Beiträge von Richard Neutra

    Was wäre denn, wenn man einen Gebäudekomplex entwerfen würde, der fein unterteilt in einzelne, verschieden gestaltete Teile hin zum Nikolaiviertel weist und die Poststraße als Fußgängerzonen fortgeführt wird, die bis zu der Passage von Radisson/SAS führt und als zentrale Erschließungsachse für die Fußgänger dient? Man baut einen großen Komplex, der durch unterirdische Gänge und eine große Terrasse miteinander verbundene Einzelgebäude umfasst. Unter der großen Terrasse, auf der alle Gebäudeteile stehen, könnte man die Bestände der Bibliothek einrichten und zur Spree hin ein größeres verglastes Gebäude als Lesesaal, das aus der Terrasse und dem Gefälle zur Spree hin mit einer Glasfront herauswächst. So könnte man eine sehr große Bib an diesem Standort platzieren, hätte darüber aber noch genug Platz auch kleinteiligere Bebauung zu realisieren.


    Ich gebe zu Bedenken, dass eine rein kleinteilige Bebauung vielleicht nicht so gut zu der Bebauung auf der anderen Seite der KLS passen würde, die auch sehr große Blöcke umfasst.


    Ich skizziere später vielleicht mal, wie ich das meine. Falls ich das hinkriege.

    Oh ja, Chipperfeld kann dann die Kolonnaden mit echten Einschusslöchern und Steinabplatzungen durch Bombensplitter wieder herstellen, oder wie? :lach:


    Also ein Fahnenmast ist mir weitaus lieber als das Reiterstandbild und ein Gebäude würde ich dort nicht hinstellen. Es sollte schon in Richtung der Kolonnaden gehen, finde ich.

    Ich denke das größte Kostenrisiko wären im Nachhinein Klagen auf Schmerzensgeld gewesen, wenn sich dort Leute langgelegt hätten. :D


    Gut, dass dieser Kelch an uns vorübergegangen ist. Auch gut, dass das Geld noch zur Verfügung steht. Ich könnte mir verschiedene Lösungen vorstellen, u.a. auch der hier vorgeschlagene Wiederaufbau der Kolonnaden in abgespeckter Form mit einem Infozentrum und/oder einem Flaggenmast auf dem restaurierten Sockel.


    Aber vielleicht ist es wirklich gut, erstmal das Humboldt-Forum fertig zu stellen und die Außenanlagen, dann werden die Gedanken sowieso viel eher in Richtung Reko der Kolonnaden gehen, weil sich dann mehr Leute einfach vorstellen können, dass diese Lücke mit etwas gestalterisch passendem gefüllt werden sollte.


    Ganz übel wäre natürlich, wenn sie dort stattdessen noch einen im Nachhinein als nötig erachteten Abluftschacht für die U5 hinbauen würden. :lach::nono:

    Vielleicht läuft da von manchen eine Art Revanchestrategie ab: Ihr habt im Osten den PdR abgerissen, also lasst uns dafür auch das ICC abreißen. :lach:


    Nein im Ernst, das ICC sollte in jedem Fall erhalten bleiben. Anders als der PdR steht es nicht an einer historisch sensiblen Stelle und erfüllte bis zuletzt seinen Daseinszweck sehr gut. Und es ist ein Paradebauwerk seiner Zeit, als noch alles möglich schien und die alte Bundesrepublik trotz Ölpreisschock florierte.


    Übrigens hätte ich auch den PdR erhalten wollen, hätte er nicht dem Stadtschloss im Weg gestanden. Vor die Wahl gestellt dann doch lieber das Stadtschloss, wenn auch der PdR der beste Flachbau der DDR gewesen sein dürfte.

    @ Klarenbach: D.h. du bist mit dem Verbleib des Neptunbrunnens vor dem Rathaus einverstanden? Auf Seite 22 wird nur von einer Einbettung in ein Gesamtkonzept geredet, während auf Seite 23 gesagt wird, dass nur eine Minderheit der Beteiligten eine Verlegung des Brunnens zum Schloss befürwortet hat.

    Vielleicht ist es auch gar nicht so schlecht den 1. Sitz des BMV in Bonn zu belassen. Falls irgendwann Putin unter Beifall der Pegida in Deutschland einmarschiert um uns zu retten, hat der Verteidigungsstab zumindest noch den Rhein als natürliche Grenze. :D


    Davon ab ist es vielleicht nicht ganz verkehrt beim BMV etwas Abstand zum Hauptstadtgewimmel zu haben, ich hätte einen BND-Umzug nach Bonn auch nicht schlecht gefunden statt nach Berlin. Aber insgesamt ist es erfreulich, dass der Bund durch den vielzitierten Rutschbahneffekt langfristig fast komplett in Berlin ansiedeln wird.

    Zwei Umfragen als repräsentatives Ergebnis für eine generelle Stimmungslage in der Bevölkerung? Wohl eher nicht. Man kann für und gegen alles entsprechende Umfragen erzeugen, da muss man nur die richtigen Fragen an die richtigen Leute stellen.


    Den meisten Bürgern sind solche Detailfragen der Stadtplanung ziemlich wumpe, Bauprojekte werden entweder als schön oder häßlich bewertet wenn sie konkret anstehen oder gebaut wurden. Das orientiert sich aber nicht an ideologischen Linien von Reko vs. Modernismus.

    Also der Alexanderplatz bietet wohl eher dieselbe Nichtqualität wie der Washingtonplatz, und letzterer hat immerhin eine "Pizza-Manufaktur" :D:nono:


    Also ich finde die bisherige Bebauung stimmig. Ich bin gespannt ob und letztlich wie dieser Kubus auf dem Platz realisiert wird. Für mehr Aufenthaltsqualität müsste man den Platz entsprechend gestalten, mit mehr Bäumen, Sitzgelegenheiten, Springbrunnen, mehr Gastronomie. Andererseits ist es sicher einer der besseren Bahnhofsvorplätze Deutschlands, gibt weitaus schlimmere.

    Okay, das Haus der Statistik ist vielleicht kein besonders interessanter Bau, aber mit einer renovierten Fassade und neuer Nutzung wirkt auch solch ein Gebäude wieder ganz anders. Bei Bedarf einfach mal alte Filme aus 1970ern anschauen, als alles noch neu gebaut war. Wenn die DDR ein architektonisch sehenswertes Areal der Moderne geschaffen hat, dann ist es der Alexanderplatz mit Fernsehturm und unmittelbarer Umgebung. Hätte die DDR mehr Geld und mehr Platz gehabt wären sicher auch die Bauten hochwertiger ausgeführt worden und womöglich wäre das ganze mehr in Richtung Brasilia gegangen.

    Der Pier Nord hat keinen Platz für zusätzliche Zollkontrolle und Gepäckaufgabe, deswegen dieser weitere Terminalbau. Der Pier Nord verschafft quasi nur Zugang zu den dortigen Walk-Boarding Positionen, die Kontrolle findet ja bereits im Hauptterminal statt und von außen war kein Zugang in den Pier Nord vorgesehen.


    BTW: Eine mutige Erweiterung wäre es gewesen am Nord und Südpier jeweils ein weiteres Kopfterminal zu bauen, also den Mainpier in kleiner nachzubauen. Dann hätte man jede Menge Kapazitäten gehabt und den Eingangsbereich des Mainpier entlastet.

    Es ist ja nur natürlich, dass Skepsis überwiegt bei diesem Projekt, aber es scheint schon seit einiger Zeit endlich Ordnung in die Sache zu kommen. Ich habe schon den Eindruck, dass jetzt mit offenen Karten gespielt wird und weitere Verzögerungen sich aus bekannten Problemen ergeben und nicht aus (scheinbar) heiterem Himmel.

    Wie schon von mehreren Foristen hier angesprochen: Die Torsituation zwischen Upper West and Zoo Window (äh, Zoofenster ;)) hat eine richtig großstädtische Situation geschaffen, die Straßen dort werden sehr gut gefasst und schaffen eine sehr verdichtete urbane Situation. Das sanierte Bikinihaus und der Zoopalast runden das Bild ab. Eine sehr gelungene Umgestaltung der neuen City West und eine grandiose Beseitigung der früheren Schmuddelecke dort.

    .. es ist ja immer wieder das gleiche Problem .. die Politiker meinen sie könnten Bauherr ,Projektleiter und damit Dirigent eines gigantischen Bauprojektes spielen ..
    Beispiele dafür gibt es genügend in Deutschland ...
    die berühmtesten sind BER-Flughafen , die Elbphilharmonie , die Ilmenauphilharmonie, usw. usw. usw.


    Moment, die Elbphilharmonie hat Hochtief als Projektleiter und Dirigenten und es ist trotzdem ein Disaster. Wäre der BER exakt so gebaut worden wie geplant würde er längst stehen und in Betrieb sein. Der Ursprungsplan war so gut wie jeder andere. Wie aber bei der Philharmonie fiel den Auftraggebern dann während des Baus ein, dass dieses und jenes anders gebaut werden müsste, sei es wegen Kosten oder Kapazitäten. So ein komplexes Projekt umplanen und dabei alles bedenken, das ist schon ne Herausforderung. Wenn man dann den Überblick verliert und nur unzureichend qualifiziert (siehe das erste Team aus Projektleiter und Flughafenchef des BER), dann kommt sowas von sowas.

    Ich finde an dieser Stelle und aus dieser Perspektive hat das ganze eine sehr großstädtische Geste. Es wirkt vielleicht etwas steril, aber auf sachlich-moderne Weise repräsentativ. Ich empfinde diese modernen Rasterfassaden in ihrer Gestaltung als Interpretation des Berliner Neoklassizismus der 1930er. Was fehlt sind die extra hervorgehobenen Portale und das Schrägdach.


    Ich würde das ganze als neuen Berliner Stil bezeichnen. Gerade diese Form von schnörkelloser Moderne, die durch ihre Ausmaße und teilweise Monotonie eine gewisse Strenge entwickelt, halte ich inzwischen für die typische Bauform des modernen Hauptstadtberlins. Die Kubaturen findet man ähnlich in Washington D.C. bei zahlreichen Verwaltungsgebäuden. Diese sind freilich in einem anderen Baustil gehalten, dennoch erinnerern die Proportionen an jene dieser neuen Gebäude.

    Um Dir deine Angst ein wenig zu nehmen, bevor Du vor lauter Aufregung einen Asthma-Anfall bekommst: 27 Mio. PAX heißt nicht, dass diese sich gleichmäßig auf alle Zeiten verteilen. Entscheidend ist die Spitzenlastkapazität und anhand derer wird die theoretische Höchstzahl an Passagieren errechnet. Je gleichmäßiger An- und Abflüge dann verteilt sind, desto eher wird diese theoretische Kapazität ausgenutzt. Dazu kommt, dass Transferpassagiere (Hubeffekt) nicht die gleichen Kapazitäten beanspruchen wie O&D-Passagiere, da diese nicht durch Zoll- und Passkontrolle müssen und auch nicht im Check-In in der Schlange stehen. Es ist also recht viel Spiel in den Zahlen und SXF soll ja noch als Entlastung offen bleiben, macht 27 + 8(?) Mio. Kapazität.


    Deine Schimpftiraden helfen im Übrigen niemandem und eigentlich geht es in diesem Thread nur um den Baufortschritt des Flughafens selbst und nicht darum wie blöd die Politiker sind usw.