Beiträge von Stadtplaner BLN

    2500 EW für die gesamte Innenstadt, die bei weitem höchste Bebauungsdichte der Stadt, gleichzeitig nicht mal 1/3 der Einwohnerdichte wie etwa der Südvorstadt, das stellt für dich also einen angemessenen Wert dar ? Alleine die abgerissen Wohnzeilen hätten locker mehrere hundert Wohnungen hergegeben.


    Der 20%ige Wohnanteil sind auch nichts als Augenwischerei, bezieht sich lediglich auf die Fläche, in solch teurer Lage führt dies vor allem zu sicher schicken, aber für die Bevölkerungszahl belanglosen Edel-Appartements.

    Die Wahl der Fenster beim "Rundling" ist ja komplett daneben, ein Fenster pro Trapez hätte weitaus besser ausgesehen (wäre sicherlich mehr Aufwand bei einer möglichen Raumaufteilung gewesen) als die verwendeten standardisierten Elemente (war wohl kein Geld mehr da). Schade, ist ansonsten ziemlich schick geworden.

    Unsere Möglichkeiten sind zwar begrenzt, aber ganz hilflos sind wir ja nicht.
    Ich schlage vor, als ersten Schritt Stimmen hier im Forum zu sammeln (auch aus den anderen Regionen) und diese dann zusammen als Protestnote an die entsprechenden Behörden zu übergeben. Gleichzeitig könnte man versuchen, die Kulturressorts der wichtigen überregionalen Medien wie Zeit/Spiegel etc. anzuschreiben sowie die wichtigsten Fachzeitschriften (Bauwelt/Arch+). Vielleicht schafft man es ja, deren Interesse zu wecken. Ich würde den Part, die Medien zu kontaktieren, übernehmen (wobei es ganz gut wäre, wenn DAF-User, die näher im sächsichen Denkmalschutz involviert sind, mich noch mit ein paar Infos versorgen könnten).

    Die Reste des Esplanade sind ein denkbar schlechtes Beispiel, hier ist nicht nur ein Stück Fassade integriert worden, sondern mehrere erhaltende Räume, u.A. der legändäre Kaisersaal sowie andere Räumlichkeiten, die auch heute ihrer alten Funktion entsprechend genutzt werden.

    Bekannterweise (wurde hier auch irgendwo diskutiert) wurde das alte Kaufhaus im II. WK schwer beschädigt und auch weiterführende Schäden stehen zumindest mittelbar damit in Verbindung (von mir aus auch Sichtbarmachung von Kriegsschäden und endgültiger Verfall zu DDR-Zeiten, ändert m.M.n. konzeptionell nicht viel). Diese Beschädigungen zu erhalten ist jedenfalls deutlich ehrlicher als der Budenzauber, der eine Rekonstruktion wäre, zumal es ja nicht um eine Wiederherstellung eines im Wesentlichen noch erhaltenen Gebäudes ist, wie sagen wir bei einer Wiederbestuckung eines Wohngebäudes, sondern um das einzige Teil, welches (vermutlich) nach den Umbauten noch erhalten sein wird.

    Ich find die Idee mit der Sichtbarmachung eines Teils der Hänsel-Reste zwar ganz nett, so wie visualisiert aber extrem unharmonisch. Warum die Öffnung nicht ganz im Osten, angrenzend an die kommende Neubebauung (falls das alte Kaufhaus soweit gereicht hat). Ich würd das Fassadenstück auch nicht rekonstruieren sondern so lassen, das macht besser deutlich, das unter dem Alu-Kleid eine Kriegsruine steckt und kein intaktes Gründerzeitkaufhaus.

    Bei einem Einwohneranstieg um 3000 - 5000 Personen jährlich ist da durchaus Bedarf an neuem Wohnraum. Meiner persönlichen Meinung nach würde die Sanierungstätigkeit ohne diesen zuwachs generell sehr viel geringer ausfallen.

    mal ehrlich tel33, was du da von dir gibst ist doch inhaltsleeres Gesülze hinter dem nichts anderes steckt als daß die Fassade deinen Geschmack nicht trifft, substantieller Beitrag: Fehlanzeige.


    Die Kubatur mit Gebäudehöhe und Raumkante sind über den B-Plan I-B4 zur Alexanderplatzgestaltung festgelegt, da gab es für den Architekten überhaupt keinen Spielraum, wobei er immerhin verucht hat, eine gewisse Klienteiligkeit zu simulieren. Daß dir das nicht gefällt ist schade für dich, jedoch kein objektives Kriterium.

    Warum sollten die Gebäude nicht reinpassen ? Rund um den Augustusplatz ist die Gestaltung doch alles andere als homogen, den Stilmix kann man getrost als wild bezeichnen. Städtebaulich stellen zumindest die Post und das Radisson kein Problem dar, die strukturelle Einbindung ist vorhanden und eine Verkleinerung des Ringes eher nicht zu erwarten, außerdem hat die Post ja gewisse baugeschichtliche Bedeutung für DDR-Architektur.

    @ bayer und tel 33,


    was ist so schwer daran zu begreifen, daß man ein Gebäude schlicht und einfach in seinem Zustand und seiner Nutzung erhält, indem man anfallende Wartungen und Reparaturen durchführt. Das hat weder was mit künstlicher Konservierung noch mit Dekadenz zu tun. Es ist doch absolut sinnlos dieses sehr gut funktionierende Kulturprojekt (ja, daß ist es trotz touristischer Überflutung immer noch) beseitigen sollte, um es dann durch Investorenprojekt XY Version 20000 zu ersetzen. Wenn der Tachelesverein dabei Förderung braucht sollte er diese auch erhalten, die Summe durfte wohl kaum ins Gewicht fallen für eine Stadt, die allein 120 Mio Euro im Jahr für seine Opernhäuser locker macht.