Beiträge von Frl.Wegner

    Midas
    Vielleicht konntest du dir die Baumassenstudie bislang nur auf dem Telefon ansehen, aber wenn du genauer hinsiehst, kannst du erkennen, dass straßenseitig in den beiden zum Klosterwall weisenden Höfen, also links auf dem Bild, hellgraue, halbtransparante Flächen eingetragen sind, die sich mit den in Ost-West-Richtung verlaufenden Bauteilen des Meanders verschneiden. Vor allem beim nördlichen Hof kann man diese Fläche gut erkennen, beim südlichen ist sie nur sehr schwach.
    Und diese Flächen habe ich als transparente Wand interpretiert...

    Es handelt sich ja erstmal nur um eine Baumassenstudie, auch wenn ich zustimme, dass dieser Arbeitsstand - abgesehen von der durch die Stadt vorgegebenen reduzierten Geschossigkeit - kein großer Gewinn ist. Am schlimmsten finde ich die verglasten Höfe zum Klosterwall, ich kenne kein Beispiel in der Realität, in der diese Art von Lärmschutz gut aussieht... Wenn es wenigstens vollständig geschlossene Glaskuben à la Hanseatic Trade Center wären...


    Gut gefällt mir hingegen der Baukörperrücksprung zur Altstädter Straße, die so einen markanten Endpunkt aus Blickrichtung Burchardplatz erhält. Mit der leichten Schrägstellung des Baukörpers zur Straßenachse wird die Tiefe des Innenhofs zudem schön inszeniert bzw. betont.


    Ich hoffe außerdem, dass die in der Studie angedeutete und grundsätzlich von Seiten der Stadt begrüßte Einbeziehung des Bauer-Gebäudes in einem Abwasch mitgeplant wird...


    Na ja, mal abwarten, mit welchen Bedingungen Aug. Prien und die Stadt in den Architekturwettbewerb gehen, was die teilnehmenden Büros dann daraus machen und was der Oberbaudirektor noch daran zu ändern hat.


    Seien wir optimistisch.

    Das mag jetzt vielleicht ein wenig OT sein, aber ich möchte auf folgendes Zitat aus dem von Häuser verlinkten Beitrag hinweisen, der die bestehenden Entwürfe kritisiert.
    Es verdeutlicht, denke ich, aus welcher etwas... nennen wir es akademischen Perspektive hier kritisiert wird:


    Die aktuellen Containerreihen – 3fach gestapelt – für das Winternotprogramm 2015/16 auf dem Schulgelände sind schön. Nicht im Sinne von Formfindung, Sinnlichkeit, Anmutung und Intensität.


    – Nein – sie sind pragmatisch, unfertig, temporär und poetisch. Sie verfestigen nichts, sie eröffnen Freiräume zum Reflektieren und Experimentieren, sie sind innovativ und ein Spiegelbild dessen, was das Identitätsverständnis des Gemeinwesen Münzviertel ausmacht. Sie sind brüchig, sozial gegründet und agieren von innen nach außen. Die Containerreihen – 3fach gestapelt – für das Winternotprogramm 2015/16 auf dem ehemaligen Schulgelände sind schön in Ihrem Dazwischen.


    Ich bin mir ganz sicher, dass die Bewohner der Container das ganz genau so beurteilen und ihnen doch glatt der Bildungsroman aus der Hand geglitten sein wird, als sie von ihrem Privileg erfuhren, in sinnbildlich aufgeladenen Wohncontainern von solch zart-sensibler Poesie, delikater Brüchigkeit und schillernder Ambivalenz wohnen zu dürfen...

    Hmm... interessanterweise hat sich hier noch niemand so richtig zum Thema Architektur und Städtebau des neuen südlichen Überseequartiers geäußert... dann wage ich mal den Anfang.


    Die einzelnen Entwürfe wirken überwiegend interessant, wobei mich der KBNK-Turm am meisten überzeugt; der Entwurf ist simpel und elegant, gerade der Absatz von der Sockelzone zum Hauptbaukörper gefällt mir und ich kann mir vorstellen, dass die Fassade durch die einzelnen verschiebbaren Sonnenblenden einen lebendigen Eindruck haben und sich je nach Jahres- und Tageszeit und Wetter stark verändern wird. Ein schöner Beitrag zum Ensemble der sieben Türme auf dem Strandkai.


    Auch die Waterfront-Towers wirken mit dem neuem Sockelbau elegant und schnittig. Auch wenn ich mir vielleicht eher vorstellen könnte, dass der westliche, freistehende Turm vielleicht zwei Geschosse niedriger sein könnte, weil es so etwas den Eindruck hat, als hätte man einfach dort, wo es noch passte, an den östlichen Zwilling noch mehr Baumasse angehängt. Eine unterschiedliche Geschossigkeit ließe die unterschiedlichen Baumassen stärker wie eine bewusste gestalterische Entscheidung wirken und schüfe zudem eine bessere Vermittlung zwischen den beiden Portzamparc-Bauten...


    Das Segel-Hochhaus... hmm... irgendwie elegant, irgendwie sehr französisch... aber ist das Wellen-/Segel-/Schiffsthema in Hamburg nicht schon sehr ausführlich behandelt worden? Gespannt bin ich auf die Fassade, also welche Farbe das Glas haben wird, wie stark es spiegeln wird etc.


    Ziemlich scheußlich finde ich das Kreuzfahrtterminal. Auch es sieht für mich sehr französisch aus, auch wenn ich nicht benennen kann, was diesen Eindruck für mich prägt... es wirkt auf mich wie eine aufgerüschte und aufgepumpte Version eines Bürohauses in Modulbauweise, wie man sie in vielfach in Gewerbegebieten findet... aber vielleicht wird ein höher aufgelösten Bild des Entwurfs ja noch Klarheit schaffen...


    Der Roth-Entwurf für das Vis-à-vis des Sumatrakontors ist ambivalent... die tektonische Fassade mit der überbetonten Ecke zur Überseeallee ist im Prinzip eine Spiegelung des Kontors, mit dem Unterschied, dass die vornehmlich vertikale Gliederung seiner Fassade hier gleichermaßen vertikal wie horizontal wirkt... es könnte hier sehr dynamisch und in seiner Plastizität interessant sein, jedoch vielleicht auch zu komplex und unruhig. Außerdem läuft das Gebäude Gefahr, bei billiger Materialität und faulen Details wie ein Überbleibsel aus der sozialistischen Moderne der siebziger Jahre auszusehen... aber ich glaube, dass Carsten Roth dafür eigentlich zu gut ist.


    Beim léonwohlhage bin ich mir auch nicht sicher... städtebaulich ebenfalls eine sinnvolle Spiegelung des gegenüberliegenden 25h-Hotels, aber bei der Fassade denke ich an Kuhflecken... ich denke jedoch, dass ein höheraufgelösten Bild hier Gewissheit bringen kann...


    Der Lederer Ragnardóttir wirkt auf mich städtebaulich hilflos... eine riesige, zwischen Bürohochhaus und Waterfront Towers geklatschte Baumasse ohne jede Gliederung... die Fassadengestaltung wirkt willkürlich... die Parabelbögen könnte ich noch ganz nett finden, aber diese Bullaugenfenster... soll das irgendwie archaisch-fokloristisch wirken? Aber wieso dann darüber diese nüchternen Fensterbänder? Irgendwie ein etwas willkürlicher Mix...


    Ebenso wie beim gesamten Ensemble, wie ich fürchte... ich bin mir nicht sicher, ob sich bei so viel Eigenständigkeit bei jedem Entwurf ein harmonisches Zusammenspiel der einzelnen Baukörper ergeben wird... vor allem das Nebeneinander der unterschiedlichen Fassadentypen zwischen Raster-Loch-Fassaden, geschlossenen Fassade, horizontalen Fensterbändern, vertikalen Gliederungen usw. könnte wohl sehr unruhig wirken...


    Interessant im geänderten Konzept ist, dass das Ganze nun noch deutlicher in Richtung eines Urban Entertainment Complex geht, wenn natürlich auch typologisch eher an einem konventionellen Stadtraum als an einer introvertierten Mall orientiert. Ich denke, dass das Kino tatsächlich ein Beitrag zur Belebung sein wird und vermutlich auch deutlich unterschiedlichere Schichten ansprechen wird als das Flebbe-Kino im nördlichen Überseequartier mit seinem ganzen unsinnigen Chichi.


    Es wird sicherlich noch hochspannend hier!

    @ HelgeK
    Findest du, dass der Umbau einer einzelnen Station angesichts des Gesamtvorhabens der Ausrichtung der Olympischen Spiele und aller damit verbundenen Baumaßnahmen wirklich so viel Gewicht hat, das man sich nur deswegen gegen eine Bewerbung entscheiden sollte?


    Abgesehen davon war bereits in der Vergangenheit die Rede davon, dass im Rahmen des barrierefreien Ausbaus der Station ein kompletter Neubau nötig sein könnte, da die Station zurzeit in einer Kurve liegt und so zwangsläufig ein größerer Spalt zwischen Bahnsteig und Zug bestehen wird.
    Warum die Planung in der Präsentation der Verkehrsbehörde allerdings als olympiaexklusiv dargestellt wird, erschließt sich mir auch nicht.

    Nur eine kleine Randnotiz: Habe eben gerade einen TV-Spot von T-Mobile gesehen, in dem neben anderen Sehenswürdigkeiten die Elbphilharmonie gezeigt wurde, um das Thema bundesweiter Erreichbarkeit (oder so ähnlich) zu visualisieren. Das ist meines Wissens nach der erste bundesweit eingesetzte Spot bzw. Teil einer Kampagne, in der zum einen die Elbphilharmonie erscheint und sie zum anderen als Symbol für Hamburg eingesetzt wird.


    Mal gucken, wie schnell sich die Philharmonie in dieser Symbolfunktion allgemein etablieren wird.

    Das Abendblatt vermutet, dass die geplante Touristeninformation unter den grünen Tonnendächern auf dem Rathausmarkt nicht kommen wird.


    Der prämierte Entwurf für den Umbau bzw. die Ergänzung der Dächer von Coido et al. weist eine um ein Drittel zu geringe Nutzfläche gegenüber den Wetbewerbsvorgaben aus, sodass es nötig wäre, auf ursprünglich vorgesehene Sekundärnutzungen wie Gastronomie und HVV-Büro zu verzichten, was den Betrieb aus Sicht der Hamburg Tourismus GmbH zu teuer machte. Jörn Walter will jedoch an Standort und Entwurf festhalten und sagt, dass die Umsetzung nicht von den Nebennutzungen abhängig gemacht werden sollte.


    Die für Mitte 2017 geplante Eröffnung sei damit mehr als fraglich.


    Für den ganzen Artikel hier den obersten Eintrag anklicken.


    Ich sehe am Horizont schon die Kritiker, die die Probleme bei diesem verhältnismäßig unbedeutenden Vorhaben auf die Fähigkeit der Stadt zur Organisation der Olympischen Spiele übertragen...

    GUUUUUURL!!!
    (= die Oktoberausgabe von "Themen, Quartiere, Projekte" ist online. Beim schnelle Überfliegen finde ich eine neue Visualisierung und die Benennung der Preisträger für die Architektur rund um den Lola-Rogge-Platz, zu finden auf Seite 38 bzw. Seite 21 der Pdf. Es gewannen die Herren und Damen Lorenzen (Hamburg), Max Dudler (Berlin), KPW (Hamburg), Meck (München), Schenk + Waiblinger (Hamburg) sowie 6a (London). Außerdem scheint es mir, als habe man den Bildausschnitt in der einführenden Projektübersicht nach Süden erweitert, um die Olympia-Flächen vollständig zeigen zu können.)

    Also nach dem da, da war mir ein bisschen weniger übel... das Braune da allerdings...*mit verhangenem Blick schwer schluckt*


    Alle Gebäude werden eine leicht reflektierende/diffus schimmernde Keramikfassade bekommen. Wenn du genau hinguckst, kannst du das auch erkennen. Am deutlichsten ist es wohl beim Shipyard zu erkennen, in dessen östlicher (auf dem Bild linker) Stirnseite sich die HCU spiegelt...


    Also beim Vergleich mit den früheren Arbeitsstände auf der Website von Störmer, Murphy and Partners sind recht deutliche Veränderungen bei den Entwürfen zu sehen. Besonders blöd (unelegant, die Harmonie störend) finde ich das abrasierte westliche Obergeschoss beim Shipyard für die Dachterrasse, weiterhin stören mich die dunklen Gliederungen zwischen den Geschossen des Hochpunkts, die dem Entwurf viel seiner ursprünglichen Leichtigkeit und Freundlichkeit nehmen, die meiner Meinung nach unnötige Öffnung der Südecke des 14. bis 18. OG und die Monotonisierung der vorher wesentlich lebendigeren und interessanten Fassade des Freeports, wobei der Bau immer noch okay ist - doch ist "okay" wirklich der Maßstab, mit dem wir hier arbeiten wollen?

    Die OINK-Zeitung hat einen Artikel zu den Intelligent Quarters mit aktualisierten Renderings der drei Entwürfe...


    Möge jemand, der besser darin ist als ich, die Bilder hierher verlinken...


    Um es vorweg zu nehmen: Auf den ersten Blick grauslig, sah in den älteren Renderings alles sehr viel lebendiger und eleganter aus. Ist jetzt doch reichlich fad und monoton geworden, insbesondere der Bürobau (Shipyard). Auch der Hochpunkt (Watermark *wie Evelyn Hamann nach Probieren verschiedener Drögel-Riegel leichtes Gefühl der Übelkeit unterdrückt*) wirkt jetzt strenger. Ich habe das Gefühl, dass die rhythmische Fassadengliederung deutlich zurückgenommen wurde. Dafür wurde die horizontale Gliederung stärker betont, indem immer zwei Geschosse durch Lisenen und geschlossene Ecken zusammengefasst werden, wodurch für mich der Eindruck die Höhe des Gebäudes seltsamerweise zusätzlich betont wird... Ich hoffe insgesamt, dass die interessante Fassadenmaterialität etwas rausreißen wird...

    @Donjon
    Die Ausschreibung zum Burchardplatz erfolgte zusammen mit zwei weiteren Ausschreibungen für die Schaffung von Tiefgaragen unter dem Hopfenmarkt und einer dritten Fläche, die mir gerade entfallen ist.


    Die Ausschreibungen wurden sämtlich abgebrochen/zurückgenommen, nachdem sich für keine der drei Flächen ein Bieter gefunden hat - wenn ich mich recht entsinne, stand in der Erklärung der Zurücknahme der Ausschreibungen tatsächlich, dass sich niemand beworben hat...


    Insofern ist die Stadt weiterhin daran interessiert, den ruhenden Verkehr vom Burchardplatz zu bekommen, wird dafür selbst jedoch wohl kein Geld in die Hand nehmen.

    Lasst die Sektkorken knallen, Jungs und Mädels!


    Nun besteht die Möglichkeit, an dieser herausragenden, repräsentativen Stelle, die den Titel des Entrees zur Innenstadt vielleicht mehr verdient als jeder andere Standort, eine angemessene architektonische und städtebauliche Form zu finden und eine Nutzung zu entwickeln, die das Kontorhausviertel attraktiver und seine Integration in die Innenstadt fördert... das Quartier hat so viel Potential (atmosphärische, herausragende Architektur, die als Alleinstellungsmerkmal dienen kann, fast durchgehende Ausstattung mit Gewerbeflächen im Erdgeschoss, hochwertiger, spezialisierter, häufig inhabergeführter Gewerbebestand, wenig fließender Verkehr und ein ruhender Verkehr, der sicherlich auch noch stärker aus dem öffentlichen Straßenraum zurückgehalten werden kann, ) und eine durchdachte Nutzungsmischung auf dem City-Hof-Areal (CHA) könnte dabei helfen, diese Qualitäten noch mehr Menschen zugänglich zu machen und weiterzuentwickeln. Außerdem können Angebotslücken (die Bewohner bemängeln die Nahversorgungssituation) geschlossen werden...


    Ich kenne leider die aktuelle Ausschreibung nicht, die Ausschreibung aus dem Jahr 2012 und die Aussagen von Michael Mathe erweckten jedoch überzeugend den Eindruck, dass sich die Stadt hier nicht lumpen lassen wird... (Ich habe meine Master Thesis über die Neuentwicklun des CHA geschrieben).


    Wenn jetzt auch noch der Abriss beim Bauer-Verlag kommt...

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass man als Projektbüro abgängige Gebäude nutzt, wenn es sich gerade anbietet.


    Ich gehe davon aus, dass die gleiche Gesellschaft, die Baltic House und Brüggehaus entwickelt, auch die Ex-Sala-Thai-Fläche neu entwickeln wird und die Fläche schon erworben hat bzw. der Eigentümer der Entwicklungsgesellschaft Zugriff darauf gegeben hat. Und anstatt sich in der Umgebung teure Büroflächen zu mieten oder auf den nicht vorhandenen Flächen im Umfeld der Baustelle Container aufzustellen, nutzt man die Flächen, die sowieso schon vorhanden sind, für das Projektbüro.
    Diese begrenzten Platzverhältnisse könnten auch sehr wohl der Grund für die phasierte Entwicklung sein, da es logistisch zu kompliziert oder ineffizient gewesen wäre, Brüggehaus, Baltic House und Ex-Sala-Thai gleichzeitig zu entwickeln.

    Meine spontane Assoziation, als ich den Entwurf für die Beleuchtungskörper zum ersten mal vor ein paar Jahren sah, war die eines Kronleuchters. Ich fand und finde die Idee in ihrer Dekadenz äußerst charmant, die architektonisch bereits sehr runde und im Vergleich zu den meisten anderen deutschen Großstädten geradezu herausragende Hamburger Innenstadt nun noch mit einem solchen klassischen Element gehobener Wohnkultur zu schmücken. Es ist so eine schöne Überspitzung à la "Ja, wir sind geil und haben kein Problem, es zuzugeben" - aber natürlich alles hochgeschmackvoll und voller bescheidener Zurückhaltung.


    Abgesehen davon ist es eine schön ungewöhnliche Idee, ein Objekt, das klassischerweise zur Innenraumgestaltung gehört, in den öffentlichen Raum zu bringen. Zudem fördert es aufgrund dieser Assoziation einen gewissermaßen heimeligen Charakter - auch wenn das jetzt wohl zuweit gedacht ist, könnte ich den Kronleuchter als eine Art Spiel mit dem Thema des Großen Burstahs als Hamburgs gute Stube verstehen, die er ja wieder werden soll..

    Wir hatten doch vor einiger Zeit mal gemutmaßt, dass dieser scheußliche Bürobau neben der Baustelle des Baltic House, in dem früher das Sala Thai war, auch in absehbarer Zeit abgerissen werden könnte. Bereits vor rund einem Monat hatte ich schon mal geguckt und der einzige verbliebene Nutzer in dem Gebäude ist das Projektbüro für Baltic House und Brüggehaus. Es ist also nicht unwahrscheinlich, dass das Gebäude nach Abschluss der beiden Projekte niedergelegt wird...

    Zur Vergabe der Straßennamen:
    Die Namen werden von einer Senatskomission unter Vorsitz des für das Staatsarchiv zuständigen Senators bzw. der zuständigen Senatorin und in Abstimmung mit den Bezirksämtern und den Regionalausschüssen entwickelt und vom Senat beschlossen.


    Mehr dazu hier.


    Was das eigentliche Thema angeht: ich finde Midas' Vorschlag, sich an den örtlichen Elementen zu orientieren, auch sinnvoll, da am wenigsten künstlich. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich in einem Wettbewerb mal den Namensvorschlag "An der Kleiderkasse" für eine Straße am entsprechenden Ort gelesen, das entspräche ja schon mal diesem Muster.


    Ansonsten vielleicht:


    "Am Gleisbogen" - finde ich vom Klang sympathischer als Midas im Prinzip gleichen Vorschlag "An der Gleiskurve"


    "An den Güterhallen" oder ganz klassich reduziert "Güterhallen"


    Ansonsten könnte man gucken, ob es historische Flur- und Straßennamen in dem Bereich gibt, die man aufgreifen könnte. Andererseits ist das Gebiet bereits so lang mit der Bahnnutzung belegt bzw. die alten Namen sind bereits so lang nicht mehr im Gebrauch, das eine Wiederverwendung eigentlich auch künstlich wäre...


    Aufgrund der Bedeutung des Bahnhofs zur Verbindung Hamburgs mit Dänemarks bzw. als Reverenz an Altonas dänische Geschichte (vielleicht doch zu heikel?) könnte man natürlich auch an ein dänisches Thema denken; Kopenhagen Straße, Aarhuser Weg, Odenser Allee...
    Schleswig-holsteinische Namen fallen weg, da alle naheliegenden Städte bereits vergeben sind.


    Noch etwas OT:
    Die demonstrative Benennung von Straßen nach Frauen - insbesondere nach solchen, die in der allgemeinen Öffentlichkeit kaum bekannt sind und keinen unmittelbaren lokalen Bezug haben - hilft Gleichberechtigung und Gleichstellung nicht substanziell, sondern ist dusselige Symbolpolitik. Und sich gegen solche Kapriolen zu verwehren hat nichts mit Sexismus oder Konservatismus zu tun. Ich als schwule Frau, Väterin und Vorstandsvorsitzende mehrerer DAX-notierter Unternehmen sollte mich damit auskennen.


    Abgesehen davon: wenn durchgegendert, dann bitte konsequent. Ein Festhalten an Benennungen nach Männern und Frauen zementiert lediglich das überkommene Denken in binären geschlechtlichen Strukturen und reflektiert in keinster Weise die Belange von Personen, die sich weder als (eindeutig) männlich noch weiblich identifizieren oder von Personen, die das Konzept von Geschlechtlichkeit insgesamt ablehnen.
    Als ersten Schritt in die richtige Richtung könnte man wenigstens vermehrt Straßen nach Transsexuellen und intergeschlechtlichen Personen benennen; Charlotte von Mahlsdorf, Lorielle London, Caitlyn Jenner (letztere besonders elegant und niveauvoll).

    Masterplan Hauptbahnhof

    Ein Detail am Rande: Im Fortschrittsbericht 2015 zur Entwicklung des Radverkehrs ist auf Seite 28 folgender, interessanter Hinweis versteckt:


    "Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie [für eine Radstation am Hauptbahnhof] werden im Rahmen der Erstellung des Masterplans „Hauptbahnhof und Umfeld“ grundsätzlich weiter berücksichtigt."


    Es befindet sich also ein Masterplan für den Hauptbahnhof in Arbeit oder es ist zumindest ein solcher Masterlan geplant - ein wichtiger und notwendiger Schritt.


    Da ich zurzeit sehr viel mit der Bahn in Deutschland unterwegs bin, muss ich leider sagen, dass der Hamburger Hauptbahnhof bezogen auf die Belastung mit... nennen wir es mal "Milieus" und den dazugehörigen Auswirkungen auf Sauberkeit und Ordnung eines der absolut furchtbarsten Umfelder in Deutschland hat. Aber auch städtebaulich-gestalterisch sehe ich erhebliche Defizite:


    Kirchenallee:
    - Zu starke Präsenz des ruhenden Verkehrs
    - Nutzung des Hachmann-/Heidi-Kabel-Platzes als Aufstellfläche für Taxen; keine angemessene Vorplatzsituation für Deutsches Schauspielhaus und Ohnsorg
    - ungeordnete Parkplatzsituation zwischen Heidi-Kabel-Platz und Merck-Straße, einschließlich des umzäunten Bereichs für Entsorgungscontainer
    - Vordächer - Gestaltung, Erhaltungszustand, beim Zugang zu Hauptbahnhof Süd die gedrängte Situation, die sich durch den Blumenladen ergibt
    - Ergänzungsbauten jüngeren Datums, insbesondere der messingfarbene Kubus über dem Zugang zu Hauptbahnhof Süd


    Glockengießerwall:
    - insgesamt unproblematisch, jedoch spielt hier das Thema Kunstmeile bzw. die Verbindung zwischen Kunsthalle und Deichtorhallen eine zentrale Rolle, das heißt diese Verbindung sollte hier stärker herausgearbeitet werden.


    Mal gucken, wann näheres zum Masterplan bekannt wird. Bislang ist der Fortschrittsbericht der einzige auffindbare Hinweis darauf...