Beiträge von lotz86

    Veränderte Bedingungen auf dem Bau-, Immobilien- und Kapitalmarkt verhindern jetzt auch den Abriss/Baustart des neuen Beiersdorf Quartier mit etwa 800 Wohnungen!


    Laut den > Eimsbütteler Nachrichten hat Beiersdorf seine bisherigen Pläne für ein neues Wohnquartier vorerst gestoppt. Ursprünglich sollte der Abriss der alten Gebäude an der Unnastraße noch in diesem Jahr starten, um bis 2030 das neue Stadtviertel zu realisieren.

    Erschreckend! Bei der Bilanz der letzten öffentlichen Großprojekte hätte ich deine Prognosefähigkeiten allerdings mehr gewürdigt, wenn du genau das Gegenteil vorhergesagt hättest! ;)


    Ein NDR-Artikel vom 13.09.24 schrieb, dass die Verzögerung beim Bau des Stadions und der Musikhalle zunächst mit der Planung eines S-Bahntunnels zwischen Dammtor und Altona begründet wurden. Allerdings liegen Bahnhof und Stadion hunderte Meter entfernt voneinander. Spätere Nachfragen ergaben, dass der Bau sich verzögere, da auf Wunsch der Bezirksversammlung Altona und der CDU nachträglich noch die Tauglichkeit des Entwurfs für die 3. Fußball-Liga geprüft werden soll.

    Kritik an der Kreuzfahrt gibt es in vielen Städten wie Barcelona und Venedig ja nicht nur wegen Umwelt- und Klimagesichtspunkten, sondern auch wegen der Flut von Tagestouristen, die kaum Geld in den Städten lassen, da sie weder übernachten noch viel konsumieren (Frühstück & Abendessen gibt es oft auf dem Schiff; Sightseeing-Touren werden direkt vom Veranstalter organisiert, etc.).

    Zumindest dieser Kritikpunkt trifft für Hamburg weniger zu. Da aus Hamburg ja viele Kreuzfahrtschiffe starten, übernachten viele Touristen vor und/oder nach der Kreuzfahrt noch in Hamburg.


    Umwelt- und Klimagesichtspunkten von Kreuzschiffen will ich allerdings nicht klein reden, da jede Branche ihren Beitrag zum Umweltschutz leisten muss und Whataboutism oft nur vom Problem ablenkt. Auch sind Vergleiche mit anderen Mobilitätsformen nicht trival, weswegen sie oft vereinfacht mittels ungeeigneter Metriken durchgeführt werden. Erst kürzlich habe ich z.B. gelesen, dass Business Aviation nur wenige % aller Luftfahrtemissionen ausmachen, was den Eindruck erweckt, dass alle Umweltkritik ungerechtfertigt wäre. Vergleicht man allerdings die Emissionen pro Passagier oder noch besser pro zurückgelegtem Passagierkilometer sieht es wiederum ganz anders aus. Vergleiche zwischen Luft- und Schifffahrt sind noch schwieriger, da hier in unterschiedliche Höhen unterschiedliche nicht-CO2 Emissionen freigesetzt werden, die eine andere Klimawirkung entfachen. Für einen fairen Vergleich müsste man zudem alle Emissionen der gesamten Urlaubsreise (An- und Abreise zum Flughafen, Flug, Unterkunft, etc) bilanzieren, was gar nicht so einfach ist.

    2. Holstenstraße (Umstieg zu hochfrequenten Buslinien wie M20 / M25) außerdem Umstieg zum neuen Regionalbahnhalt ( durch mittelfristige Durchbindung der Regionalzüge am Hbf wäre durchaus so was wie ein 10 Minuten Takt denkbar)


    3. Sternschanze wird auch Regionalbahnhalt. Für die Messe nicht uninteressant, außerdem bleibt ja die U3-Haltestelle, die bei Großveranstaltungen Menschen aus den Regionalzügen in Richtung Heiligengeistfeld, St. Pauli, Landungsbrücken schaffen kann (= Entlastung Hbf).

    Wie realistisch ist es, dass es in Zukunft zwischen dem neuen Altona Bahnhof und dem Hbf drei weitere Regionalbahnhöfe (Dammtor, Sternschanze & Holstenstraße) geben wird?

    Bei den zu erwartenden Kostensteigerungen (siehe 2. Stammstrecke in München mit aktuell 7,2 statt 1,5 Mrd.€) zweifele ich sehr stark daran. Mein aktueller Favorit ist zwar auch die Alternativtrasse Nord über Schlump (Umstieg zu U2+U3) und Holstenstraße, denke allerdings das es maximal einen zusätzlichen Regionalbahnhof an der Sternschanze geben wird.

    Anbei auch zwei Bilder vom Bestand der ThyssenKrupp Halle, die als Musikhalle für bis zu 5000 Besucher umgenutzt werden soll. Damit der Verkehr über eine neue Waidmannstraßen-Umgehung geführt werden kann (Ziel: verkehrsberuhigter Bahnhofsvorplatz), soll laut Rahmenplan der hinterste Teil der Halle (2. Bild) abgerissen werden.


    Beide Fotos entstanden bei einer öffentlichen Ortsbegehung vor einigen Wochen.


    Bilder (c) lotz86

    Danke für den Tipp.

    Haben mir gerade direkt die Website angeschaut und bin überrascht, dass im Überseequartier ca. 1/4 des gesamten Bauvolumens für Parkplätze (90.000 m2) vorgesehen ist, aber weniger als 1/6 für Wohnungen (55.000 m2). Gleichzeitig werben Sie aber für "neue Wege der Mobilität"...


    habe Midas Zitat gelöscht. Bezug auf das Video ist eindeutig

    Die Mopo hat auch in der letzten Zeit über den Stadionneubau für Altona 93 berichtet:

    > Bericht der Mopo


    Damit der Umzug und Neubau an den Diebsteich erfolgen kann, müssen auf der Jahreshauptversammlung von Altona 93 erst 3/4 der Vereinsmitglieder dem Vorhaben zustimmen. Da viele Details wie die Stadionsgröße (4909 Zuschauer) oder der Vereinsanteil an den Gesamtkosten (9,65 Mio. Euro) bis kurzem nicht bekannt waren, soll diese Abstimmung jetzt erst Anfang 2022 erfolgen. Stimmen die Mitglieder gegen den Neubau, findet laut Vizepräsident "das Ganze ohne uns statt."

    Einen Plan-B scheint es allerdings nicht zu geben.

    Auch ist der Zeitplan sehr ambitioniert: So soll der Verein das aktuelle Stadion (Adolf-Jäger-Kampbahn) spätestens 2026 aufgeben, damit dort 320 Mietwohnungen (30% gefördert) entstehen können. Investoren kauften dieses Grundstück bereits 2007 für 11+ Mio. Euro. Rückwärts gerechnet bedeutet dies, dass spätestens Mitte 2024 mit dem Bau in der Waidmannstraße begonnen werden muss. Stand heute liegen für den Stadionneubau allerdings weder Planungsskizzen, Verkehrsgutachten (für den zusätzlichen Verkehr) noch Alternativstandorte für alle ansässigen Unternehmen (z.B. Bruns & Möllendorf) vor.

    Das Dialogforum Schiene HH-Altona hat sich am 03. September zum zweiten mal getroffen.


    Die gezeigten Folien (u.a. aktueller Sachstandsbericht, Vorübergegangen zum S-Bahn Tunnel, Machbarkeitsuntersuchung Thyssen-Krupp-Areal, Beauftragung Machbarkeitsuntersuchung Güterumgehungsbahn) findet ihr hier mit einigen (für mich) neuen Visualisierungen. Lesenswert.

    Bürgerbegehren gegen Vonovia Nachverdichtung im Eisenbahnerviertel HH-Eidelstedt von bis zu 300 Wohnungen

    Geltungsbereich des Bebauungsplanentwurfs Eidelstedt 76 Redingskamp mit Wettbewerbsgebiet:

    Bildschirmfoto-2021-08-17-um-18-31-14.png

    Quelle: Darstellung Bezirksamt Eimsbüttel auf Kartengrundlage: ALKIS. Herausgeber: FHH, LGV


    Siegerentwurf von Hannemann und eins:eins Architekten BDA:

    Bildschirmfoto-2021-08-17-um-19-12-50.png

    Quelle: VONOVIA Präsentation aufrufbar auf Eidelstedt-mitte.de

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    Quelle: VONOVIA Präsentation aufrufbar auf Eidelstedt-mitte.de


    55 parteiübergreifende Personen haben heute pressewirksam das Bürgerbegehren „Eisenbahnerviertel retten“ beim Bezirksamt Eimsbüttel eingereicht, weil 1.000 bis 1.500 Menschen (25.000 Quadratmeter Wohnfläche) zu viel seien für das jetzt schon überlastete Eisenbahnerviertel mit zu "wenig ärztlicher Versorgung, langen Wartelisten in Kitas und zu wenig Schulplätze.". Befürchtet wird eine "Getto-Bildung". „Wer kann, zieht weg und hin ziehen Leute, die sich das nicht mehr aussuchen können“, so Grünen-Politiker Horst Becker gegenüber der Eimsbütteler Nachrichten.

    Allerdings sieht der aktuelle Bebauungsplan genau diese zusätzliche soziale Infrastrukturen (Kita, Gemeinschaftsräume, Ärztehaus, öffentlicher Spielplatz) vor.
    Quelle: Eimsbuetteler-Nachrichten & Abendblatt


    Ohne die genaue Situation vor Ort zu kennen, klingt dies für mich erstmal nach einem "Nicht-Vor-Meiner-Haustür"-Protest.

    Bin mal gespannt wie das Bezirksamt Eimsbüttel darauf reagiert. Mit den insgesamt 25.000 Wohnungen, die in Eimsbüttel bis 2040 benötigt werden, werden Proteste gegen Nachverdichtung mit Sicherheit häufiger werden.

    geplanter Hyperloop von Elon Musk im Hamburger Hafen

    Hamburg plant Containertransport mit Schallgeschwindigkeit
    Spiegel Online, 15. November 2018


    HHLA will Hyperloop: Container in Schallgeschwindigkeit
    Hamburger Abendblatt, 15. November


    HHLA plant die Container in Schallgeschwindigkeit ins Hamburger Umland zu schießen, um den Lkw-Verkehr im Hafen deutlich zu verringern.
    Anscheinend seien bereits zwei Absichtserklärungen unterschrieben worden. Möglicher Baubeginn in 2-3 Jahren.


    Mit solchen Meldungen schafft man es auf jeden Fall in die Presse ;)

    Wenn das pseudo-intellektuelle Suelzblatt mit dem Bremer Wappen im Kopf etwas 'schlecht' findet, dann bestaerkt mich das nur in der Ansicht, dass die betreffende Sache so schlecht nicht sein kann...


    :)


    A propros: die Gegenrede gibt es hier (leider hinter einer Paywall).


    Das ein ausgewiesener Kommentar eines freien Publizisten und Architekturhistorikers (Einzelmeinung!) so viel Zorn auf die Zeitung, die ihn veröffentlicht, hervorruft, ist schon überraschend! Besonders wenn man zeitgleich eine Gegenrede eines Architekten (Einzelmeinung!) in einer anderen Lokalzeitung präsentiert, dessen stellvertretende Leiterin des Hamburg-Ressorts den Entwurf selbst als Enttäuschung bezeichnet (Einzelmeinung! Quelle). :nono:



    Besonders interessant finde ich die starke Gegensätzlichkeit in den Aussagen des Projektentwicklers (April 2016), des Chef-Juroren, des Oberbaudirektors und des bereits erwähnten Architekturkritikers (letzte drei Juni 2017):

    "Der Klosterwall ist das Entree zur Innenstadt, dementsprechend wollen wir hier eine Premium-Immobilie mit einer eindrucksvollen Architektur entwickeln." [...] [Beim Architekturwettbewerb] werde vor allem berücksichtigt, dass sich der Neubau an das Kontorhausviertel – und das gehört zum Unesco-Weltkulturerbe – anpasst. Deshalb könne man sich auch eine dunkle Klinkerfassade als eine Option vorstellen, so Petersen weiter. Quelle


    Der Siegervorschlag sei "kein spektakuläres, lautes Projekt", sondern ein Entwurf, der sich "als Partner" für die Umgebung verstehe. Quelle


    "Es ist eine große Chance für Hamburg, mit diesem durchdachten Entwurf einen noblen Eingang in seine Innenstadt zu erhalten, der die Perlen Chilehaus und Sprinkenhof nicht zu übertrumpfen versucht." [...] Walter lobte besonders die vorgeschlagenen "extrem klugen Grundrisse" der Wohnungen. Quelle


    Nun ist das Kontorhausviertel [...] etwas Besonderes, etwas, das man ausstellt, nicht zubaut. Wenn Sie zu Hause einen Rembrandt an die Wand hängen: Wie machen Sie das? Indem Sie viele Bilder in ähnlichem Stil, aber etwas schlechter daneben und drumherum hängen? Oder indem Sie das Bild allein auf der Wand lassen, weil es etwas Besonderes ist? Allenfalls etwas, das ganz anders aussieht als Ihr Rembrandt, könnte daneben bestehen. Das haben weder das Preisgericht mit dem Oberbaudirektor noch die Architekten verstanden, die sich am Wettbewerb beteiligt haben. [...]
    Städtebaulich wird die Situation eindeutig verschlechtert. Da helfen auch keine "extrem klugen Grundrisse", wie sie Jörn Walter als Oberbaudirektor erkennt – die Grundrisse sind das, was an dieser Stelle am wenigsten zählt. Quelle

    Dem Bericht nach haben ja alle U5 Haltestellen-Kombinationen Jungfernstieg - Hauptbahnhof große Nachteile: Entweder gibt es schlechte Umsteigeverbindungen, eine deutlich längere Fahrtzeit, oder der Bau erfordert eine langfristige Sperrung des Wallringtunnel.


    Trotz Allem gibt es die Denkblockade, dass die U5 an beiden Stationen halten muss. ;)