwischen dem Airbus-Gelände und den westlichen Ausläufern des Hafens in Altenwerder, und nahe an diesen Bereichen, dafür anbieten würde.
    Sie soll nach Schließung, etwa 2013, der Bevölkerung als "Freizeitgelände" zur Verfügung gestellt werden. Dies in einer Gegend ( Altes Land ), die schon im Übermaß über grünes Freizeitgelände verfügt.


    Die Verantwortlichen sind sich der Standfestigkeit und Belastungsfähigkeit einer solchen Deponie nicht wirklich sicher.
    Sie wird in Sandwich-Bauweise errichtet. Eine Schicht Schlick, eine Schicht Sand usw..
    Es ist nicht ausgeschlossen, dass es bei einem solchen Konstrukt zu Setzungen und Verwerfungen kommt.
    Außerdem stößt jeder, der dort ein Loch gräbt oder eine Baugrube aushebt, unweigerlich auf komtaminiertes Material.
    Er gefährdet seine Gesundheit und hat mit dem Aushub ein ernsthaftes Entsorgungsproblem.
    Die Kontaminierungen des Schlick umfassen so ziemlich alles, was regulär als Sondermüll zu entsorgen wäre, bis hin zu Dioxin und radioaktiver Belastung.
    Schlick ist von daher in der Tat nichts weiter als Dreck.


    Die Frage einer Bebaubarkeit ist mit der Marsch nicht zu vergleichen. Hier handelt es sich um einen mehr als 30m hohen Hügel, zu vergleichen mit einem Pudding.


    Das Konzept des "Wissensparks für Umwelttechnologien" in Moorburg ist eine durchaus realistische Perspektive. Die Flächen in Moorburg sind die einzigen Flächen in Hamburg, die die dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllen.
    Um das zu erkennen, müßte man sich das Konzept auf http://www.nexthamburg.de mal genauer ansehen. Natürlich vorausgesetzt, man hat Lust dazu.
    Berlin plant, in den nächsten Jahren auf dem Gelände des Flughafens Tegel ( 460 ha ) einen Forschungscampus für Umwelttechnologien einzurichten.
    Die scheinen da zu wissen, wo die Zukunft liegt, während Hamburg mit seiner Hafenfixierung diese wohl eher in einer Schlick-Deponie sieht.


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    Hinweis der Moderation: Hab eure Diskussion schon im Auge. Wollte es noch etwas beobachten aber wenn sich ein User beschwert, handle ich natürlich! Daher bleibt bitte schön sachlich, vermeidet Aussagen, die andere User persönlich betreffen und achtet auch sonst auf eure Umgangsformen. Sollte trotzdem jemand nach diesem Hinweis derart seine Beiträge verfassen, nehme ich mir das Recht, diese ohne Umweg zu löschen! Beste Grüße, Dykie!

    Schlickdeponie in Moorburg

    Die Hamburg Port Authority ( HPA ) hat heute bekanntgegeben, dass sie in Moorburg eine Dauerdeponie für Hafenschlick einrichten wird.
    Und zwar auf der Fläche zwischen dem Ort und der A7, auf der sich bereits ein Spülfeld befindet.
    Auf diesem relativ flachen Spülfeld wurde bisher das Baggergut in Schlick ( kontaminiert ) und Sand getrennt und der Schlick kam dann auf die Dauerdeponie in Neuenfelde, sodaß in Moorburg im wesentlichen der Sand verblieb.
    Die jetzt geplante Deponie ( mehr als 30m Höhe ) in Moorburg soll dauerhaft sein und macht die Fläche für jede weitere Nutzung, außer als Freizeitgelände, unbrauchbar.
    Der Untergrund wäre für eine Bebauung zu weich.
    Damit ist deutlich geworden, dass der Hafen keine weiteren Flächen für seine originären Aufgaben braucht, sondern die Hafenerweiterungsplanung in Moorburg, nach fast 30 Jahren, hohen Kosten und schwerem Schaden in der Region, nur noch zum Ergebnis hat, dort Dreck abzuladen.
    Wie die HPA dies Vorhaben allerdings mit dem Hafenentwicklungsgesetz vereinbaren will, ist mir noch unklar.
    Dort ist ausdrücklich formuliert, dass das Hafenerweiterungsgebiet nur für Hafenzwecke genutzt werden darf, und die sind explizit mit Hafenverkehr, hafengebundenem Handel und Hafenindustrie definiert.


    Unter http://www.nexthamburg.de sind die Vorstellungen der Bürger zu einem "Wissenspark für Umwelttechnologien" ( "Ideen für die Stadt","Topideen", "Wissenspark Moorburg" klicken ) ziemlich ausführlich, soweit momentan möglich, dargestellt. Ich hatte sie hier schon mal vorgestellt und sie werden bereits im politischen Rahmen diskutiert.
    Für die Stadt entsteht hier aus meiner Sicht die Frage, ob sie die hoch attraktive Fläche in Moorburg für eine Schlickdeponie oder für einen Wissenspark für Umwelttechnologien nutzen sollte.

    So etwas wie die "Rote Flora" kann sich nur entwickeln, wenn es ein entsprechendes Umfeld hat. In der Schanze ist es gegeben, im Gängeviertel nicht. Als Insel in einem völlig fremden Umfeld wird eine zweite "Rote Flora" nicht entstehen können, mal abgesehen davon, dass die Ansätze dafür nicht erkennbar sind. Ein paar wilde Parties und unaufgeräumter Lebenswandel reichen dafür wohl nicht aus.
    Aber die Empfindlichkeiten, das ist deutlich zu erkennen, sind da unterschiedlich verteilt.
    Ein kleiner Nachsatz zur TAZ, auch auf die Gefahr hin, dass ich einige vorgestrige Klischees bediene:
    Niemand geringeres als Ulrich Wickert hat die TAZ als "die Kaderschmiede des Deutschen Journalismus" bezeichnet. Guckst Du !

    Man muss mit den "Bild"-Leuten mal im Rahmen von Pressearbeit tatsächlich zu tun gehabt haben, um den sachlichen Gehalt ihrer Meldungen ermessen zu können. Und das bezieht sich ganz besonders auf Personengruppen bzw. gesellschaftliche Bereiche, die bei Springer eh keinen guten Stand haben.
    Das da gegenüber dem Gängeviertel jetzt negative Stimmung erzeugt wird, wundert mich überhaupt nicht und die Methoden sind nun wirklich nicht neu.
    Wer bis zum Beweis des Gegenteils von einer wahrhaftigen Berichterstattung ausgeht, handelt reichlich naiv.

    @ Dykie


    Wenn kein neuer Thread eröffnet wird finde ich das schade, nehme es aber zur Kenntnis.
    Es würde sich m. E. nicht auf zwei verhärtete Standpunkte reduzieren, sondern es würde in diesem Rahmen die Chance bestehen, Gemeinsamkeiten zwischen den Konzepten mit den Standorten Grasbrook und Moorburg herauszufinden.
    Nebenbei: Wie wäre es mit "Hamburg Utopia" ?


    Mod: Stimmt, der Thread bietet sich an, ebenso Hamburg-Gossip. Könnt eure Diskussion ja nach da sonst verlagern, damit wir hier beim Hafen bleiben können. Gruß, Dykie!

    Wenn eines fernen Tages der Bagger kommen sollte werden die Kameras und die Mikrofone auf Menschen gerichtet sein, die sagen werden, sie seien hier geboren und ihre Eltern hätten hier ihr halbes Leben verbracht.
    Da wäre dann kein Platz mehr für Äußerungen wie "selber schuld".


    Mod: Um auf die Thread-Frage nochmal zu antworten: Ein Thread lebt auch dadurch, dass es Fortschritte/Neuigkeiten auf diesem Gebiet gibt und das sehe ich in der nächsten Zeit nicht. Es würde lediglich ein Diskussionsstrang entstehen, in dem zwei oder mehrere mehr oder weniger verhärtete Standpunkte bis auf's Letzte vertreten werden und dafür möchte ich keinen neuen Thread aufmachen. Ich bitte um Verständnis. Sollte tatsächlich etwas konkret werden können wir wieder darüber reden und nun zurück zum Hafen, bitte! Gruß, Dykie!

    @ midas


    Mir scheint hier ein grundsätzliches Mißverständnis vorzuliegen.
    Niemand der Einwohner des Ortes sucht nach Mitleid oder ähnlichem.
    Alle Einwohner des Ortes sind sicher vernunftbegabt genug, sich selbst die Frage zu stellen, ob eine Hafenerweiterung, deren Notwendigkeit nach 30 Jahren nicht erkennbar ist ( und Sie selbst haben da ja noch 20 Jahre draufgegeben ) kritisch hinterfragt werden sollte.
    Die Hafenerweiterung ist kein Naturgesetz sondern unterliegt politischen Überlegungen, die auszuklammern von vornherein ein falscher Ansatz ist.


    @ Dykie


    Die Fragen zu einem Wissenspark o. ä., die oeconom kurz skizziert hat, werden aus meiner Sicht länger Bestand haben. Die Politik wird sich mit dieser Frage in Zukunft eingehender beschäftigen ( müssen ), so dass dies Thema länger Bestand haben wird.
    Das ein Thema uninteressant wird, wenn sich alle ausgesprochen haben, gilt für alle Themen.

    Ich halte es ebenfalls für sinnvoll, für die Diskussion um einen Wissenspark u. ä., sofern möglich und erwünscht, einen eigenen Thread zu eröffnen.
    Vielleicht kann sich hierzu das DAF-Team kurz zu Wort melden.


    Ich möchte einige Erläuterungen loswerden, die bei der Einschätzung des Ortes und den Kräften, die nach einer Zukunft für Moorburg suchen, vielleicht hilfreich sein können.
    Der "Runde Tisch Moorburg", der das Konzept eines "Wissenspark Moorburg" auf breiter Ebene in die Diskussion eingebracht hat, ist ein seit fast 16 Jahren bestehendes Bürgergremium, dass alle 2 Jahre auf einer Bürgerversammlung von den Bürgern des Ortes gewählt wird.
    Dies Gremium hat alle 6 Monate auf einer Bürgerversammlung Bericht zu erstatten und Rechenschaft abzulegen, und ist gegebenenfalls an die Beschlüsse der Bürgerversammlung gebunden.
    Das Konzept des "Wissenspark Moorburg" ist schon seit längerem innerhalb dieses Rahmens in der Diskussion und der "Runde Tisch Moorburg" hat von den Bürgern das Plazet bekommen, dies Konzept weiter zu verfolgen.
    Ich meine, es ist fair, wenn ich mich hier als der Sprecher dieses "Runden Tisches" oute.
    Der Ort ist in seinem inneren Gefüge ausgesprochen heterogen und offen, es sind alle gesellschaftlichen Schichten sowie kleine und mittelständische Betriebe vertreten und der Ort hat momentan regen Zulauf aus den Reihen des "Bildungsbürgertums", also Menschen mit guter Ausbildung und guten Jobs.
    Es gibt im Ort einen überdurchschnittlich hohen Anteil an jungen Familien mit Kindern, für die er ideale Voraussetzungen bietet.


    Man kann davon ausgehen, dass hier keine kleine Gruppe sich zu Wort meldet, sondern hinter dem Konzept eines "Wissenspark in Moorburg" stehen die Menschen des Ortes.


    Mod: Im Prinzip könnte ich einen eigenen Strang einrichten, glaube aber, dass der nach kurzer Zeit (wenn sich alle ausgesprochen haben) kaum bis gar keine Beachtung mehr finden wird. Optional könnte ich einen Strang einrichten, der alle südlichen Hafenbauprojekte beinhaltet, was aber etwas Arbeit bedeutet. Wie seht ihr das? Gruß, Dykie!

    Die ÖPNV-Verbindung würde sich nicht allein auf den Bus-Shutlle-Dienst von der S-Bahn in Bostelbek aus beschränken.
    Busverbindungen müßten in alle Richtungen angeboten werden, was ohne weiteres möglich ist.
    Im Rahmen der "Harburg Vision 2020/50" des Wirtschaftsvereins für den Süden ( http://www.derwirtschaftsverein.de ) ist eine Nutzung des Bereiches westlich der A7 als "Techgate West" skizziert. In dem Rahmen ist eine Stadtbahnverbindung nach Harburg angedacht, die man ebenfalls berücksichtigen müßte.
    Die Flächen im Harburger Binnenhafen sind viel zu klein ( in Moorburg stehen ca. 220 ha zur Verfügung ), und Arne Weber denkt über eine Verlagerung der Hafencity-Uni bzw. der MIN-Fakultäten nach Harburg nach.
    Sollte sich dies realisieren lassen, könnten auch hier sinnvolle Verbindungen mit dem "Wissenspark Moorburg" entwickelt werden.

    Die Informationen zu den Vorstellungen eines "Wissenspark Moorburg" können der von mir genannten homepage unter http://www.hamburg-moorburg.org entnommen werden. Dort sind auch die wesentlichen Vorteile genannt.
    Vielleicht kann sich eine Diskussion entwickeln unabhängig von der Frage, ob und wann dies Gebiet jemals für den Hafen genutzt wird.
    Auf einen gemeinsamen Nenner wird man hier eh nicht kommen, ich meine aber, dass die bisherige und momentane Situation in Bezug auf die Frage einer Hafenerweiterung zumindest Alternativüberlegungen zuläßt.


    Es ist vollkommen egal, wie viele Menschen in Moorburg wohnen ( es sind z. Zt. übrigens ca. 800 ) und ob ich selber dort wohne.
    Der Ort hat jede Menge Entwicklungspotential, was seine Siedlungsfläche und Einwohnerzahl angeht. Nicht nur innerhalb des bestehenden Siedlungsgebietes ( jede Menge unbebauter Grundstücke ) sondern auch darüber hinaus ( insbesondere nördlich des Moorburger Elbdeiches ) und er würde sich auch nicht isoliert am Rande des "Wissensparks" befinden sondern mittendrin. Gute Voraussetzungen für ein, allerdings überschaubares aber wie ich meine ausreichendes, Quartier für das vorgelegte Konzept.


    @ oeconom
    Das Sie das Konzept in Moorburg als ( lästige ) Konkurrenz empfinden, kann ich gut nachvollziehen, möchte Sie aber doch bitten, nicht aus der Hüfte zu schießen.
    Ihr größtes Problem für Sie wird bleiben, den Grasbrook für Ihre Idee vom Hafen freizubekommen und ich kann im Moment nicht erkennen, welche Fläche in Citynähe sonst in vergleichbarer Größe ohne erhebliche Verdrängungskonflikte zur Verfügung stünde.
    Da ist es überhaupt nicht abwegig, den Blick mal nach Süden zu richten und dies möglichst ohne einen abfälligen Tenor.

    Diese Option auf Moorburg ( und ebenfalls Francop ) hat Folgen für den Ort und die Region.
    Nach dem Hafenerweiterungsgesetz ist fast jede Art von konstruktiver Veränderung ( mit wenigen, sehr begrenzten, Ausnahmen ) untersagt. Eigentümer von Grundstücken, die diese schon seit Generationen besitzen, dürfen dort nicht bauen. Dies jetzt schon seit fast 30 Jahren und so wie es aussieht, wird dies weitere 30 Jahre dauern ohne eine halbwegs sichere Einschätzung, wann der Bedarf für den Hafen tatsächlich besteht.
    Hamburg als ein mit Fläche nicht üppig gesegneter Stadtstaat sollte Veranlassung haben, mit seiner Fläche sorgsam umzugehen, legt hier aber über eine riesige Fläche für die Dauer einer Generation ( mindestens ) den Mehltau.
    Auch eine langfristig geplante Option sollte nachvollziehbar bleiben, was sie in Bezug auf eine Hafenerweiterung nicht mehr ist.
    Die momentane Krise bringt erhebliche strukturelle Veränderungen für den Hafen und sein Umfeld mit sich und wird die Rahmenbedingungen für den Hafen verändern, was u. a. einen dauerhaften Abschied von den bisherigen ausnehmend hohen Wachstumsraten bedeuten wird, mit denen die Hafenerweiterung im wesentlichen begründet wird.


    Zeit, neu über eine Nutzung der Hafenerweiterungsflächen nachzudenken.
    Unter http://www.hamburg-moorburg.org haben die Bürger Moorburg's ein Konzept für einen "Wissenspark in Moorburg" vorgelegt, der bereits auf allen politischen Ebenen der Stadt diskutiert wird.
    Vielleicht besteht auch hier Interesse an einer Diskussion.
    Sollte diese sachlich bleiben würde mich das freuen.

    @ midas
    Natürlich kann man alle störenden Planungen und Verhältnisse so lange ignorieren, bis die eigenen Vorstellungen passen.
    Ich neige dazu, selbiges nicht zu tun.
    Zu den räumlichen Verhältnissen gehört auch, dass das Hafenbecken in ein Gebiet hineingebaut wird und in Berührung mit Grundwasserleitern kommt, aus denen z. Zt. noch Trinkwasser gewonnen wird.
    Aber auch das kann man ignorieren, wenn man will.


    Moorburg wird nicht erst nach 2020 eine Optionsfläche für eine Hafenerweiterung sein, wie Sie schreiben, sondern der Ort ist es bereits seit 1982.
    Und die Frage, ob eine Option, die mal eben 40 oder 50 Jahre oder länger gehen soll, ohne das ein wirklicher Bedarf erkennbar ist, noch sinnvoll ist, als etwas abzutun, dass sich nur aus einer persönlichen Betroffenheit speist, liegt genau auf dem niedrigen Niveau, dass Sie hier beklagen.

    Wenn man die Trassenplanungen der Hafenbahn und der Hafenquerspange außer acht läßt, kann man solche Pläne machen, wobei ich den Maßstab nicht überprüft habe.
    Auch unberücksichtigt ist die Kaufoption von Vattenfall für südlich des Kraftwerkes gelegenes Gelände für eine ev. zukünftige CO2-Abscheidung bzw. nachgelagerte Rauchgaswäsche. Insofern ist meine Aussage nicht falsch.


    Der Bedarf auf die Moorburger Flächen ist bisher, ohne Ausnahme, mit falschen Annahmen gerechtfertigt worden.
    Spätestens Mitte der 90er Jahre muss in Moorburg ein Hafen sein und der Containerumschlag verbrauche 6 bis 7 mal soviel Fläche wie der herkömmliche Stückgutumschlag, hat es geheißen. Beides krasse Fehlannahmen.
    Der Hafen ist seitdem in der Lage, bis zu 25 Mio. TEU zu bewältigen ( selbst der ehemalige Staatsrat der Wirtschaftsbehörde, Gunther Bonz, jetzt Mitglied des Managements der Eurogate-Gruppe, hat diese Zahl gegenüber der Presse bestätigt ), ohne Moorburg in Anspruch zu nehmen.
    Der Containerumschlag liegt jetzt bei unter 7 Mio. TEU und zurückliegend hat es 25 Jahre gedauert, um eine Steigerung um 8 Mio. TEU im Umschlag zu erreichen ( von 1 Mio. TEU 1982 auf 9 Mio. TEU 2007 ). Dies unter ausnehmend guten Bedingungen wie der Containerisierung des Warenverkehrs ( die im wesentlichen abgeschlossen ist ) und der Öffnung der Grenzen Richtung Osteuropa, die an Dynamik erheblich eingebüßt hat.
    Für den Containerverkehr Richtung Osteuropa und Russland entwickelt sich ernsthafte Konkurrenz im Mittelmeer. Die Chinesen haben sich in den Hafen von Athen eingekauft, um von dort aus die entsprechenden Märkte über die Adria und die Schwarzmeerhäfen zu bedienen.
    Ein erheblicher Teil dieses Warenverkehrs wird Hamburg verlorengehen.
    Ich kann ein festhalten an einer Hafenerweiterung in Moorburg innerhalb dieser Rahmenbedingungen nicht mehr nachvollziehen.
    Hamburg sollte mit seiner Fläche, und hier geht es um eine ganze Region, was besseres anfangen, als es über mehrere Jahrzehnte ( es sind jetzt schon dreißig Jahre ) für eine nicht mehr sicher erkennbare Entwicklung innerhalb eines zu vertretenden Zeitraumes, von jeder Entwicklung abzuschneiden und ein langsames Sterben hinzunehmen.

    @ fabian v
    Was in Steinwerder ( CTS ) entstehen wird ist noch unklar und 8 Liegeplätze in Moorburg ( CTM ) sind pures Wunschdenken.
    Das geht schon aufgrund der räumlichen Verhältnisse nicht. Zwischen der Südspitze Altenwerders und der Kattwykbrücke liegen ca. 750 m. Man braucht aber für ein Containerterminal jeweils 650 m und für ein Hafenbecken ca. 200 m, macht eine Breite von 1500 m. Die ist schlichtweg nicht vorhanden.


    Es geht natürlich nicht um ein entweder oder zwischen Hamburg und Wilhelmshaven. Der Hamburger Hafen wird seine Bedeutung behalten, auch wenn ihm in Zukunft ein nicht unerhebliches Maß an Flexibilität abverlangt werden wird und er sich neu positionieren muss.
    Aber die Reduzierung von Wilhelmshaven auf einen "Ergänzungshafen" für Hamburg, egal ob auf die Tonnage der Schiffe oder auf die Anzahl der Liegeplätze bezogen, geht an den Realitäten vorbei. Wilhelmshaven wird sich als Konkurrent positionieren und sich sicher nicht auf das beschränken, was ihm Hamburg als "Ergänzung" zubilligt.


    @ midas


    Wenn Sie keine Lust haben, sich an der Diskussion zu beteiligen, dann lassen Sie es doch einfach sein.


    Mod: Beiträge zusammengeführt. Gruß, Dykie!

    Mich würde interessieren, wo die 40 Liegeplätze in Hamburg sein sollen.
    Wilhelmshaven ist schneller erreichbar und von dort aus kann einfacher, schneller und billiger der Transport durch den Nord-Ostsee-Kanal erfolgen. Die Lotsenkosten sind geringer. Die Feeder müssen in Wilhelmshaven nicht, so wie in Hamburg, von Terminal zu Terminal fahren, um die Container einzusammeln.
    Hamburg versucht momentan, dies auszugleichen, indem HHLA und Eurokai eine Gesellschaft gegründet haben, die im Hamburger Hafen die Feeder betreuen sollen, damit die ihre Ladung schneller, effinzienter und kostengünstiger aufnehmen können. Aber einen vollständigen Ausgleich schafft das nicht.

    Sollte Wilhelmshaven die Hinterlandanbindung noch nicht haben, die der Hafen braucht, so wird er sie bekommen. Der Hafen wird [B]der[B] Tiefwasserhafen für dies Land und man wird ihn nicht im Regen stehenlassen.
    Das Terminal hat aber bereits direkten Autobahnanschluß und der Bahnanschluß ist im Bau.
    Was aber gern übersehen wird ist die Tatsache, dass Wilhelmshaven im Feederbereich große Vorteile gegenüber Hamburg hat.
    Diesen Vorteil wollte die HHLA mit dem Bau eines eigenen Terminals in Lübeck beantworten. Die Container sollten von Hamburg per LKW oder Bahn dorthin transportiert werden, damit die Feeder noch in der Ostsee die Container entgegennehmen können.
    Dies Angebot ist von den Feedern nie wirklich angenommen worden. 2009 ging der Umschlag dort um 70% zurück. Die HHLA hat den Terminal in Lübeck verkauft, und Wilhelmshaven kann nach Inbetriebnahme seine Vorteile in vollem Umfang einsetzen.