Beiträge von Hannes Kuhnert

    Ich hätte mir dieses Vorgehen für die städtebaulich wichtigen Bereiche das Sonnenbergviertels gewünscht. Fürstenstraße und Augustusburger Straße. Was an der Stollberger Straße gemacht wurde hätte da viel besser funktioniert.


    Scheffelstraße meinst du wahrscheinlich. Jein, bei beiden von dir genannten Sonnenbergecken ist mehr Straßenverkehr. Die Gestaltung der Häuser ging zwar darauf ein, aber bei dem chemnitzer Überangebot hat das nicht gereicht.


    Nochmal zum Standort Scheffelstraße: Ein Abriss dort hätte strukturell überhaupt nicht geschadet, es ist aber auch nicht der schlimmste Aufwertungsstandort, immerhin noch vor dem Südring, nicht direkt am Südring oder so (Lärm) und mit mittelmäßiger ÖPNV-Anbindung.


    Wenn man sieht wie sich die Fürstenstraße mit den ganzen GGG Abbrüchen entwickelt hat, kann man sich vorstellen was für ein Highlight wir dort hätten wenn der Block Fürstenstraße/Ecke Zietenstraße noch da wäre und die Stadt den ein oder anderen Baum an der Fürstenstraße gepflanzt hätte.


    Der Abriss des Blocks an der Fürstenstraße/Zietenstraße ist m. E. verkraftbar und bietet die Chance für eine andere gute Gestaltung.


    Sehr wichtig finde ich dagegen den Erhalt der Randbebauung des Körnerplatzes.

    Letzteres. Ich meine, Chemnitz braucht städtebauliche Gestaltung. Ich sag das immer wieder, die Leute wollen etwas fürs Auge haben, nur diese Städte sind beliebt und haben Bevölkerungszuwachs.


    Es gibt auch Leute, denen Gestaltlosigkeit egal ist, Hauptsache warm und trocken und Parkplatz vor der Haustür. Es fragt sich aber, wie groß das Volumen ist und wie es sich entwickeln. Mir scheint es in Zukunft zu sinken, die Stadtverwaltung sieht das aber zumindest öffentlich nicht so.


    Mit der Wohnraumanalyse der Stadt Chemnitz bin ich noch nicht fertig. Klar ist aber, dass die dargestellte/propagierte unabhängige Entwicklung der Bestände die Chancen für die positive Entwicklung des stadtbildprägenden Altbaubestandes nicht ausnutzt.


    Unsaubere Argumentationen wie „Gleichzeitig finden durch den langjährigen Ausdifferenzierungsprozess der Nachfragegruppen – mit Ausnahme der KdU-Thematik – nur noch geringe Austauschprozesse mit dem preiswerten Altbaubestand statt. Entsprechend verbessern Rückbauten im industriellen Segment kaum die Nachfrage im Altbau.“ durchschaut leider nicht jeder. Punkt 7.5.1 ist interessant.


    Tolle Sache im Punkt 4.2.4: Die Bewertung von Stadtteilen, Tab. 32. Von allen sechs Wohnkonzepten werden Zentrum, Hutholz und Sonnenberg in unterschiedlicher Reihung als Lagen mit schlechtem Image genannt. Bei allen sechsen tauchen Kaßberg und Adelsberg als allgemein beliebte Lagen auf.


    Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wir haben kaum Möglichkeiten neu zu bauen, wegen der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung in Chemnitz. Da nützt es nichts, einen Plattenbau nach dem anderen zu sanieren.


    Von der „Ausweitung des höherwertigen industriellen Segments“ wird auch in der Analyse abgeraten.


    Und noch etwas, diese Art von Architektur hat eine kurze Haltwertzeit. Diese Häuser werden schon in 10 Jahren wieder altmodisch aussehen und Mietinteressenten nicht begeistern wo hingegenen ein sanierter Gründerzeitbau eine unbegrenzte Anziehungskraft hat.


    Ich glaube, dass beim Plattenbau „Extrem-Umbauten“ langlebiger sind als 08/15-Großtafel-Sanierungen.


    Die ganzen Wohnungsgesellschaften, allen voran GGG, die fast ausschlieslich auf Plattenbauten gesetzt haben,


    Für die GGG ist „fast ausschließlich auf Plattenbauten gesetzt“ übertrieben.


    werden in Zukunft ein riesen Problem bekommen, wenn Sie keine Mieter mehr für solche Häuser interessieren können.


    Dazu hab ich eine interessante Anzeige aus dem Amtsblatt, wo die Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz-Helbersdorf unter der Überschrift „Wir investieren weiter in unsere Zukunft“ für einen sanierten Neungeschosser auf der Paul-Bertz-Straße wirbt. Der Slogen der WCH ist Wohnen mit Zukunft. Wenn die nicht Angst um ihre Zukunft hätten, dann würden die nicht ständig das Wort „Zukunft“ gebrauchen!


    Auch nett: Helbersdorf und Morgenleite sind citynahe Wohngebiete – erst kommt das Stadtzentrum, dann die innerstädtischen Wohngebiete und dann die citynahen. Nur stadtnah (Einsiedel etc.) ist noch weiter draußen als citynah.

    Mich hat vor allem gewundert, daß Straßenbahngleise auf der Theaterstraße geplant sind. Die Strecke nach Limbach hätte ich eher auf der Brückenstraße erwartet, eine Kaßberganbindung war zuletzt wohl nicht mehr in der Diskussion (?). Ansonsten sollte man langsam auch mal anfangen, einige der schönen Pläne umzusetzen, und zwar nicht nur durch Gestrüppentfernung...


    Wenn es darum geht, möglichst schnell zur Zentralhaltestelle zu kommen, und dafür nur der Innenstadtring in Frage kommt, dann ist der Teil der Theaterstraße zwischen Falkeplatz und Kaßbergauffahrt tatsächlich nur für die Kassbergauffahrt interessant.


    Die Strecke auf der Theaterstraße war auch als Wendemöglichkeit im Gespräch, allerdings würde sie in einer Richtung den Weg von der oder zur Zentralhaltestelle verlängern. Meines Wissens ist für die zuerst einzurichtenden Regionalstadtbahnlinien vom Hauptbahnhof vorgesehen in Altchemnitz zu wenden. Die Annenstraße bietet sich auch an.


    Für eine Aufhebung der Konzentration auf einen Umsteigepunkt zumindest im Tagesverkehr, wofür die Strecke auf der Theaterstraße auch nützlich wäre, sehe ich derzeit keine Grundlage. Dafür müssten mehrere Kreuzungsbereiche grundsätzlich umgebaut werden, um dort attraktive Umsteigemöglichkeiten zu schaffen.


    Kurz gesagt: Wozu die Strecke so richtig gebraucht wird, ist unklar und auch von Stadtverwaltung, VMS und CVAG nie richtig erklärt worden. Die Trasse sollte m. E. aber auf jeden Fall freigehalten werden.

    Architekten heute wissen offenbar nicht, wie man ein Eckhaus gestaltet.


    Da stand auch vorher kein Eckhaus.


    Aber wenn sich auch kein auf Anbau orientiertes richtiges Eckhaus aufdrängt, weil auch umliegend lose gebaut wurde und eine Bebauung entlang der Fürstenstraße in nächster Zeit nicht zu erwarten ist, so wäre es doch schön gewesen, wenn mehr auf die Ecke bezug genommen worden wäre. Immerhin scheint an der Fürstenstraße ein Eingang zu entstehen.

    Die Mittelkürzungen des Freistaates im ÖPNV haben nicht nur, aber auch für Chemnitz dramatische Auswirkungen. Zum einen entfällt der eigentlich fest geplante Bau eines Eisenbahnbetriebshofes am Hauptbahnhof (Freie Presse).


    Ich hatte mich schon gewundert, warum nach den letzten Erklärungen, die nach „Baubeginn jetzt“ klangen, davon nichts mehr zu hören war.


    Den VMS einen Betriebshof einrichten zu lassen hat seinen Sinn: Die Kapitalkosten entfallen bzw. sind geringer, als wenn es später das Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) macht und man stellt bei der Ausschreibung der Verkehrsleistungen allen interessierten EVU die Werkstatt an diesem Überführungsfahrten sparenden Optimalstandort zur Verfügung; beides trägt zu niedrigen Zugkilometerkosten bei. Das einzige konkrete zur Eisenbahn im Wahlprogramm der FDP war der hoch gehaltene Wettbewerb um die Verkehrsleistungen, anscheinend haben sie auch davon keine Ahnung und es war nur eine Floskel.


    Die „große Koalition“ in Sachsen hat 2006/07 die Verringerung der sog. Regionalisierungsmittel aus den Mehrwertsteuer-Mehreinnahmen kompensiert, was bei weitem nicht alle Länder taten. Die jetzige Kürzung in Sachsen gefährdet nicht nur die Planungen, sondern auch die auch die Effektivität früherer Investition. Wenn bspw. im Erzgebirge kein gescheites Betriebsprogramm mehr gefahren werden kann, steht der Nutzen der getätigten Ausbauten in Frage. SPNV ist eine langfristige Angelegenheit. Wie der Verlauf der Fahrgastzahlen bei neuen bzw. verbesserten Angeboten zeigt, braucht es Jahre, um das Vertrauen der Fahrgäste wiederzugewinnen. Heute aufbauen und morgen streichen ist auch finanzpolitisch das bescheuertste, was man tun kann. Die „Vernunftehe“ war für Sachsen wesentlich vernünftiger als die „Traumkoalition“.


    Im Netz gibt es eine Meinungsäußerungsaktion zu den Kürzungen, bei der man mit ein paar eigenen Argumenten mit geringem Aufwand seine Stimme abgeben kann … ist von B90/Grünen initiiert, aber rein inhaltsorientiert und direkt an den Landtag gerichtet.

    Ausserdem handelt es sich nur um eine Tochtergesellschaft der Bahn AG, so dass hier nicht das übliche Farbmuster greif, mit welchem die Bahn unterwegs ist, sonder wie auch in den anderen Tochtergesellschaften andere Farben genutzt werden können.


    Nein, damit hat es nichts zu tun. Die DB ist nicht darauf angewiesen, Tochtergesellschaften zu gründen, um ein spezielles Farbschema nutzen zu können. Du brauchst ja auch keine zweite Person, um deine Küche rot und das Bad grün streichen zu können (oder vielleicht doch, um die Möbel zu rücken, aber das ist eine andere Frage).


    Wegen der Verwendung des Begriffs Tochtergesellschaft: Die „große“ DB Regio AG ist Tochter der DB Mobility Logistics AG, ihres Zeichens Tochter der Deutschen Bahn AG.


    Die Deutsche Bahn orientiert sich auf ein weitestgehend einheitliches verkehrsrotes Farbschema im Nahverkehr. Vor nicht all zu langer Zeit hat die Umlackierung der Flotten der Busunternehmen begonnen – teils unter Aufgabe traditionsreicher, das Bild von Regionen prägender Farbschemen.


    Grund für das spezielle Farbschema ist, wie schon anklang, der Gestaltungswille des Zweckverbands Nahverkehrsraum Leipzig (ZVNL) (und evtl. seiner Freunde).


    Allerdings hat er sich die Hintertür offengelassen, binnen einer festgelegten Frist (ein paar Monate oder so) das Farbschema zu ändern. Das zu lesen weckte bei mir die Befürchtung, dass er angesichts des Gewinns der Ausschreibung durch DB Regio auf deren Wunsch hin einem Wechsel auf deren verkehrsrotes Schema zustimmen könnte. Aber bis jetzt ist alles noch im silber-grünen Bereich.

    Ja, nur wer braucht diese Häuser (langfristig)? Das Angebot an freistehenden Mietshäusern ist groß.


    Meinst du die Plattenbauten in Originalgröße, wo es aus wirtschaftlichen Gründen Teilabriss keine Lösung ist?


    Oder beziehst du dich auf Umbauten wie die an der Scheffelstraße, deren konkrete Umsetzung (mehr nicht) ich gelobt hatte?

    OB Ludwig plädiert heute in einem langen Interview in der FP für einen "Paradigmenwechsel" hin zum Teilabriß von Plattenbauten, wobei vor allem das Yorck- und Beimlergebiet genannt werden. Sowohl das Abtragen der oberen Etagen als auch einzelner Aufgänge werden als Option genant, wofür allerdings auch Förderprogramme und Altschuldenhilfe angepaßt werden müßten. Auf konkrete Nachfrage zur Thematik der kostenintensiven Infrastruktur drückt sie sich um eine klare Aussage, warum sie für das Heckertgebiet die Möglichkeit von Teilabrissen nicht erwähnt.


    Teilabrisse verringern mit ordentlich Geld die Nutzfläche. Anscheinend hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Lage des Heckert-Gebiets für weitere* Teilabrisse zu schlecht ist. Frau Ludwig hat wahrscheinlich eine freundliche Umschreibung dieses Sachverhalts gefehlt.


    * Es gab ja schon ein paar Teilrückbauten im Heckert. Von der Gesamtanlage her am gelungensten finde ich den GGG-Umbau an der Scheffelstraße.

    ... hab gehört das die drei Gebäude verkauft worden sind. Würden die saniert, wäre das eine Super Sache aber auch mutig. Das Nachbarhaus lebt von Studenten und Professoren, die Projekte an der TU haben als Mieter. Alle Investieren. Nur unsere GGG hat dort abgerissen und nen ganzen Straßenzug frei ziehen lassen. Jetzt versucht man Mieter zurück zu holen.


    Dass mit den drei 50er/60er-Jahre Häusern so schnell was passiert, ohne dass sie Exka-Objekt werden, hätte ich nicht gedacht.


    Das Eckhaus Görresstraße ist mir irgendwann mal aufgefallen – ich fand es ganz toll. Vom Bahnsteig 1/2 des Südbahnhofs sieht es auch interessant aus. Man beachte die wohnraummaximierende Bauweise mit der angetäuschten Dachkante oberhalb des dritten Stockwerks – das ist also alles nicht neu! Der Zustand scheint aber eher schlecht zu sein, von außen sehen vor allem die Erker schlimm aus.


    Letzteres Gebäude ist glaube ich die Landeszentrale für Bafögangelegenheiten etc.


    Genauer: Das ist der Hauptsitz des Studentenwerks Chemnitz-Zwickau, das unter anderem für die Umsetzung des BAföG in unserer Region zuständig ist.

    Die Zukunft des Busbahnhofs wird heute von der Freien Presse beleuchtet (Link). Der zu große Abstand zum Hauptbahnhof, die sinkende Bedeutung und vor allem die überzeugende Nachnutzung lassen trotz des Denkmalschutzes den Verlust verschmerzen. Die Fördermittelbindung bis 2014 ist ein bisher nicht bekannter Aspekt, sollte aber auch keine Probleme verursachen.


    Eine fragwürdige Argumentation: Heute befindet sich die Anlage nur noch in innerstädtischer Randlage, das nahe Wohngebiet, der Brühl, hat viele Bewohner und damit Fahrgäste verloren. Wenn die Zahl der Bewohner auf dem Brühl für den Regionalverkehrs-Busbahnhof eine zu berücksichtigende Rolle spielen würde – was sie allerdings nie tat –, dann wäre gerade die erhoffte „Mehr-Bewohnung“ des Brühls ein Grund zur Erhaltung des Busbahnhofs.


    Merkwürdig ist auch, dass Herr Tschök überhaupt zu Wort kommt. Der Omnibusbahnhof wurde nicht für den Stadtverkehr gebaut. Erst mit der Auflösung des zentralen Busplatzes (heute Moritzhof) Mitte der Neunziger Jahre bekam er eine Bedeutung als Endpunkt für Stadtlinien. Beim Umbau 1999 wurden speziell dafür drei Bussteige reserviert und mit Zufahrt vor der Regionalverkehrs-Ankunft ausgeführt. Im Artikel steht ja richtig, dass sich das seit Einführung des Neuen Netzes im März 2008 schon wieder erledigt hat, aber dann fragt sich, wozu man die CVAG überhaupt zu dem Thema befragt.


    Die verbliebenen Regionalbuslinien in die Innenstadt können über den Bahnhofsvorplatz geführt werden bzw. fahren dort schon lang, es müsste nur noch eine für alle Richtungen taugliche Abstellmöglichkeit in der Nähe gefunden werden. Der Busbahnhof ist dafür ganz praktisch, aber die Uni-Nutzung dort noch besser. Für den Reiseverkehr wäre auch noch was zu finden, die Haltestellen am Bahnhofsvorplatz wären für alles zusammen zu knapp. Die Bahnhofstraße neben dem Hauptbahnhof-Empfangsgebäude, etwa wo jetzt regelmäßig Schienenersatzverkehr abfährt, könnte dafür geeignet sein – ach, steht ja schon im Artikel.


    Warum man nicht ohnehin davon ausgeht, das Betondach des Omnibusbahnhofs in die Mensa bzw. das „Kommunikationszentrum“ zu integrieren, ist mir schleierhaft.

    Interessante Karte, die Grenzen sieht man zum Teil auch im Luftbild bei Google Earth.


    Nur mal zur Info anbei die Flurkarte vom Gebiet mit den schön "regelmäßig" angeordneten Grundstücken.:)
    Nach meiner Kenntnis gibt es über 30 verschiedene Eigentümer mit unterschiedlichen Interessen im B-Plan-Gebiet.


    Der, der sein Grundstück an dich verkaufen konnte, hat sozusagen Glück gehabt.


    Bezüglich einer Aufteilung halbwegs nach der Anordnung in den Wettbewerbsbeiträgen sind wir (Interessenten) vor ca. 1 Jahr mit der AgenturSW beim Thema "Grunderwerbsgesellschaften" stecken geblieben. Das ist (außer mit einem Bauträger der alles aufkauft) einfach nicht durchführbar!!!


    Da hab ich ein Verständnisproblem: Unter einem Bauträger versteh ich jemanden, der Grundstücke samt Häusern verkauft. Hast du nur das Wort Bauträger etwas unscharf verwendet? Ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass eine Institution wie bspw. GGG oder Agentur Stadtumbau mit etwas anderer Aufstellung als reiner Grundstücks-Zwischenhändler auftritt. (Man scheut den Aufwand oder was auch immer, aber prinzipiell wäre es machbar.)

    Ich korrigiere mich in soweit, dass es Entwurfs- und Umfeldabhängig ist.
    Meine Bewehgründe sind ein kleines Grundstück, eine Nahe Anordnung des Gebäudes an der Straße (2 m Abstand) usw. Wir wollen nur 1 Zufahrt haben und darüber alles erschließen. Die Eingangstür soll für Zugang und Garten genutzt werden und wir wollen diese auch mal offen stehen lassen! Beim Einfamilienhaus ist halt der Eingang privater und nicht so anonym wie bei einem Mehrfamilienhaus.


    Es gibt da die klassische Anordnung mit einem Windfang. Den empfinde ich praktisch wie ein Treppenhaus. Wie auch immer; hab ich recht in Erinnerung, dass es vor dem Einzug öffentliche Besichtigungen gibt? ;)



    Danke für die Aufklärung die Wettbewerbe betreffend! Wenn letzten Endes die gesamte Fläche mit beliebigen Häusern gefüllt würde, dann hätte man sich auch den Ideenwettbewerb sparen können. Das es immernoch mehrere unterschiedlich behandelte Bereiche gibt, war mir nicht klar. B3 war schade, ich fand den Siegerentwurf richtig gut.


    Bei Reihenhäusern bedarf es einer Einigung vieler bzw. eines Bauträgers / Projektentwicklers. Die Investitionssumme fürs Ganze ist größer und für einen Startschuss sind mehr Grundlagen zu klären.
    Einzelhäuser sind leichter zu vermarkten, werden zum Selbstläufer weil sich i. R. jeder Bauherr selber kümmert und die Wahrscheinlichkeit für einen schnellen Start einzelner Projekte ist größer.
    Wie gesagt wollte / kann die Stadt hier weder in der Grundstücksvermarktung noch im Bau als Bauträger auftreten.


    Ich ging jetzt von einzeln gebauten Reihenhäusern aus. Wenn die Grundstücke derzeit verschiedenen Eigentümern gehören, bräuchte man trotzdem einen Vermarkter. Manch andere Stadt nimmt für sowas ihr Wohnungsunternehmen oder hat eine spezielle Entwicklungsgesellschaft.


    Ich hoffe noch, dass an die alten Häuser direkt angebaut wird, ansonsten gäbe es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Bestand und Neubau; der Bruch wäre sehr scharf. Vielleicht kann sich noch jemand an die Situation Schuhmeile ↔ Neues Rathaus erinnern (unabhängig von der Gestaltqualität der Einzelgebäude).

    Spannende Beobachtung, die du da zur Geschichte der zweigeschossigen Wohnhäuser gemacht hast!


    Diese Häuser, so wie Sie Ihres entworfen haben, die ihre Gestaltung nur aus der Funktion ziehen, werden in einem historischen Stadtgefüge immer wie ein Fremdkörper wirken.


    … wenn sie die Gestaltung denn überhaupt aus der Funktion ziehen; viele Häuser scheinen nur irgendwie von außen skizziert zu sein.


    Über die heutige Eigenheimarchitektur zu diskutieren lohnt gar nicht. Da ist alles verloren.


    Ausnahmen bestätigen die Regel.


    Ich persönlich hab keine Präferenz für Sattel- oder Flachdach. Wenn man von einem Haus nur die Dachform kennt, ist es bei einem Flachdach derzeit aber wahrscheinlicher, dass es sich um ernstzunehmende Architektur handelt.

    Ein Eingang auf der Straße ist bei einem Einfamilienhaus aus meiner Sicht nicht wirklich erstrebenswert.


    Selbst beim wahlweise mit komischen Fenstersprossen etc. angereicherten Einerlei ist der Eingang auf der Straßenseite die häufigste Lösung.


    Für mich ist der Eingang vorn ein Zeichen von Charakterstärke. Es ist mir unangenehm, nur durch irgendeine popelige Tür irgendwo um die Ecke in ein Haus reinzukommen – das hat sowas von Mauseloch. Allgemein sehe ich den Trend, bei Umbauten Eingänge großzügiger und einladender zu machen – bei Einfamilienhäusern genauso wie bei großen Plattenbauten; bei Geschäfts- und bei Wohnhäusern.


    Welchen Vorteil siehst du in einem Eingang auf der Seite oder hinten? Es interessiert mich nur mal, was du für Ideale hast und was du dir dabei gedacht hast.



    Worin besteht der Sinn, Architekturwettbewerbe durchzuführen und die Ergebnisse dann in die Tonne zu treten, wie es in Chemnitz immer wieder passiert? Warum hat es in diesem Fall nicht mal die prinzipielle Reihenanordnung bis in den Bebauungsplan geschafft?


    Gibt es einen wesentlichen Unterschied im Interesse an sog. Stadthäusern in freistehender oder Reihenanordnung?

    Wir sind in Chemnitz aber leider nicht bei "wünsch dir was". Klar schaut ne Reihnbebauung (am besten im Gründerzeit-Look) am besten aus.


    „Gründerzeit-Look“? Da bin ich sehr skeptisch.


    In Anbetracht der häßlichen brachen Flächen erscheint mir die Idee mit den Stadthäusern als nahe wunderschön. Also weiter so!!


    Etwas anderes als sog. Stadthäuser hat hier niemand propagiert. Es ging nur darum, ob sie nicht besser in Reihenanordnung stehen sollten, wie es das in anderen Städten schon gibt, und ob es irgendwie eine gemeinsame Gestaltung gibt.

    Die Antwort haben Sie im letzten Satz schon selbst gegeben.
    Es fehlt die Nachfrage nach derartigen Immobillien, zumal das Angebot derartiger Gebäude in Chemnitz recht groß ist. Dagegen streben junge Familie mit Eigenheimgedanken in die Stadt, der guten Infrastruktur wegen.


    Da steckt ein Missverständnis drin, ansonsten volle Zustimmung: Ich meinte schon Eigenheime bzw. Ein- oder Zweifamilienhäuser, nur eben in Reihenanordnung wie hier auf dem Beispielbild. Mich interessierte mal die unterschiedliche Nachfrage bei Vorgabe einer (durchaus aufgelockerten/lückenhaften) Reihen- oder freistehenden Anordnung.


    Wegen den vorhandenen Häusern würde eine Bebauung mit weitgehend geschlossener Front auch bei nur wenigen Geschossen im ganzen Karree ein wesentlich besseres Bild abgeben – wenn es denn der Markt hergibt. Das Gesamtbild schlägt sich auch in der Attraktivität nieder.

    Die Stadt favorisiert an der Südseite Eckstraße sowie angrenzender Bereich Hauboldstraße freistehende Stadthäuser in "moderner" Gestaltung mit Flachdach. Es ist nicht beabsichtigt (und aus meiner Sicht nicht zielführend) die historischen Blöcke wieder zu schließen.


    Im Hinblick auf welches Ziel wäre das nicht zielführend?


    Von der Gesamtgestaltung her fänd ich eine Reihenbebauung besser, aber wenn dafür die Nachfrage fehlt und es für freistehende Häuser mehr Interesse gibt, könnte ich in der jetzigen Planung einen Sinn erkennen.

    Möchte noch zwei Gedanken zur Hartmannstraße 16 beisteuern.


    Zunächst, weil Hannes K. das Stichwort Torsituation einbrachte, ein genau daran anschließendes, allerdings subjektives Empfinden: Unbesehen aller architektonischer, baudenkmalerischer (sic!), stadthistorischer Argumente empfinde ich ganz subjektiv den räumlichen Gesamteindruck vor Ort ohne das Gebäude für besser.


    Ganz „am Anfang“, im März, hatte ich auch erwartet, dass es ohne sauberer und insgesamt besser aussiehen würde.


    Eine wirkliche Torsituation bestand dort mit dem zurückstehenden Luxor und dem Chemnitzufer auch vorher nicht, insgesamt scheint mir der Gesamtraumeindruck nun harmonischer als mit dem einen (verloren wirkenden?) Gebäude. Wie gesagt, subjektiv und alle anderen, aus meiner Sicht gewichtigeren Argumente für den Erhalt des Gebäudes außer Acht lassend.


    Die „Torsituation“ bestand für mich zwischen der Hartmannstraße 16 und dem Eckhaus Zur Markthalle, dessen Giebelwand frei ist. Verloren gegangen ist auch die optische Führung entlang der Hartmannstraße. Die Straße hat dort einen Knick und gerade an dessen Außenseite stand das jetzt abgerissene Haus.


    Zum anderen behagt mir die hier im Forum weitgehend ausgeprägte Sachlichkeit der Auseinandersetzung mit der Stadt, auf Dokumenten fußend, oft abwägend. Das Sachsen-Fernsehen-Web dürfte warnendes Beispiel sein, welche Zustände zu vermeiden sind, wenn pauschal und meist unwissend alles abgekanzelt wird, was in der Stadt entschieden, vorgenommen wird. Kritik ja, aber eben sachlich. Ein interessanter Einblick in die Arbeit der verantwortlichen Leute in den Stadtämtern, den man einigen "Kritikern" im Web vorhalten sollte, wurde letztens im ZEIT-Magazin abgedruckt. Wohlan, wollte es als mehrLeseralsSchreiber mal loswerden. Weiter so, gibt ja leider auch ganz sachlich ne Menge zu kritisieren... ;)


    Auch wenn es komisch klingt: Mein Beitrag entsprang der nüchternen Ursachenforschung. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jemand von den Fachleuten das Gebäude ernsthaft für einsturzgefährdet gehalten hat. Allgemein brauch ich keinen Sündenbock und neige nicht zu Verurteilungen.


    Interessanter Artikel da von der Zeit – erinnert mich an die Leute beim Tag der offenen Tür der hiesigen Stadtverwaltung 2008.