Beiträge von tel33


    Der Sockel wurde gerade zur Aufnahme des Denkmals saniert und die pommerschen und preußischen Wappenmosaike können wir ja nach Warschau schicken.


    Oder nach Burkina Faso. Sicher können sie darlegen, was man in Polen mit diesen Mosaiken anfangen soll bzw. wo da irgendeine Beziehung zu besteht.

    Nun, da stimme ich gern zu - der Grad der Verwahrlosung des öffentlichen Raumes hat natürlich erheblich zugenommen. Allerdings eben auch die Menge an Touristen, anderweitig Zugewanderten, sowie der Konsum mitsamt seiner gigantischen Müllausscheidung. Fehlende Kontrolle nebst Zuständigkeit tun dann noch ihr übriges.


    In den Ergebnissen des Wettbewerbs wird auch schon angedeutet, dass die gesamte Geschichte des Ortes (also auch die DDR Zeit) berücklsichtigt werden sollte und nicht nur eine längst vergangene (heute anscheinend etwas romantisierte ;) ) Phase.


    Die Geschichte dieses Ortes zur DDR Phase war geprägt durch Pflege von Kriegsbrachen, konsequenter Missachtung historisch gewachsener Stadtstruktur bzw. deren Beseitigung und mithin der Überbauung des Areals mit einem einzigen 145m langen Gebäudequader.
    Wie bitte soll DAS in einem Wettbewerb zum Wiederaufbau der Bauakademie berücksichtigt werden. Das ist ein Widerspruch in sich.

    Dazu kommt noch das Thema des Denkmalschutzes des Sockels, den damals keiner im erforderlichen Umfang beachtete


    Ist denn da noch was schützenswertes erhalten? Zumindest die Bodenbeläge und sonstige Ornamentik wurden doch schon vor Jahren vorsorglich entfernt und in irgendein Depot ausgelagert, nachdem sie zuvor weitgehend unbeschadet die Jahrzehnte unter Asphalt überdauert hatten... Bloß nichts erhalten, was irgendwie der Banane im Weg sein, oder gar eine Rekonstruktion des Ensembles anregen könnte.

    Immerhin ist jetzt klar, dass das Projekt jegliche noch vorhandenen Strukturen ignoriert und sich in keinster Weise in die Umgebung einfügen wird. Die denkmalgeschützte Ursprungsbebauung wurde ja schon vor einiger Zeit und mit Segen der politisch Veranwortlichen entsorgt.

    Ja das wäre sicherlich ein Gewinn - aber für 700.000 gibt es bestenfalls eine Reparatur der entstandenen Schäden. Erstaunlich, dass sich das dann wieder bis 2019 hinziehen soll.

    Ich möchte das kurz erläutern, wieso ein Archäologisches Tiefparkhaus unter RF und MEF eine win-win-win Situation darstellen könnte - unter der Prämisse natürlich dass dort unten noch weitere archäologische Stadtzeugnisse vorhanden sind:


    Aha. Man schafft es zwar nicht, so etwas beim Bau der U-Bahn zu integrieren (wie ja ursprünglich am Rathaus geplant) - aber bei einem schnöden Parkhausbau soll es dann funktionieren? Lachhaft.

    Der angrenzende U-Bahnhof Berliner Rathaus in Unterpflasterbauweise erreicht 16 Meter Tiefe. Das würde doch für vier Untergeschosse reichen und man hätte schon eine abdichtende Stützwand und eine direkte Zugangsmöglichkeit zum U-Bahnhof.


    Diese ganze Diskussion ist doch völlig abwegig. Es gibt überhaupt keinen Bedarf für weitere Parkhäuser ober- wie unterirdisch in diesem Areal! Touristen kommen auch künftig eher nicht mit dem eigenen Fahrzeug und wer shoppen will, ist mit den Plätzen in Alexa & co. hinreichend bedient.


    Und auf dem zentralen runden Platz steht dann das Marx-Engels-Denkmal genau an seinem traditionellen Ort, damit wirklich alle zufrieden sind. :)


    Das ist doch jetzt Satire? Der zentrale Platz für Traditionspflege dieser Art ist die Zitadelle Spandau. Ich wüsste nicht, welches gesellschaftliche Interesse im Jahre 2016 an einer Kultstätte aus der Endphase der DDR bestünde.

    So begrüßenswert eine Wiederbelebung des Alsenviertels auch wäre, so muss man auch die Machbarkeit im Blick behalten. Wurde ja auch alles schon gesagt.
    Das Problem in diesem Areal ist doch letztlich das Gleiche wie bei allen neugestalteten Freiflächen - Klinische Ödnis und unnatürliche Geometrien laden nicht gerade zum Verweilen ein. Es hat schon Gründe, warum die Menschen auch im 21. Jahrhundert ihre Zeit lieber in Lennéschen Parkanlagen verbringen, als in der prallen Sonne zwischen seelenloser Roboterarchitektur.

    Urbanität steht und fällt mit der Zugänglichkeit eines Areals. Das Problem ist hier ja ganz offenkundig weniger das architektonische Umfeld, als eben die totale Isolation vom Rest des Stadtkerns. Erst wenn die Grunerstraße gefallen bzw. eine breite Durchwegung geschaffen ist, wird sich hier auch wieder nennenswertes städtisches Leben abspielen.

    Entweder man ist ein Volk, eine Kultur. Oder man ist Bestandteil einer zusammengewürfelten Menschenansammlung


    Das hast du fein aufgesagt, aber bist du sicher, dass das DAF das richtige Forum für derlei Unsinn ist? Mal davon abgesehen, dass es wohl kaum irgendwo in Europa einen derart zusammengewürfelten Haufen an Völkerstämmen und Kleinstkulturen gibt, wie unsere deutschen Lande. Das wusste schon der alte Fritz. Und da muss man auch nicht das Klagelied über die bösen, dummen Amis anstimmen.

    Danke Schrottblock. Allerdings war die Frage eher rhetorischer Natur ;) Wollte eigentlich nur ausrücken, dass ich ungern in einem Krankenhaus liegen möchte, dessen Fassade von Schimmelpilz befallen ist... Soll ja der Gesundheit nicht so zuträglich sein.


    Die Fassade ist das geringste Problem. Entscheidender ist, wie es drinnen aussieht. Und solange da weiterhin großzügig und billig mit Rigips & sonstigen hydrophilen Werkstoffen gebastelt wird, sind resistente Keimherde eine geradezu zwangsläufige Folge.

    ^ Das ist kein Problem, es ist eine Stärke, wenn man genau hinschauen muss. Warum sollten sich Architektueinteressierte und Architekturkenner mit dem oberflächlichen Blick des "gemeinen Passanten" gemein machen? Das wäre doch die Abdankung jeglichen höheren Anspruchs.


    Ja, man kann sich Missstände natürlich auch schön reden, indem man einen höheren Anspruch irgendwelcher elitären Kreise herbei fabuliert. Selbstverständlich sollte gute Architektur nicht nur 'Eingeweihten' auffallen, sondern auch und vor allem dem gemeinen Passanten. Erst recht in einer so hervorgehobenen Lage.